Daimler-Entwicklungsvorstand Ola Källenius sprach im Interview mit Automobil Industrie über die Zukunftsstrategie CASE, die die vier technologischen Trends Connected, Autonomous, Shared & Services und Electrification umfasst, über Autonomes Fahren, die Zukunft von Benziner und Diesel sowie die Strategie bei der Herstellung von Elektroautos.
Vernetzung, Autonomes Fahren, Carsharing und Mobilitätsdienste sowie die Elektromobilität „werden die Automobilindustrie in den nächsten fünf bis zehn Jahren nachhaltig verändern“, so Källenius. Alle vier Themen seien für Daimler „gleich wichtig“ und das Angebot dafür wachse schon heute „Schritt für Schritt“. Vor allem in Sachen Elektroautos sollen die Kunden „bald noch sehr viel mehr sehen. Denn wir wollen mit unserer EQ-Produktfamilie ein größeres, breiteres Angebot schaffen“. Bis zum Jahr 2022 sind „insgesamt zehn neue Elektroautos in Serie“ geplant.
„Konventionelle Antriebe nach wie vor extrem wichtig“
Bis 2025 will Daimler zwischen „15 und 25 Prozent vollelektrische Fahrzeuge“ verkaufen, was im Umkehrschluss aber auch heiße, dass „75 bis 85 Prozent der Fahrzeuge auch dann noch einen Verbrennungsmotor an Bord haben“ werden, wenn auch „verstärkt in Kombination mit Elektrifizierung“. Insofern seien für Daimler „die konventionellen Antriebe nach wie vor extrem wichtig“ – sowohl Benziner, als auch Diesel. „Aus heutiger Sicht gibt es keinen Grund zu sagen, es wird keine Nachfolgegeneration für diese Dieselfamilie geben“, so der Daimler-Entwicklungschef.
Der Hersteller sei aber „grundsätzlich davon überzeugt, dass wir uns auf dem Weg in Richtung Null-Emissionsmobilität bewegen“. Die Elektromobilität sei heute „in Summe des Antriebs erheblich teurer“, so Källenius, „aber je günstiger die Batterien werden und je mehr Skaleneffekte wir erzielen, desto früher werden sich die beiden Kurven treffen.“
In der Elektromobilität sei es Daimler besonders „wichtig, die Technologie entwicklungsseitig von A bis Z zu beherrschen – bis hinunter auf die Forschungsebene in der Batteriezelle“. Daimler müsse „nicht alles selbst produzieren, aber wir müssen es verstehen und mit unseren Lieferanten auf Augenhöhe weiterentwickeln können“, so Källenius. Daimler werde zum Beispiel für das Autonome Fahren „keine Lidarsensoren produzieren, aber wir suchen kompetente Lieferanten, mit denen wir die Technologie weiter vorantreiben können“.
Ash Ketchum meint
“Bis 2025 will Daimler zwischen „15 und 25 Prozent vollelektrische Fahrzeuge“ verkaufen“
Ab da braucht man nicht mehr weiterlesen. Die alten Herren haben nicht verstanden, was eine Disruption ist.
Jeru meint
Eine ernst gemeinte Frage an all die Experten hier.
Seid ihr wirklich davon überzeugt, dass BMW, Daimler, VW usw. sich irgendwie bewusst gegen „die Zukunft“ entschieden haben weil Sie aus Prinzip am Alten festhalten wollen?
Also das am Ende keiner in den Chefetagen versteht wie das Business / der Markt funktioniert und wie man Geld verdienen kann. Ist es diese Kernbotschaft, hinter der Ihr steht?
Ash Ketchum meint
Das einfach zu erklären.
Die deutschen Autohersteller haben die E-Mobilität so lange boykottiert, wie es ging. Dann wurde der Druck von außen zu groß und sie mussten sich bewegen.
Der Verkehr der Zukunft ist nicht unbedingt profitabel. Elektroautos sind die einzige Disruption, da kommt noch das autonome fahren und Car-Sharing. Das Konzept vom Auto-Besitz wird dann überholt sein.
Die Veränderungen auf diesem Gebiet werden enorm sein.
E-Tom meint
Daimler ist ja gerade bekannt für große und schwere Fahrzeuge. Wie schaffen sie das, ab 2020 (ist nicht mehr lange!) unter die 95 g CO²/km zu kommen?
