Mit dem Ampera-e wollte Opel als erster Hersteller in Europa in großer Stückzahl ein erschwingliches Kompakt-Elektroauto absetzen. Auf der Unternehmenswebseite heißt es zwar, dass der Stromer „voraussichtlich bestellbar ab 4. Quartal 2017“ sein wird. Nach dem Verkauf von Opel an den französischen PSA-Konzern ist die Zukunft der Baureihe allerdings ungewiss. An Privatleute wurden bisher lediglich in Norwegen Fahrzeuge verkauft. Dort soll sich der Preis für den Ampera-e nun um fast 5000 Euro erhöhen.
Die Technik für Opels erstes reines Serien-Elektroauto stammt vom früheren Mutterkonzern General Motors. Die US-Amerikaner wollen sich nach dem Verkauf ihres europäischen Verlustbringers auf ihren Heimatmarkt und Asien konzentrieren – und ihre Technik nur noch gegen Aufpreis nach Europa versenden. Wie das norwegische Online-Portal Dinside berichtet, wird Opel den Kaufpreis für den Ampera-e aus diesem Grund demnächst um umgerechnet knapp 4700 Euro erhöhen – auch für Kunden, die bereits eine Reservierung getätigt haben.
Der Rüsselsheimer Autobauer hat den Dinside-Bericht mittlerweile bestätigt und erklärt, dass sich „die Konditionen, zu denen Opel Ampera-e-Fahrzeuge von General Motors bezieht, für Opel geändert haben.“ In Deutschland wird der Preis des Ampera-e derzeit noch weiter mit mindestens 39.330 Euro angegeben. Das auf dem Modell Bolt EV der GM-Marke Chevrolet basierende Batterie-Auto kann mit einer Ladung bis zu 520 NEFZ-Kilometer fahren. In der Praxis sollen deutlich über 300 Kilometer möglich sein – der Bestwert in dem Segment.
Wie es mit dem Elektro-Opel nun weitergeht, ist offen. Der Sprecher von Opel Norwegen erklärte zwar, dass „der Mehrheit“ der Kunden in dem nordeuropäischen Land mittlerweile ein Produktionsdatum für ihr Elektroauto genannt wurde. Die örtlichen Händler habe man jedoch angewiesen, „keine neuen Verträge zu unterschreiben, solange die Liefersituation nicht geklärt ist.“
Opel will diese Woche einen Zukunftsplan vorstellen. Welche Rolle der Ampera-e spielen wird, ist noch unklar. Der neue französische Mutterkonzern hat aber bereits erklärt, zukünftig vorrangig auf eigene Stromer-Technik setzen zu wollen. Den Ampera-e bezeichnete Unternehmenschef Carlos Tavares kürzlich als „Verlust-Auto“.
FAZLeser meint
Ich zitiere aus der FAZ von gestern über Opels Zukunftsplan: „Tavares misst jedes Projekt rücksichtslos an der Rendite. Das ist ein Grund, warum das gerade neu aufgelegte Elektroauto Ampera keine Zukunft hat. Es fahre „rote Tinte“ ein, sagt er.“
In magnis et voluisse sat est meint
E-Autos gibt es aktuell leider nur in 6 Varianten oder einem Mix aus allen.
1. sündhaft teuer Tesla
2. lächerliche Reichweite VW
3. unglaublich häßlich Nissan
4. gar nicht lieferbar Opel
5. irgendwann lieferbar Tesla M3
6. absurde Lieferzeiten Hyundai Ioniq
Ich denke ab 2020 bin ich dabei. Dann hat man sowas wie eine Auswahl und ein besseres Preis Leistungsverhältnis. War kurz davor einen Ioniq zu kaufen. 13 Monate Lieferzeit waren für mich aber nicht überbrückbar. Jetzt stellt sich die Entscheidung gegen einen EV als Glücksfall heraus. Nur Wochen später kündigt Hyundai den Kona als EV bis 200 PS + 300km Reichweite an. Vielen Dank :-)
