Toyotas Verwaltungsratschef Takeshi Uchiyamada hat sich im Gespräch mit dem Handelsblatt ausführlich zu Batterie-Elektroautos und mit Wasserstoff betankten Brennstoffzellen-Stromern geäußert. Letztere wollen die Japaner trotz geringer Nachfrage weiter vorantreiben.
Für eine umweltfreundlichere Zukunft sei es „nicht richtig, nur auf eine Technologie zu setzen“, sagte Uchiyamada. Aus seiner Sicht gebe es ohnehin keine Aufteilung in zwei Gruppierungen – „eine einzige Technologie wird nicht die gesamte Gesellschaft versorgen können. Auch bei den deutschen Herstellern gibt es daher keine Firma, die nur auf batteriebetriebene Fahrzeuge setzt“, so der Automanager.
Uchiyamada betonte, dass sich Toyota nicht nur für die Brennstoffzelle, sondern Elektromobilität im Allgemeinen einsetze. Aktuell sind zwar zunehmend Elektroautos mit Batterie-Antrieb gefragt, bis 2030 sieht Uchiyamada aber auch Wasserstoff-Autos „in die breite Anwendung gehen“. Damit es tatsächlich dazu kommt, müsse allerdings erst die erforderliche Infrastruktur geschaffen werden.
Unabhängig von der Art der Elektrifizierung sei Toyota laut Uchiyamada im Vorteil gegenüber der Konkurrenz – er ist überzeugt: „Wir haben einen Zeitvorsprung.“ Toyota brachte 1997 sein erstes teilelektrisches Serienauto mit Hybridantrieb auf den Markt, mittlerweile hat der Autogigant Uchiyamada zufolge „elf bis zwölf Millionen Fahrzeuge mit einem Hybridantrieb verkauft“.
Seine ersten Batterie-Autos ohne Verbrenner-Unterstützung will Toyota 2020 in China einführen. Wann die ersten rein elektrischen Modelle in Europa angeboten werden, ist noch offen. Hierzulande stehen zunächst die immer beliebteren Hybride-Modelle der Japaner im Fokus. „Heute schon liegt deren Anteil bei den Neuverkäufen bei 40 Prozent – das ist deutlich mehr als vor ein paar Jahren“, erklärte Uchiyamada.
Prof. Eich meint
Einzig Nissan hat die Zeichen der Zeit verstanden und setzt auf Batterieantrieb.
Toyota und die übrigen japanischen Hersteller dürfen wegen der kommenden Disruptive durch den Fleischwolf gedreht werden.
Fritz! meint
Ne, hat Nissan auch nicht. Die bieten ihren E-NV 200 mit Batterie-Miete an (Abzocke des Kunden) und nur mit einem Typ 1 Ladestecker vorne, daß ist Technik von gestern.
Auch die wollen nicht wirklich. Toyota hat da schon noch ordentlich Potential, die werden es sicher schaffen, da was brauchbares auf den Markt zu bringen. Mit etwas Glück sogar schneller als der Ankündigungsweltmeister VW.
Prof. Eich meint
Da wär ich mir nicht so sicher.Toyota hat das gleiche Problem wie VW, nämlich dass sie ihre übrigen Fahrzeuge kannibalisieren würden. Zudem hat Toyota Milliarden in die Brennstoffzelle verpulvert.
Lassen wir uns überraschen.
Priusfahrer meint
Toyota baut seit den 60er Jahren auch z.B. Gabelstapler mit elektrischem Antrieb.
Verstehe nicht, warum sich Toyota so ziert, ein vernünftiges E-Auto auf den
Markt zu bringen.
Toyota war doch früher immer so innovativ.
Jürgen W. meint
Ich habe mir einen Toyota Yaris Hybrid gekauft, um die Zeit zu meinem Model 3 zu überbrücken. Funktioniert absolut super. Das Auto hat wirklich alles was man braucht. Nur leider sind die angegebenen 3,1 Liter im Stadtverkehr nie zu erreichen. Minimalverbrauch ist 4,6 Liter in der Stadt. 5,6 Liter mit Landstraße und Stadt. Auf der Autobahn geht’s dann locker mal über 7 Liter. Ist ja auch logisch. Die schwere Batterie muss ja zusätzlich zum Motor mitgeschleppt werden. Also effektiv Spritsparen kann man mit dem Hybrid definitiv nicht. Das ist dann doch eher was fürs gute Gewissen. Learning by doing. Der Tesla wird es dann richten.
