Jürgen Stackmann, im Volkswagen-Vorstand zuständig für Vertrieb, Marketing und After Sales der Kernmarke VW, sagte im Vorfeld des VW-Händlerkongresses angesichts des Wandels in der Automobilbranche, dass „ein Beharren auf der Gegenwart keine Option“ darstelle. Der Hersteller wolle und müsse dabei auch „die Zusammenarbeit mit dem Handel neu durchdenken, denn es lastet unter anderem ein extremer Druck auf Händlerperformance und Rendite“, erklärte er der Automobilwoche zufolge.
Eine der tiefgreifenden Transformationen im Autohandel sei die steigende Bedeutung von Elektroautos. „So ein Stromer braucht kein Öl, mit dem sich bei Verbrennern viel Geld verdienen lässt, und er wird noch große Sprünge bei der Sensorik machen – auf derlei Entwicklungen müssen sich die Werkstätten zwingend einstellen“, warnte er.
Volkswagen will als Reaktion auf den Skandal um manipulierte Diesel-Abgaswerte Milliarden in umweltfreundliche Antriebe investieren. Das erklärte Ziel: Bis 2025 Weltmarktführer in der Elektromobilität sein. Statt wie in der Vergangenheit bestehende Baureihen nachträglich zu elektrifizieren, werden die Wolfsburger zukünftig von Grund auf als Elektroauto konzipierte Modelle mit Langstrecken-Reichweite und schneller Ladezeit bauen. Im Mittelpunkt der Strategie steht die neue I.D.-Familie, die zunächst aus vier Modellen bestehen und ab 2020 auf den Markt kommen soll.
Peter W meint
Ups, das neue Modell hat ja gar keine blauen Reifen.
Thrawn meint
Ich bin sicher, den Stallburschen, Sattlern und Hufschmieden hat es vor über Hundert Jahren auch nicht gefallen, als Motorkutschen das Pferd als Antrieb abgelöst hatte. Den Kerzenziehern ging es mit dem Aufkommen der Glühbirnen sicher nicht anders. Trotzdem ging es danach weiter. Die Welt ist nicht untergegangen. Altes vergeht und macht Platz für Neues. Das war noch nie anders. So ist das halt mal mit dem Fortschritt: Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.
Ob das nun gut oder schlecht ist/war, muss jeder für sich selbst beurteilen. Geht es uns jetzt schlechter als vor 150 Jahren? Ich denke nicht.
Aus Veränderung ergeben sich immer Chancen, nur Pessimisten setzen Veränderung mit Verschlechterung gleich.
Michael L. meint
Es werden zwar nicht viele gerne hören und dennoch wird es so kommen:
„Elektroantriebe werden unweigerlich Arbeitsplätze bei den vielen Händlern & Werkstätten kosten.“
Die spezialisten für Verbrennungsmotoren werden am meisten darunter leiden und der geringere Verschleiß an den Bremsen wird auch Arbeitsplätze kosten.
Solange jedoch der „Mensch“ Fahrzeugführer bleibt, müssen sich die Karosseriespzialisten jedoch keine Sorgen machen, den der Mensch wird weiter fröhlich unfälle bauen ;-)
Michael L. meint
Noch ergänzend:
Das wird natürlich nicht von heute auf morgen passieren, denn bis alle >45 Mio PKWs, durch welche mit reinem Elektroantrieb ersetzt sind, werden mindestens 15 Jahre durchs Land ziehen.
Somit kann man einer Reduzierung der Ausbildungszahlen, das ganze recht gut abfangen – zumindest ist das meine Meinung.
Aber Achtung: Dann wird ja ein Fachkräftemangel erzeugt, weil nicht mehr >100 Bewerber sich auf eine Stelle bewerben werden… => Das will natürlich auch keiner
JoSa meint
Bei deinen 15 Jahren die durchs Land ziehen, stell ich mir die Frage.
Wieviel von den armen Arbeitern die abeitslos werden, gehen vorher in den wohlverdienten Ruhestand ?
Michael L. meint
Einfach mal nachdenken bevor man schreibt…
mindestens 15 Jahre, heißt nicht das in 15 Jahren keine Motorenbauer mehr gebraucht werden.
Ein bisschen Mathematik verdeutlicht das Thema:
15 Jahre á 3 Mio E-PKW = 45 Mio PKW
Jetzt noch ein bisschen Menschenverstand dazu rühren.
letztes Jahr wurden Weltweit weniger als 1.Mio reine E-PKW verkauft, weil mehr nicht lieferbar waren -> ergo wird es wahrscheinlich mehr als 30 Jahre dauern bis 90% der in D zugelassenen PKW reine Elektroautos sind.
Daraus folgt:
Die jetzt schon älteren spezialisten für Verbrennungsmotoren werden sich bis zur Rente nicht um ihren Job fürchten müßen und die jüngeren werden hoffentlich so schlau sein und sich fortbilden.