Um Elektromobilität zum Durchbruch in den Massenmarkt zu verhelfen, plant China im nächsten Jahr die Einführung einer Elektroauto-Quote. Auch hierzulande könnte es in Zukunft eine solche gesetzliche Vorgabe geben. Die EU-Kommission überlegt einem Medienbericht zufolge, ab 2025 eine verbindliche Stromer-Quote einzuführen.
Wie das Handelsblatt unter Berufung auf EU-Kreise meldet, könnte den Autokonzernen ein bestimmter Anteil emissionsarmer Fahrzeuge wie Elektroautos vorgeschrieben werden. Laut der Wirtschaftszeitung könnte eine konkrete Mindestabsatzquote neben strengeren CO2-Limits Teil eines Maßnahmenpakets zur klimaschonenden Mobilität werden, das die Kommission bis Ende des Jahres präsentieren will.
Über die Höhe der E-Quote für die EU ist noch nichts bekannt. In China müssen voraussichtlich ab 2018 mindestens 8 Prozent der Autoverkäufe eines Herstellers reine Stromer oder teilelektrische Plug-in-Hybride mit begrenzter Elektro-Reichweite sein. Bis Ende des Jahrzehnts soll der Anteil sukzessive erhöht werden.
„Die Elektromobilität geht nicht nur in Deutschland, sondern europaweit zu langsam voran“, erklärte Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD). Sie findet: „Eine E-Quote in der EU kann ein solches Instrument sein“. Die deutschen Autobauer lehnen die mutmaßlichen Pläne der EU ab: „Wir halten derartige Verkaufsquoten grundsätzlich für den falschen Weg“, zitiert das Handelsblatt den Verband der Automobilindustrie VDA.
Die EU-Kommission wollte den Bericht nicht kommentieren. Ein Sprecher erklärte lediglich, dass man derzeit verschiedene Optionen prüfe. Der Ausstoß an Treibhausgasen der EU soll bis 2030 um 40 Prozent im Vergleich zu 1990 reduziert werden. Ohne einen zügigen Umstieg auf umweltfreundlichere Autos dürfte dieses Ziel kaum erreichbar sein.
Ich_bin_dann_mal_weg meint
… liebe Verbrenner-Hersteller !
Diskussionen über ärgerliche aber nicht änderbare wirtschaftliche und politische Mißstände bringen letztlich nichts …
Habe mit den Füßen abgestimmt. Wer will, kann auch handeln. Es ist ja nicht so, daß dem Verbraucher keine Alternativen geboten würden:
Mein Diesel ist ersetzt durch ein alltagstaugliches und bezahlbares Fahrzeug eines französchen Herstellers, das ab diesem Jahr auch eine akzeptable Reichweite aufweist und sich derzeit offenbar auch einer gewissen Nachfrage in D erfreut ;-)
Anonym meint
Herzlich Willkommen im Club der knapp 1% Autokäufer die sich für eine elektrische Alternative entscheiden. Fühlen Sie sich wohl – aber seien sie nicht böse wenn der Rest der Autoindustrie sie nicht recht ernst nimmt.
Reaktor meint
Man verpflichte jeden Hersteller in jeder Fahrzeugklasse in der EU ein BEV anzubieten, das nicht mehr kosten darf, als das jeweilige Verbrenner-Pendant. Und zwar unter Einbeziehung aller Rabatte (Rechnungsdaten sind anonym auszuwerten, bei Differenzen gibt es fixe Strafzahlungen für den Hersteller) – nennt man Quersubventionierung und der deutsche Michel kennt das ja schon, dass er für seinen Golf 500.- EUR mehr auf den Tisch blättert, damit Herr Scheich einen preisgünstigen Veyron für 1,2 Mio. anstatt 4,7 Mio. fahren kann.
Alternativ für jeden Verbrenner vom Hersteller eine „Umweltabgabe“ oder wie auch immer man das nennen mag alleine für das in Verkehr bringen von Dreckschleudern .
KFZ-Steuer ganz abschaffen durch Umlage auf die Energiesteuer, die frei werdenden Ressourcen beim Zoll für schärfere Kontrollen nutzen.
