Der französische Autobauer PSA will künftig umfangreich auf Elektromobilität setzen, in die Jahre gekommene Stromer wie der Peugeot iOn oder der Citroën Berlingo Electric sollen durch Elektroautos der neuesten Generation ergänzt oder ersetzt werden. Für die Entwicklung von leistungsfähigen Elektromotoren hat PSA nun ein Unternehmen mit dem japanischen Konzern Nidec Leroy-Somer gegründet.
PSA und Nidec halten je 50 Prozent an dem Joint Venture für die Herstellung von E-Motoren in Frankreich, teilten die Partner diese Woche mit. Zunächst sollen 220 Millionen Euro in das in der Nähe von Paris angesiedelte Unternehmen eingebracht werden. Nidec hatte Anfang des Jahres die französische Elektromotoren-Firma Leroy-Somer übernommen und organisiert die Kooperation mit PSA nun über diese Tochter.
Die E-Maschinen des neuen Unternehmens sind für alle Marken des PSA-Konzerns gedacht, also auch für die deutsche Tochter Opel. Die Motoren sollen für vollelektrische Autos wie auch teilelektrische Plug-in-Hybrid- und Mild-Hybrid-Fahrzeuge ausgelegt werden.
„Das Ziel dieser Partnerschaft ist eine Phase in unserer Strategie, die uns eine größere Kontrolle ermöglicht“, erklärte PSA-Manager Patrice Luca. Neben den Franzosen sollen auch andere Hersteller Elektromotoren von dem Gemeinschaftsunternehmen beziehen können. PSA geht davon aus, dass sich der Markt für Automobil-Elektromotoren bis 2030 auf 45 Milliarden Euro verdoppeln wird.
PSA und Nidec visieren ab 2022 eine Produktionskapazität von 900.000 Elektromotoren pro Jahr an. Die Aggregate für davor startende Stromer-Modelle wird PSA von den deutschen Zulieferern Continental und Siemens beziehen.
Priusfahrer meint
PSA hat schon eine neue „Efficient Modular Platform“ präsentiert. Dann
gehts jetzt bald auch bei PSA mit E-Fzg. los.
siehe link
https://www.youtube.com/watch?v=h4Xqa1_wIu0
Peter W meint
Interresant wäre zu erfahren in welche Richtung die Motorenentwicklung geht. Es gibt so viele Möglichkeiten Elektromotoren zu bauen. Hat Tesla den Asyncronmotor schon ausgereizt? Ist ein fremderregter Syncronmotor die Lösung um ohne Neodym auszukommen? Dann gibt es da noch diesen 48 Volt-Motor ohne Spulen, bei dem man sich nicht vorstellen kann, wie sowas 300 kW leisten sol..
Das Thema ist mindestens genau so spannend wie die Akkuentwicklung.
Fritz! meint
Naja, im Elektromotor-BEreich ist die Grenze zwar noch nicht erreicht, aber die schaffen eigentlich alle einen Wirkungsgrad von merklich über 90%, viele auch über 95%. Das Potenzial ist da nicht mehr sehr groß.
Und die 48 Volt-Technik taugt zu nicht mehr als einem potenten Starter, bei den erwähnten 300 kW wären es dann 6.250 Ampere Strom, da reden wir schon über armdicke Kabel. Mehr als 10 kW werden damit nicht gehen, auch das sind schon 200 Ampere Strom, auch schon dick, das kabel dafür…
Priusfahrer meint
Allerhöchste Zeit, dass PSA mal einen „Kracher“ auf den Markt bringt, damit
wieder die Modell-Pallette aktualisiert ist. Am Besten ein BEV in der
Golf-Klasse, im mittleren Preissegment.
Weiß nicht ob ein „eigener“ Elektromotor besser in die Kalkulation paßt, oder
es besser wäre, sich einen gut entwickelten Motor von z.B. Bosch liefern
zu lassen.
Andilectric meint
Dem stimme ich zu. Ein vollelektrischer Peugeot 308 wäre doch zum Beispiel eine gute Sache. Sowas fehlt mir einfach von PSA. Wenn Reichweite und Preis passen, verkauft sich so ein Wagen garantiert.