Auch Toyota will nach anfänglichem Zögern in Zukunft auf Batterie-Elektroautos setzen. Helfen soll dem japanischen Autogiganten dabei eine Kooperation mit Mazda. Die beiden Unternehmen gaben vergangene Woche unter anderem die Gründung eines Joint Ventures bekannt, das in den USA Fahrzeuge produzieren sowie für Synergien bei der Entwicklung von Elektroautos, vernetzten Fahrzeugen und Sicherheitstechnologien sorgen soll. Zudem ist eine Ausweitung ergänzender Produkte geplant.
Das geplante neue Werk in den USA soll 2021 in Betrieb genommen werden und 300.000 Fahrzeuge pro Jahr produzieren können. Die Maßnahme dürfte nur am Rande eine Reaktion auf das Bestreben von US-Präsident Trump sein, die Inlandsproduktion zu fördern. Durch ihre Zusammenarbeit wollen sich Toyota und Mazda vor allem für den Wandel der Automobilindustrie hin zu Elektromobilität, Autonomem Fahren und Digitalisierung rüsten.
„Durch die weltweit steigende Nachfrage nach Elektroautos wollen Toyota und Mazda die gemeinschaftliche Entwicklung von Technologien für wettbewerbsfähige E-Autos prüfen. Ziel ist eine Mobilisierung und der aktive und freie Austausch von Expertise. Diese Technologien erlauben beiden Unternehmen, schnell auf Regularien und Markttrends in jedem Land zu reagieren“, hieß es in einer Pressemeldung von Toyota. Weitere Details zu der Kooperation soll es zu einem späteren Zeitpunkt geben.
Toyota-Präsident Akio Toyoda hat die Entwicklung von Elektroautos im vergangenen Jahr „zur Chefsache“ gemacht. In der Vergangenheit hatten die Japaner auf teilelektrische Hybride und Wasserstoffautos gesetzt. Nun sollen batterieelektrische Modelle hinzukommen. Bei Hybridautos kann Toyota bereits auf 20 Jahre Erfahrung zurückblicken. Reine Elektroautos stellen für den Hersteller dagegen Neuland dar. „Was anders als in der Vergangenheit ist, ist dass es keine Seekarten für uns als Richtungsweiser gibt. Es gibt keinen Präzedenzfall“, so Toyoda bei einer Pressekonferenz.
Paul meint
Wenn es Toyota nicht gelingt über eine neue Batterietechnik (Feststoff-Batterien, Kondensatortechnik) welche grössere Reichweiten und eine Schnellladung ermöglicht um zumindest den Stand vom Prius in der Reichweite (900 km je Tankfüllung) zu erreichen, dann werde die Hybridtechnik weiterhin den Vorrang in der Nachfrage haben.
EcoCraft meint
“ zumindest den Stand vom Prius in der Reichweite (900 km je Tankfüllung)“
Bullsh**!
Wie viele Personen brauchen schoin wirklich Fahrzeuge die 900+km am Stück fahren können?
Wer von euch ist wann das letzte Mal mehr als 400km am Stück (im eigenen Auto) gefahren?
Für den Hausgebrauch sind 300km völlig aussreichend. Selbst damit kann man die meisten Wochenendstrecken abdecken.
Ein eAuto biete viel mehr Vorteile und sollte nicht nur an seiner Reichweite gemessen werden.
Aern24 meint
In den letzten vier Monaten bin ich 2 mal 1400km über Nacht gefahren, 2 mal 1200km und 2 mal 600km. Viel Verwadtschaft in ganz Europa. Und eben immer weit ausßerhalb von guter ÖPNV Anbindung. Eben auf den Dörfern…
Das geht umweltverltäglich leider noch nur mit meinem Prius. Ich hoffe, dass sich die Ladesituation in den nächsten Jahren so ändert, dass diese Sterecken auch mit dem Elektroauto möglich sind. Da müssten dann aber schon 400-500 km in 30 min rein gehen.
Thomas Wagner meint
Toyota und Mazda haben bisher beide noch kein Elektroauto auf die Straße gebracht.
Es sind also zwei bisherige Elektroauto-Verweigerer, die sich jetzt zusammentun um eine
„Elektroauto-Offensive“ zu starten.
Grundsätzlich ist es natürlich zu begrüßen, wenn auch die letzten Schlafhauben sich
endlich dem Thema Elektromobilität zuwenden.
Wie „ernst“ dies jedoch gemeint ist, lässt sich daran ablesen,
dass erst 2021 mit der Produktion in dem geplanten Werk begonnen werden soll.
Nissan hat bis dahin voraussichtlich von seinem Leaf die 3. Generation fertig und von den vorherigen Versionen wahrscheinlich schon nahezu 1 Mio. Exemplare verkauft :-)
Da sollten sich die zwei „Lahmen“ ein Beispiel dran nehmen !
Fritz! meint
Naja, Toyota als Elektroauto-Verweigerer zu bezeichnen, ist ziemlich falsch. Bei Mazda trifft das vollumfänglich zu. Toyota hat über 20 Jahre Erfahrung mit Elektromotoren im Antriebsstrang und hohe Erfahrungen mit Rekuperation. Wenn auch die Batteriegröße noch überschaubar war bisher, aber Toyota hat mehr zum drauf aufbauen als viele andere Hersteller.
Schauen wir mal, was die draus machen.
EcoCraft meint
Auch ich muss ihnen widersprechen.
Dafür das so ein Fertigungszweig von 0 aufgebaut wird und nur 4 Jahre hat bis der erste Wagen vom Band rollt, sind schon sehr ambinierte Ziele. Aber das verstehen Außenstehende nicht.
und selbst wenn Nissan bis dahin 3 Mio. Fahrzeuge vom Leaf verkauft hat. Jedes Jahr werden über 6 Mio. Fahrzeuge allein in D neu zugelassen (Tendenz steigend). Von der Weltweitennachfrage will ich gar nicht erst anfangen. Aber selbst mit 2 Mio. Tesla Fahrzeuge im Jahr und noch mal 2 Mio. Nissan Leaf und noch mal 2 Mio. Zoes der neusten Generation, wäre gerade mal der deutsche Markt abgedeckt, keine Kapazität mehr für England, Frankreich, USA, China, Indienen usw…
Das bedeutet aber nicht, dass im Rest der Welt keine neuen Autos zugelassen werden, nein es bedeutet schlicht weg und ergreifend, dass dort dann zu fast 100% Verbrenner zugelassen werden müssten. $$$ für die etablierten Hersteller!
Vielleicht merken Sie durch dieses Beispiel, bei der weltweiten Nachfrage von Pkw ist der Kuchen groß genug damit jeder sein Stück bekommt.
Da können viele Hersteller auch noch lange schlafen und abwarten.
kritGeist meint
Perfekt, was will man mehr. Jetzt fehlen nur offiziell die dt. Hersteller, dann wirds endlich was mit dem Wandel :-)
150kW meint
„Jetzt fehlen nur offiziell die dt. Hersteller“
In welcher Hinsicht?