Priusfahrer meint
Mein Prius kommt mit realen 4 l aus. Wenn ich so Gas gebe, daß die
Energieverbrauchs-Anzeige möglichst nicht über die Hälfte kommt,
fährt er meist mit E-Motor. Außer Klima od. Heizung läuft. Dann
kommt er auf 5,2 l. Auf Autobahnen ca. 5,3 – 6,2 l.
Wännä meint
„Also effektiv Spritsparen kann man mit dem Hybrid definitiv nicht.“
Man kann das sogar sehr effektiv! Man muss nur wissen, wie´s geht. ;-)
Ich fuhr vor 10-15 Jahren einen Prius der ersten Generation. Selbst dieser Ur-Prius begnügte sich schon mit nur 5 L/100km, ohne zum Verkehrshindernis zu werden.
Die Kombination aus Atkinson-Maschine mit E-Unterstützung über ein Planetengetriebe ist m.E. immer noch die derzeit effizienteste Antriebslösung für Verbrenner, effizienter noch als Diesel-Hybrid, und sauberer sowieso.
Fritz! meint
Ich habe mit dem Prius II ziemlich sauber im Sommer 4,9 l/100 km verbaucht, im Winter so ca. 5,5 l/100 km. Mischung ca. 40% Stadt und je 30% BAB und Landstraße. Auf der BAB so zwischen 100 und 120. Bei Vollgas (170 – 180) dann auch mal 7,x l/100 km. Aber sehr selten, BAB ist nicht die Stärke eines Toyota Hybriden.
Mit dem Prius III PlugIn brauche ich im Sommer tatsächlich die angegeben 2,1 l/100 km, im Winter gute 3,8 l/100 km (wg. Heizung nur über Verbrenner).
Man muß nur wollen…
Achja, jeweils über 100.000 km
M3 meint
Dann mal viel Spaß beim Aufbau der Ladeinfrastruktur. Tesla hat ein eigenes Supercharger Netz aufgebaut, Toyota kann ja ein eigenes Wasserstoff Tankstellennetz aufbauen, wenn sie so sehr von der Technik überzeugt sind… :-)
Rene meint
Selten so gelacht – warum soll ich zu einer Wasserstoff-Tankstelle fahren, wenn ich mir den Strom vom Hausdach holen kann?
Die Zukunft der Energie ist dezentral – das Elektroauto wird siegen!
Fotolaborbär meint
Ja das Auto Fachblatt aus Düsseldorf hat mal wieder den Techniktrends der Vergangenheit nachgespürt. Einmal in der Geschichte hat Toyota nicht kopiert sondern selber entwickelt und heraus kam das nicht Fleisch nicht Fisch Mobil. Und sie konnten die technisch ungebildeten Politiker überzeugen diese nFnFMs fast genauso einzustufen wie Stromer. Was zu allem Überfluss dazu führte, dass andere Hersteller sich an diese günstigen Steuer- und Zulassungsregeln dran gehängt haben. Toyota ist da echt ein Hit gelungen. Wie jetzt ein Verwaltungsratschef auf Idee kommt das geht 20 Jahre so weiter und es sieht keiner das der Kaiser nackt ist, bleibt dem interessierten Leser von modernen Märchen verborgen. LOL
Jetzt mal ohne Ironie, es gibt und es gab nie eine Zeit in der man noch weniger Vorsprung haben kan als Heute. Wenn Toyota ein Plus hat, dann sind das Fabriken in der ganzen Welt mit eingearbeiteten Fachkräften. Was vom Band läuft entscheiden aber immer noch die Kunden, mit der einen oder anderen Kaufentscheidung.
Lewellyn meint
In Japan ist Wasserstoff politisch gewollt. Da ist die Situation eine deutlich andere als hier.
In Europa wird Wasserstoff als PKW-Antrieb nie funktionieren. Aber wir sind ja auch nicht der Nabel der Welt.
Fotolaborbär meint
Japan ist auch nicht der Nabel der Welt.
