Die 2014 gestartete Elektro-Rennserie Formel E gilt vielen als Zukunft des Rennsports. Begeisterte Fans, steigende Zuschauerzahlen und Optimierungen an der Technik der eingesetzten Strom-Boliden locken immer mehr renommierte Automarken an. Der Chef der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC Gerard Neveu sieht die Formel E aber nicht als Konkurrenz für etablierte Motorsport-Events.
„Das ist unmöglich miteinander zu vergleichen“, sagte er im Gespräch mit Motorsport.com. „Sie veranstalten Marketing-Events in Städten und keinen wirklichen Motorsport. Den machen wir. Schlussendlich ergänzen sich unsere Aktivitäten, ohne in Konflikt miteinander zu stehen.“
Porsche sieht das zum Teil anders: Der Sportwagenbauer hat 2017 sein Engagement in der LMP1-Hybridkategorie der Langstrecken-Weltmeisterschaft beendet und geht stattdessen 2019 mit einem eigenen Werksteam bei der Formel E an den Start. Mit Audi, BMW, Citroën DS, Jaguar, Mercedes-Benz und Mahindra setzen zahlreiche große Autobauer in Zukunft auf die Formel E.
Nicht nur die Formel E stellt eine zunehmende Gefahr für das Geschäftskonzept traditioneller Rennserien dar. Statt für die WEC hat sich der französische Hersteller Peugeot für die Teilnahme an der 2020 Premiere feiernden elektrischen Rallycross-Weltmeisterschaft entschieden. Auch VW und Audi haben Interesse an elektrischem Rallye-Rennsport geäußert.
Klardenker meint
Im Grunde hat er nicht unrecht, in der WEC darf z.B. frei am Akku bei den Hybridprototypen entwickelt werden.
In der Formel E wurde gerade dieses Entwicklungspotential deutlich beschränkt um die Kosten zu senken.
Die WEC ist aber daher bezüglich der Weiterentwicklung der Elektrotechnik bedeutender als die stark reglementierte Formel E , zumal Elektroantriebstechnik und Akku bis zu 24h(LeMans) nonstop Belastung ausgesetzt sind.
Simon Maier meint
Ich persönlich schaue eigentlich keine Sportveranstaltungen im TV, weder F 1 noch sonst was. Allerdings finde ich nicht, dass es im Jahr 2018 noch in den fortschrittlichen Zeitgeist passt, Rennen zu veranstalten bei denen 100.000 Liter Benzin verbrannt werden an einem Wochenende. Da gefällt mit der Gedanke der Formel E schon besser, denn Strom kann man nachhaltig ohne Dreck in der Luft produzieren, Benzin ist bisher immer aus fossilen Quellen.
Und wer glaubt, dass die F 1 keine Marketingveranstaltung ist (das glaubt Herr Neveu scheinbar, zumindest sagt er es), der glaubt auch dass das Benzin in Kanistern auf Bäumen wächst.
Das soll keine Kritik sein an Leuten, die gerne F1 schauen – wir sind in einem freien Land und selbstverständlich kann jeder das schauen, was er will.
Porsche 911 meint
Porsche fährt weiterhin in der WEC mit. Aus der Prototypenklasse LMP1 (919 Hybrid) sind sie ausgestiegen ja, aber das heißt lange nicht, dass Porsche keinen klassischen Motorsport mehr betreibt…der 911 RSR fährt weiter.
Find den Artikel dahingehend ein wenig irreführend.
Düsentrieb meint
Wahnsinn wie arrogant man sein kann.
Herr Neveu, ich glaube ich bin nicht der Einzige, der von der Formel 1 zur Formel E gewechselt ist und ich freue mich auf die elektrische Rallycross-Weltmeisterschaft.
Landmark M3 meint
Also wenn Firmen wie Porsche, Audi, VW, Renault, Mercedes usw. alle auf die Formel E setzen, dann hat der gute Mann bestimmt recht. Diese Firmen haben ja auch kaum Motorsporterfahrung, lol :-D. was wissen die schon…..
„„Sie veranstalten Marketing-Events in Städten und keinen wirklichen Motorsport. Den machen wir.“ diesen Satz liebe ich besonders….. so so, die machen also große Veranstaltungen an Orten wo viele Menschen leben und wohnen und Auto fahren und jede Menge Geld haben, die sollten sich schämen! :-D
Ich stell mir grad vor wie ich im neuen Porsche Mission E durch die Stadt fahre, mit Power ohne Ende und wundervoller Ruhe, ein schöner Gedanke…..