Bei Jaguar Land Rover soll der Kunde ab 2020 die Wahl haben „zwischen elektrischem Antrieb, Plug-in-Hybrid und konventionellen Verbrennungsmotor“, sagte Hanno Kirner, Strategie-Vorstand des britischen Autoherstellers, der Autogazette zufolge. Um eine Elektrifizierung kommt JLR gar nicht herum, sollen die die Modellpalette bestimmenden SUV, Sport- und Geländewagen kein allzu großes Loch in die Bilanz reißen. Immerhin schreibt die EU in Zukunft strenge CO2-Grenzwerte für Neuwagen vor und droht mit Strafzahlungen all jenen, die dieses Limit nicht einhalten.
Bei 165 Gramm je Kilometer steht Jaguar Land Rover momentan. Zwar fällt JLR als kleinerer Hersteller mit weniger als 500.000 Neuzulassungen in Europa nicht unter die strenge 95-Gramm-Regel für große Hersteller. Wolfgang Ziebart, der Direktor für Technische Entwicklung, sagt dennoch: „Wir spielen nach den allgemein gültigen Regeln, spekulieren nicht auf irgendwelche Schlupflöcher.“
Neben dem rein elektrischen I-Pace, der ab 2018 ausgeliefert wird und dessen erste Jahresproduktion bereits ausverkauft sein soll, sollen vor allem künftige Plug-in-Hybride den Flottenverbrauch senken. Dank der Extra-Power durch einen Elektromotor kann bei dieser Variante der Verbrenner kleiner und sparsamer gestaltet werden. Ein 1,5-Liter-Dreizylinder, wie er etwa auch in BMWs Plug-in-Sportflunder i8 verbaut ist, sei für Steckerstromer der Marke Jaguar Land Rover ausreichend.
Der Evoque 2019 soll bereits mit dem alternativen Antriebsduo erhältlich sein, ebenso der neue Defender, womöglich auch der XJ. Für letzteren munkelt man in der Branche gar von einem rein elektrischen Modell. Bis 2025 soll schließlich über die gesamte Palette hinweg immer auch eine elektrifizierte Variante im Programm sein.
Ganz verzichten auf seine traditionellen V8-Motoren in den Sportmodellen wolle JLR allerdings nicht. Dank geringer Stückzahlen könne sich der Hersteller diesen „CO2-Ausrutscher“ erlauben. Kirner sagte, dass der Achtzylinder „mittelfristig seine Daseinsberechtigung“ behalte.