Energiesteuer endlich nach Energiegehalt des Kraftstoffes (künftig Diesel für 1,30 € und Benzin für 1,15 €/l erhältlich) + oben drauf noch eine Stromer-Umlage, mit der man kostenloses Laden für alle ermöglichen kann.
Für den wirklich armen Teil der Bevölkerung, der für die Fahrt zur Arbeit zwingend auf ein Auto angewiesen ist, sollte ein (Volks?-)Kleinstwagen-Angebot für 99.- EUR/Monat auch kein Problem darstellen, da Strom in den Kosten enthalten.
Dafür brauchts aber eine Volksvertretung mit Mut und Visionen, die das große Ganze als langfristigen Plan umsetzt (siehe Norwegen) und keine Marionetten der Automobilindustrie, die nach ihrer Politikerkarriere ein nettes Pöstchen mit fürstlicher Entlohnung für ihr Wohlwollen , Stillhalten und Wegsehen bekommen.
EcoCraft meint
„Für den wirklich armen Teil der Bevölkerung, der für die Fahrt zur Arbeit zwingend auf ein Auto angewiesen ist, sollte ein (Volks?-)Kleinstwagen-Angebot für 99.- EUR/Monat auch kein Problem darstellen, da Strom in den Kosten enthalten.“
A: Wie kommst du darauf, dass nur der „arme Teil der Bevölkerung“ für die Fahrt zur Arbeit auf ein Auto angewiesen ist?
B: Gerade Paare in der Familienbildungsphase bzw. junge Eltern mit 1-3 Kinder (der Trend steigt ja aktuell wieder) sind meist in einer angespannten Haushaltslage. Diese werden mit einem Kleinstwagen nicht wirklich weit kommen. Nicht um sonst ist der klassische „Windelbomber“ alla VW Touran kein Kleinstwagen.
Bei deinen Überlegungen solltest du vielleicht auch an alle Teile der Bevölkerung denken und nicht nur dein eigenes soziales Millieu mit einschließen.
Genau so abstrus wie deine Forderung „Man verpflichte jeden Hersteller in jeder Fahrzeugklasse in der EU ein BEV anzubieten, das nicht mehr kosten darf, als das jeweilige Verbrenner-Pendant. “
Ab wann soll den diese Verpflichtung gelten? Wahrschein sogar ab sofort, soll ja schnell alles besser werden. Hast du dir mal überlegt, wie schädlich das für die Autoindustrie ist? Die großen Flottenhersteller könnten ca. 4/5 ihres Portfolios nicht mehr anbieten. Eben weil es keine Kombis, Windelbomber usw. im Sortiment gibt.
Das ist natürlich nicht nur schade für die Unternehmen weil den Umsatz entgeht und die Leute entlassen müssen – auch trifft man damit die Kunden und Nutzer dieser Wagen.
So lange die Autohersteller, die von dir geforderten Strafzahlungen leisten müssen, werden Sie sehen wo sie das Geld herbekommen. Ich persönlich glaube nicht, dass die es von den eigenen Konten und Sicherheitseinlagen nehmen werden, die werden auch nicht ihre Boni oder die auszuschüttende Dividende beschneiden – die werden die Mehrkosten einfach einklakulieren und auf die Verbrenner drauf schlagen.
Da alle Hersteller noch kein breites Portfolio haben, werden das auch alle Hersteller machen und nachher ist wieder der Kunde der doofe der in die Röhre schaut und für alle kosten aufkommen muss.
Was hat er auch für eine Wahl? Er braucht das Auto! Um auf Arbeit zu kommen, seine Kinder wegzubringen die Wocheneinkäufe zu erledigen usw. . Wenn es keine Elektrowagen in seiner Größe oder PReisklasse gibt, dann bleibt ihm nichts anderes über als wieder auf einen Verbrenner zu setzen. Der kostet ihn dann aber anstatt der 60k direkt 80k weil der Hersteller ja Strafzahlungen leisten muss.
Nicht nur die Anschaffung wird für ihn teurer – auch der Betrieb. Solange bis Mobilität wieder ein Privileg der reichen und schönen ist! Tolle Vorstellung!
