VW will zum führenden Anbieter von Elektroautos werden – bis auf weiteres planen die Wolfsburger aber noch möglichst viele SUV mit Verbrenner-Antrieb abzusetzen. Mit den höheren Profiten der Spritschlucker sollen die umfangreichen Investitionen in eine ab 2020 startende Stromer-Offensive gestemmt werden.
„Zugespitzt könnte man sagen: Mit den SUVs verdienen wir das Geld, das wir für die Wende hin zur Elektromobilität benötigen“, so Markenchef Herbert Diess kürzlich vor Journalisten. Bis 2020 will er 20 SUV-Modelle im Angebot haben, die für 40 Prozent des Absatzes sorgen sollen. Anfang des nächsten Jahrzehnts stehe dann eine „Zäsur“ in der Unternehmensausrichtung an – ab dann müssen Autohersteller deutlich strengere CO2-Grenzen in der EU einhalten. Diese „gewaltige Herausforderung für die gesamte Branche“ sei mit herkömmlichen Antrieben „kaum zu schaffen“, erklärte Diess.
Die Neuwagenflotte eines Herstellers darf ab 2021 durchschnittlich nur noch maximal 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen. „Eine fünfsitzige Limousine mit Benzinmotor können wir im Idealfall auf rund 95 Gramm bringen, einen kompakten SUV auf 120 bis 140 Gramm“, sagte Diess. „Selbst bei einem Polo ist bei zirka 85 Gramm Schluss.“ 2016 lag VW mit einem durchschnittlichen Flottenwert von 116 Gramm noch deutlich über den Grenzwerten – lösen soll das Problem der lokal emissionsfreie Elektroantrieb.
Um auch in Zukunft Millionen Autos pro Jahr verkaufen zu können, will VW mit dem Programm Transform 2025+ in knapp zwei Jahren im großen Stil elektrifizierte Pkw auf den Markt bringen. Damit die kostspielige Technik zu erschwinglichen Preisen angeboten werden kann, hat Konzernchef Matthias Müller den Stromer-Baukasten MEB entwickeln lassen, der über alle Marken hinweg eingesetzt werden soll.
Der Kernmarke VW kommt bei den E-Mobilitäts-Zielen des Volkswagen-Konzerns eine Schlüsselrolle zu. Enteilte Elektroauto-Vorreiter wie Renault-Nissan, Tesla oder General Motors wollen die Wolfsburger insbesondere bei der Rendite überholen: „Über hohe Skaleneffekte und eine kostenoptimierte Plattform werden wir unsere Elektroautos deutlich profitabler machen als der Wettbewerb“, kündigte Diess an.
M3 meint
Ach mal wieder der Ankündigungsweltmeister…
Redlin, Stefan meint
SUV sind sehr beliebt, aber eben (SUV=scheiss unnützes vehicle). E-Autos wären zum überleben angesagt. Wie wäre es als Kompromiss mit E-SUV? Ich glaub das wär was.
Und die wissen das auch, dass sie es nicht sofort machen zeigt nur, dass sie ihre Verbrenner über alles lieben, selbst bei drohendem Erstickungstot. Mehr muss man nicht sagen.
Leotronic meint
Der MEB ist auch für Hybridautos konzipiert? Ich dachte der ist nur für echte Elektroautos.
Gunnar meint
Der MEB ist nicht für Hybridautos.
Ich hab den Text jetzt zweimal gelesen und finde diese Info nicht. Wo liest du das raus?
i_Peter meint
Bin zuversichtlich: der VW-Konzern wird es schaffen, in 2025 1,5 Millionen BEV auf die Straße zu stellen. Das entspricht ca. 15% ihres Absatzes.
Was aber, wenn die Kunden 2025 schon 50% BEV wollen ?
Weil die nicht teurer im Kauf sind, aber 50% weniger Betriebskosten im Alltag bedeuten. Und hipp sind.
Drücken wir die Daumen, dass VW dann auch ausreichend Batterien inkl. Rohstoffen für 5 Millionen BEV herbei schaffen kann.
Bin mir sicher, sie planen z.Zt. nur die 1,5 Millionen.
Anderer Blickwinkel meint
Wenn der Kunde das Produkt will, dann wird er auch dafür Geld bezahlen.
Je mehr Kunden ein bestimmtes und rationiertes Produkt nachfragen, desto schneller wird der Preis für dieses Produkt steigen. Höhere Zahlungsbereitschaft bei den Kunden lässt dem Hersteller oder Anbieter des Produktes auch mehr Möglichkeiten das Produkt teurer herzustellen.
