VW-Markenchef Herbert Diess hat sich in einem Interview des Fernsehsenders Phoenix für eine „jahrelange“ Zukunft von Verbrennungsmotoren ausgesprochen. In Europa wollen die Wolfsburger demnach auch den stark kritisierten Diesel-Motor weiter großflächig einsetzen – vor allem bei Autos für die Langstrecke, “weil er einfach dort der effizienteste Antrieb bleibt”. Bei Elektroautos sieht Diess VW bereits gut aufgestellt, räumte aber ein: “Tesla müssen wir alle sehr ernst nehmen.”
Tesla betreibe sein Geschäft völlig anders als die etablierten Autobauer. Der Stromer-Branchenprimus aus den USA orientiere sich dabei vorrangig an der Gedankenwelt des Silicon Valley, erklärte Diess. “Wir brauchen Fähigkeiten, die wir heute ganz klar nicht haben und die Fähigkeiten finden Sie eher im Silicon Valley als in Braunschweig.” Diess betonte jedoch, dass Volkswagen Silicon Valley in einem wichtigen Aspekt voraus sei: “Wir können Autos bauen.”
VW muss in diesem Jahr viel Geld für die Lösung der Diesel-Krise aufwenden. Die zusammen mit der Politik beschlossenen Maßnahmen, die Umweltprämien und Software-Updates beinhalten, kosten laut Diess einen hohen dreistelligen Millionenbetrag. VW will dennoch weiter umfangreich in Elektromobilität investieren. “Wir müssen natürlich zusätzlich neue Kompetenz aufbauen in der Batterie, beim Elektromotor, in der Elektronik und vor allem in der Vernetzung des Fahrzeugs”, so der Markenchef. “Da haben wir Nachholpotenzial.”
Paul meint
Tesla ist nicht mehr einzuholen weil er von der Notwendigkeit des E-Autos überzeugt ist und das Auto auf eine neue Digitalebene mit neuem Komplettverkaufssystem hebt. Das nenne ich Fortschritt. Schulden hin oder her die Idee steht. Smartphones haben es vorgemacht. Es würde mich nicht wundern wenn Apel eines Tages die Idee samt Schulden von Tesla abkauft um ein neues Betätigungsfeld zu finden und wieder hat Musk gezeigt was echtes Unternehmertum ist und alle Miesmacher nur Lügen straft.
Die Umwelt wird uns in den nächsten Jahren buchstäblich immer mehr zwingen durch die häufenden Katastrophen diese neue Technologie anzunehmen um noch das Schlimmste zu vermeiden.
Anonym meint
„ich bin kein jurist“
Das kann man ihren Forderungen auch sehr gut entnehmen :D Dafür scheinen sie aber ein weiterer Nostradamus zu sein oder wie soll man solche Aussagen werten: „sehe ich den niedergang der deutschen autoindustrie in nicht allzu weiter ferne“?
Wie kommen sie überhaupt zu einer solchen Aussage? Wenn sie nicht mal den Sachverstand mitbringen oder den Willen sich in die Materie einzulesen um zu erkennen, warum die Manager nach den hier geltenden Gesetzen (die klar formuliert sind) nicht zu belangen sind, gleichzeitig aber Aussagen darüber treffen wollen, wie sich eine ganze globale Branche in den nächsten Jahren ändern wird (nicht klar vordefiniert, weil sie von vielen Einzelhandlungen beeinflusst wird).
beobachter meint
Ich finde die Meinung von Hr. Diess, VW; durchaus realistisch. Er räumt ja durchaus ein, dass dem Elektroantrieb mittelfristig die Zukunft gehört und dass VW deshalb zweigleisig fahren möchte.
VW wird es noch sehr lange geben!
Wir werden die Verbrennungsmotoren vielmehr noch eine Zeitlang brauchen:
einen kleinen Benzinmotor für alle, die bei kleinem Geldbeutel ein kleines Auto für die Stadt benötigen und die bei ihrer Mietwohnung eh keinen eigenen Ladeanschluß hätten (und das sind viele in Dtld.!),
ferner einen sauberen Dieselmotor für die Außendienstler (z.B. Monteure, Vertriebler), die wöchentlich weite Strecken schnell zurücklegen müssen und die keine Zeit für Ladestopps haben,
und zuletzt auch wieder einen Diesel für den Schwerlastverkehr, gerade im Mittel- und Fernverkehr, wo man vllt. später (z.B. in 20 Jahren) einmal mit viel Finanzaufwand auf eine Brennstoffzelle umstellen kann.
