Thomas Liedtke ist bei Jaguar Land Rover für die technische Produktstrategie zuständig. Bei einem Vortrag im osthessischen Fulda sprach er über die Chancen und Herausforderungen von Elektromobilität und die Zukunft des Verbrennungsmotors.
„Im Jahr 2020 werden 60 Prozent aller Menschen in Städten leben – erneuerbare Energien und Elektromobilität müssten wesentlich mehr als bisher gefördert werden, aber das Zukunftspotenzial wird noch nicht ausreichend erkannt“, sagte Liedtke. Dass es der Elektroantrieb noch nicht in den Massenmarkt geschafft habe, liege „vor allem an den bisherigen Problemen: E-Autos haben keine große Reichweite, lange Ladezeiten und sind mindestens dreimal so teuer wie vergleichbare Autos mit Verbrennungsmotor“.
Jaguar verkauft ab diesem Jahr sein erstes rein batteriebetriebenes Modell – den SUV-Crossover I-Pace. Die britische Traditionsmarke will in Zukunft verstärkt reine und teilelektrische Stromer anbieten. Liedtke ist überzeugt, dass es bald „einen geopolitischen Übergang vom Öl zu den seltenen Erden“, geben wird – „denn das Potenzial der E-Mobilität ist gewaltig“.
Betrachte man „die gesamte Wirkungskette für die Fortbewegung eines Automobils von der Gewinnung und Bereitstellung der Antriebsenergie bis zur Umwandlung in Bewegungsenergie“, seien Dieselfahrzeuge „immer noch unschlagbar“, so Liedtke. Damit E-Mobilität die Vorherrschaft des Verbrennungsmotors beenden könne, bedürfe es einer „Kombination effizienter Komponenten“. Als Beispiele nannte der JLR-Manager Leichtbau, „intelligente Wärmepumpen und „mitdenkende Bordelektronik“. Außerdem seien verbindliche Normen nötig, um eine intelligente Nutzung des Ladestroms zu gewährleisten.
Der neue Jaguar I-Pace biete zwar bereits modernste und effiziente Technik, so Liedtke, eine Kostengleichheit von Modellen mit Verbrennungsmotor und Elektroantrieb werde es im Volumenmarkt aber nicht vor dem Jahr 2024 geben. Der I-Pace kostet in Deutschland ab 77.850 Euro, dafür werden 294 kW (400 PS) und eine NEFZ-Reichweite von 500 Kilometern geboten.
alupo meint
Mit so einem verbauten Schnarchlader und bei diesem Preis hätte ich mir bis heute wohl kein eAuto gekauft.
Dass es heute mit CCS auch meist nur mit 50kW zur Sache geht sicher auch nicht.
Das mit der Dieselmotoreffizienz: ich habe ausgerechnet dass ich mit dem M S allein mit der für die Diesel-Produktion benötigte Energie mindestens 60 km weit komme.
Aber das ist zweitrangig, da ich eigenen Windstrom als Anteilseigner im Überfluss produziere und ihn durch die Netzbetreibe an dem von mir gewünschten Ort zur Verfügung gestellt bekomme.
Mit solchen Unwahrheiten wird es nichts mit Jaguars eMobilität. Oder will jemand von einem Hersteller diese Antriebsart kaufen der öffentlich zeigt wie wenig Ahnung er hat?
Dann lieber selbst bauen, oder umbauen lassen. Diese Umbauer von Verbrennern sind müssen kompetenter sein…
JoSa meint
gääähhn…
Betrachte man „die gesamte Wirkungskette für die Fortbewegung eines Automobils von der Gewinnung und Bereitstellung der Antriebsenergie bis zur Umwandlung in Bewegungsenergie“, seien Dieselfahrzeuge „immer noch unschlagbar“….
An dieser Stelle hörte ich auf zu lesen :-|
Mit Gehirnamputierten schaffen wir die WENDE nie :(
Der Statistiker meint
HA, Herr Liedtke, der war gut!
Hat der das alles wirklich so gesagt? Gibt’s ja nicht…
Also wenn ja, hat er sicher mit irgendjemand eine Wette abgeschlossen: wer verzapft den größeren Unsinn :-)
Aber da sieht man einmal wieder: eine Management Position schützt nicht vor schwachsinnigen Aussagen – eher vor Fakten.
H2O3 meint
Stimmt!
Aber das macht halt wieder Stimmung gegen den E-Antrieb, den in Europa – und insbesondere Deutschland – aktuell wegen der Margen und den anderen bekannten Problemen niemand (auch nicht Jaguar wenn sie ehrlich sind) so wirklich will.
Ja man macht mit, bringt auch ohne Frage tolle BEVs raus, aber eben alles sehr verhalten und nicht mit dem absoluten Willen.
Anders lassen sich solche Aussagen nicht erklären. HerrnLiedtke zu unterstellen, er habe von der Technik keine Ahnung halte ich für gewagt. Gleiches gilt für alle anderen Automanager auch: Die könnten schon, wollen aber noch nicht!
i300 meint
“…mindestens dreimal so teuer wie vergleichbare Autos mit Verbrennungsmotor… Der I-Pace kostet in Deutschland ab 77.850 Euro“
Dann hätte ich gern den vergleichbaren Jaguar für 25.950€ !
Thomas R. meint
Musste ich auch schmunzeln. TCO hätte er ja in seinem Vortrag auch noch erläutern können. Aber wenn er mit einem Faktor 3 in der Investition rechnet ist das ja eh ad absurdum geführt. Also vielleicht besser so.
„Geringe“ Reichweite und lange Ladezeiten -> Ladenetz für Leute die NICHT zu Hause laden können. Mehr braucht es nicht.
Thomas meint
Im Endeffekt kennt er sich nicht aus, hat sich nicht ordentlich informiert. Zitat: „die gesamte Wirkungskette für die Fortbewegung eines Automobils von der Gewinnung und Bereitstellung der Antriebsenergie bis zur Umwandlung in Bewegungsenergie“, seien Dieselfahrzeuge „immer noch unschlagbar“ … ist schlichtweg falsch. Und schon wieder das mit den seltenen Erden …
I am not Pace meint
Zitat: E-Autos haben … lange Ladezeiten und sind mindestens dreimal so teuer wie vergleichbare Autos mit Verbrennungsmotor.
Antwort: Wenn man nur ein Phasenlader einbaut und dafür über 80.000 Euro aufruft…
Zitat: Er sprach sich zudem für verbindliche Normen aus, um eine intelligente Nutzung des Ladestroms zu gewährleisten..
Antwort: wie wärs denn mit 3 Phasenlader ?? Herr Liedtke
Zitat: Der neue Jaguar I-Pace biete zwar bereits modernste und effiziente Technik, so Liedtke,
Antwort: effizient? 19 km Reichweite pro Stunde Schnarchladen an 1Phase 20A zuhause ? Gewollt und nicht gekonnt