Opel hat seinen neuen Strategieplan „PACE!“ vorgestellt, mit dem das Unternehmen nach dem Verkauf an den französischen PSA-Konzern wieder rentabel und wettbewerbsfähig gemacht werden soll. Im Mittelpunkt stehen neben Kosteneinsparungen und Synergieeffekten innerhalb der PSA-Gruppe umweltfreundliche und elektrische Autos. Der angedachte Umbau zur reinen E-Auto-Marke findet nicht statt. Auch der noch von General Motors entwickelte Elektroauto-Kleinwagen Opel Ampera-e spielt keine Rolle mehr.
Der Chef des Rüsselsheimer Herstellers Michael Lohscheller kündigte im Beisein von PSA-Vorstand Carlos Tavars an, dass Opel bei CO2-Emissionen europaweit eine Führungsrolle einnehmen will. Bis 2024 ist dazu eine Elektrifizierung aller europäischen Pkw-Baureihen vorgesehen – entweder mit reinem Batterieantrieb oder als teilelektrische Plug-in-Hybride. Bis 2020 ist bei Opel die Markteinführung von vier Stromer-Modellreihen geplant, darunter der Grandland X PHEV sowie eine vollelektrische Ausführung des nächsten Corsa.
„PACE! wird unser ganzes Potenzial freisetzen! Dieser Plan ist von zentraler Bedeutung, um unser Unternehmen und unsere Mitarbeiter auch unter schwierigen Bedingungen zu schützen und Opel/Vauxhall in ein nachhaltiges, profitables, elektrisches und globales Unternehmen zu verwandeln. Damit wird unsere Zukunft gesichert und zugleich die Entwicklung der Groupe PSA durch deutsche Ingenieurskunst bereichert“, erklärte der Opel-Chef.
Alle neuen Fahrzeuge von Opel sollen in Rüsselsheim entwickelt werden. Das dortige Forschungs- und Entwicklungszentrum soll zu einem globalen Kompetenzzentrum für den PSA-Konzern werden. Als erste Aufgabenfelder wurden die Entwicklung von Brennstoffzellen-Elektrofahrzeugen, Assistenzsystemen und Technologien zum automatisierten Fahren genannt.
Die Zahl der von Opel verwendeten Pkw-Plattformen soll sich bis 2024 von gegenwärtig neun auf zwei verringern. Darüber hinaus ist eine Reduzierung bei den Antriebs-Familien von aktuell zehn auf vier geplant. „Die gemeinsame Verwendung von Architekturen und Antrieben wird die Komplexität bei Entwicklung sowie Herstellung wesentlich reduzieren. Dies führt zu Skaleneffekten und Synergien, die ihren Beitrag zur Gesamtprofitabilität leisten“, so Lohscheller.
Starkstrompilot meint
Tja, jetzt wird abgewickelt. Ich schätze mal, die Verträge des Vorstandes sind gut versichert.
Kann man eigentlich für Fehlentscheidungen bestraft werden?
Thrawn meint
„… Wir werden bei den CO2-Emissionen eine echte Führungsrolle einnehmen. …“
Wollen die jetzt am meisten CO2 erzeugen?
Jürgen Kohl meint
Mit so einem Plan hat sich Opel sein eigenes Grab geschaufelt. Zwanzig Jahre die Zeit verschlafen, wie auch PSA, und jetzt mit Hybriden kommen, die Toyota schon zwanzig Jahre hat. Keine einzige rein elektrische Neuentwicklung, das wird nichts.
Der Statistiker meint
„Als erste Aufgabenfelder wurden die Entwicklung von Brennstoffzellen-Elektrofahrzeugen….“
Eine Firma die um’s Überleben kämpft stürzt sich in diese, sagen wir mal „sehr fragliche“ und mit hohen Entwicklungskosten verbundene Technologie?
Kann mir gut vorstellen, dass dies der letzte Fehler ist von Opel….
Fritz! meint
Auf ein totes Pferd zu setzen ist nicht wirklich die beste Entscheidung, sehe ich auch so…
Ernesto 2 meint
allein mir fehlt der Glaube…als Opel Mitarbeiter würde ich so schnell wie möglich nach einem anderen Arbeitsplatz unabhängig von der Autobranche suchen. In dem Bereich wird in Deutschland wohl jede Entwicklung konsequent vernachlässigt und verschlafen.
Tom meint
„…sowie eine vollelektrische Ausführung des nächsten Corsa.“
GENAU das brauchen wir: Noch ein Verbrenner-Umbau. Glückwunsch, Opel! 6, setzen.
Ad van der Meer meint
Optimum an PHEV’s, Minimum an BEV’s und gerade mal genug um die europäische Richtlinien ein zu halten. Mmm… Next?