Als Gründer des Elektrotransporter-Herstellers StreetScooter und Chef des Stromer-Startups e.GO Mobile gilt Günther Schuh als führender deutscher E-Mobilitäts-Experte. Der Professor für Produktionstechnik an der RWTH Aachen hat sich nun überraschend für den Dieselantrieb und Hybridfahrzeuge stark gemacht.
„Man kann nicht einfach etwas verbieten, ohne eine Lösung zu haben“, sagte Schuh beim Neujahrsempfang der NRW-CDU in Düsseldorf. Ein mit vier Personen besetzter moderner Diesel-Kleinwagen produziert laut dem Aachener Forscher bei Fahrten in der Stadt genauso viel Kohlendioxid wie vier Fahrradfahrer.
„Der ultimative Angriff auf den modernen Diesel ist ein Fehler“, glaubt Schuh. Trotz seiner Erfolge mit den exklusiv auf reine Elektromobilität setzenden Projekten StreetScooter – heute im Besitz der Deutschen Post – und e.GO Mobile sieht er im Strom-Antrieb keinen vollständigen Ersatz für Verbrenner.
Schuh hält es für wichtig, künftig weiter auf Hybridantriebe zu setzen, die Benzin- oder Dieselmotoren mit E-Maschinen kombinieren und mehrere Kilometer reinen Elektrobetrieb erlauben. Das Einschalten des Verbrenners außerhalb der Stadt sei auch eine Lösung für die Belastung in den Innenstädten, so Schuh.
Der e.GO-Mobile-Chef sprach sich auch für Brennstoffzellen-Systeme aus, bei denen mit Hilfe von Wasserstoff elektrische Energie für den Elektroantrieb erzeugt wird. Die Brennstoffzelle sei „die ehrliche Lösung der Elektromobilität“, erklärte Schuh.
Duesendaniel meint
„Das Einschalten des Verbrenners außerhalb der Stadt sei auch eine Lösung für die Belastung in den Innenstädten, so Schuh.“
Was ist das denn das für eine Logik? Die Luft in den Innenstädten wird auch nicht belastet, wenn ich auch außerhalb elektrisch fahre.
Andreas meint
Hier die vollständige Rede von Prof Schuh (zum Thema ab min 8.30):
https://m.youtube.com/watch?v=FHDboZFQVa4
Paul meint
Es ist unter Fachleuten bekannt, dass es sich beim Wasserstoff um ein flüchtiges agressives Gas handelt. D.h. , dass es in einem Fahrzeug keine nachhaltiger Treibstoff sein kann, denn er greift auch die umliegende Technologie an bei seiner Verflüchtigung. Bei längeren Parkzeiten wird sich der Wasserstofftank automatisch verflüchtigen und leeren. Man muss alle Technologien Vor- und Nachtele ausprobieren und die Erfahrungen werden zeigen was für Umwelt und Verbraucher etc. sich durchsetzt.
stan meint
„Man kann nicht einfach etwas verbieten, ohne eine Lösung zu haben“,
Wieso einfach verbieten, es ist doch schon seit 2010 verboten bestimmte Grenzwerte von Stickoxiden zu überschreiten.
Und Lösungen gibt es doch, um Personen von A nach B zu bringen und die Grenzwerte einzuhalten.
Es geht also nur um die Anwendung von Gesetzen.
Am 22. Februar wissen wir vielleicht mehr.
EcoCraft meint
Vom Mann mit Weit- und Durchblick, vom Einäugigen unter den Blinden der Deutschland mutig und clever in die eMobilie Zukunft führen könnte, vom MiniErlöser (kleiner E. Musk), vom gefeierte Held zum Judas, und käuflichen Stümper innerhalb eines Artikels.
Das ganze Genie was ihm vor wenigen Wochen noch die meisten hier über lange Zeit zugeschrieben wurde, verpufft innerhalb einer Rede (oder zumidnest deren schlechte Zusammenfassung)? Nur weil er gegenüber Plug-In Antrieben und den Selbstzünder nicht so extremistisch eingestellt ist wie viele anderen hier, wird ihm plötzlich jegliche Kompetenz abgesprochen???
Jemand, der sich in den letzten Jahren so intensiv mit dem Fahrzeugbau, der Antriebsentwicklung und dem Vertrieb von eAutos beschäftigt hat wie kaum ein anderer, der als führender Kopf und mit viel Eigeninitative den Streetscooter auf den Weg gebracht hat und jetzt mit dem e.Go vor dem Durchbruch steht, der eine klare Strategie hat muss sich (wenn er hier lesen würde) von irgendwelchen Keyboard-Heros, die nicht mal ein Bruchteil seiner Erfahrung, seiner Ausbildung und seiner Einblicke haben – völlig demontieren und demütuigen lassen?!
