Momentan sind sie noch allgegenwärtig, aber was passiert mit den aktuell noch knapp 15.000 Tankstellen, wenn sich die Elektromobilität durchgesetzt hat und nur noch Elektroautos auf den Straßen unterwegs sind? „Die Zahl der Tankstellen wird mit dem Aufkommen von Elektroautos sinken. Tausende Tankstellen werden verschwinden“, sagt Martin Wietschel, Experte für Tankstellen und alternative Antriebe beim Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe, laut einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Die klassische Tankstelle werden Elektroauto-Fahrer kaum nutzen, außer um kurz Bier, Chips oder Zigaretten zu kaufen, oder um Scheibenwischwasser nachzufüllen. Denn das Aufladen passiert in einem Großteil der Fälle ganz woanders: Mehr als 90 Prozent aller Elektroauto-Fahrer lädt bequem daheim, beim Arbeitgeber, oder im Parkhaus bzw. am Supermarkt während des Einkaufs. Also dann, wenn das Fahrzeug ohnehin steht.
Und wenigstens Schnelllader an Tankstellen? „Als Geschäftsmodell sind Ladestationen an den Tankstellen für uns erst dann denkbar, wenn die Zeit zum Laden auf wenige Minuten deutlich verkürzt und die Nachhaltigkeit eines E-Antriebs erwiesen ist“, sagte Patrick Carré, der das Tankstellengeschäft von Shell in Deutschland, Österreich und der Schweiz verantwortet. An einigen Tankstellen in Großbritannien will Shell zumindest erproben, ob das Angebot von Ladesäulen schon heute angenommen wird.
Allerdings wird es für die Tankstellenbetreiber teuer, sich auf Elektroautos umzustellen. Auf ein bis zwei Millionen Euro schätzt Wietschel die Umrüstkosten je Tankstelle. Allerdings bringen Elektroauto nicht die gleichen Umsätze wie Verbrenner. Zum einen, da Strom wesentlich günstiger ist als Benzin und Diesel. Zum anderen, da die Ladezeiten noch deutlich länger dauern als ein gewöhnlicher Tankvorgang.
Wietschel geht deshalb davon aus, dass ein Großteil der herkömmlichen Tankstellen langfristig schließen wird, zunächst vor allem in und um die Städte. Nur „einige tausend Tankstellen werden bestehen bleiben, davon etwa 400 an der Autobahn“, prognostiziert der Fraunhofer-Forscher.
Leonardo meint
Daß ein Elektroauto nicht den gleichen Umsatz an der Tanke bringt ist schon klar. Aber viel Umsatz heißt nicht automatisch viel Gewinn. Ein Elektroautofahrer bringt dem Tankstellenpächter einen viel höheren Gewinn da die Marge bei Kaffee und Kuchen um ein vielfaches höher ist als beim Sprit.
Ein Schnelladekaffee und was Süßes gehört für mich einfach dazu.
Norbert meint
Das einzige was ich mich frage, und von Herrn Özdemir, Frau Merkel etc eine Antwort will ,ohne Lügen. Wo kommt die Kohle für unseren Staat her ! auch die Steuern auf Benzin und Diesel für die Rentenkasse . Wird der Strom dann 6€ für die kw kosten. Bin kein Verbrenner Freund hoffe bald Model3 Fahrer zu sein.
Tesla-Fan meint
Für diesen Fall wurde vorsorglich bereits vor Jahren das Toll-Collect-Mautsystem bundesweit installiert. – Kein Mensch braucht für die LKW-Abrechnung so ein kompliziertes System. Da hat jemand vorgedacht.
Wir werden irgendwann im Elektroauto eine Maut-on-board-unit einbauen müssen und dann bekommt der Finanzminister seinen „Mineralöl-Steuer-Ersatz“.
Wetten?
Der Statistiker meint
„Warum wird vom e-Auto Nachhaltigkeit gefordert?“
Ich denke es ist gut so. Es hat eine neue Mobilitäts-Ära begonnen, und gleichzeitig hat man eingesehen, dass so wie jetzt nicht weitergemacht werden kann. Warum sollte man also beim e-Auto nicht „mehr wollen“? Ich sag’s einmal salopp: beim Verprenner ist es eh schon egal…
Wir werden es alle nicht erleben, aber ich denke diese Energieform (Elektrik) wird viel länger halten als Benzin und Diesel, und deswegen ist es auch so wichtig die e-Autos so umweltschonend, nachhaltig und so ressourcenschonend zu bauen und zu betreiben wie nur irgendwie möglich.