Fritz! meint
Aber groß genug (ca. 110 Millionen Einwohner), daß es sich für Toyota rechnet, es weiter zu betreiben. Leider.
Blackmen meint
E-Autos von Toyota in Europa erst irgendwann nach 2020?? Vieeeel zu spät!!!
Bis dahin verkaufen die anderen Hersteller so viele E-Cars, dass es nicht mehr ein Toyota „sein muss“ – die Käufer sind dann für Toyota so gut wie verloren.
Ob die paar PHVs von Toyota, die dann noch (irgendwann) kommen, ausreichen werden???
Wenn da bei den Plugins sich noch gesetzliche Dinge ändern ist Toyota im Gesamten ziemlich weit weg von Up to date…
Fritz! meint
Aber viel näher dran als viele andere „etablierte Verbrenner-Hersteller“. Warten wir mal 2020 ab…
Alex meint
Na wenn der Herr Uchiyamada da nicht mal auf das falsche Pferd setzt.
Wasserstoff ist und bleibt für pkw‘s uninteressant.
Wieso soll man sich wieder an Tankstellen binden?
Wasserstoff ist der falsche Weg, alle großen Automobilhersteller forschen seit Jahrzehnten an Wasserstoff Autos, und bis heute ist Toyota der einzige der ein Model auf den Markt gebracht hat.
Das sagt schon alles
Allein die Effizienzkette von der Herstellung über den Transport und die Lagerung ist bei Wasserstoff mindestens genau so bescheiden wie bei treibstoff
(Diesel Benzin)
Das Batterieauto hat schon jetzt den Fuß in der Tür, und das wird sich so schnell nicht mehr ändern.
Das nächste Auto wird definitiv ein Elektroauto, 2018 – 2019, ein Wasserstoffauto kommt für mich nicht in frage.
Schon mal im Toyota Mira gesessen?
Da laufen so viele Lüfter und Systeme, man meint fast, man sitzt in einer rackerte!
frax meint
Die Wasserstoff PKWs werden von der Performance her in keiner Weise überzeugen – auch ist der Aufwand, und wie schon erwähnt wurde die Effizienzkette, nicht annährend konkurenzfähig. Es ist in Japan politisch gewollt, dass ist aus meiner Sicht der alleinige Grund warum Toyota daran festhalten muss – für PKWs wird das nichts – vielleicht für Busse oder Bahnen…
Und für BEVs laufen sie Gefahr zu spät zu kommen.
midget meint
@Alex
„Wieso soll man sich wieder an Tankstellen binden?“
Die Menscheit wird nicht klüger…
Wo tanken die meisten E-Autofahrer denn heute? -> an DC-„Tankstellen“!
Man freut sich, dass die deutschen Autobauer jetzt ein 350kW DC-Ladenetz aufbauen…
Dann können sie endlich auch am „Treibstoff“ verdienen!
3P-Lader mit 22kW in jedes neue E-Auto (damit man, zumindest im Alltag, auf „Tankstellen“ verzichten kann
Fritz! meint
„Die Menscheit wird nicht klüger…
Wo tanken die meisten E-Autofahrer denn heute? -> an DC-„Tankstellen“!“
Und das ist falsch!
Die meisten E-Autofahrer tanken zuhause oder auf der Arbeit an langsamen Wechsel- oder Drehstromsteckdosen. Nur auf der Strecke wird (zumindest bei Tesla) ab & zu mal DC mit 120 kW getankt/geladen.
Die E-Autos, die nur 40 kW DC laden können (ein Großteil), werden selten im weiteren Umkreis bewegt, weil das Aufwand/Nutzen Verhältnis noch erbärmlich ist beim Schnellladen.
Fritz! meint
Aber die Forderung, das jedes neue E-Fahrzeug mindestens 11 kW, besser 22 kW Drehstrom laden können muß, ist sehr vernünftig und voll unterstützenswert.
Alex meint
Absolut richtig, aber ich schätze, nach ein paar Generationen werden diese Standarte automatisch eingehalten, denn die Konkurrenz schläft nicht, und wieso soll man dann einen schnarchlader kaufen wenn die Konkurrenz 3p 11/22kw anbietet?