Ernesto 2 meint
bei dem Bericht handelt es sich um einen verspäteten Aprilscherz!
Der versehentlich nicht so gekennzeichnet wurde. Tut mir leid aber eine Quote in der EU wird die deutsche Autoindustrie mit sehr viel Spenden an CDU-CSU-FDP-SPD zu verhindern wissen. Spenden sind dazu da um Einfluss zu nehmen. Sonst wären es keine Spenden!
stan meint
EU-Kommission überlegt noch?
2025?
Da brauchen wir keine Quote mehr.
Thomas Wagner meint
Unsere Autohersteller wehren sich mit Klauen und Zähnen gegen Elektromobilität.
Sie haben Milliarden in die falsche Technologie investiert und wollen jetzt erst die
Rendite dieser Investitionen wieder hereinholen, bevor sie attraktive Elektroautos
in die Autohäuser bringen.
Dagegen hilft nur die Quote !
Und zwar bedeutet die Quote nicht, ein paar Alibiautos zu produzieren und damit genug.
Elektroauto-Quote heißt, dass ein Quotenanteil zB. 10 % von den verkauften Autos eines Herstellers Elektroautos sein müssen.
Dies bedeutet, diese Auto müssen attraktiv sein, da sie sonst niemand kauft.
Also sind die Autohersteller gezwungen, Elektroautos herzustellen, die auch nachgefragt werden.
Nicht wie es VW macht, den e-Up und e-Golf, also zwei ganz passable Elektroautos, so teuer anzubieten, dass nicht einmal im Heimatmarkt eine nennswerte Stückzahl gekauft wird.
Oder Mercedes, die ihre elektrische B-Klasse mit mini Reichweite und Schnarchlader zu
einem hohen Preis mit wenig Erfolg anbieten, um ihn jetzt im Herbst vom Markt zu nehmen
und dann ganz ohne Elektroauto mit dem Stern zwei Jahre nur Verbrenner zu verkaufen,
bis angeblich die neuen Elektromodelle auf den Markt kommen.
Dies sind Verhinderungsstrategien der Autohersteller und diese können nur durch klare
Quoten überwunden werden.
Jeder Hersteller muss wissen, wann er mindestens wieviel Elktroautos verkaufen muss :-)
Die letzten Jahre haben bewiesen, dass ohne klare Vorgaben nix passiert .
BR meint
Das kommt doch in Europa nie im Leben. Nicht solange die deutschen Politiker die Marionetten der Autoindustrie sind.
Das sind doch nur Vernebelungstaktiken, damti die Bevölkerung glaubt daß die Politik was tut.
Fritz! meint
Ja, aber durch den Diesel-Skandal ist deren Stimme im Bereich Auto-Mobilität in Brüssel deutlich weniger wert geworden. Könnte reichen, das das Merkel es diesmal nicht schafft, alle nach ihrer Pfeife tanzen zu lassen.
Gunarr meint
Wie würde so ein Quotenelektroauto wohl aussehen? Etwas mit 100 km Reichweite nach NEFZ und 3 kw Ladegerät? So eins muss sich dann jede Firma in die Garage stellen, die ein paar Verbrenner leasen möchte.
Besser wäre doch ein Elektroauto, dass sich am Markt durchsetzt, tatsächlich gefahren wird und einen Verbrenner ersetzt.
EcoCraft meint
Auch besser wäre:
Nur noch 4 Stunden am Tag arbeiten zu gehen, 3.ooo Netto zu bekommen und alle Produkte im bio-Markt zu kaufen.
Wäre auch besser. Leider aber ohne richtigen Plan nur Wunschdenken
Peter W meint
Wie ich an anderer Stelle schon gesagt habe halte ich nichts von einer Quote oder eines Verbrennerverbots. Durch die Reduzierung des CO2-Ausstoßes auf 95 Gramm ergibt sich ja bereits eine Elektroautoquote. VW beziffert diese auf 100.000 Fahrzeuge im Jahr um den eigenen Flottenverbrauch zu erreichen.
