Städtische Stellplätze mit öffentlicher Ladesäule sind für viele Besitzer eines Elektroautos wichtiger Bestandteil ihres elektromobilen Alltags – und für Fahrer eines Verbrenners nicht selten eine willkommene Gelegenheit zum Parken. Politiker kämpfen daher nun beim Bund für höhere Strafen für Ladesäulen-Blockierer.
„Jeder Benziner oder Diesel, der eine Ladesäule zuparkt, schadet unseren Bemühungen, mehr Elektro-Fahrzeuge in die Stadt zu bekommen. Die Bußgelder müssen höher sein, damit Ladesäulen-Blockierer abgeschreckt werden und auf Parkhäuser ausweichen“, sagte Grünen-Fraktionschef Andreas G. Winter der Bild-Zeitung. Wer in Stuttgart mit einem herkömmlich angetriebenen Pkw eine E-Auto-Ladesäule blockiert, muss 15 Euro zahlen – viele schreckt das nicht ab: 2017 wurden in der Schwaben-Metropole 3000 Ladesäulen-Blockierer verwarnt.
Stuttgarter Politiker und Verbände setzen sich dafür ein, den Missbrauch von Elektroauto-Ladeplätzen zukünftig härter zu bestrafen. „Die Stadt muss sich über den Städtetag dafür stark machen, dass das bundesweit geregelte Bußgeld für Ladesäulen-Blockierer auf 50 Euro erhöht wird“, fordert Stadträtin Rose von Stein. „Auch wir sprechen uns für strengere Strafen von Falschparkern an E-Ladepunkten aus“, so der Stuttgarter Chef des Auto Club Europa (ACE) Stefan Heimlich.
Auch Nürnberger Politiker wollen die Belegung von Elektroauto-Zapfsäulen durch Verbrenner-Pkw nicht tolerieren. „An manchen Elektro-Ladestationen kommen Falschparker mit zehn Euro davon. Das hat so gut wie keine abschreckende Wirkung“, sagte Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich der Bild-Zeitung. Ein Stellplatz im Parkhaus sei meist teurer, Ulrich glaubt daher: „Viele würde ein Bußgeld wohl erst im Bereich von 50 Euro tatsächlich treffen.“ Als Kommune ist Nürnberg jedoch an den Bußgeld-Katalog aus Flensburg gebunden, der die Höhe der Strafen vorgibt. „Wir dürfen nicht einfach die Gelder anheben, haben das Problem aber über den Städtetag eingebracht“, so Ulrich.
eCar-Fan & TESLA-Fahrer meint
Zumindest solange, bis es nicht Mehrfach-Ladesäulen im Überfluss gibt (in manchen EKZ gerade mal 2), sollten auch Hybrid-Fahrzeuge mit dem Autokennzeichen der gleichen Stadt in welcher die Säule steht, max. 2 h laden dürfen. Die haben einen Verbrenner zum Weiterfahren und haben wenige Kilometer bis zur eigenen Garage. In 2 Std. an einem 11 KW Lader sind deren Akkus ohnehin entweder voll, oder zumindest zum elektrischen Weiterfahren im städtischen Bereich ausreichend geladen. Wenn nicht: Der Verbrenner tuts allemal.
Der Fahrer eines auswärtigen und reinen BEVs dagegen ist auf das ausreichende Laden seines Fahrzeugs zur Weiter- bzw. Heimfahrt angewiesen und muss u.U. in die Röhre schauen! Das habe ich schon einige Male selbst miterleben und mitfühlen müssen!
Duesendaniel meint
Warum werden die nicht abgeschleppt? Mit welchem Recht dürfen die da stehen bleiben, wenn ich leerem Akku vor der Ladesäule stehe?
Was wohl passiert, wenn ich meine Auto vor der Zapfsäule an der Tanke parke?
Ist das gleiches Recht für alle?
H2O3 meint
50 EUR pro 10 Minuten wäre wohl abschreckender.
Alles andere juckt Leute bspw. München, wo Parkraum exorbitant teuer ist, überhaupt nicht!
jomei meint
Ich weiß zwar, dass das Verkehrsrecht bewusst vom Strafrecht getrennt ist, aber so wie vorsätzliches Rasen mit folgender Tötung inzwischen als Mord strafrechtlich belangt werden kann, sollte das unberechtigte Parken in hartnäckigen Fällen als Nötigung belangt werden, wenn dadurch ein E-Fahrer am Laden und damit an der Weiterfahrt gehindert wird.
Und damit auch ladende E-Kfz nicht den Ladeplatz blockieren, sollte eine Höchstladedauer vorgeschrieben sein, so wie üblicherweise auf öffentlichen Parkplätzen eine Höchstparkdauer, die nicht überschritten werden darf.
Fritz! meint
Hamburg macht es vor, die schleppen ziemlich schnell ab.
Es gibt also kein juristisches Problem gegen das Abschleppen, die Kommunen wollen das nicht, sonst hätten sie es sofort erwähnt.
McGybrush meint
Es sollte auch per Gesetz geregelt sein müssen das Autos die an öffentlichen Ladesäulen laden immer den Stecker frei geben wenn der Akku aufgeladen ist.
Oft blockieren ja auch eAutos die Ladesäulen über Tage hinweg.
McGybrush meint
Je nach Gehalt odef Fahrleistung würde ich ein Tankverbot auf Tagessätze erheben. Tankdeckel wird auf 20 Tagessätze mit einem Siegel verklebt.
Düsentrieb meint
Keine Frage, abschleppen lassen bzw. wenn der Falschparker vorher kommt muss er die Anfahrtgebühren des Abscheppunternehmens zahlen plus 50€ Strafe!
BR meint
Schön daß sich H. Ulrich (aus Nürnberg) zumindest mit der Bild-Zeitung unterhält und wie üblich Forderungen aufstellt und damit Aktionismus zeigt. In Wahrheit werden in Nürnberg nicht mal die läppischen 10 Euro-Strafzettel verteilt.
Ständig werden die wenigen Ladesäulen von Verbrennern zugeparkt, aber es interessiert hier in Nürnberg niemanden, auch Sie nicht H. Ulrich. Und wer nur Forderungen an andere erhebt will nur von der eigenen Untätigkeit ablenken.
Wenn regelmäßig zumindest die 10 Euro verlangt würden, und das konsequent und häufit, dann würden zumindest hin und wieder die Stellplätze zum Laden frei sein.
Daniel meint
Abschleppen – sofort!
henry86 meint
Abschleppen. Ganz einfach.
Das macht dem Blockierer Aufwand, kostet eine richtige Stange geld und setzt ein klares Signal.
50 € dagegen ist Pillepalle.
Mich würde man übrigens auch abschleppen, wenn ich ne klassische Tankstelle zuparken würde.
Bern meint
Sofort abschleppen wäre die einzige Maßnahme die auch wirklich hilft.