Elektroautos haben sich in den letzten Jahren deutlich weiterentwickelt, müssen aber noch optimiert werden. Das von vielen vorhergesagte Ende des Verbrennungsmotors werde daher noch auf sich warten lassen. Davon ist Mazda Nordamerika-Manager Robert Davis überzeugt.
Ohne staatliche Fördermaßnahmen seien Elektroautos laut Davis noch nicht wettbewerbsfähig. Er würde es daher bevorzugen, wenn die Politik ihre Mittel anderweitig einsetzt und „die Industrie den besten Weg für die Erfüllung von Vorgaben für reine Luft finden“ lässt. Dies könne durch CO2-Limits oder vorgeschriebene Maximalverbräuche geschehen. „Aber verordnet nicht bestimmte Antriebe“, forderte der Automanager bei einer Branchenveranstaltung.
Davis äußerte sich auch kritisch zu Lithium-Ionen-Batterien, den Standard-Speichern bei aktuellen Großserien-Stromern. Er wies darauf hin, dass die Entsorgung alter oder zu ersetzender Elektroauto-Akkus schwieriger als bei Smartphones sei.
„Das ist, wo sich die klugen Köpfe unserer Branche zu Wort melden und gehört werden müssen und sicherstellen, dass die Hersteller das tun können, was sie am besten können: Um ‚Herz und Verstand‘ der Verbraucher wetteifern“, so Davis und weiter: „Wir sind alle besser als das. Wir können es besser. Wir müssen in Betracht ziehen, dass es sich nicht um Nullemission handelt.“ Anders als Verbrenner fahren Elektroautos zwar lokal emissionsfrei, die Herstellung und Entsorgung sowie die Erzeugung des für den Betrieb erforderlichen Stroms belasten jedoch die Umwelt.
Davis ist überzeugt, dass der Verbrennungsmotor eine „dauerhafte Zukunft im Transportwesen“ vor sich hat. „Wir alle atmen die selbe Luft und es macht am meisten Sinn, dass jedes Auto so effizient wie möglich ist“, so der Mazda-Manager. Statt einige wenige elektrische Vorzeige-Modelle oder Plug-in-Hybride mit einer Kombination aus Benzin- oder Dieselmotor und E-Antrieb zu bauen, habe Mazda daher bisher exklusiv auf Verbrennungsmotoren gesetzt.
Davis kritischer Blick auf den Elektroantrieb wird nicht von allen Mazda-Führungskräften geteilt: Nur kurz nach den Äußerungen des Nordamerika-Managers gab die Konzernspitze bekannt, dass Mazda in Zukunft eng mit Toyota zusammenarbeiten wird – unter anderem bei modernen Elektroautos. Diese Woche wurde zudem angekündigt, dass der japanische Hersteller ab 2019 stufenweise teil- und vollelektrische Fahrzeuge einführen will.
Dortschack Gert meint
Das Elektroauto ist nicht auf zu halten,Es wird nur nicht von heute auf morgen gehen.Die momentanen Mängel Batterien,Strombeschaffung etc werden schrittweise in den nächsten 8 – 10 Jahren gelöst sein.Die Umstellung wird sicherlch die ersten 5% in Intervallen in ca 7 jahren erreichen in ca 25 – 30 Jahren werden ca 60 % und in 50 Jahren ca 100 % bei guten Willen erreicht sein. Damit ist dann hoffentlich die komplette Inrastruktur vorhanden und die E-Autos + Öffentliche + Räder + Scooter etc sind für die Masse leistbar und ökologisch entsprechend –
stan meint
„…Er würde es daher bevorzugen, wenn die Politik ihre Mittel anderweitig einsetzt und „die Industrie den besten Weg für die Erfüllung von Vorgaben für reine Luft finden“ lässt. Dies könne durch CO2-Limits oder vorgeschriebene Maximalverbräuche geschehen. „Aber verordnet nicht bestimmte Antriebe“, forderte der Automanager bei einer Branchenveranstaltung. ..“
Äähh,… Mittel anderweitig einsetzen, Limits und Maximalverbräuche?
Das hat ja bisher schon gut funktioniert?
Ralf meint
Anscheinend übt sich die Verbrennerindustrie gerade darin, sich selbst zu beruhigen.
Ich denke, wenn wir Mitte 2018 hinsichtlich Model 3 – Produktions- und Absatzzahlen (und in Europa zum Vergleich die entsprechenden Zahlen für Dieselfahrezuge) den dann aktuellen Stand auf dem Tisch haben, dann hilft auch das nicht mehr.
Dann ist aber das TESLA Ladenetz noch viel dichter und das Jammern geht erst richtig los.
Mazda wird von Ford kontrolliert – und deren Intervention bei Trump gegen Umweltauflagen gleich nach der Wahl in den USA wird den Weltmarkt auch nicht drehen.
NurMalSo meint
Lieber Ralf,
du solltest dir noch mal von die Größenordnungen versinnbildlichen über die du hier redest.
Alleine in Deutschland wurd in 2016 über 6.000.000 Fahrzeuge neu zugelassen. Etwas weniger als die Hälfte davon waren Diesel. Selbst wenn die Spirale weiter Bergab geht, und es 2018 nur noch 30% sein sollten – entspricht das 1.800.000 Dieselfahrzeuge (in Deutschland).
Dem Gegenüber das M3 – Vorbestellungen: etwa 500.000 – allerdings Weltweit.
Heißt also, selbst wenn Tesla im eigenen Plan liegt und 2018 bereits 1 Mio Wagen produzieren und absätzen kann – und all diese Wagen exklusiv nach Deutschland verkaufen würde, wäre die Nachfrage nach Diesel immer noch höher als das Fertigungspotential von Tesla.
