Carl-Peter Forster, von 2001 bis 2004 Chef bei Opel und heute Aufsichtsrat beim chinesischen Automobil- und Motorradhersteller Geely, hat sich gegen eine Quote für Elektroautos ausgesprochen. In China gelten ab 2019 verbindliche Elektroauto-Vorgaben für Hersteller, die in der Volksrepublik Autos verkaufen wollen. Auch für Europa wird eine Stromer-Quote diskutiert. Forster hält nichts von einer solchen Maßnahme – er „glaube nicht, dass Quotenregelungen für den deutschen beziehungsweise europäischen Markt die richtige Lösung sind“.
Zielführender sei es Forster zufolge, wenn Politik und Gesellschaft „die richtigen Rahmenbedingungen schaffen, um die Verbreitung der Elektromobilität zu fördern und so die Verbraucher zu begeistern.“ Als Beispiel nannte er die Elektroauto-Strategie Norwegens, die auf Steuerbefreiungen und kostenloses oder vergünstigtes Laden, Parken und mautpflichtige Straßen, Tunnel und Fähren setzt.
Der Anteil von Stromern bei Geely – einer der größten Autobauer Chinas – ist derzeit noch gering, das soll sich aber bald ändern. Allein in diesem Jahr gehen fünf neue Elektrofahrzeuge in Serie, kündigte Forster an. In Europa bringt Geely das siebensitzige Elektrotaxi LEVC auf den Markt – die Neuinterpretation der bekannten London „Black Cabs“. Weitere „grüne“ Autos starten unter dem Label von Volvo – seit 2010 im Besitz von Geely – und der schwedischen Performance-Marke Polestar.
Dass die breite Masse noch kein Vertrauen in Elektromobilität hat, liegt laut Forster nicht nur an den Nachteilen der alternativen Antriebsart wie etwa der geringen Reichweite. „In London, wo die ersten unserer Elektrotaxis erfolgreich unterwegs sind, stellen interessierte Taxifahrer die Frage, ob die Batterien beispielsweise auch durchhalten, wenn es regnet oder dunkel ist – also viele elektrische Verbraucher versorgt werden müssen“, erklärte der Geely-Aufsichtsrat.
Forster glaubt, dass die Elektroauto-Branche „sehr schnell Fahrt aufnehmen“ und es in den nächsten 15 Jahren „bedeutende Schritte in der Weiterentwicklung unserer Fahrzeuge“ geben wird. Dass vor allem europäische Hersteller bei Batterie-Autos zurückliegen, sei der über 100 Jahre alten Tradition von Verbrennungsmotoren geschuldet. Man müsse respektieren, dass bei der Umstellung auf E-Mobilität „Entwicklungsschritte und Zyklen auch in der Fertigung berücksichtigt werden müssen“.
Jürgen Baumann meint
Wenn man sich anschaut, wie lange die aktuellen Lieferzeiten für Elektrofahrzege sind sind, dann könnte man aber auch eine andere Idee kommen.
TeslaTom meint
Es würden zwei Dinge vollig reichen, die E-Mobilität voranzubringen:
a) Ausbau der Ladeinfrastruktur, und Nicht das Blockieren von Fremdanbietern (Tesla) per Verordnung, das ist schon frech, erzwingen zu wollen, die Struktur für alle freizugeben
b) Normale Lieferzeiten und keine homöopathischen Dosen, um zu zeigen, wir könnten es auch
Dann läuft es von selbst????