Was mich an den aktuellen Elektroautos stört ist ihre schlechte Umweltbilanz, insbesondere auch bei Tesla (die sind Weltmeister darin aufgrund ihrer schieren Größe, s. Model S oder X):
bei der Herstellung der Akkus, bei dem schlechten Strommix in Dtld. zum Laden (aktuell noch viel Kohlestrom), und letztendlich bei der noch mangelnden Recyclingfähigkeit der Lithium-Akkus.
Gerade vor letzterm dürfen wir nicht die Augen verschließen, denn wohin mit dem mehrere 100 Kilogramm schweren, insbesondere auch schwermetallhaltigen Sondermüll?
Solange dies nicht halbwegs zufriedenstellend gelöst ist, werde ich kein Elektroauto mehr fahren!!!
PS: Habe meinen Citroen Zéro deswegen nach einem halben Jahr wieder verkauft, fahre jetzt einen Toyota Auris Hybrid mit LPG!
Pamela meint
Lithium Ionen Akkus werden kein Sondermüll, bereits jetzt sind mehrere Verfahren entwickelt, die alle eingesetzten Materialien wieder zurückgewinnen. Da es aber z.Zt. noch gar keine Mengen an Akkus von E-Mobilen gibt, die zu recyclen wären (die landen dann auch erst mal in stationären Energiespeichern, die von dezentralen Energieproduzenten, Eigenheimbesitzern, Betreibern von Windparks genutzt werden) ist man mit diesen Technologien noch in der Warteschlange:
http://www.git-labor.de/forschung/chemie-physik/recycling-von-lithium-ionen-batterien
Die unmittelbar eingesetzte Energie (Produktion) bei Tesla ist bereits jetzt emissionsfrei über Ökostrombezug, später, wenn die Gigafactory fertig ist, durch selbsterzeugten Ökostrom. An der Bilanz der mittelbar eingesetzten Energie (Zulieferer, Transport) arbeitet man noch (Semi).
Wie sieht den die Ökobilanz der vielen tausend Teile bei einem Verbrennerauto aus ? Interessiert das einen ?
Eine Zeit lang werden die Verbrenner bei bestimmten Anforderungsprofilen noch benötigt, bis alternative Antriebe in Verbindung mit einer guten Ladeinfrastruktur sie ablösen können. Wie lange, kann keiner sagen. Diese Planungsunsicherheit ist für die Wirtschaft natürlich ein Problem.
Trotzdem muss man die Chancen erkennen und sehr beweglich agieren. Davon lies sich bisher nichts beobachten …
Tomas Angelus meint
Jeder Cent, der jetzt noch in Verbrenner gesteckt wird, ist buchstäblich verbranntes Geld. In meinem Freundeskreis haben 50% ein Model 3 bestellt. Und die anderen nicht, weil sie es sich nicht leisten können. Sobald es ein ansprechendes Elektroauto mit vernünftiger Reichweite unter 20 000 Euro gibt, tut es einen Schlag und auch diese übrigen 50% sind mit dabei. Und darum gehts. Wer zuerst ein Elektroauto baut, das erschwinglich und alltagstauglich ist, der wird den Markt dominieren. Über Nacht werden dann Verbrenner völlig uninteressant. Und VW würde gut daran tun alles, wirklich alles zu tun, um derjenige zu sein, der zuerst das erschwingliche Auto anbietet. Und damit meine ich alle Investitionen in diese Richtung zu lenken. Derzeit sitzen die Hersteller einem Trugschluss auf. Sie meinen nur weil die Leute noch Benziner kaufen, wollen sie keine Elektroautos. Aber das ist falsch. Sie fahren keine, weil es außer Tesla keine vernünftigen gibt. Sobald sich das ändert, fahren sie Elektroautos. Der Ioniq zum Beispiel braucht nur noch mehr Reichweite und es ist ein klasse Auto. Wer eine Garantie für Verbrenner bis 2030 fordert der hat wirklich nichts verstanden. Es ist nicht die Politik, die entscheidet, was gefragt ist. Die Frage ist, ob attraktive Elektroautos rechtzeitig aus Wolfsburg kommen, oder aus dem Silicon Valley, oder aus China. Meiner kommt schon mal aus dem Silicon Valley.
Tripel-T meint
Gratuliere. Voll auf den Punkt gebracht.
Erstaunlich, dass diese Erkenntnis noch nicht bis zu den Führungsetagen der Autohersteller gelangt ist.
