Volkswagen-Chef Matthias Müller hat die Autobranche aufgefordert, den nötigen „Systemwechsel“ zur Elektromobilität schneller voranzutreiben. Er mahnte ein gemeinsames Vorgehen von der gesamten Industrie und der Politik an.
„Allein werden wir den Systemwechsel nicht hinbekommen. Wir brauchen eine Partnerschaft für die Mobilität der Zukunft“, sagte Müller der Welt am Sonntag. „Da stehen auch andere Wirtschaftszweige in der Verantwortung, und natürlich ist auch die Politik in der Pflicht.“ Mit letzterer sei laut Müller in der Vergangenheit wegen unterschiedlicher Auffassungen der beteiligten Ministerien oft „kein konstruktives gemeinsames Gespräch“ zustande gekommen.
Müller setzte sich auch für ein Umdenken auf Verbandsebene ein – man müsse sich hier angesichts der öffentlichen Debatten neu sortieren: „Die Kluft zwischen Unternehmen und Gesellschaft wächst“, so der Volkswagen-Vorstand. „Wir in der Wirtschaft müssen die Zusammenhänge besser erklären.“
Müller hatte vor knapp zwei Wochen die bestehenden Steuervorteile für Dieselsprit in Zweifel gezogen – er sagte: „Wenn der Umstieg auf umweltschonende E-Autos gelingen soll, kann der Verbrennungsmotor Diesel nicht auf alle Zeiten weiter wie bisher subventioniert werden.“ Seiner Ansicht nach könne das Geld „sinnvoller in die Förderung umweltschonender Antriebstechniken investiert werden. Er sprach sich für „Abstriche bei den Dieselsubventionen, dafür Anreize für Elektroautos“ aus, das wäre „das richtige Signal. Das würden wir aushalten, ohne gleich Existenzängste haben zu müssen“.
Leotronic meint
Das wirksamste was die Politik beitragen kann ist eine Mindestquote für BEV festlegen. Den Rest muss die Autoindustrie und die Stromversorger leisten. Wenn Alle wollten hätten wir schon deutlich mehr elektrisch und sauber fahren können. Es muß deutlich auf die Bremser gezeigt werden und die müßen zwecks Beschleunigung „motiviert“ werden. Motivation mit Nachdruck :-)
M3 meint
Wieso packt VW nicht mal was selber an? Immer warten auf andere, immer der Ruf nach der Politik.
Wie ein Kleinkind was ständig nach der Mutter ruft und an die Hand genommen werden will…
Unfassbar! Wer 20 Mrd an Strafen übrig hat sollte doch auch mal mutig investieren. Es scheint einfach der Mut zu fehlen.
Peter W meint
Ja, liebe Autohersteller, dann nehmt mal Eure Gewinne die so um die 50 Milliarden im Jahr herum liegen und investiert in Akkufabriken und Elektromotorenwerke. Dann könnt ihr mit den 250 Milliarden in 5 Jahren die Voraussetzungen schaffen um locker 10 Millionen Elektroautos im Jahr zu bauen.
Das geht auch ohne Hilfe aus der Steuerbüchse. Der Staat/Steuerzahler ist nicht dafür zuständig die Gewinnmargen der Industrie zu erhöhen, im Gegenteil, die Industrie soll den Staat unterstützen, damit die Infrastruktur erhalten werden kann.
150kW meint
VW und BMW haben schon eigene Elektromotoren Fertigung.
E.OFF meint
Zitat: golem 05.2017
„BMW will zahlreiche neue Modelle mit Elektroantrieb über alle Baureihen hinweg anbieten. Akkus und Elektromotoren werde der Autohersteller selbst bauen und keine Kooperationen mit der Konkurrenz eingehen, sagte BMW-Einkaufschef Markus Duesmann“
150kW meint
BMW hat zwar eine Demo Anlage zur Zell-Fertigung, im obigen Zitat ist aber sicherlich die Montage des Akku Pack gemeint und nicht die Zellen.
151kW meint
Super Idee von VW und BMW. Die Technik, an der es so gut wie nichts mehr zu verbessern gibt und mit der nur ca. 1% der Wertschöpfung generiert wird, die machen die jetzt selbst und kaufen nicht zu. Die Technik, die bereits seit ein paar Jahrzehnten fast ausgereift ist. Ganz tolle Leistung, VW und BMW!
M3 meint
Weltmarktführer…
Klaus Schürmann meint
Schliesse mich “ vollinhaltlich „an, möchte nur zusätzlich noch an ein im „Deutschen Fernsehen“ wohl gerne gezeigten Kommentar des (7 Mio im Jahr?) „verdienenden“ Herrn Müller zur Kritik an der Betrugssoftware erinnern , den ich wie folgt in Erinnerung habe :
„Eine unternehmerische Fehlleistung kann ich nicht erkennen ! “ Na klar, wie denn auch ? 2015 in USA ca 20 Milliarden aus der Portokasse zahlen und 2016 schon wieder und auch weiterhin Dividenden an Aktionäre und Boni an Vorstände zahlen können spricht für eine betrügerische Glanzleistung ! In den Knast gehen zwei Kleine ( 3 bzw.7 Jahre), die Grossen haben keine Fehler gemacht…
Lewellyn meint
Genau! Lasst uns nach vorne blicken! Hinten gibts nix mehr zu sehen. Die Schuldigen des Dieselbetrugs sitzen in den USA im Knast und sind von uns entlassen worden. Die Sache ist erledigt.
Jetzt benötigen wir natürlich in erster Linie Steuergelder, um den Rückstand auf Tesla aufzuholen, der sich in 5 Jahren ignorieren und belächeln angesammelt hat.
Da ist die Politik in der Pflicht. Wir brauchen unsere Gewinne natürlich für Shareholdervalue und so. Quartalszahlen, you know? Kann natürlich nicht angehen, dass wir, nur weil wir in die Elektromobilität investieren müssen, auch mal keine Gewinne erwirtschaften.
Dann gäb es ja keine Boni. Völlig ausgeschlossen. Da bitten wir um Verständnis.