Meiner Meinung nach sollte das e-Auto nicht nur die lokale Luft verbessern, sondern das Ende des Ölzeitalters ermöglichen, die Produktion nachhaltiger und umweltfreundlicher machen, mit den Ressourcen schonender umgehen und, und, und…
Zu guter Letzt sollte auch das komplette e-Auto recyclebar sein. Wenn dieser Weg konsequent gegangen wird, werden alle Zweifler mit der Zeit verstummen oder aussterben…
(nob) meint
Und was ist, wenn sich doch die Brennstoffzellen-Technologie mit Wasserstoff-Betankung durchsetzt? Vielleicht rüstet man ja auf Wasserstoff um. Doch vielleicht werden die Tankstellen ja zu automatischen Wartungsstationen, die vom autonomen Fahrzeug automatisch angefahren werden. Prognosen sind bekanntlich dann besonders schwierig, wenn sie die Zukunft betreffen!
Paul meint
Was ich von Fachleuten gehört habe, ist das Brennstoffzellenauto viel komplexer in der Technik und Wasserstoff ist ein agressiveres Medium als Benzin. Verflüchtigt sich und greift auch das Material an. Es hat zwar den Vorteil des schnellen Betankens aber das Batterieauto ist eben langfristig für den Massentransport die preiswerte und einfachere Lösung da geringere verschleissbare Bauteile. Preiswertere Transportkosten und preiswerte Wartungskosten. Es werden vermutlich beide Systeme in den Markt kommen. Der Konsument kann wählen welche Priorietäten er setzt bei entsprechenden Preisunterschiden. Der Umstellungsprozess wird ja sowieso sich über mehrer Dekaden hinziehen. Es wird noch lange Zeit alte Verbrenner geben. Der Markt wird es entscheiden.
Gilbert Drui meint
Vor allem ist die Brennstoffzelle viel realistischer was die Gesamtumweltbelastung betrifft im Vergleich zum reinen Elektroauto. Wenn alle auf Elektroauto umsteigen wird die Stromproduktion niemals ausreichen, zumindest nicht mit Alternativenergien. Man tischt uns damit eine Riesenlüge auf, von den Batteriebelastungen auf die Umwelt mal ganz abgesehen.
Der Statistiker meint
…und wieder das gleiche falsche Argument wie schon so oft!
Die Umstellung komplett auf Elektroautos macht nach mehreren Studien etwa 15% des derzeitigen Strombedarfs aus. Da ist die Umstellung auf Wärmepumpen für die Eigenheimheizung viel Strom-fressender!
Außerdem wird durch eine intelligente Smard-Grid Lösung durch so viele e-Autos die Netzstabilität erhöht, was Kosten für Leitungen einspart.
Bitte nicht aus einer unbegründeten Angst immer wieder die gleichen falschen Argumente wälzen!
wolfcom meint
LOL … die rauchenden, biertrinkenden Elektroautofahrer … LOL
Landmark meint
LOL….genau, und bald können wir während der Fahrt saufen, dank autonomen Autos. hihihih ein Traum wird wahr..
E.T. meint
Wer sagt denn dass man es heute nicht darf? Man darf nicht betrunken fahren, aber gegen einen Autofahrer der eine Bierdose während der Fahrt in der Hand hält gibt es meinseswissens keine Vorschrift. Nicht das ich das gutheisse, aber ein Kommilitone hat das oft so auf der Heimfahrt auf der Autobahn gemacht, ich war zunächst skeptisch, er war sich seiner Sache aber ziemlich sicher und was gefunden habe ich auch nicht.
Tesla-Fan meint
Man darf während der Fahrt Bier trinken. Ist nicht verboten.
Man darf nicht „auffällig“ fahren und bei einer Kontrolle den zulässigen Grenzwert nicht überschreiten.
Wenn man allerdings während der Fahrt jemandem zuprostet könnte das von den Bullen als „Auffälligkeit“ gewertet werden.
Mike meint
Ich hoffe das nun keine weiteren Experten der System- und Innovationsforschung forschen,wann dann nun endgültig die letzte Tanke dicht macht ;)
Ich wage mal die Behauptung,und hoffe auch als Nicht Experte das die letzte Tankstelle schneller dicht macht als es die Experten ausgerechnet haben bzw. prophezeien!