Wenn es einem Hersteller gelingt, ein Elektroauto mit einer akzeptablen Reichweite und einem ansprechenden Design für 20 – 30’000 auf den Markt zu bringen, kann einen sehr grossen Teil des Marktes abschöpfen.
Daniel K meint
Es ist ehrlichgesagt ein Trauerspiel, wie sich unsere „Premium Automobilhersteller“ mit über einem Jahrhundert Erfahrung im Automobilbau, vor der Zukunft verschließen und mit Scheuklappen durch die Welt spazieren. Eine Aussage wie „Bei Elektroautos sieht Diess VW bereits gut aufgestellt,…“ sagt eigentlich alles. Wenn ich die Werbeslogan schon höre: „ DAS AUTO, das beste oder nichts, Vorsprung durch Technik“ könnte man heulen. Bis die einen preiswerten, vollwertigen Mittelklassewagen auf den Markt bringen >2021, hat Tesla weit über 1 Million Fahrzeuge verkauft und wird noch dieses Jahr 2 neue Modelle ankündigen, die auch noch vor 2021 starten! Selbst wenn sie es schneller schaffen würden, wäre es ja gar nicht möglich, diese Fahrzeuge in angemessenen Stückzahlen zu betreiben. Was fehlt? Die komplette Infrastruktur! Akkus sind absolute Mangelware, selbst Tesla muss aktuell noch zukaufen weil die Kapazität der Gigafactory 1 „noch“ nicht ausreicht. Es sind viel zu wenige Ladesäulen vorhanden, selbsttest mit dem neuen E-Golf 600km in 11 Stunden! Sicher wenn man auf Abenteuerreisen steht ist das eine Möglichkeit. Langezeit hatte ich gehofft, dass unsere Automobilkonzerne bei einer Messe (IAA?) einfach mal die Schublade aufmachen und die sprichwörtliche Katze aus dem Sack lassen. Aber es zeichnet sich immer deutlicher ab, dass die Schublade leer ist. Auch ich habe 1000,-€ in die Automobile Zukunft investiert und freue mich ab 2018/19 in so einer „Klapperkiste“ aus Silicon Valley durch die Gegend zu stromern.
Anonym meint
„In meinem Freundeskreis haben 50% ein Model 3 bestellt. “
Also entweder hast du einen sehr sehr kleinen Freundeskreis oder der feine Herr verkehrt nur in den besten Schichten der Gesellschaft.
Ganz ehrlich, was sollen solche Aussagen? Da ist doch Augenwischerei.
Das M3 mag ein gutes Auto sein. Aber eben nicht uneingeschränkt für jeden. Von daher ist deine Aussage doch an den Haaren herbeigezogen.
Fritz! meint
Nicht mehr an den Haaren herbeigezogen als Ihre Aussage.
Wenn Sie keine Freunde haben, die ein Model 3 reserviert haben, finde ich das Schade und wirft nicht zuletzt auch ein Blick auf Sie…
Sporty meint
Jedenfalls habe ich einen Tesla gekauft und ich bereue es nicht. Ich habe viele Jahre Autos bei diesen Lügenbaronen aus Wolfsburg gekauft, mir verkaufen die kein Auto mehr!!
Tripel-T meint
Gratuliere dir zu deinem Kauf.
Ich habe vor 3 Stunden für ein Tesla Model X eine Anzahlung über 4’000.– gemacht. Ich freue mich auf den neuen Tesla. Mit Autos die nur immer angekündigt werden, kann ich mich nicht fortbewegen.
blacksmartie meint
Zitat: „Diess betonte jedoch, dass Volkswagen Silicon Valley in einem wichtigen Aspekt voraus sei: “Wir können Autos bauen.” “ Zitatende:
Sehr geehrter Herr Diess. Nach 1,5 Jahren und 50 Tkm in meinem Tesla muss ich Ihnen widersprechen. Auch im Silicon Valley kann man Autos bauen, noch dazu sehr gute.
Im Gegensatz zum deutschen Ringen nach dem besten Spaltmaß konzentriert man sich dort hingegen auf die wesentlichen Entwicklungen. Der große Rest kommt ja sowieso bei Tesla wie auch bei VW und anderen von Bosch, Continental und weiteren Zulieferern.
Fritz! meint
Nee, nicht ganz. Tesla ist da einer der Hersteller mit der größten vertikalen Fertigungstiefe, wenn ich mich recht erinnere, bauen die 76% ihrer Teile selbst. VW teilweise unter 20%.
