Opel befindet sich seit diesem Jahr im Besitz des französischen PSA-Konzerns. PSA-Konzernchef Carlos Tavares hat nun angekündigt, den Traditionshersteller grundlegend umbauen zu wollen. Für die Sanierung der neuen, defizitären Tochterfirma will Tavares viel Geld in die Hand nehmen. Noch unklar ist, wie es mit den ehrgeizigen Elektroauto-Plänen von Opels früherem Geschäftsführer Karl-Thomas Neumann aussieht.
PSA werde dem deutschen Autobauer „helfen, wo man könne“, so Tavares im Gespräch mit Welt.de. Er sagte weiter: „Wir haben die finanziellen Möglichkeiten, Opel in dem Ausmaß zu unterstützen, das nötig ist für einen Neuanfang“. Tavares betonte, dass es nur Mittel für Projekte geben werde, mit denen sich Geld verdienen lasse. Unter dem Dach von PSA soll sich Opel einem grundlegenden Wandel unterziehen. Als Tochter von General Motors (GM) hatte das Unternehmen jahrelang Verluste eingefahren.
Wie Opel bei Elektromobilität aufgestellt wird, will PSA im November verraten. Mit dem Ampera-e haben die Rüsselsheimer seit diesem Jahr ihr erstes reines Elektroauto im Angebot. Der Stromer basiert jedoch auf Technik von GM und wird in Europa bisher nur in geringer Stückzahl ausgeliefert. PSA will bei Opel künftig verstärkt auf eigene Technologien setzen, geplant sind reine Elektroautos und teilelektrische Plug-in-Hybride.
Opels Pläne für die Entwicklung von Technologien und Modellen waren laut Tavares in der Vergangenheit „nicht ausreichend“, um den Hersteller fit für die Zukunft zu machen. „Es wurde eine Strategie verfolgt, die einfach nicht funktioniert hat. Und nun stehen wir der Gefahr gegenüber, dass Opel die 2020 in Kraft tretenden Emissionsobergrenzen nicht einhalten kann“, so der PSA-Chef. Zu Vermutungen, dass Opel zur reinen Elektroauto-Marke umgebaut werden könnte, äußerte er sich nicht.
kritGeist meint
„Es wurde eine Strategie verfolgt, die einfach nicht funktioniert hat. Und nun stehen wir der Gefahr gegenüber, dass Opel die 2020 in Kraft tretenden Emissionsobergrenzen nicht einhalten kann“ – Das dürfte für die anderen Hersteller auch gelten, v.a. die deutschen. Das war das große Problem, GM hat v.a. amerik. Strategie verfolgt, ohne große Rücksicht auf Opel. Ich bin immernoch überzeugt, die damalige Übernahme war ein Fehler, das sind nun die Konsequenzen, schade für die Mitarbeiter.
Jürgen Baumann meint
Es wäre sehr schade, wenn dabei der Ampera-e unter die Räder kommen würde. Deshalb habe ich auch schon eine Tesla 3 Option gezogen …
Fritz! meint
Ich dachte, der wäre gerade unter die Räder gekommen. Hat GM nicht gerade gesagt, sie werden keine Ampera-E mehr bauen?