Ist halt die Frage wie beliebt das Produkt wirklich ist / wird und was der Grund dafür ist.
Ist es die Preisparität mit dem Verbrenner werden höhere Preise schlecht durchzusetzen sein, weil dann die Beliebtheit wieder fällt.
Ist es allerdings weil die Produkte „hipp“ sind, dann können dafür auch Preise aufgerufen werden, die vorher nicht vorstellbar wären. Siehe hierzu die Preisentwicklung und die Verkaufszahlen von Festnetztelefonen über Handys zu Smartphones und deren Flagschiffe!
Wenn 2025 wirklich bereits 50% der Kunden BEV haben wollen, dann wird „der Markt“ Mittel und Wege finden um mindestens 35% der nachfrage bedienen zu können. Dass auch 2025 Menschen mit Hartz4 einen Tesla MS oder Porsche Mission E haben wollen – ist vielleicht verständlich aber diese zählen dann zu den 155 die aufgrund der mangelden Kaufkraft nicht auf dieses Produkt wechseln können.
Peter W. meint
Dass die sich nicht schämen! VW prahlt damit wieviel Geld sie verdienen, zahlen über 20 Milliarden Strafe aus der Portokasse, und besitzen die Frechheit ihren Kunden zu sagen, dass man sie mit SUVs abzockt um Elektroautos finanzieren zu können.
Stellt Euch mal vor, Euer Bäcker würde Euch sagen, dass er mit den ungesunden Brötchen so viel Kohle verdient, dass er bald eine Bio-Bäckerei eröffnen kann, um die Kunden die gesund leben möchten auch noch abzuzocken.
Schön blöd, wer da noch einen VW kauft.
sagantino meint
suuuper, nichts hinzuzufügen ????
martin strebel meint
Ich halte mich durchaus nicht für blöd, obwohl wir auch einen VW haben. Das Auto ist gut, der Preis ist auch in Ordnung, es spricht also nichts dagegen.
Der Wartende meint
Es wird niemand gezwungen einen SUV zu kaufen, weder von VW noch von Irgendwelchen anderen Herstellern. Der Endkunde will aber diese Autos , sonst gäbe es die nicht in dieser Masse. DIe Käufer haben die Wahl, POlo oder Tiguan, sobald die Kohle stimmt kaufen 90% den Tiguan. Soll VW den Verkauf von SUV Modellen stoppen damit was genau passiert? Damit die den Polo kaufen, eher nicht, es wird wohl der SUV von Mazda, BMW oder wem sonst. Ich denke das die ID Familie durchaus die Möglichkeit hat diesen nötigen emotionalen Effekt beim Endkunden auszulösen den momentan das SUV-Segment innehat. Wenn Sie persönlich keinen Bock mehr auf VW haben dann ist das OK und Sie können ein anderes Fabrikat wählen. Mir persönlich gefallen die retro-Konzepte von Honda auch sehr gut aber der Buzz von VW eben noch ein wenig besser.
Prof. Eich meint
Richtig, der Haken ist aber: Die Kunden wollen SUVs weil sie durch Werbung und Marketing dahingehend manipuliert werden.
tim leiser meint
Nanana. Ich war/bin selbst teils in der Werbebranche aktiv und weiß wieviel Macht Werbung hat. Aber Werbung der einzige Grund ist, dass SUV beliebt sind grenzt an Verschwörungstheorie. Wenn dem so wäre, hätte vor 3 Jahren jeder ein Windows Phone gekauft. Die haben nämlich MASSIV geworben und haben sich letzten Endes doch nicht durchgesetzt
Thomas meint
Jeder ist mit einem eigenen Gehirn geboren und kann mit diesem entscheiden ob er nen dicken SUV oder nen Polo oder Up kauft. Soweit kommts noch. Ist doch klar, dass man das Produkt bewirbt, das die beste Marge bringt.
Thomas meint
Ich sehe hier nichts verwerfliches. Im Endeffekt der logische Weg. Keiner wird gezwungen einen SUV zu kaufen. Verwerflich ist, wenn der Kunde Software-Ingenieure bezahlt, die Betrugssoftware schreiben. Aber das hier nicht. Der Kunde kann auch einen günstigen Polo kaufen.
Lewellyn meint
Sie sind noch voll in der Lernphase. Sie lernen z.B. gerade, dass die Rohstoffsicherung für Kobalt nicht so funktioniert, wie sie das gewohnt sind.