Was stimmt den nicht mit euch?
Was nehmt ihr euch raus und maßt euch an, seine Entscheidungen, Strategien und Einschätzungen beurteilen und verbessern zu können?
Wie gesagt, ich glaube dass er einer der Personen ist, die sich in der letzten Zeit so intensiv mit dem Thema und den realistischen Möglichkeiten auf eine wissenschaftlich saubere Art und Weise auseinandergesetzt hat wie kein anderer hier von uns. Der im Gegensatz zu uns auch wirklich mit Zuliefern (in der Chefetage) über Preise, Produktionsmengen und -qualität gesprochen und verhandelt hat und alles immer und immer wieder durchkalkuliert hat…
und nur weil er nicht zum gleichen Schluss kommt wie ihr, ist er plötzlich ein gekaufter Vollpfosten?
Und immer dieser Spruch: „Wessen Brot ich fress, dessen Lied ich sing“ – trifft wohl eher auf die Kommentatoren hier zu! Solange die Leute eurer Meinung sind oder eure Ansichten vertreten, sind sie die Heilsbringer, die Genies, die Wagemutigen mit dem ulitmativen Durchblick… Wer aber auch nur ein gutes Haar am Diesel lässt oder einen serienreifen Wagen erst für in ein paar Jahren ankündigt ist ein verblendeter Bremser und Dummkopf – der sich mit den Reichen und Mächtigen gegen eure eigene und die Gesundheit der Menschen und Tiere verschworen hat.
Seid ihr nicht eher die, die ihre Fahne in den Wind hängen wie es ihnen passt? Die heute die eine Person hochleben lassen und sie am nächsten Tag verdammen und eiskalt fallen lassen.
Schon mal darüber nachgedacht, dass die Welt nicht so schwarz und weiß ist wie ihr sie euch vorstellt? Und das die Lösung eines so komplexen Problems (wie z.B. dem Klimawandel) mit all seinen Wirklungszusammenhängen und Verflechtungen nicht „einfach“ und „allein“ damit entschieden werden kann – jedes Auto elektrisch fahren zu lassen -geladen mit Ökostrom?!
raleG meint
Liegt wohl daran, dass die Leute hier selber denken und vorm Titel „Professor“ nicht ehrfürchtig wegducken und Amen sagen – bist Du Österreicher? ;)
Wir kennen die Fakten zu Wirkungsgraden, Emissionen und den Betrieb von den verschieden Antriebsarten wie Diesel, H2, eAuto, etc. sehr gut.
– genauso gut, wie der Herr Professor. Deshalb können wir den Schwachsinn der Aussagen erkennen. Der Herr Professor weiß das auch, deshalb stellt sich eben die Frage, warum er wider besseren Wissens den Schmarrn verzapft. Die Antworten hier klingen plausibel.
Anonym meint
Mal ganz plakativ gefragt:
Wenn hier angeblich so viele das gleiche Wissen wie Herr Schuh haben (Professor hin oder her) – warum hört man da so wenig von euren eFahrzeugen und euren Entwicklungen welche die Zukunft verändern?
Warum lese ich hier keine Artikel mit einem Zitat wie beispielsweise: „Naja weil die anderen es nicht gemacht haben oder nicht machen wollten, haben wir / ich mich hingesetzt und das Projekt selbst umgesetzt. Die Grundlagen der eMobilität sind ja recht simpel – daher war die Umsetzung des Projektes auch eher einfach und mit mäßigem Aufwand handhabbar. Es musste halt nur von jemanden gemacht werden.
Die Verkaufs- und Erfolgszahlen geben uns recht. Unser Wagen kann bei gleichwertiger Ausstattung mehr leisten und zu einem niedirgeren Preis angeboten werden. Daher bin ich zuversichtlich, dass wir die 20% Quote bei den eFahrzeug Neuzulassungen noch in diesem Jahr knacken werden!“
Anderer Blickwinkel meint
Es gibt aber auch einen Unterschied zwischen Fakten kennen und ein Problem lösen können.
Beispiel 1: Blei hat 82 Protonen im Atomkern, Gold nur 79. Man muss also „nur“ 3 Protonen aus dem Kern entfernen und schon sind alle Geldsorgen gelöst.
Beispiel 2: Bei eAutos entstehen viel weniger giftige Stickoxide und CO2 wenn deren Energie aus Naturstrom gewonnen wird. Man muss also „nur“ den gesamten Verkehr auf eAntriebe umstellen und alle Klimaprobleme (und viele wirtschaftspolitischen Problemfelder) wären gelöst.
