EnBW-Chef Frank Mastiaux richtet den schwäbischen Energieversorger mehr und mehr auf Elektromobilität aus. In der Landeshauptstadt Stuttgart hat die Energie Baden-Württemberg AG, deren Großaktionäre das Land sowie einige süddeutsche Landkreise und Kommunen sind, bereits 700 Ladepunkte aufgebaut. Da immer mehr Menschen Elektroautos als Erstwagen in Betracht ziehen würden, geht Mastiaux mittelfristig von einem deutlichen Absatzplus bei Stromern aus.
So seien Elektro-Pkw in Stuttgart derzeit zwar noch vor allem Zweitwagen, die meist für die Kurzstrecke benutzt und an der heimischen Steckdose aufgeladen werden. Der Trend gehe Mastiaux zufolge jedoch vom elektrischen Zweit- zum Erstwagen und von der Stadt zum Land. Dies könne für eine „zweite, noch stärkere Welle“ sorgen, erklärte der Energie-Manager im Gespräch mit der Stuttgarter Zeitung.
„Emotional“ seien die Menschen bereits für Elektromobilität empfänglich, ist Mastiaux überzeugt. Die steigende Verbreitung von E-Books, Online-Handel, Mobilfunk statt Festnetz sowie immer weniger feste Arbeitsorte sorge dafür, dass bisherige Mobilitätskonzepte in Frage gestellt werden. Noch wisse zwar niemand, wie schnell sich die Mobilität verändern wird. Das Tempo von technologischen Veränderungen würde laut dem EnBW-Chef aber von vielen „tendenziell unterschätzt“.
kritGeist meint
Hervorrangend, nichts dazu hinzuzufügen. Besten Dank & weiter so, trotz noch vieler Ölköpfe!
Thomas Wagner meint
Es gibt doch etliche engagierte Stromversorger
die es mit der Energiewende von Anfang an ernst meinten.
Die ENBW ist im Kern immer noch der alte Atomkonzern und
inzwischen eben etwas grün aufgehübscht.
Ich will mein Elektroauto weder mit Kohle noch mit Atomstrom laden,
sondern nur mit echtem Grünstrom und da ist die ENBW noch immer
ein ziemlich strahlender Gemischtwarenladen !
Freunde stelle ich mir anders vor (siehe oben).
Hubertus Grass meint
„Es gibt doch etliche engagierte Stromversorger, die es mit der Energiewende von Anfang an ernst meinten.“ Richtig ist, dass die EnBW erst seit ein paar Jahren – mit der Wahl von Herrn Kretschmann zum MP –
aufgewacht ist (aufgeweckt wurde?). Aber seither geht es doch zügig voran mit dem Umbau.
Der Vergleich mit einem Grünstromlabel führt in die Irre. Welche Strategie verfolgte die EnBW 2010 und welche Strategie verfolgt sie heute? Aus der Antwort zu dieser Frage lässt sich schon eher eine Beurteilung ableiten. Und die fällt bei mir – als alter Gegner der Atomenergie und Klimaschützer – die Antwort viel positiver aus. So ist die EnBW einer der großen Unternehmen, die das Abkommen von Paris möglichst schnell umsetzen will. Da ist das Unternehmen der regierenden Politik voraus. Das ist eine neue Qualität.
kritGeist meint
Sehr gut, auch die anderen Konzerne investieren in der Hinsicht schon länger, machen es nur nicht so laut, z.B. General Electric, BP, dass seit Jahren in der alter. Energieerstellung Mrd. ausgibt & auch E-Station an einer Tanke in Holland (wo sonst ;)
EnBW finde ich hier in DE bisher am überzeugendsten, weiter so!
Peter W meint
Die EnBW überrascht mich immer wieder. Ich freue mich sehr darüber, dass sich die EnBW vom Atomstromkonzern zum Stromdienstleister entwickelt.
Vielleicht können die EnBW und ich eines Tages wieder Freunde werden, nachdem ich Ihnen vor vielen Jahren wegen der Atomstrompolitik den Rücken gekehrt habe.