Tesla hat bei der Bekanntgabe der Geschäftszahlen für Q1 2018 auch Details zum aktuellen Stand seines neuen Elektroautos Model 3 verraten. Die Produktion des Volumen-Stromers nimmt demnach weiter an Fahrt auf. Zum Start hatte die Baureihe mit Problemen zu kämpfen, die Großserienfertigung wurde daher um ein halbes Jahr verschoben.
„Wie bei jeder Produktion kann die Model-3-Fertigung nur so schnell funktionieren, wie das langsamste Teil der gesamten Lieferkette und des Produktionsprozesses. Das Batteriemodul war monatelang unser hauptsächlicher Produktionsengpass“, so Tesla. „Nachdem wir mehrere teilautomatische Fertigungslinien in Betrieb genommen und unsere bestehenden Fertigungslinien verbessert haben, haben wir diesen Engpass weitgehend bewältigt.“
Tesla bekräftigte, Mitte des Jahres 5000 Model 3 pro Woche vom Band laufen lassen zu wollen – zuletzt wurden wöchentlich 2270 Einheiten des Mittelklassewagen gebaut. Sobald die Marke von 5000 Model 3 erreicht ist, sollen auch Fahrzeuge mit Allradantrieb und die Grundversion mit kleinerem Batteriepaket montiert werden.
Tesla stellte in Aussicht, dass eine neue, im Laufe des Jahres eintreffende automatisierte Fertigungslinie der deutschen Tochter Tesla Grohmann Automation für „erheblich niedrigere“ Produktionskosten sorgen wird. Langfristig peilt der US-Hersteller die „kapitaleffiziente“ Produktion von 10.000 Model 3 pro Woche an.
„Die Maschine, die die Maschine baut“
Firmenchef Elon Musk hat vor kurzem eingeräumt, es mit der Automatisierung der Model-3-Fertigung übertrieben zu haben. In seiner aktuellen Mitteilung erklärte Tesla, dass die Automatisierung „zu schnell zu umfassend“ eingesetzt wurde. In bestimmten Bereichen – etwa bei der Batteriemodul-Fertigung – sei daher vorübergehend auf teilautomatische und manuelle Produktion umgestellt worden.
Tesla ist weiter überzeugt, dass „die Maschine, die die Maschine baut“, essentiell für den langfristigen Erfolg des Unternehmens ist. Dazu der Elektroauto-Pionier: „Schlussendlich geht es hierbei darum, Fabriken zu haben, die so schnell und kosteneffizient wie möglich sowie möglichst ohne Verletzungen Autos mit der weltweit besten Qualität herstellen. Unsere Automatisierungsstrategie ist der Schlüssel dazu und wir treiben sie wie gehabt voran.“
Bereits mit dem aktuellen Automatisierungsgrad der Fertigung ist das Model 3 laut Tesla „das Fahrzeug mit der bisher besten Qualität“ im Angebot. Maßgeblich verantwortlich dafür sei der Fokus auf automatisierten Arbeitsschritten. Automatisierung habe zudem dazu beigetragen, die Sicherheit der Tesla-Fabrikarbeiter „deutlich zu verbessern“.
Leotronic meint
Egal wie das Tesla und Musk machen, ich moechte spaetestens Mitte 2019 mein TM3 haben.
Hugo Iblitz meint
„Die Maschine, die die Maschine baut“
Bei allem lob und Anerkennung für die Leistung der person und des Unternehmens – aber wenn ich solche Sätze lese, dann läuft es mir schon irgendwie kalt den Rücken runter.
Immer mehr Arbeitsplätze werden durch Maschinen ersetzt. Immer mehr Leute finden keinen Job, die Armut steigt, die Zufriedenheit sinkt und der soziale Frieden wackelt.
Wovon sollen wir leben, in einer Welt in der so gut wie alle Arbeiten von einer Maschine übernommen werden? Was ist dann noch unsere Daseinsberechtigung wenn wir nicht über Maschinen, Kapital oder Boden verfügen?
p.s. Ich hoffe ich bin nicht zu weit vom Thema abgeschweift
Thomas R. meint
Bist nicht zu weit weg vom Thema. Es wird so kommen. Alles eine Frage der Zeit. Arbeit muss zukünftig nicht notwendig werden zur lebenserhaltung. Es ist eigentlich eine riesen Chance.
Marco meint
Ich finde das den falschen Ansatz:
Kaum einer will arbeiten (zumindest nicht die Arbeiten, die ein Roboter machen kann). Jeder will nur einfach genug Geld zum ordentlich leben haben. Menschen versuchen schon immer zu optimieren und auch zu automatisieren. Warum? Letztlich um selbst weniger Arbeit zu haben.
Und was machen wir? Weil unser System alle ins soziale Elend stürzt, die keine Arbeit haben, aber die Produktivität so ist, dass eigentlich nur weniger als jeder zehnte arbeiten müsste, werden unnötige Jobs erfunden, wie Steuerberater, Werbedesigner, etc. Alles Jobs, die nichts generieren, was man wirklich bräuchte.
Ich kenne auch kein besseres System, aber wir werden uns irgendwann davon lösen müssen, dass Arbeitsplätze so wichtig sind und man muss Leute ohne Arbeit mit Respekt und Würde behandeln und auch ein entsprechendes Leben ermöglichen. Wir müssen endlich die Effizienzsteigerung und Automatisierung dafür nutzen, dass wir alle weniger arbeiten müssen und statt dessen unser Leben genießen können!