Ich hoffe man merkt worauf ich hinaus will.
Matthias meint
wie jetzt? Mazda verfolgt deutsche Philosophie und umgekehrt?
Steve meint
Da scheint was im Rollen zu sein. Der gute Professor ist richtig in Fahrt. Erst ist es der PlugIn-Hybrid, der die Zukunft hat, er fährt ja selber eine Hybrid-Porsche. Dann kommt er mit der Brennstoffzelle um die Ecke. Als nächstes werden dann die „Bio-Kraftstoffe“ vom Acker geadelt?
Gut, dass ich mir nicht so einen e-GO (was für ein Name :-)) geordert habe. Da spare ich mir schon die Stornierung.
Volker meint
Manchmal kann man nur den Kopf schütteln und sich wundern, was in manchen Menschen dann wieder vorgeht.
Die Aussagen klingen für mich ehrlich gesagt ziemlich „eingekauft“. Als Wissenschaftler solche Aussagen zu veröffentlichen ist fast wie den Klimawandel zu leugnen.
Hab gerade das Konzept e.go bewundert und bin einfach jetzt nur verwundert!! :-(
Sehr geehrter Herr Schuh, bitte schauen Sie sich mal diese Grafik genauer an. Vielleicht überdenken Sie dann Ihre Aussagen – vor allem auch das zur Brennstoffzelle.
http://www.alainveuve.ch/wp-content/uploads/CO2-Emissionsvergleich-Rotta.pdf
Redlin, Stefan meint
Langsam muß man sich wohl Sorgen machen. Reihenweise Umfaller. Erst gibt Merkel ihr Millionenziel auf, dann läßt die alte geschäftsführende Regierung das Klimazwischenziel 2020 fallen. Dann hauen die Stromkonzerne auf die Tränendrüse wegen dem Stromnetz. Im neuen Koalitionsvertrag wird sich E-Mobilität ganz hinten, wenn überhaupt, finden lassen. Und ich mach jede Wette, dass die Ankündigen unserer Hersteller auch nicht ernst gemeint sind, und vorsätzlich so spät angesetzt sind, dass noch genug Zeit bleibt die Sache abzuwürgen. Und grosse Teile unseres Volkes fallen voll drauf rein auf dieses System. Durch den inszenierten Hype ums E-Auto und Klima erweckt die Führungsetage den Eindruck sie wollten uns eine neue Mobilität „verordnen“, das Volk motzt, das wollen wir nicht, und dann beginnt man mit allem was ich am Anfang gelistet habe. Das Volk ist froh seine Giftkisten weiter fahren zu dürfen und das E-Auto ist tot. Politik und Hersteller happy. Ich fass es nicht! Ich hoffe alle übrigen Nationen bleiben hart und zeigen uns mal wo der Hammer hängt. Wir blöden Deutschen hätten es mehr als verdient.
JoSa meint
Günther Schuh lebt eben nach dem Motto, die eigenen Flatulenzen sind schon o.k.
Hat der Mann beim Vergleich mit Radfahrern nicht was vergessen ?
z.B.
Stickoxide, Feinstaub, Parkplatzsuche, Laufende Kosten, frische Luft und Bewegung.
Oh sorry, das mit der frischen Luft, klappt ja dann nicht :(
Matthias meint
Dieselerzeugung!!!
unfassbare Ignoranz
Jürgen Kohl meint
„Neujahrsempfang der NRW-CDU“. Wessen Brot ich fress, dessen Lied ich sing.
Der Optimist meint
Genau so ist es! Als Professor für Produktionstechnik an der RWTH Aachen braucht er Forschungsgelder. In seinem zweiten Job als Geschäftsführer (ehem. Streetscooter, ego Mobile) hat er verstanden wo die Zukunft hin geht.
Railfriend meint
Den sauberen und effizienten Verbrenner mit 50 % Wirkungsgrad kann es geben und wäre in PHEV sinnvoll:
https://www.springerprofessional.de/betriebsstoffe/emissionen/rwth-aachen-bewertet-synthetischen-kraftstoff-positiv/15363398
https://www.nzz.ch/mobilitaet/auto-mobil/neuartiger-katalysator-soll-abgase-ohne-zusaetze-reinigen-ld.1325874
https://www.cio.de/a/was-dieselt-denn-da,3561224
Jeru meint
Der Dieselvergleich ist mir nicht ganz klar, meint er damit die CO2 Bilanz der Nahrung die die Fahrradfahrer zu sich nehmen müssten? CO2 ist das eine, lokale Schadstoffe das andere und allein deshalb hat die VKM in urbanen Räumen als Antrieb der Massenmobilität mittelfristig nichts mehr zu suchen.