Für mich viel konsequenter wäre die Durchsetzung der geltenden Abgaswerte, und eine deutliche Verschärfung in den nächsten 20 Jahren. Dann wird niemand gezwungen ein Elektroauto zu kaufen oder zu produzieren, und wenn es die Autoindustrie schafft in 20 Jahren auf 10 Gramm CO2 und Null Stickoxide und andere giftigen Abgase zu kommen, dürfen sie das auch mit nem Diesel. Ob der Käufer dann am Ende doch das bis dahin billigere E-Auto kauft ist dessen Entscheidung.
Wie man die Luft sauber bekommt und das CO2 reduziert ist doch am Ende egal.
China hat meiner Meinung nach andere Gründe das Elektroauto zu forcieren. Hier geht es nur vordergründig um die Umwelt. China will die chinesische Autoindustrie voran bringen. Das ist wegen der hohen technischen Ansprüche mit dem Verbrenner nicht zu schaffen, ein Elektroauto aber ist einfacher herzustellen, und die Akkus hat man schon. Ein chineschischer Verbrenner hat in Europa und USA kaum eine Chance, das Elektroauto aber schon.
ulli0501 meint
Hallo Peter,
sehe ich genauso in allen Punkten. Die Durchsetzung aktueller Abgaswerte IM REALBETRIEB würde schon viel mehr Bewirken als die Verzweiflung mit Fahrverboten, aber wenigstens gibt es Städte, Länder, EU die das Elend sehen und versuchen was zu unternehmen anstatt die Zeit abzusitzen.
Und wenn der VDA schon sagt es ist der falsche Weg kommt nichts was der richtige Weg ist oder welche Alternativen gerade in Planung oder Arbeit sind. Auch dort bin ich der Meinung 2/3 Vorständen sind um die 60 Jahre alt und gehen bald in Rente. Was juckt die Umwelt in 5 Jahren wenn man ein Haus im Grünen hat und die Kinder in einer sicheren, sauberen Umgebung aufwachsen.
BR meint
Warum China das forciert mag zwar theoretisch interessant sein. Den Markt interessiert das nicht.
Wenn es China schafft, mit dieser Politik die europäischen Kfz-Hersteller aus dem Markt zu drängen und gleichzeitig gute E-Autos damit herzustellen, dann werden die Absätze der europäischen Hersteller zurückgehen wenn sie nicht endlich konkurrenzfähige Produkte herstellen.
150kW meint
Die Politik in China hat genau dazu geführt das es eben KEINE konkurrenzfähigen Elektroautos aus China gibt, da die einseitige Subventionspolitik die Konkurrenz ausgeschaltet hat.
Ausländische Hersteller werden in Joint Ventures gezwängt und bauen 0815 China Autos um sich ihr Know How nicht aus den Händen nehmen zu lassen.
China zeigt somit eindrucksvoll wie man es nicht macht. Das Ziel Arbeitsplätze in China zu schaffen haben sie zwar erreicht, aber das ist nicht nachhaltig, der Markt bricht zusammen wenn die Subventionen verringert werden.
NurMalSo meint
„Für mich viel konsequenter wäre die Durchsetzung der geltenden Abgaswerte,“
Damit würden sie aber sowohl den Fahrzeugnutzern als auch den Herstellern viel mehr schaden als mit einer Quote die in 3-5 Jahren kommte oder einem Zulassungsverbot, welches in 15-20 Jahren kommt. Die Duruchsetzung der Abgesawerte müsste ja dann bereits bei den Bestandsfahrzeugen greifen. Von den knapp (wie viele sind es) 50 Mio. (geschätzten) Wagen die auf deutschen Straßen unterwegs sind, können wie viele die Abgaswerte im Realbetrieb einhalten? (Geschätzt) 1/3 oder vielleicht auch 2/3?!
Selbst wenn nur ein Drittel der Fahrzeuge seine Zulassung verlieren würde, weil eine Nachrüstung aufgrund des Baualters und Restwertes des Wagen nicht mehr wirtschaftlich wäre, ihre Zulassung verlieren würden und durch andere (neuere) Autos ersetzt werden müssten…
Wer soll die kosten dafür tragen?