TeeKay meint
In einer Welt, in der niemand arbeiten muss, weil alles von Maschinen erledigt wird, könnte theoretisch jeder besser leben als in einer Welt, in der körperlich anstrengende und gefährliche Arbeiten von Menschen übernommen werden müssen. Es gibt kein Naturgesetz, das Überleben an Erwerbsarbeit koppelt
Tesla-Fan meint
@marco, teekay
Ich weiss gar nicht, was ihr für Scheiß-Jobs habt – es hätte schon oft die Möglichkeit gegeben, eine 20h Woche in der Gesellschaft einzuführen. Hat aber niemand gemacht.
Auf die Idee, das es einem Großteil der Menschen Spaß macht zur Arbeit zu gehen, kommt ihr nicht?
Es ist viel schwieriger die Langeweile und das Nichtstun auszuhalten als einer Arbeit nachzugehen.
Christian meint
Willkommen beim Weltmarktführer der Arbeitsplatzverdrängung, dem deutschen MaschinenBAU. Maschinen, die Maschinen bauen, um nix anderes geht es im Investitionsgütergeschäft.
Michael L. meint
Solange viele Menschen die „Geiz-ist-Geil“ Mentalität leben, wird es unweigerlich so kommen das viele Menschen ihre Arbeit durch Automatisierung verlieren.
Jeder entscheidet jeden Tag welches Modell er unterstützt – ist nun mal leider so.
Ich treffe die meisten Entscheidungen entgegen der „Geiz-ist-Geil“ Mentalität und fahre damit sehr gut. (Kaufe auch häufiger gebrauchte Dinge von hoher Qualität und zahle dafür oft mehr als billige „Neuware“ kosten würde)
Ist aber wie gesagt jedem seine eigene Entscheidung.
M3 meint
Ist doch super, wenn man irgendwann nicht mehr den ganzen Tag irgendwelche öden Arbeiten durchführen muss. Das kann doch keiner wirklich wollen. Vielmehr kann dann jeder das tun, wo er wirklich Lust drauf hat und eine Erfüllung sieht.
Das grundlegende System muss geändert werden. So Themen wie Besteuerung der Arbeit / bedingungsloses Grundeinkommen usw. Aber jede noch so kleine Veränderung oder Idee wird sofort kaputt und schlecht geredet, anstatt sich mal intensiv damit auseinander zu setzen. Da melden sich dann schnell irgendwelche „Branchenexperten“ und sagen, dass das alles nicht funktionieren kann… Oder es melden sich irgendwelche Gewerkschaften zu Wort, die dann ohne Geschäftsmodell darstehen würden.
Ducktales meint
ein Satz/ eine Frage aus älteren Zeiten drängt sich fast gleichzeitig auf:
Autos kaufen keine Autos…
wenn Maschinen Maschinen bauen, kaufen dann auch Maschinen die Maschinen?
Wenn Wertschöpfung (fast) ganz ohne Menschen abläuft, wer verdient noch Geld? Wer ist dann noch in der Lage Konsument zu sein? Und was wird aus denen, die nicht mehr verdienen? ….
M3 meint
Zu genau solche Themen sollten sich Politiker ernsthafte Gedanken machen und Lösungen erarbeiten. Aber bei der gebalten Inkompetenz wird daraus wohl nichts. Dann lieber auf irgendwelche Lobbyisten hören und mit Subversions-Steuergeldern um sich schmeißen. Das kommt besser an…
Uwe meint
Richtige und wichtige Schlussfolgerung!
Völlig verkannt wird in unserer Industriestruktur die absolute Dringlichkeit dieses Themas.
Siemens hat in Schweden die 0-Mitarbeiter-Fabrik gebaut.
Für uniti car.
Seit gestern können die Autos bestellt werden. Auslieferung ab Oktober.
Und jetzt kommts:
Bei wem?
Bei Media Markt Schweden!!!!
2020 in Deutschland. Service über Bosch und A.T.U.
Siemens-Vorstand Käser hat (wie Götz, dm-Märkte) Käser hat gesagt: Wir brauchen das BGE, (bedingungsloses Grundeinkommen).
Wegen der E-Mobilität und der additiven Fertigung in Verbindung mit Digitalisierung = Industrie 4.0 (Seit 2014 in allen Haushalten der BRD in sämtlichen Ressorts vertreten)
Volter meint
… das ist einfach von was, jedoch sind die meisten und die Politk nicht darauf vorbereitet… den Grundlohn (jeder bekommt einen bestimmten Betrag pro Monat, keine Sozioalhilfe und Arbeitslosen Berechnungen mehr, viel weniger Aufwand) , in der Schweiz wurde sogar schon einmal darüber abgestimmt.
Essen hat es genug, „nur“ an der Verteilung happert es, wir sollten lernen besser zu kommunizieren.
thomas meint
wenn immer wenig arbeit zur Verfügung steht erledigt sich das schnell
denn wer kauft dann noch Autos
Andrus meint
Wenn alles die Maschinen machen, würde es uns in der Theorie ja allen blendend gehen. Dazu muss es aber grundlegende Änderungen geben. Ein Grundeinkommen für jeden und jeder kann sich dann noch einen kleinen Teil dazuverdienen, mit Sachen die er gut kann und mag. Aber es wird ein langer und steiniger Weg dahin… und ob wir je da ankommen wage ich zu bezweifeln…