Und das Gute ist meine hier veröffentliche Forschung bzw. unverbindliche Prognose ist vollkommen kostenlos…….grins ;)
Landmark meint
die Nachhaltigkeit eines E-Antriebs erwiesen ist“, sagte Patrick Carré,
Da bin ich aber platt, ein Mann von einer Firma die über 100 Jahre den Rohstoff Öl ausbeuten, redet von Nachhaltigkeit. Vor über 20 Jahren haben diese Typen Blei ins Benzin getan, damit die „Nachhaltigkeit“ verbessert wird. Schon vergessen?
Fritz! meint
An Heuchelei & Arroganz kaum zu übertreffen, der Typ. Selbst mit dem heutigen Energiemix (inkl. Kohle, Atom, Wind, Sonne, …) ist JEDES E-Auto bereits sauberer als jeder Verbrenner (außer Erdgas-Autos, die sind gleichauf). Und, viel besser, mit jedem neuen Windrad wird das E-Auto immer sauberer. Ein Verbrenner kann nicht sauberer als am Tag der Zulassung werden.
Fotolaborbär meint
Ich halte die Anzahl von einigen Tausend Tankstellen für sehr optimistisch. Old- und Youngtimer Clubs werden sicher eigene Treibstoff Depots einrichten damit die gemeinsamen Ausfahten auch stattfinden können. Heute haben wir eine Preisparität E-Mobil und Verbrenner bereits erreicht. Wenn der Druck auf die Flottenmanager zu groß wird werden hunderte von Fuhrparks in kurzer Zeit umgestellt. Da werden keine Mitarbeiter Befragungen stattfinden. DHL ist da nur der Anfang. Die werden jedes Jahr Millionen von Litern nicht mehr an Tanksäulen zapfen. Aber auch keine KWH vom Ölmulti laden. Lange bevor die Umstellung beim Normalbenzintanker angekommen ist werden die Hälfte der Zapfsäulen verschwunden sein. Da aber erst die Kleinen schließen, werden mehr als die Hälfte der Standorte verschwunden sein. Im dünn besiedelten Gebieten noch mehr und schneller. Also werden die Landeier den Städtern mal wieder vormachen müssen wie E-Mobilität geht. Denn diese haben keine Alternativen wenn die Tanke geht.
Gunarr meint
Die Tankstellen haben es selbst in der Hand, ob sie weiter existieren wollen. Die Technik für Schnellladungen ist bereits verfügbar. Man muss sie nur anschaffen.
Es ist auch nicht gesagt, das Strom billiger sein muss als Benzin. Gerade die Porsche Fahrer werden für jeden 800 Volt Lader dankbar sein und jeden Preis bezahlen.
Michael S. meint
Eine Sache versteh ich einfach nicht: Warum wird vom E-Auto von Anfang an Nachhaltigkeit gefordert, obwohl das beim Verbrenner noch nie ein Thema war?!
Ernesto 2 meint
Bingo, bester Kommentar von Heute, noch dazu wenn man die Relation Elektrofahrzeuge zu Verbrennern sieht 99% zu 1% (wenn überhaupt) ausgerechnet das 1% soll dann das super super super umweltfreundliche Ding sein und 99% pusten den Dreck und unsere Zukunft (ohne Öl geht hier GAR NICHTS MEHR!) in die Luft, just for fun ???
McGybrush meint
Ich darf das doch gerne hier und da mal weiter Zittieren ;)
Fritz! meint
Habs mir auch gleich rauskopiert zum zitieren. Gut formuliert!
JoSa meint
Ich hoffe nur, das die Tankstellen ordentlich demontiert werden und nicht einfach verrotten. Eine Bodensanierung sollte dazu gehören.
Michael S. meint
Wird wohl laufen wie immer, am Ende zahlt es die Gemeinschaft…
Fritz! meint
Da haben wir immer noch den Gesetzgeber vor. Die Tankstellen gehören zum Teil den Mineralölfirmen, wenn die eine dichtmachen und als Bauland verkaufen (in der Stadt durchaus interessant), dann wird dort auch anständig der Boden entfernt und alles sauber gemacht. Bei uns in der Stadt schon zweimal gesehen.
Spannend wird es nur, wenn Esso oder Aral oder Total oder so komplett pleite gehen & Insolvenz anmelden…