Da wird sich der Markt selber regulieren
Fritz! meint
Aber eigentlich wäre der Gesetzgeber genau für solche (guten) Ideen da, ab 2019 in allen E-Autos Pflicht. Und zusätzlich könnt ihr noch einbauen,w as ihr wollt. Manchmal muß die Industrie eben zu ihrem Glück gezwungen werden.
Wo wären wir heute ohne gesetzliche Vorgaben beim Katalysator, beim 3-Punkt-Gurt, … ?
Er muß es nur richtig machen (LSV ist eigentlich eine gute Idee, nur völlig verhunzt umgesetzt, um Tesla rauszukicken).
Wolf meint
Lieber Alex,
Jetzt möchte ich sie mal ganz bescheiden korrigieren.
Toyota hat nicht das einzige BZ- Fahrzeug.Hyundai ist technologisch
mit seinem ix 35 fuel-cell viel weiter.Und da klappert auch nichts.
Setzen Sie sich doch mal rein. Es ist wesentlich günstiger als der Mirai
Und bekommt im Januar einen interessanten Nachfolger, der 54.000€
kostet und mit 5kg H2 800km fährt. (Ein Model 3 mit 50kw Batterie wird
Mit Sicherheit auch nicht billiger und fährt im Winter keine 250 km).
Die H2 Tankstellen schießen gerade wie Pilze aus dem Boden und in
Karlsruhe befindet sich die Erste, die den Wasserstoff vor Ort durch
Elektrolyse mit Solarstrom herstellt. Außerdem gibt es jetzt schon technische Grundentwicklungen ,den Wasserstoff über eine Keramikmembran zu Hause mit Solarstrom herzustellen.
Bisher war ich auch eher BEV Anhänger,aber langsam schwant mir einiges.
Die Batteriehersteller sind jetzt schon an ihren Grenzen der Kapazität.
Kobalt und Lithium werden jeden Tag teurer und Europa hat keine einzige Zellfabrik.
Toyota,Hyundai und Honda wissen schon warum sie das ganze unbeirrt
Vorantreiben.
Wir Elektromobilitätsfans werden vielleicht mal froh sein überhaupt
Elektrisch fahren zu können und sollten die BZ nicht so blindlings vorverurteilen. Die hat nämlich noch ein ganz anderes Entwicklunspotential als sich das viele vorstellen können.
berndamsee meint
Hallo Wolf!
Wenn die erste H2-Tankstelle im urbanen Bereich durch einen Terrorangriff in die Luft fliegt und ein ganzes Viertel in Schutt und Asche legt samt unzähligen Toten … spätestens dann ist die H2-Idee ausgeträumt!
H2 ist nämlich ein hervorragendes Terror-Ziel … da lagert schon alles vor Ort. Aber davon hört man/frau kein Wort. Das wird alles unterschlagen, wir leben ja in einer friedlichen Welt.
Und wenn als Folge davon H2-Tankstellen aus dem urbanen Bereich verbannt werden in die Einöde … das schaue ich mir an, besonders bei der Bevölkerungsdichte in Japan.
Und an Erdbeben will ich jetzt auch nicht denken!
Nein Danke! H2 ist kein Ersatz für Strom … es wird niemals ernsthaft zum Einsatz kommen.
Die Hindenburg (LZ 129) ist auch schon vergessen und Vergangenheit …
LG Bernd
Fritz! meint
Das Model 3 von TEsla mit der kleinen Batterie (50 kWh) wird hier in Deutschland mit großer Wahrscheinlichkeit bei 39.900,– Euro starten, also 14.000,– Euro billiger als der Hyndai mit Wasserstoff. Und wenn Sie sich die Tests des Mirai durchlesen,w erden Sie auch merken, daß die Reichweiten noch weniger stimmen als die Verbräuche beim Verbrenner. Der Hyundai wird NIEMALS 800 km mit einer Tankfüllung kommen auf der Straße. Es ist & bleibt leider extrem uneffektive Technik, teuer und bedarf wieder der Wartung durch die Händler.
Und die Akku-Technik ist mitnichten am Ende, eher am Anfang. Im Labor sind sie bereits bei Faktor 10 in der Kapazität, inzwischen wird da richtig viel Geld investiert.