Aber trotzdem kauft Tesla weltweit zu bei den besten Herstellern, alles kann auch Tesla nicht selbst machen.
McGybrush meint
Einerseits braucht man ein Diesel für Langstrecke und andererseits will man uns seit Jahren Einreden man braucht nur 40km elektrische Reichweite weil 90% der fahrten darunter liegen. Ja was denn nun.
Heisst man könnte den Elektroautoanteil ja auf 90% erhöhen und nur noch 10% Verbrenner bauen. Das wäre doch dann passend zu den Argumenten.
Anonym meint
Würde es nach der Vernunft gehen, wäre das sicherlich Richtig.
Der Kauf eines Autos hat aber immer schon mehr mit Emotionen als mit Vernunft zu tun. Merkt man recht gut, wenn man sich mit Leuten unterhält die gerade erst in jüngster Vergangenheit ein neues Auto erworben haben. Was da an Vorteile aufgezählt wird um diesen Wagen unter all den andert hunderten Mitbewerbern als das beste Auto zu klassifizieren ist für Außenstehende meist kaum nachvollziehbar.
Gleiches gilt aber auch für andere Bereiche unseres Lebens. All you can Eat Buffets z.B.
Im Durchschnitt braucht der erwachsene Mensch in Mitteleuropa ca. 2000kcal pro Tag. Wenn ich jetzt zum Chiniesen gehe und mir den Teller ordentlich mit Reis, Nudeln, fetigem Fleisch, viel Soße und vielleicht noch dem einen oder anderen fritierten Früchtchen fülle, erreiche ich dieses Ziel auch mit weniger als 2 Tellern. Warum gehen dann aber so viele mit dem Vortsatz da hin 3-4 Teller zu essen? Wir brauchen nicht mehr Kalorien. Im Gegenteil, nehmen wir zuviele davon auf (bewusst oder unbewusst) ärgern wir uns später wieder, weil das Oberteil spannt oder die Hose zwickt. Dann sind wir auch unzufrieden.
Trotzdem machen wir es… Warum?
Logisch kaum zu erklären – geht halt um Emotionen (bzw. Geschmack)
frax meint
“weil er einfach dort der effizienteste Antrieb bleibt”
Diese Aussage ist irreführend und auch sachlich falsch – vielleicht meinte Herr Diess das die Reichweite mit einem Dieselauto am größten ist, dass ist aber auch kein Wunder, wenn man am meisten Energie mitführt, kommt man auch am weitesten…
ulli0501 meint
Hallo zusammen,
Zitat: In Europa wollen die Wolfsburger demnach auch den stark kritisierten Diesel-Motor weiter großflächig einsetzen – vor allem bei Autos für die Langstrecke, “weil er einfach dort der effizienteste Antrieb bleibt”.
Warum hat dann VW beim E-Golf die Reichweite erhöht ? Uneffiziente Antriebe taugen ja nicht für lange Strecken.
ebiker meint
Mich würde viel mehr interessieren ob der I.D. nächste Woche auf der IAA dem breiten Publikum gezeigt wird und wenn ja wie ?
Gunarr meint
„Wir können Autos bauen“, na ja. Ich will VW diese Fähigkeit nicht grundsätzlich absprechen, aber Motoren sind nicht unbedingt ihre Stärke. Ich sage nur Steuerketten und Abstreifringe. Mit den Elektromotoren wird es hoffentlich besser laufen. Da kann man weniger falsch machen.
Schnuppi meint
Der e-Golf und der e-UP sind für das, was sie bieten, völlig überteuert und jetzt schon nicht konkurrenzfähig. Wer glaubt denn ernsthaft, daß das besser wird, solange die Leute Verbrenner von VW kaufen?
MM meint
Zitat…
… wir können Autos bauen….
komisch, baut Tesla Fahrräder ???
Tesla baut ebenso Autos und was soll VW dann voraus sein??!!
Verarbeitung ?? kann Tesla lernen und tut das auch..
Dieses festhalten an dem Diesel wird VW und den etablierten zum Verhängnis.
VW lernt nicht aus Fehlern, schon an PumpeDüse hat VW jahrelang festgehalten..
Ralf meint
Es wurde alles schon gesagt – nur nicht von jedem……
Jeru meint
Das habe ich mich auf gerade gefragt.
Wie oft habe ich diese Meldung hier schon gelesen? Damit auch keiner vergisst, dass VW vor Tesla Angst haben muss. Zurecht!