Und wie gesagt, wir reden einmal von der weltweiten Fertigungsquote und das andere Mal von der Nachfrage allein in Deutschland.
Fritz! meint
Damit rückt Mazda ziemlich weit nach vorne auf der Liste der Autobauer, die die Umstellung auf E-Mobilität nicht überleben werden. Ist nach solchen Aussagen nicht schade drum…
Thomas Wagner meint
Ich würde sogar meinen, sie kriegen einen Platz auf dem Treppchen,
wobei Suzuki und Fiat/Chrysler auch ganz gut sind im Festhalten
an alter Verbrennertechnik :-)
Der Statistiker meint
Rumpelstilzchen wurde durch zu viel Abgase die Sicht genommen… :-)
JoSa meint
Die Denke des Robert Davis ist ja sehr erleuchtend.
„Er wies darauf hin, dass die Entsorgung alter oder zu ersetzender Elektroauto-Akkus schwieriger als bei Smartphones sei.“
Entsorgung hört sich so endgültig an, so nach Müllhalde.
Da ist so Handy-Akku schneller endsorgt…
Nach hinten über die linke Schulter geworfen und weg ist er.
Hab gehört das soll Glück bringen.
Ist so wie mit den Abgasen raus aus dem Rohr und weg sind sie.
Ob der Schmuddeltyp schon mal was von Recycling gehört hat ?
Christoph meint
Wo er Recht hat. Das E-Auto an sich ist nicht das Allheilmittel, sondern im Moment nur das Feigenblatt der großen Industrienationen.
Gebaut aus unter fragwürdigen Umständen abgebauten Ressourcen in Ländern, die „wir alle“ seit Jahrzehnten ausbeuten.
Und der neue Mazda Skyactive-X Selbstzünderbenziner soll 2019 auf den Markt kommen und 20-30% Benzin sparen.
Diesen will Mazda zusammen mit Toyota auch in Hybriden einsetzen.
Und außerdem arbeitet Mazda ebenfalls mit Toyota zusammen an reinen E-Autos.
Nicht immer gleich losschreien.
Landmark meint
„Gebaut unter fragwürdigen Umständen abgebauten Ressourcen in Ländern, die „wir alle“ seit Jahrzehnten ausbeuten.“ Meinst Du die Verbrenner? Die seit über 100 Jahren Erdöl verschwenden und die Umwelt in einem Mass zerstört haben, die ihres Gleichen sucht.
In Canada wir Ölsand abgebaut und die Menschen in der Nähe werden krank und sterben.
Ich weiß nicht woher diese Informationen kommen das E Autos so böse sind, aber 20-30 % weniger Benzin ist ein lächerlich wenig.
Mit dem Strom der gebraucht wird um 5 Liter Benzin herzustellen fahre ich schon 180 km !!
„Nicht immer gleich losschreien.“
Es sind keine „seltene Erden“ in den Akkus der E Autos.
Thrawn meint
„Seltene Erden“ sind vor allem in den Katalysatoren. Da sind Metalle wie Platin, Rhodium und Palladium drin, die um ein vielfaches seltener als z.B. Lithium sind. Und Öl hat ja der Umwelt noch nie geschadet, es würden auch noch keine Kriege dafür geführt und keine Despoten damit finanziert, indem man ihnen ihr dreckiges Öl abgekauft hat, um jeden Preis.
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Peter W meint
Wo sind da seltene Erden? Wenn man bei Wikipedia nachschaut tauchen die Genannten nicht auf. Wogegen Neodym für viele E-Auto-Motoren benötigt wird ( nicht bei Tesla).
Als Elektroautobeführworder sollte man sich nicht so weit aus dem Fenster lehnen und bei der Wahrheit bleiben.
Thrawn meint
Auch nicht beim ZOE, ab R240
Peter W meint
Zitat — Mit dem Strom der gebraucht wird um 5 Liter Benzin herzustellen fahre ich schon 180 km ! —
Wow!! eine Steigerung um 250%!! Vor kurzem waren es noch 100 km für 7 Liter Sprit.
Ist es nötig genau so dumm und unlauter zu argumentieren wie die Verbrennerlobby? Oder können Sie das mit Zahlen belegen?
Peter W meint
Daimler hat vor Jahren schon den ‚Diesotto‘ angekündigt. Das war wohl nicht so dolle, und man hat nichts mehr gehört.
Welche ‚Abgasproblematik‘ dieser Motor hat wird wahrscheinlich noch ein Geheimnis bleiben.
Thrawn meint
Natürlich ist das Elektroauto nicht emissionsfrei.
Es ist aber das weitaus geringere Übel und was Effizienz betrifft, ziemlich konkurrenz- und alternativlos, solange keiner die kalte Fusion erfindet.
Leonardo meint
Letzter Versuch den e-Teufel zu verjagen!
JuergenII meint
Wenn ich als Hersteller weder Hybride noch E-Fahrzeuge habe und meine „innovative“ Technik sich aus Antriebskonzepten des letzten Jahrhunderts besteht, würde ich auch so argumentieren.
Wo ist denn der Mazda Diesel, der unter allen „normalen“ Fahrbedingungen seine Emissionswerte einhält?
Wenn für den Herrn schon 90% Akkurecycling problematisch sind, wie bewertet er da die rund 60% Recyclingquote von 3-Wege Kats, die ihre „Edelmetalle“ zum Teil auch noch ungefiltert aus dem Auspuff jagen?
lo meint
Pfeifen im Walde?