Viele fürchten, dass die Umstellung auf den Elektroantrieb bei deutschen Autoherstellern langfristig zu einem massiven Stellenabbau führen könnte. Dass die Stromer-Fertigung weniger komplex ist und die verbauten Batterien hauptsächlich aus Asien kommen, ist laut Daimler-Personalvorstand Wilfried Porth jedoch kein Grund zur Besorgnis.
„Richtig ist, dass ein sehr langer Übergang stattfinden wird, dessen Dauer und Intensität im Moment keiner vorhersagen kann“, sagte Porth der Deutschen Presse-Agentur. Herkömmliche Antriebe werden noch lange eine wichtige Rolle spielen, „und vielleicht wird es auch eine dritte oder vierte Variante geben, an die man heute noch nicht denkt oder die nicht so im Fokus steht“, so der Daimler-Manager.
Später dürfte es bei der Produktion laut Porth zwar eine Verschiebung geben, noch sei aber offen, wie diese ausfallen werde. In der Übergangsphase zu neuen Antriebstechnologien rechne er insgesamt eher mit mehr Arbeit. Daimler hat angekündigt, den Anteil von Elektrofahrzeugen am Absatz bis 2025 auf bis zu 25 Prozent erhöhen zu wollen. Porth betonte, dass die Schwaben trotz Elektro-Offensive auch mit Hilfe von Autos mit Verbrennungsmotor weiter wachsen wollen.
Priusfahrer meint
Es ist wie bei einem Alkoholiker: Er hat nicht Angst vor dem Alkohol, sondern
daß er KEINEN Alkohol mehr bekommt.
Wenn Daimler Akkus produzieren würde, wäre das wie zwei Fliegen mit einem
Schlag. Es entstünden ausreichend Arbeitsplätze, die Akkus wären günstiger
in der Kalkulation, und Daimler wäre anderen (dt.) Fzg.-Herstellern einige
Schritte voraus. Aber soweit und umfangreich kalkuliert das Unternehmen
nicht, wenn sie schon aus fremden Quellen profitieren müssen.
150kW meint
Zur Erinnerung: Nissan hat das eigene Akku Geschäft aufgegeben, weil Zellen von Zulieferern besser und billiger sind.
Fritz! meint
Naja, das ist kein Argument, wenn Nissan einfach nicht in der Lage war, gute & preiswerte Zellen selbst zu bauen, dann können sie wirklich besser zukaufen. Muß aber nicht für Hersteller gelten, die Qualität bei Zellen haben würden.
GhostRiderLion meint
„…richtig ist, dass ein sehr langer Übergang stattfinden wird, dessen Dauer und Intensität im Moment keiner vorhersagen kann…“
Typisch, ein Satz mit Widerspruch und ohne Sinn!
Was denn jetzt: „…richtig ist, ein sehr langer Übergang…“ (Wunschtraum unserer Manager und Lobbyisten) „…dessen Dauer … keiner vorhersagen kann…“ (dann ist es ja doch nicht richtig der sehr lange Übergang oder wie jetzt?!? ;-)))
M3 meint
Es ist ganz klar, das nichts klar ist…
Da wollte einer einfach mal was sagen, wovon er gar keine Ahnung hat.
Horst München meint
Ganz einfach die anderen Mitbewerber werden mit so wenig Personal auskommen wie möglich, Stichwort Tesla die Maschine die andere Maschinen wiederum baut.
Wenn bei Daimler kein Arbeitsplatz gefährdet sein soll für die Elektromobilität, dann werden die anderen (Tesla) genau dieses als Chance nutzen, indem sie mit viel weniger Personal und Kosten auskommen werden.
Genau das gleiche kann man bereits heute bei Amazon beobachten, wo die Produktion hoch automatisiert abläuft, mit Produktion meine ich die Datenverarbeitung sowie die Logistik.
Christian meint
Bei aller Kritik an den OEM und Zulieferern: Es gibt kaum eine Branche, die wie der Automobil- und Maschinenbau nicht ständig an der Spitze der Automatisierung stehen. Schon anno dazumal, als noch keiner von Industrie 4.0 oder Digitalisierung geschwafelt hat.
Nichts desto trotz wird es auch keinen vollständigen Bau von „Maschinen durch Maschinen“ geben. Solch „feuchte Träume“ aus dem Silicon Valley oder manch einem Nerd, der unbefleckt ist von jedweder Kenntnis realer Produktionsprozesse – auch auf digitaler Ebene – sind bitte nicht mit der Realität zu verwechseln.
Die Kostenfrage ist ohnehin nicht auf das variable Kapital – sprich die Arbeitskräfte – zu konzentrieren. Die liegen seit Jahrzehnten in den industriellen Segmenten, wozu auch die industriellen Dienstleistungen zählen, bei max. 20 Prozent. Der Rest sind Fix- und Kapitalkosten. Ja. Auch Maschinen kosten bisweilen sehr viel Geld (was auch TESLA jeden Tag erfährt und genau deshalb gescholten wird, da Geld „verbrannt“ würde) und die Shareholder wollen auch noch bedient werden.
Wer also meint, die tollen und funktionsfähigen E-Mobile für den Massengebrauch lassen sich am heimischen 3-D Drucker selbst zusammenkleistern, für know how, die Konstruktion und entsprechende Soft- und Hardware gebe es schon Apps zum downloaden, der disqualifiziert sich letztlich selbst und sollte lieber weiter X-Box daddeln.
Und ein Vergleich mit einem Logistiker wie Amazone verbietet sich erst Recht – nicht nur aufgrund der massiven Steuerumgehung und Steuerflucht dieses Weltkonzerns. Hier werden eben „nur“ reale Waren von Menschen zu niedrigsten Dienstbotenlöhnen verteilt, die woanders (oft in den Industrienationen und China) von Menschen mit Maschinen hergestellt werden.
Bitte die eigene Echokammer verlassen, die reale Welt zur Kenntnis nehmen und nicht den Unsinn eines OEM-CEO mit Nonsens kontern.
Effendie meint
gut geschrieben … Daumen hoch.