In der Regel fahren vor allem Millieus der mittleren und unteren Einkommensschitt einen Wagen mit älterem Baujahr und geringem Restwert, einfach weil sie sich keinen Neu- oder Jahreswagen leisten können. Gerade diese soziale Schicht vor die Wahl zu stellen, ein neues Auto anzuschaffen oder nur noch zu Fuß und mit dem ÖV unterwegs zu sein, wäre mehr als unsozial und würde zu recht, heftige Kritiken auslösen.
Allerdings geht es nicht anders, wenn man ihren Vorschlag umsetzen will. Die Durchsetzung der Abgaswerte führt zwangsläufig zur Stilllegung von Pkw. Durch die Stilllegung werden viele nicht nur ihr Fahrzeug sondern womöglich auch ihren Job verlieren. Eine Abwärtsspirale die gerade die trifft, die eh schon „weiter unten“ sind. Auch würden große Teile der Autoindustrie den Imageverlust und eventuell gelten gemachte Regressansprüche nicht mehr stemmen und in die Insolvenz gehen. Wer soll dann die Wagen produzieren um diese zu ersetzen? Alleine Tesla? Wohl kaum.
Da ist eine Quote (welche die Hersteller bindet) oder eine zeitlich versetztes Zulassungsverbot für Neufahrzeuge das jedem genug Zeit gibt sich mit den folgen und Auswirkungen beim nächsten Fahrzeugkauf auseinanderzusetzen deutlich fairer für alle Beteiligten.
Peter W meint
@ NurMalSo, das würde aber bedeuten, dass sich in den nächsten Jahren die Luft nicht verbessert.
Wer sagt denn, dass die Autobesitzer die Nachrüstung bezahlen müssen? Der Hersteller ist für die Einhaltung verantwortlich, und wenn die Nicht-Einhaltung erst nach 5 Jahren bemerkt wird, muss er trotzdem für die Nachrüstung aufkommen. Der Hersteller hat ein mangelhaftes Produkt in Umlauf gebracht.
Was dann noch bleibt sind relativ wenig Euro 3 und 4 Diesel, die man noch ein paar Jahre dulden kann.
Euro 5 wurde vor 8 Jahren eingeführt (Sept. 2009), damals gab es 10 Mio. Diesel. Heute gibt es 15 Mio. Diesel-PKW in Deutschland, also müssten mehr als die Hälfte Euro 5 und 6 sein. Diese nachzurüsten wäre die Pflicht der Hersteller.
NurMalSo meint
Diesen von uns wahrgenommenen Mangel wirst du aber rechtlich nicht erstreiten können.
Aufgabe der Hersteller war es, ein Auto zu entwickeln, welches einen Austoß von X unter den Bedingungen von Y hat. Dabei steht X für den jeweiligen Grenzwert der Euro Klasse und Y für das Testprotokolls des NEFZ.
Das haben Sie geschafft. Dass das Testprotokoll des NEFZ allerdings sehr weit entfernt von realen Fahrbedingungen ist und man zusätzlich den Herstellern erlaubt modifizierte Prototypen zum Test- und Prüflauf vorbeizubringen ist allerdings nicht dem Prüfling anzukreiden. Er profitiert zwar eindeutig von der Regel, aber er hat sie nicht aufgestellt. Er hat sich an den Ablauf (und damit an Recht und Gesetz) gehalten. Allerdings jetzt mit dem Finger auf ihn zeigen und sagen „Du hättest wissen müssen, dass auf der Straße anders gefahren wird!“ – ist zwar ein berechtigter Einwand, genau so hätte es aber auch die Prüfanstallt wissen müssen und die Judikative, welche sich diesen Zyklus überhaupt ausgedacht hat.
Wie gesagt, rechtlich wird es schwer darzulegen, warum die Hersteller für einen „Mangel“ haften sollen, der nach Typenzulassungsverordnung gar keiner ist.
NurMalSo meint
Mir ist bewusst, dass sich daher keine „schnellen“ Erfolge in der Luftreinhaltung erzielen lassen. Erfolge die wir aber brauchen.
Zum Glück ist der motorisierte Verkehr nicht die einzige Stellschraube an der man drehen kann.
