Audi hat angekündigt, sein Elektromobilitäts-Engagement in den kommenden Jahren deutlich zu verstärken. „Wir wollen schon 2021 rund 200.000 Elektroautos verkaufen“, sagte Firmenchef Rupert Stadler dem Manager Magazin in einem Interview. Aktuell bieten die Ingolstädter nur zwei Plug-in-Hybrid-Modelle mit begrenzter rein elektrischer Reichweite an.
Bei E-Mobilität setzt Audi vor allem auf China: Mitte des nächsten Jahrzehnts sollen dort bereits eine halbe Million Elektroautos pro Jahr verkauft werden. Das erste Serien-Elektroauto der Volkswagen-Tochter, das große SUV e-tron, kommt Ende dieses Jahres auf den Markt. Anschließend sind ein viertüriger Gran Turismo, die Serienversion des e-tron Sportback concept sowie ein Modell im Kompaktsegment geplant.
Die Führungsetage von Audi soll auch mit dem Gedanken spielen, einige Baureihen in Zukunft nur noch als Elektroauto anzubieten – etwa die Oberklasse-Limousine A8 und den Sportwagen TT. Die Basis könnte eine gemeinsam mit Porsche entwickelte Stromer-Architektur stellen, berichtet das Manager Magazin. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen, Stadler wollte sich zu den Plänen nicht äußern.
Die Mittel für seine Elektro-Offensive will Audi unter anderem mit einem „Angriffs- und Transformationsplan“ aufbringen, der eine organisatorische Neuausrichtung und Einsparungen von insgesamt 10 Milliarden Euro vorsieht. Stadler setzt auch auf Einnahmen durch neue Geschäftsfelder wie die Digitalisierung. „Mit unserem Digitalgeschäft wollen wir bis 2025 eine Milliarde Euro Gewinn pro Jahr machen“, so der Audi-Chef. Er will zudem mit Elektroautos von Beginn an Geld verdienen.
Ernesto 2 meint
Beim Wort „Angekündigt“ habe ich aufgehört zu lesen. Wieder eine Pressemeldung die in Deutschland nie zu einem massentauglichen Fahrzeug führen wird, sondern eine Klientel bedient die das 100-fache des Normalverbrauchers verdient. Schade um die Zeit.
Peter W meint
Ich lese beim VW-Konzern immer nur:
China
Angriffsplan
Milliardengewinne
Weltmarktführer
2021
2025
Also nichts Neues.
Daniel meint
Dieser Kommentar bringt es auf den Punkt! Das übliche Säbelrasseln beim VW Konzern. Zeit neben der Antriebsart auch die antiquierte Sprachkultur zu überdenken.
Anonym meint
Also was ich im Zusammenhang mit VW lese ist eher:
Gewinn in 2013: 9 Mrd. €
Gewinn in 2014: 11 Mrd. €
Gewinn in 2016: 7 Mrd. €
Gewinn in 2017 14 Mrd. €
Recht beeindruckende Zahlen für ein Unternehmen das nach den Aussagen hier nur von Deletanten und Stümpern geleitet wird und die außer Säbelrasseln nichts können. So viel kann bei denen irgendwie doch nicht falsch laufen.
Gunnar meint
Sehe ich genauso wie Anonym.
Das ist irgendwie ein ähnlicher Umgang wie mit der Fußballnationalmannschaft: 80 Mio Deutsche denken, dass Sie es besser wissen als der Trainer.
Trotzdem sind wir amtierender Weltmeister…
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Allein schon dieser Begriff „Angriffs-und Transformationsplan“; stand wohl so im kleinen Handbuch für den Manager 4.0. Und wenn die Einsparungen aus diesem Plan nicht kommen, dann wird es leider nichts mit der Elektromobilität, oder was? Wie kann man eine Unternehmensstrategie davon abhängig machen, dass irgendwelche von einem Berater prognostizierten Einsparungen kommen oder auch nicht, und das auch noch, wenn man im Geld schwimmt. Damit kann man jedenfalls keinen Krieg gewinnen, um im selben Sprachmodus zu bleiben.
Christoph meint
A8 und TT sind Nischenprodukte bei Audi gemessen an der Gesamtstatistik. Es geht bei diesen Ankündigungen rein um die Senkung des Flottenverbrauchs und nichts, aber auch gar nichts anderes.
Porsche 911 meint
Ich würde das schon ein wenig differenzierter sehen. Der A8 ist das Flaggschiff der Marke und kann/muss als reines EV schon ein Zeichen Richtung elektromobile Zukunft der Marke Audi setzen.
Und klar: Beide Produkte machen keine Masse, deshalb ist das Risiko, dort Geld mit reinen BEVs in den Sand zu setzen, deutlich geringer.
Flottenverbrauch spielt durch die Supercredits aber sicher auch eine entscheidende Rolle.
Fotolaborbär meint
Mit diesen 2 Produkten verdient Audi das Geld!
Leonardo meint
Genau, ein kleines Auto hat genauso viele Teile und ist nicht weniger kompliziert herzustellen. Kostet aber trotzdem weniger als die Hälfte. Bei den Großen wird richtig Gewinn gemacht trotz geringerer Stückzahlen.
Steve meint
Sory, aber diese Pressemeldung hört sich weder logisch noch realistisch, sondern chaotisch und nach Panik an.
Hat dem Herrn Stadtler son irgendein Mutiger mitgeteilt, dass 2021 schon in weniger als drei Jahren beginnt und in wenig mehr als drei Jahren endet? Vielleicht sollte man mal anfangen überhaupt IRGENDEIN (einiges) Elektroauto zu verkaufen, bevor man von 200.000 schwadroniert.
Natürlich mag es sinnvoll sein, den A8 und den TT zu elektrifizieren und die anderen Antriebe auslaufen zu lassen. Auch andere Baureihen und Modelle sind wichtig. Im Moment hat Audi aber schlicht gar nichts.
Da wäre ein Anfang mit einem Modell, das lieferbar und bezahlbar ist, das sich nicht an einen superkleinen Kreis von markeninfizierten Superreichen wendet, hilfreicher, als Wolkenkuckuksheime.
Miro meint
Gerade beim A8 macht das sehr viel Sinn! Luxus bedeutet (auch) leise und ohne Vibrationen zu fahren. Gleichzeitig ist dort viel Platz für den Akku.
Anonym meint
A8 bedeutet aber auch ständig und immer mobil zu sein und das in der Regel auf sehr weiten Strecken.
Mit nem A8 fährt man in der Regel nicht nur in der eigenen Innenstadt durch die Gegend, oder nutzt ihn wie den TT als Zweit- bzw. Freizeitwagen um am Wochenende etwas sportlich unterwegs zu sein. Dort finden zu meist „wichtige“ Leute mit Zeitdruck drin Platz für die Zeit = Geld ist.
Denke ohne eine passende super schnelle Ladeinfrakstruktur, die flächendeckend in den nächsten 5-10 Jahren nicht zur Verfügung steht, wird das daher für die meisten wenig attraktiv sein.