UliK meint
Mit ihren Lobbyisten im Kanzleramt ;-))
Peter W meint
Mein (nicht ernst gemeinter) Tip an Daimler: macht doch ein paar blaue LED’s an den Dieselauspuff, und schon entsteht der Eindruck vom sauberen E-Auto. Die blauen Linien, blauen Reifen und Lämpchen an den E-Auto-Visionen sind so lächerlich, da könnte man heulen.
Das Interview zeigt, wie auch andere Befragungen bei der Verantwortlichen Autobauern, dass man Zeit braucht. Zeit, in der man die Dieselkuh noch melken kann, und Zeit um verschlafene Zeit reinzuholen. Aber Albert hat ja schon erkannt dass Zeit relativ ist, und je schneller man sich bewegt, desto langsamer versteicht sie. Wenn unsere Autobauer nach 5 Jahren sich möglichst schnell im Kreise drehend aus ihrer Dieselwolke auftauchen, sind die Anderen bereits in der Zukunft angekommen.
200kw meint
Das hat sich Apple auch gedacht. Und dann kam Microsoft von Hinten.
Ash Ketchum meint
Wo hat Microsoft Apple eingeholt? Bei Betriebssystemen? Bei Smartphones?
Windows Phone hat beispielsweise keine Stellung mehr am Markt.
Fritz! meint
Und Microsoft ist immer noch hinten. Deutlich hinten. Börsenwert, Stabilität, Mobilbereich, Image…
Ja, da haben Sie ausgesprochen Recht, Tesla ist und bleibt der bessere Anbieter in allen Bereichen.
200kw meint
Microsoft hat seiner Zeit Apple sehr wohl stehen lassen und ist noch heute bei Betriebssystemen Weltmarktführer.
Wilhelm meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Jürgen Kohl meint
Das ist wieder typisch, nichts gelernt. Festhalten an der Kutsche. Da züchten wir lieber neue Pferde, als zu erkennen, wohin die Reise in die Zukunft führt und Pferdekutschen keine Zukunft haben. Ich als alter Daimler-Fan warte auf mein Model 3! Traurig.
sagrantino meint
leider wahr. Der Präsident der USA sagt: Buy american- und wir können nicht anders, weil D nicht voran kommt.
Wir tauschen unseren i3 – mit dem wir hoch zufrieden sind – gerne gegen das am 1. Bestelltag georderten Model 3.
200kw meint
Warum nicht? In Deutschland und Europa existieren mehr Modelle als in Amerika. Noch dazu von höherer Wertigkeit.
Jürgen Kohl meint
Ich habe auch mein Model 3 bereits vor der Vorstellung reserviert. Wer nicht will, der hat schon. Sollen diedoch weiter Stinker bauen.
Thomas Wagner meint
In China werden sie ab 2018 schon 8 % Elektrifizierte Fahrzeuge liefern :-)
Das ist doch etwas echt praktisches, was Daimler hier macht ! Hut ab !
Wenn sie es jetzt noch schaffen, das gleiche auch in Deutschland abzuliefern,
wer wollte da noch klagen, DANN wären sie echt auf der Höhe der Zeit !
Leonardtronic meint
Die GM Bolt Batterie mit 60kWh Kapazität kostet als Ersatzteil 15.734 USD. Das ist der Kundenendpreis in USA. Kann der Herr Källenius auch erklären warum die jetzigen EVs so teuer sind? An der Batterie kanns ja nicht mehr liegen. Laut diverser Horrormeldungen aus der Autoindustrie sollen viele Arbeitsplätze durch die Elektrifizierung entfallen da der Bau weniger aufwändig ist. Sprich billiger. Also darf ein Elektroauto mit 60kWh nicht mehr kosten als ein Verbrenner plus 15.734 USD. Und das ganze Verbrennungsgedönse müsste noch als Zugabe im Beutel mitgeliefert werden.
200kw meint
Die USD sind ohne Steuern. Im Übrigen möchten die Hersteller ja durchaus auch ein bisschen Geld dran verdienen und ein Motor ist billiger als die Batterie.
