Der katholische Wohlfahrtsverband Caritas will seinen Fuhrpark elektrifizieren. In einem ersten Schritt setzen ab nächstem Jahr Einrichtungen für den ambulanten Pflegedienst ein Spezialmodell des Aachener Stromer-Startups e.GO Mobile ein. Das Auftragsvolumen beläuft sich bisher auf 140 Fahrzeuge, langfristig könnten die Caritasverbände mit über 3000 Pflegefahrzeugen deutlich mehr Batterie-Autos ordern.
e.GO Mobile startet Anfang 2018 mit der Produktion der vollelektrischen Pflege-Flitzer. Die Übergabe der ersten Fahrzeuge an kirchliche Einrichtungen soll im Herbst erfolgen. Angestoßen wurde das Projekt bereits vor knapp vier Jahren. Sozialarbeiter und Wissenschaftler der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen stellten sich damals erstmals die Frage, ob sich E-Autos im Pflegedienst ohne zusätzlichen finanziellen Aufwand einsetzen lassen.
Der Fuhrpark stellt für die ambulanten Pflegedienste der Caritas den zweitgrößten Kostenfaktor dar. Im Rahmen eines Pilotprojekts kam der Wohlfahrtsverband nun zu dem Schluss, das elektrisch angetriebene Kleinwagen eine „kostenneutrale Mobilitätsalternative“ darstellen. Über 50 Orts- und Regionalverbände sowie eigenständige Sozialstationen haben bereits verbindlich erklärt, auf E-Mobilität umzusteigen.
Die relativ geringe Reichweite von Elektroautos spielt für die Caritas keine Rolle: Der Großteil der Pflegekräfte fährt nicht mehr als 80 Kilometer pro Tag, das bei e.GO Mobile bestellte Fahrzeug schafft 136 Kilometer mit einer Akkuladung. Das Modell e.GO Life wird für die Bedürfnisse des Pflegedienstes speziell angepasst. So wirkten Beschäftigte bei Tests für die Sitze mit, damit Mitarbeiter zwischen 1,58 bis 1,97 Meter Körpergröße komfortabel in dem Kleinwagen Platz finden. Außerdem wird es einen stabilen Platz für eine Desinfektionsflasche geben.
Von den Anschaffungskosten her erwarten die Caritas-Einrichtungen keine übermäßigen Beträge: e.GO Mobile ruft für sein Erstlingswerk mit 20-kW-Elektromotor einen Grundpreis von 15.900 Euro auf – ungefähr so viel, wie ein herkömmlicher Kleinwagen kostet. Bis 2019 vergünstigt sich der Stromer dank dem deutschen Umweltbonus für Elektroautos zudem um 4000 Euro.
Leotronic meint
Ein Verbrenner der nie auf Betriebstemperatur kommt ist eine wahre Giftschleuder. Die Bauteile leben auch nicht lange. Finde eine vernuenftige Entscheidung. Danke Caritas.
holi meint
Wenn das Schule macht , wird es den OEM richtig weh tun.Da geht es dann um zigtausend ups usw,die nicht mehr gekauft werden .Fürchte als Normalbesteller
wird dann die Lieferzeit nicht mehr akzeptabel sein.
Wilhelm Breitenhuber meint
In Wien setzt der Caritas Pflegedienst verstärkt auf das e-Bike! Dafür wurden spzielle e-Bike entwickelt, die mit Elektronik vollgestopft sind und auf das Nutzerverhalten der Caribike Mitarbeiter abgestimmt sind. Das e-Bike Projekt wurde bereits 2016 im Rahmen eines Gesundheitsprojektes gestartet. Es unterstützt die Gesundheit der Caritas Mitarbeiter und führt durch mehr Bewegung zu weniger Stress und höherer Zufriedenheit im Pflegedienst. Das Caribike wurde vom e-Mobilitäts Spezialisten YOOM in Wien entwickelt.
stefan meint
Nach DHL nun die Caritas? Wieviel E-Auto ist genug? Wenn die deutschen Hersteller glauben das Heil liegt in 700 PS und 350 kW Ladeleistung, dann werden die E-Volkswagen künftig von anderen entwickelt und in der Volksrepublik gebaut. Es wäre für die deutschen Autoindustrie Zeit aufzuwachen und die Konzepte z.B. der RWTH Aachen und der TU München aufzugreifen, anstatt sie zu ignorieren und das Protzgehabe fortzusetzen. Sonst wird demnächst auch noch die Kirche zum Autohersteller ;-)
Stephan meint
Preis- Leistungsverhältnis ?
Die Caritas kauft nur „Schnäppchen“ !
Ich habe jahrelang um PEDELECS gebettelt, weil meist keine Blechkiste in der ambulanten Pflege nötig ist.
Aber um keine Steuern zahlen zu müssen, und um die Gemeinnützigkeit zu erhalten immer neue Verbrenner gekauft.
Da will man bestimmt noch massenhaft von irgendwoher Zuschüsse, das sind keine Überzeugungstäter.
Yesaya 7.4 oder so !
Mike meint
Super…
wenn dann auch noch der Strom sauber ist….dann ist der e.go Life das ideale preiswerte Stadtauto.
Auch wir werden uns um einen e.go bemühen ;)
Gobli meint
Und wieder zeigt es ein Kleiner den Großen. Vor allem stimmt das Preis-Leistungsverhältnis.
Anonym meint
„Vor allem stimmt das Preis-Leistungsverhältnis.“
Sowas können doch auch nur Leute sagen, die glauben aus einer Packung Kellogs Frosties kommt wirklich ein Tiger gesprungen!
Also dafür, dass der Wagen noch nicht mal Final vorgestellt wurde und man keinen Eindruck von Optik und Haptik hat was den Innenraum angeht, keiner weiß wie zuverlässig und auf welchem Sicherheitsstandard das Endprodukt unterwegs sein wird… da schon Aussagen zur Preis/Leistung zu treffen, finde ich persönlich, bestenfalls abenteuerlich.
Is nu so ~ meint
Hej Anonym, dazu gab es hier schon einige Informationen, mit auch zuerst skeptischen Kommentaren – einfach mal auf ecomento SUCHE „e.GO Life“ eingeben usw….
( Deine Argumentationen erinnern mich gut an die von „EcoCraft“, was ich meist sehr interessant fand. – „Er“ fehlt hier! – Wo ’steckt‘ EcoCraft ?
BR meint
Endlich – ich habe mich schon die ganze Zeit gefragt, warum die Pflegedienste nicht auf E-Mobilität umsteigen. Soooo weit fahren die, v.a. in der Stadt, nicht. Auf dem Land ist das was anderes.
Und wieder haben hier die „etablierten“ Hersteller nichts liefern können, bekommen aber erhebliche Subventionen und Unterstützungen.
Is nu so ~ meint
Für Alle Pflegedienst-KurzStreckler wird der modifizierte e.GO Life eine IdealBesetzung sein, und so die e.Mobilität im Alltag gut sichtbarer werden lassen.
– und so auch die ProduktionsKapazitäten maximal herausfordern
Die 230 Volt Schuko-LadeSteckdosen gibt es auch vor fast jedem Haus – und los geht’s.