Sven meint
7. BMW i3, hergestellt in LE, nachhaltig gebaut, 170 PS, Reichweite bis 270 km, innovativer Kiki, fun every day ☀️⚡️????
Dr. M. meint
Model S gebraucht ist auch eine gute Option – auch wenn wirklich billig zugegebenermaßen anders geht. Aber man bekommt HEUTE und nicht erst 2025 oder sonstwann ein sehr gutes Fahrzeug und ein kostenloses immer weiter wachsendes Supercharger-Netz, was sonst kein Hersteller bietet. Der Rest (Ionity) sind späte Ankündigungen, die zwar möglicherweise einmal besser als Tesla sein werden – fragt sich nur wann.
Und bei Preisen jetzt wohl bald jenseits der 45.000 oder 50.000 Euro für einen gut ausgestatteten Ampera-e ist es zum gebrauchten Model S nicht mehr soooo weit. Ein gut ausgestatteter i3 ist auch in dem Bereich unterwegs.
Und auch wenn es hier vermutlich wieder böse Kommentare geben wird:
Ich jedenfalls freue mich jeden Tag über mein Model S.
Anonym meint
Das stimmt nicht so ganz…
1. Wenn du heute zum ersten mal einen Tesla kaufst (egal ob neu oder gebraucht) wird es für dich kein kostenloses Laden mehr geben. Seit Anfang des Jahres erhält man, wenn man neu zu Tesla kommt, nur noch ein bestimmtes Kontingent an kostenlosen Strom. Dieses „auf Lebenszeit ksotenlos überall und schnell laden“ gibt es nur noch für die älteren Bestandskunden.
2. Halte ich es für keinen fairen Vergleich wenn man damit argumentiert, dass sich der Neuwagen von Hersteller 1 im gleichen Rahmen bewegt wie ein gebrauchter von Hersteller 2. Nicht nur, dass du mit deinem Vergleich zwei völlig unterschiedliche Autokonzepte in einen Topf wirfst um sie zu vergleichen… der eine soll dann noch ein Neuwagen sein und der andere ein gebrauchter – das halte ich für keinen fairen Verlgeich
Markus Pahnke meint
@Anonym: Leider muß ich sie berichtigen: Fast alle jetzt gebraucht kaufbaren Model S/X haben lebenslanges „free Supercharging“ – einfach nachfragen. Bis Ende des Jahres bekommt ein Neubesteller über einen sogennanten Empfehlungslink das freie Supercharging. Die meisten Verkäufer kennen Tesla Besitzer die gerne Ihren Empfehlungslink zur Verfügung stellen.
Basslo meint
Bei uns in Österreich gibts zu hauf BEV Ioniqs als Vorführer zu kaufen. Sind sofort verfügbar. Preislich nicht schlecht.
Sieht man schön bei gebrauchtwagen.at
Wenn das in Deutschland nicht so ist wäre ein Besuch in Ö vielleicht interessant ;)
H2O3 meint
Danke für die Info!!
Zoefan meint
Teuer sind die Ioniqs in Österreich!
Warum kaufen wohl so viele Österreicher in Deutschland?
Guck doch mal bei mobile.de, es gibt vereinzelt Vorführer oder junge Gebrauchte, die in Kürze frei werden. Bis zu 3.500 Euro günstiger als in Österreich.
Peter W meint
Beschämend für die Presse ist für mich deren Verhalten. Über den Ampera-e wird weiterhin berichtet, und seine Langstreckentauglichkeit bewundert. Gerade so, als könnte man diese Auto tatsächlich kaufen.
Nightrunner meint
Das seh ich absolut genau so. Hier wird praktisch über eine Preiserhöhung für ein Produkt berichtet, das es gar nicht mehr zu kaufen gibt, weil weder der Hersteller ein Interesse daran hat noch der Mutterkonzern des Konzernteils, der es mal für den Hersteller verkaufen sollte, da keiner der Beteiligten und schon gar nicht der Händler selbst – etwas daran verdient. Hinzu kommt dann noch, dass dieses Produkt durch die Preiserhöhung so teuer wird, dass damit die noch vorhandenen Interessenten größtenteils vergrault werden. Aber das ist wohl die Absicht dahinter. Welch ein Irrsinn!