Aufforstung ist ein Thema. Dies kann relativ schnell, sowohl von privater als auch öffentlicher und gewerblichen Akteueren betrieben werden und bindet viel CO2. Außerdem ist es gut für Mikroklima und die Optik einer Innenstadt.
Alte Kraftwerke abschalten! Braunkohl und sehr sehr alte Kohlekraftwerke vom Netz nehmen. Die sind schon seit Jahrzehnten abgeschrieben (deswegen produzieren sie auch den günstigesten Strom für die Betreiber) – sind aber große Drecksschleudern.
Da wir nicht im dunkeln stehen wollen, AUSBAU der EE. Schluss mit immer weitern Ausbaukorridoren und immer größeren Abstandsflächen für WEA. Positives MArketing für EE wird gebraucht.
Energieverrbauch allgemein senken. Zu viel Energie wird von zu altem Wohnbestand verbraucht! Ein altes Fachwerkhaus oder Zechenhaus, was nicht energetisch modernisiert wurde, verbaucht ein vielfaches der Energie zu modernen oder gar Passivhäusern. Damit hat es auch ein deutlich größen Einfluss auf die Schadstoff und CO2 Produktion als ein Auto. Modernisierung ist hier die wichtigste Maßnahme.
Zwar auch sehr teuer – aber aufgrund der längeren Lebensdauer einer Immobilie im Vergleich zu einem Pkw auch nachhaltiger. Hier sollten Anreizistrumente geschaffen werden
i3 meint
Jegliche Quote, jedes Zulassungsverbot ist ein letzter Versuch diese Industrie in Deutschland am Leben zu halten. Doch diese lehnt alles ab und will einfach nur weiter Verbrenner bauen. Sie merken dabei nicht, dass diese in ein paar Jahren keiner mehr kaufen wird, weil Elektro besser und günstiger ist. Dann ist das geheule groß.
Freue mich schon auf das dann kommende millardenschwere Rettungspaket „Deutsche Autos“ der Bundesregierung in ein paar Jahren…
Anderer Blickwinkel meint
„weil Elektro besser und günstiger ist“
Besser für wen oder was?
Besser für die Umwelt?
Besser für den Wirtschaftsstandort Deutschland?
besser für den Enkunden?
Besser für den Hersteller?
Günstiger?
Das bleibt auch noch abzuwarten. Aktuell sind Verbrenner noch deutlich günstiger (in der Herstellung) als eAutos. Die Preise werden sicherlich in den nächsten Jahren noch fallen – allerdings sollte nicht unberücksichtigt bleiben, dass die Gewinnmarge bei den meisten Autos sehr sehr hoch ist. Deutlich höher als bei eAutos – angeblich sollen da die Hersteller sogar an jedem Wagen was draufzahlen (kann man glauben oder nicht)
Aber ab wann der Punkt erreicht ist, ab wann ein eAuto genau so günstig Hergestellt werden kann wie ein Verbrenner (und mit der gleichen Gewinnmarge an den Endkunden verkauft wird) – das wird wohl noch weit über 10 Jahre dauern.
Und in diesen 10 Jahren haben auch die etablierten Hersteller genug Zeit eigene Entwicklungen aufzugreifen.
Michael L. meint
„Wir halten derartige Verkaufsquoten grundsätzlich für den falschen Weg“, zitiert das Handelsblatt den Verband der Automobilindustrie VDA.
Können die VDA und die Chefs der KFZ-Hersteller nicht mal mir neuen Sprüchen kommen?
PS: Ein verbot von Elektromotoren in KFZ würden Sie aber begrüßen ;-) Ein Schelm…
Anonym meint
„PS: Ein verbot von Elektromotoren in KFZ würden Sie aber begrüßen ???? Ein Schelm…“
Ich denke nicht. Ohne elektrischen Anlasser müssten alle Autos wieder mit einer Kurbel gestartet werden, Fenster würden sich auch nicht automatisch senken und „klimatisieren“ könnte man nur durch öffen und schließen der Fenster und Türen, diese Einschränkungen wäre auch keinem Kunde mehr zumutbar!
Michael L. meint
Ich dachte dabei an Motoren für den Antriebsstrang und nicht an Hilfsmotoren… :-D