Mit einer für Ende 2019 anvisierten Inbetriebnahme galt das Projekt TerraE eigentlich als erste deutsche Batteriezellen-Fabrik – doch der Produktionsstart könnte auch in einem anderen Land erfolgen. „Wir sind im Standortfindungsprozess und haben in mehreren europäischen Ländern Gespräche geführt“, sagte TerraE-Geschäftsführer Holger Gritzka dem Fachmagazin Bizz Energy. Wo genau gebaut wird, soll bis Mitte Februar entschieden werden.
Neben Deutschland sieht sich TerraE für den Start seiner Akkuzellen-Fertigung auch andere europäische Länder genauer an, unter anderem Finnland. Sollte sich die von 17 Unternehmen und Forschungsinstituten gegründete Holding bei ihrer Standortwahl gegen Deutschland entscheiden, könnte es hierzulande zu einem späteren Zeitpunkt dennoch eine TerraE-Produktion geben: Bis 2028 ist eine Fertigungskapazität von 34 Gigawattstunden geplant, die über mehrere Orte in Europa verteilt werden soll.
Zu Beginn sieht TerraE eine Fabrik mit einer Kapazität von 1,5 Gigawattstunden pro Jahr und 140 Mitarbeitern vor. Die Kosten sollen sich auf um die 225 Millionen Euro belaufen. Mittel- bis langfristig will das Konsortium rund vier Milliarden Euro investieren und 3000 Mitarbeiter beschäftigen. TerraE sieht sich dabei als „Foundry“, bei der die beteiligten Unternehmen unterschiedliche Zellen im Kundenauftrag bauen können.
Zunächst will TerraE vor allem Hersteller von Gabelstaplern, Elektrowerkzeugen, Elektrorollern oder E-Bikes beliefern. Ab 2021 soll dann auch die Autoindustrie zu einem großen Abnehmer werden. Gritzka mahnte, das Geschäft mit Akkuzellen nicht China und den USA zu überlassen – dies könne dazu führen, dass Europa bei einer Elektroauto-Schlüsseltechnologie ins Hintertreffen gerät. „Außerdem müssen wir sicherstellen, dass wir die nötigen Rohstoffe beziehen können“, so der TerraE-Chef.
Fritz! meint
Die wollen bis 2028 nur 34 GWh erreichen? Also in 10 Jahren? Und bis 2020 nur 1,5 GWh? Das ist nicht viel.
Wenn es nur für E-Bikes ist, reicht das, aber bei E-Autos (soll ja später mal welche geben) wird es eng. Die Gigafactory von Tesla soll dieses Jahr bereits 35 GWh erreichen, was für die nachgefragten und produzierten E-Autos auch nötig ist.
Thomas R. meint
Tja. Wenn man in Deutschland keinen öko Strom für die Energie Erzeugung hat ist die Story der Umweltfreundlichkeit dahin.
Tesla hat auf der GF1 (bald) PV und will soweit ich weiß auch perspektivisch 100% renewables einsetzen.
Die Nordstaaten hätten Wasserkraft.
Es geht also um billigen UND ökostrom.
Ernesto 2 meint
Die Stromkosten sind es nicht. In Finnland herrscht seit 10 Jahren Dauerkrise, die werden die größten Steuergeschenke von denen bekommen.
GeHa meint
Nicht für die Industrie – deren Stromtarife sinken tendenziell.
atamani meint
Falsch…am besten mal bei Statista nach den Industriestrompreisen suchen,
und Sie werden widerlegt…
Gunarr meint
Die haben wohl gerade gemerkt, dass der Strom hierzulande unverschämt teuer ist.
Christian meint
Doch nicht für energieintensive Betriebe! DA ist der Strom plötzlich unverschämt günstig.