Dass Elektroautos nicht nur für Autofahrer, sondern auch für Rettungskräfte noch lange nicht zum Alltag gehören, zeigt ein Vorfall im schwäbischen Reutlingen: Dort tat sich die örtliche Feuerwehr schwer damit, einen brennenden Smart mit Batterie-Antrieb zu löschen.
Der für Verbrennungsmotoren ausgelegte Stadtflitzer kann seit 2009 auch in einer Elektroauto-Version bestellt werden, bei dem Fahrzeug in Reutlingen handelte es sich aber offenbar um eine nicht vom Hersteller vorgenommene Umrüstung. Der elektrifizierte Smart wurde diesen Monat auf dem Parkplatz eines Unternehmens nach längerer Standzeit wieder geladen – und fing prompt an zu qualmen.
Die Mitarbeiter der Firma schalteten das Fahrzeug daraufhin stromlos und legten es mithilfe eins Gabelstaplers auf die Seite, um besser an die Batterie zu kommen. Da die Ursache des Qualmes dabei nicht identifiziert werden konnte, wurde die Feuerwehr zur Hilfe gerufen. Doch die Kühl- und Löschmaßnahmen der Rettungskräfte wirkten nur vorübergehend: Als sie unterbrochen wurden, stieg vom Akku des Smart sofort wieder Rauch auf, berichtet das Schwäbische Tagblatt.
Nachdem weitere Löschversuche ebenfalls erfolglos blieben, wurde der Einsatzleiter der Feuerwehr kreativ: Er ließ den Smart in eine Mulde laden und füllte diese mit Wasser, Löschmittel, Streusalz und Kalk – mit Erfolg: Die improvisierte Elektroauto-Löschmaschine erstickte den Schwelbrand der Smart-Batterie dauerhaft. Das Löschen des E-Smart dauerte insgesamt drei Stunden, das Fahrzeug erlitt dabei einen Totalschaden.
M3 meint
Das wäre dich ne super Idee für die Verbrennermotor-Autolobby. Einen Verbrenner unprofessionel auf E-Auto umbasteln und dann abfackeln lassen. Anschließend kann man einen Artikel schreiben und behaupten / „belegen“ dass das mit den E-Autos nicht funktionieren kann und alles noch nicht ausgereift ist… :-)
Guenther Huck meint
Der Artikel suggeriert, dass die Feuerwehr hier eventuell experimentiert hat. „Im First Responder Guide“ meine Fiat 500e aus USA wird aber genau das Löschen (Kühlen) mit Wasser empfohlen:
„Procedures – Fire Considerations
The HV Battery System has a Li-Ion chemistry. This battery, if on fire, has a low risk of exploding. The chemistry contains an oxidizer. Once this battery has started burning, it will try to burn to completion. The best intervention is to apply and continue to apply water to cool and quench the burning material. ABC extinguisher is not recommended.“
Link meint
Ein Feuerwehrmann sagte mir mal, daß Batteriebrände idealerweise mit Glas (!) gelöscht werden. Das sind kleine Glaskügelchen, die wie Wasser auf den Brandherd „gespritzt“ werden. Da Batterien (Li-Batterien) sehr heiß brennen, schmelzen die Kügelchen und schließen die brennende Batterie ein und somit vom Sauerstoff ab.
Im Nu ist das Feuer aus.
Moritz L. meint
Liebes Ecomento-Team,
es handelte sich hierbei NICHT um einen Smart aus dem Zeitraum von 2009 – 2012 welcher auf dem 451er preFacelift basierte und als ED2 bekannt ist. Der hier abgebrannte Smart war ein Smart von vor 2005 und AUCH KEIN ED1.
Der Smart der hier abbrannte war ein Eigenumbau, wahrscheinlich der RWE, basierend auf dem 450er. Für den 450er gibt es bis heute Umbausets zu kaufen sodass diesen Smart praktisch jeder umgebaut haben könnte und dementsprechend auch die Qualität des Umbaus sehr stark vom selbsternannten Umrüster abhängig ist.
Ich wäre euch dankbar wenn ihr das Titelbild und den Text entsprechend richtigstellen könntet. Denn zu sagen es würde sich hier um einen Serienwagen von Smart handeln ist schlicht weg falsch und geht in Richtung Rufmord.
Mit freundlichen Grüßen
Moritz
Redaktion meint
Danke für die Details – wir haben den Artikel aktualisiert!
VG
TL | ecomento.de
Meise meint
Es ist ein privater Umbau eines alten 450-Verbrenners. Serien Smart ED (451) können erst seit 2012 bestellt werden.
Das Risiko ist bei eigenen Basteleien natürlich erhöht, besonders, wenn er jahrelang mit tiefentladener Batterie herumstand und einfach ohne technische Prüfung geladen wird.
Gunnar meint
In der Regionalzeitung steht es noch etwas ausführlicher:
http://www.gea.de/region+reutlingen/reutlingen/wasserbad+als+letzte+rettung+fuer+brennendes+auto.5630818.htm
Klaus meint
Bitte nicht verwechseln:
Bei dem (Verbrenner-)Smart handelte es sich NICHT um einen Smart ED sondern wie beschrieben um einen UMBAU:
„Der für Verbrennungsmotoren ausgelegte Stadtflitzer kann seit 2009 auch in einer zum Elektroauto umgerüsteten Version „