Porsche und Co mal ausgenommen..
Trotzdem ist es doch erstaunlich das jede sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema die nicht 100% BEV als Ergebniss hat, hier sofort als Verschwörung oder Machtgetrieben abgestempelt wird. Können Sie sich vorstellen das man tatsächlich zu dem Ergebnis kommen kann, dass ein Mix von Technologien also mit BZ und Wasserstoff die sinnvollste weil praktikabelste Lösung ist?
Wer diesen Gedanken nicht zulässt wird wohl in 10 Jahren ziemlich erregt sein und mit Aluhut sehr viele Kommentare auf Platformen wie dieser hinterlassen..
Hugo Iblitz meint
Wieso den in 10 Jahren??
Gibt doch jetzt chon gengu von der Sorte – wahrscheinlich schon genug FÜR DIE nächsten 10 Jahre!
:D :D :D
Thomas R. meint
Der Fleischhändler verkauft Fleisch. Der Gemüsehändler Gemüse. Der Obsthändler Obst…
E.T. meint
Und was ist wenn der Herr im Supermarkt arbeitet? x)
Thomas R. meint
Das wäre in der Tat das beste weil dann der Kunde entscheidet was für ihn am passendsten ist..
Leider ist Herr Schuh kein Supermarkt betreiber. Aber das ist sicherlich Jammern auf hohem Niveau aus deutscher Sicht(!)…
Peter W meint
Den Schuh hätte sich Professor Schuh vielleicht nicht anziehen sollen.
Zuerst alles tun um E-Autos voran zu bringen und jetzt? Das erinnert an die SPD. Wir gehen in die Opposition, aber veilleicht doch nicht.
So wie derzeit Hybride gebaut werden macht es keinen Sinn. Ein fetter 200 PS-Verbrenner mit fettem Getriebe und dann noch ein leistungsstarker E-Motor mit über 20 kWh Verbrauch pro 100 km, was soll daran sinnvoll sein?
Fotolaborbär meint
In Aachen haben schon immer die Autofahrer jagt auf die Radler gemacht. Das ein Mitfahrer im Verbrenner auch einen Grundumsatz hat ist nicht in die Rechnung eingegangen. Aber wo findet der Schuh den Kleinwagen mit 4 Fahrgästen? Lieber Herr Schuh, sie kaufen Ihre Rauchwaren nicht mehr im Nachbarland ein und nehmen die freie Zeit um mehr E-Mobile zu fertigen und alle Anderen versprechen Ihnen mehr Aachener Stromer zu kaufen und nicht mehr sogenannte Alternativen zu betrachten. Deal?
Marcel meint
Mal davon abgesehen das auf strecken die man mim Fahrrad fährt der Motor nicht richtig warm ist, daraus resultierend mehr verbraucht und noch viel mehr müll raus bläst. Desweiteren ist ein Auto im Schnitt mit 1,5 (Studie von 2008) leuten besetzt… Ich hatte eigentlich die Hoffnung das wenigstens die Gründer von Streetscooter nachdenken bevor sie sowas raushauen. Das tut einfach nur weh…
extrawurscht meint
Wie kann ich erneuerbare Energie in Diesel umwandeln? Power to gas schon, ist aber nu r eine kurzfristig e Lösung für den Winter. Die Zukunft ist un aus weichlich ein Elektroauto, es sei dem, hier wird heftig blockiert.
Gul meint
Ist zu dem Kohlendioxidausstoß des DieselKleinwagen denn schon der Kohlendioxidausstoß der vier Mitfahrer einberechnet? Sonst ist der Vergleich nämlich komplett bescheuert und an den Haaren herbeigezogen.
Marcel meint
Das war auch mein erster Gedanke ich vermute einfach mal das xder noch nicht dabei ist
Hans Meier meint
Hat aber nichts mit dem BMW i3 Batteriedeal an Streetscooter zu tun? Vermutlich muss er, weil der Druck von überall kommt und er sichs mit niemandem vergeigen will. Und ich sehe schon, der neue Liebling der Industrie ist Wasserstoff :) Da brauchts wieder Tankstellen, viele Dinge die kaputtgehen können, kurzum, da läuf der Zaster wieder rund. Zum Glück gibts China, go! :)
151kW meint
Und das Ding hat eine begrenzte Lebendauer, nach 80.000 km muß die Brennstoffzelle gegen viel Geld getauscht werden. Wartungshandbuch vom Mirai.