Sachsen-Anhalt will bis 2020 mindestens 1300 öffentlich zugängliche Ladepunkte für Elektroautos bieten. Das sieht das Ladeinfrastrukturkonzept (LIS-K) vor, das vor wenigen Tagen von der Landesregierung beschlossen wurde. „Damit sind wir sehr gut vorbereitet auf den erwarteten Anstieg der Elektromobilität in den nächsten Jahren“, sagte Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel nach der Kabinettssitzung.
Webel geht davon aus, dass in drei Jahren rund 13.000 emissionsfreie Autos auf Sachsen-Anhalts Straßen unterwegs sein werden, Voraussetzung dafür seien genügend Ladepunkte. Bei der Planung der erforderlichen Infrastruktur orientiert sich der Verkehrsminister „am System der Zentralen Orte“. Ziel sei es, dass von überall innerhalb einer Viertelstunde Fahrzeit ein öffentlich zugänglicher Ladepunkt erreicht werden kann. Dazu soll alle 30 Kilometer ein entsprechender Ladepunkt vorhanden sein.
„Das heißt konkret, wir brauchen rund 1.100 zusätzliche E-Tankstellen im Land“, erklärte Webel. Das Ladeinfrastrukturkonzept gebe eine Orientierung für den Aufbau der öffentlich zugänglichen Säulen, solle aber nicht Reglementierung verstanden werden. „Ich begrüße ausdrücklich alles, was uns in Sachen E-Mobilität weiter voranbringt“, betonte der Minister. Die Landesregierung könne zwar beim Ausbau der Ladeinfrastruktur und der Anschaffung von Elektroautos „flankierend eingreifen“, entscheidend für den Erfolg seien aber „vor allem auch die Anstrengungen von Kommunen und Unternehmen sowie der Bürgerinnen und Bürger“.
„Grundversorgung in der Fläche gewährleisten“
Sachsen-Anhalt will den Aufbau von Ladeinfrastruktur künftig auch als eigenständiges Vorhaben fördern. Bisher wird sie im Zuge der Förderung der Forschung, Einführung und Nutzung intelligenter Verkehrssysteme unterstützt. Mit einer im Sommer in Kraft tretenden neuen Richtlinie sollen dabei gezielt Regionen unterstützt werden, in denen sonst keine ausreichende Ladeinfrastruktur entstehen würde. Auf diese Weise werde die Grundversorgung in der Fläche gewährleistet, erklärte Webel.
Im Dezember 2017 gab es in Sachsen-Anhalt 211 öffentlich zugängliche Ladepunkte. Hinzu kommt eine unbekannte Zahl weiterer Ladepunkte, die in der Statistik nicht auftauchen, weil sie nicht gemeldet sind. Zudem sind im Zuge der Förderung des Aufbaus der Ladeinfrastruktur durch den Bund nach dem ersten Förderaufruf bisher 7 Normal- und 27 Schnellladepunkte bewilligt und zum zweiten Förderaufruf 191 Normal- und 98 Schnellladepunkte beantragt worden. In den kommenden Monaten könnten damit bis zu 323 weitere Ladepunkte hinzukommen.
M3 meint
Die Grundversorgung in der Fläche gewährleisten für deutschlands „Premiumhersteller“ mit Millardengewinne wer genau? Richtig, der deutsche Steuerzahler!
Wer gewährleistet die Grundversorgung in der Fläche für Tesla? Richtig, Tesla selber…
alupo meint
Nach Sachsen-Anhalt ins AFD-Land bringt mich mit meinem Tesla keiner.
Sorry, aber wer weiß was die tun wenn der an der Strasse steht?
Und mit dem Hybriden der Frau fahre ich keine grossen Strecken mehr, macht einfach keinen Spass mit einem Auspuff.
Es gibt genügend Alternativen, daher brauche zumindest ich dort keine steuerfinanzierten Ladesäulen. Umd auch keine von Tesla.
150kW meint
Die „Steuerzahler-Säulen“ werden durchaus auch von Teslas und weiteren nicht deutschen E-Fahrzeugen benutzt.
Michael meint
Es sind sogar noch viel mehr Ladepunkte notwendig. Alle Tiefgaragen in Wohnblocks brauchen an jedem Stellplatz zumindest eine einfache Lademöglichkeit mit Schloß für den jeweiligen Platzbesitzer. Das ist mal eine Aufgabe. Daran denkt noch niemand.
Der Statistiker meint
Römisch Eins – setzen.
Das würde mithelfen im urbanen Gebiet die Anzahl der Elektroautos extrem zu steigern.