Anonym meint
Wenn Opel bzw. PSA nicht vollkommen vernagelt sind, dann werden sie die Preiserhöhung so gestaltet haben, dass sie mit dem Ampera-e jetzt auch in die Gewinnzone kommen, bzw. zumindest Kostenneutral liegen.
Es hat je keiner behauptet, dass die 5.000€ allein auf die Kappe von GM gehen. Wäre ich ein gewitzter Geschäftsmann würde ich es machen wie die Tabakindustrie – die erhöhen ihre Preise auch ständig – immer mit der Ausrede die Besteuerung ihres Produkts würde steigen. Stimmt zwar. Allerdings ist der Preisaufschlag deutlich über der zusätzlichen Steuerabgabe. Dieses „Mehr“ kann dann nämlich unter Gewinn verbucht werden.
Angenommen GM hat die Kosten um 2.000€ pro Auto erhöht und Opel / PSA haben zuvor 2.000€ pro Wagen verlust gemacht. Dann würden sie jetzt 1.000€ pro Wagen gewinn machen. Alle sind glücklich. GM bekommt mehr Geld, Opel und PSA fahren kein Verlustgeschäft mehr falls sie mal einen Ampera-e verkaufen – und wenn der Kunde den Mehrpreis halt nicht zahlen will, dann hat sich eMobilität halt noch nicht durchgesetzt – bzw. hat eben doch noch nicht die Preisparität mit dem Verbrenner noch nicht erreicht (auch über TCO)
newchie meint
Am Samstag waren 2 Opel Ampera oder ggf 2 GM Volt vollverkleidet, also fast nicht erkennbar neben mir am Schnelllader in Meran gestanden!
Es gibt sie scheinbar schon, die Tarnkappe würde ich jedoch nur beim GM Volt verstehen!!
Jürgen Kohl meint
Wieder mal GM. Nach den Machenschaften mit dem EV1 nun der nächste Knaller. GM hatte nie vor, den Wagen in großen Stückzahlen zu liefern, schon gar nicht unter Opel-Label. Nur Marketing-Verarsche!
Nightrunner meint
Das ist sozusagen die Fortsetzung der Geschichte des EV1 mit dem Bolt / Ampera-e in der Hauptrolle. Damals gab es noch einige, die GM die angebliche mangelnde Nachfrage abgenommen haben. Zweimal wird GM dieselbe Ausrede nicht verwenden können. Man wollte offenbar wieder beweisen, dass es für E-Autos nur eine sehr begrenzte Nachfrage gibt. Zu dumm, dass das in Europa nicht ganz so klappt, wie man sich das vorgestellt hat. Man könnte sogar auf die Idee kommen, dass GM Opel nur an PSA verkauft hat, weil anders die (zweifelsfrei vorhandene) hohe Nachfrage nach dem Ampera-E nicht abgewürgt werden konnte.
ebiker meint
Die Öl-Lobby hat mit Trump als Lobbyisten Präsident genau das gewollt und durchgesetzt.
Als nächstes wird der Produktionshochlauf des Model 3 behindert.
Und irgendwann werden alle Elektroautos wieder eingesammelt und vernichtet.
Schließlich leben wir in einer Demokratie, da wird gemacht was die Mehrheit für richtig hält.
CZ meint
In den USA verkauft sich der Bolt eigentich ganz gut. Letzten Monat hat GM sogar mehr Bolts dort verkauft als Tesla mit seinen Modellen zusammen.
Fritz! meint
Da paßt aber die GM Meldung (ist ca. 2 Monate her) nicht zu, daß sie die US-Produktion mangels Nachfrage in den USA zurückgefahren haben und über die Einstellung derselben nachdenken.
Was hat denn GM nun gesagt?