Es ist nämlich gerade der zweite Versuch gescheitert, sich Kobalt zu sichern.
Bin mal gespannt, woher sie ihre Milliarden Zellen für die geplanten Millionen Elektroautos bekommen wollen.
Peter W. meint
Das geht aber auch ohne Kobalt. Außerdem wird VW ab 2020 nur 100.000 E-Autos bauen, um die 95 Gramm zu erreichen.
Lewellyn meint
2020. Volkswagen. Und was ist mit Audi und Porsche und Skoda und Seat? Alle wollen E-Autos bauen. Alle müssen die 95 Gramm einhalten. 2020. Und dann kommt noch Lamborghini und Bugatti.
Das sind ein Haufen Zellen, die der VW-Konzern da organisieren muss. Und von VW-Nutzfahrzeuge haben wir da noch gar nicht gesprochen.
martin strebel meint
Audi und Porsche werden doch noch vor VW reine Eautos bringen. Hybrid gibt es heute bei allen drei Marken.
GhostRiderLion meint
„…bis auf weiteres planen die Wolfsburger aber noch möglichst viele SUV mit Verbrenner-Antrieb abzusetzen…“ !!!
„…zugespitzt könnte man sagen: Mit den SUVs verdienen wir das Geld, das wir für die Wende hin zur Elektromobilität benötigen…“ !!!
VW hat noch immer nicht verstanden ;-( ……. hätte mich aber auch gewundert ;-) !!!
Chris meint
Doch eigentlich haben sie sehr gut verstanden wie es funktioniert. Nicht ohne Grund sind sie so erfolgreich. Elektroautos interessieren derzeit nur sehr wenige Leute. Insofern machen sie alles richtig.
GhostRiderLion meint
Und genau darum wird die Natur sich eines Tages rächen, weil es noch viel zu viele Menschen gibt denen „Erfolg“, „Macht“ und „Reichtum“ vor dem Erhalt der Natur und der Gesundheit des Menschen geht!!!
Christian meint
Naja, dann werden auch die BEV irgendwann gerächt.
Die besten Autos sind die, die nicht gebaut werden, weil sie nicht gebraucht werden im Sinne der Natur.
frax meint
Absolut ist das noch so, aber dieses Jahr haben sich die Zulassungszahlen für BEVs und Plug-in Hybride in etwa verdoppelt – gar nicht so schlecht, finde ich – wenn auch zugegebenermaßen eben auf niedrigem Niveau.
Aber wenn es so weiter gehen würde
2016 11T.
2017 20T.
2018 40T.
2019 80 T.
2020 160T.
2021 320T.
2022 640T.
2023 1280T.
2024 2530T.
2025 5060T. wäre spätestens 2025 die Transformation abgeschlossen – Plug-in Hybride nicht einmal berücksichtigt –
zu fantastisch? Wir werden sehen ob es VW zeitlich reicht…
Anonym meint
Wer von einer solch linearen Entwicklung bei der Marktdurchdringung eines Produktes ausgeht – hat sich noch nie damit beschäftigt, wie „Trends“ funktionieren!
akls meint
Falsch, das Interesse am BEV ist sehr groß. Als BEV Fahrer wird man ständig darauf angesprochen. Das Problem ist eher, dass viele keine Abstriche machen wollen. DIe erste Frage ist immer: „wie weit kommt der denn?“
Das die Leute wegen der Umwelt auf BEV`S umsteigen, braucht man sich bei mindestens 80% der Menschen keine Hoffnung zu machen. An erster Stelle kommt die Bequemlichkeit, dann kommt lange nichts. Es ist ein bischen wie beim Rauchen, solange man nichts merkt ist alles wunderbar. Erst wenn die großen Gesundheitlichen Probleme auftauchen werden die Leute wach.
Zwarycz meint
Elektroautos interessieren sehr wohl die Käufer, nur hapert es eben am Angebot. Wenn wir von jedem Modell eines mit e-Motor kaufen könnten, wäre der Verbrenner ganz schnell Geschichte.
Anonym meint
Stimmt so nicht – der preis spielt auch eine entscheidende Rolle.
Schau dir den Golf an. Als Verbrenner gibt es den zum Einstiegspreis von knapp 16T€. In der eGolf Variante musst du (ohne Prämien) mindestens 36TE hinlegen. Das ist mehr als das doppelte!
So setzt sich die eMobilität nämlich nicht durch. Auch wenn es das Modell in beiden Varianten gibt!