Das chinesische Startup Faraday Future galt dank prall gefüllten Kassen und seinem prominenten Gründer Jia Yueting lange Zeit als einer der vielversprechendste neuen Elektroautobauer, seit einigen Monaten hat das Unternehmen jedoch mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Um Faraday Future wieder auf Kurs zu bringen, widersetzt sich Yueting nun der Regierung seines Heimatlandes China.
Die Volksrepublik hatte Yueting kürzlich dazu aufgefordert, aus den USA zurück nach China zu kommen – der Serienunternehmer und Gründer des chinesischen Internet- und Technologieunternehmens LeEco sollte Kreditgeber und Investoren persönlich über den Zustand seiner Unternehmensgruppe aufklären. Yueting lehnte dies ab und teilte mit, dass er in den USA bleiben und frisches Kapital für LeEco und Faraday Future einsammeln werde.
Um die chinesische Regierung milde zu stimmen, wurde Yuetings Bruder bei der verantwortlichen Regulierungsbehörde vorstellig und erstattete Bericht. Yueting entschuldigte sich zudem öffentlich für die prekäre Lage von LeEco: „Ich bin zutiefst betrübt und mache mich selbst für die negativen Folgen der LeEco-Schuldenkrise verantwortlich.“
Faraday Future arbeitet derzeit an seinem ersten Serien-Elektroauto FF 91 – ein großes SUV mit Langstrecken-Reichweite, Selbstfahr-Funktionalität und moderner Konnektivitätstechnik. Neben Faraday Future hat Yueting auch Geld in einen LeEco-Stromer investiert und ein gemeinsames Elektroauto-Projekt mit dem britischen Edel-Anbieter Aston Martin vereinbart. Letzteres wird mittlerweile jedoch allein von den Briten vorangetrieben.