W.Schäfers meint
Ola Källenius, die sprechende Glaskugel:
Die Elektromobilität: …wird die Automobilindustrie in den nächsten fünf bis zehn Jahren nachhaltig verändern… (diese Erkenntnis! Hut ab)
Elektroautos:… BALD noch sehr viel mehr sehen …
Bis 2022 …“insgesamt zehn neue Elektroautos in Serie“ GEPLANT…
Bis 2025 WILL Daimler zwischen „15 und 25 % vollelektrische Fahrzeuge“ verkaufen…. und 75 bis 85 % Verbrenner…
Daimler ist besonders „wichtig, die Technologie entwicklungsseitig von A bis Z zu beherrschen – bis hinunter auf die Forschungsebene in der Batteriezelle“
Was will der Mann mir als Verbraucher sagen??: Wartet bitte noch ein paar (Kleinschreibung!) Jährchen und kauft irgendwann bei uns und nicht jetzt schon bei Tesla, Renault/Nissan usw.??
Oder: wir werden demnächst auch die fehlende Kompetenz (E-Mobilität) haben??
Oder: Kauft Explosionskolbenmotoren getriebene zB SUV´s auch weiterhin, denn das ist unsere, die Daimler Zukunftsprojektion??? (mind zu 75-85%)
Mich interessiert weniger das Vernehmen von irgendwelchen Glaskugel ähnlichem „Gesprich“, sondern konkrete Meldungen, die zB so aussehen sollten: Wir, Daimler bauen mit Streetscooter ab dem Monat Juli 2017 einen Elektro-Transporter auf Sprinter Basis.
Kosten, Fahrleistungen,Ausstattungen,Lieferzeiten etc. siehe PDF
—- Gut, ein schlechtes Beispiel, denn diese Transporter Klasse bedient jetzt Streetscooter mit Ford Fahrgestell.
Aber etwas Konkretes, Herr Källenius , nur etwas; ein kleines bisschen, ganz ganz kleines …. ; vielleicht schon morgen??? — ;-)
200kw meint
Falsch, nicht Streetscooter bedient, sondern allein Ford bedient DHL.
Jetzt liefert Daimler die elektrische B-Klasse und es werden auch in Zukunft Leute Autos kaufen. Es wird keinen harten Cut geben, das ist unrealistisch. Wer jetzt einen neuen Verbrenner hat, wird morgen nicht gleich einen Stromer kaufen.
W.Schäfers meint
@ Herr/Frau? (Anonymus) 200 kW:
Sehr richtig beobachtet: es werden auch in Zukunft Leute Autos kaufen…
und: Wer jetzt einen neuen Verbrenner hat, wird morgen nicht gleich einen Stromer kaufen…
auch das wird in den meisten Fällen so sein. —
Ändert jedoch zB nichts an der Tatsache dass es nicht Daimler ist, der mit Streetscooter die Elektromobilität in der Sprinter Klasse auf den Markt bringt. – Der ebenso mit jahrelanger „Abstinenz“ und Rückständigkeit in Sachen: E-Mobilität glänzt und überwiegend Ankündigungsgeblubber von sich gibt. –
200kw meint
Der Streetscooter ist nicht Sprinterklasse. Der Sprinter ist deutlich größer und hat eine höhere Nutzlast. Versuch mal mit dem Streetscooter Speditionsgut zu transportieren, da haste keine Chance. Der Streetscooter ist nicht einmal für Paketdienste geeignet. Deshalb beliefert jetzt auch Ford DHL und Hermes nutzt demnächst soweit ich weiß auch Kastenwägen anderer Hersteller. Hier ist Volumen und Nutzlast gefragt.
Der Streetscooter ist gut für Briefpost.
W.Schäfers meint
@ 200 kw vom 15.06.2017 um 22:43
Zu ihrer Aussage:; Der Streetscooter ist nicht Sprinterklasse – Aber sicher, da haben Sie vollkommen Recht. —
Das war jedoch nicht meine Aussage. – Zur Erläuterung beziehe mich auf meinen im Dialog getätigten Satz: „dass es nicht Daimler ist, der mit Streetscooter die Elektromobilität in der Sprinter Klasse auf den Markt bringt“ … und ergänze mit der davor von mir getätigten Aussage: ..“Wir, Daimler bauen mit Streetscooter ab dem Monat Juli 2017 einen Elektro-Transporter auf Sprinter Basis.
Kosten, Fahrleistungen, Ausstattungen, Lieferzeiten etc. siehe PDF.
— Gut, ein schlechtes Beispiel, denn diese TRANSPORTER KLASSE bedient jetzt Streetscooter mit FORD Fahrgestell.“ —
Damit, so glaube ich, konnte ich zur Klärung dieses Sachverhaltes beitragen und sage Ihnen
vielen Dank für ihre geschätzten Beiträge. Das war´s von meiner Seite. —