Schnelle Ladezeiten gelten als entscheidend für den Durchbruch von Elektroautos in den Massenmarkt. US-Hersteller Tesla hat seine Popularität maßgeblich dem unternehmenseigenen Supercharger-Schnellladenetz zu verdanken. Deutsche Autobauer wollen die Ladeleistung des Branchenprimus übertrumpfen, Tesla sieht das gelassen.
Firmenchef Elon Musk hatte 2016 eine neue Supercharger-Generation mit über 350 kW Leistung in Aussicht gestellt – aktuell sind an einigen Standorten bis zu 145 kW möglich. Bei einer Telefonkonferenz mit Analysten erklärte Technikchef JB Straubel nun, dass hohe Laderaten keine Priorität haben. „350-kW-Lader ergeben nicht wirklich viel Sinn – außer, man hat eine Monster-Batterie oder eine aberwitzig hohe Laderate, in diesem Fall ist die Energiedichte gering“, so Straubel. Das Resultat seien Kompromisse bei Reichweite und Kosten.
Tesla-Chef Elon Musk merkte an, dass die Supercharger-Technologie „auf jeden Fall“ verbessert werden soll. Während 350 kW derzeit keinen Sinn ergeben würden, sei eine Ladeleistung von 200 oder 250 kW durchaus im Rahmen des Möglichen. Musk und Straubel betonten, dass dies für Pkw gelte – für große Stromer wie den für 2019 geplanten ersten Tesla-Lkw sieht der E-Mobilitäts-Pionier sogenannte Megacharger mit deutlich mehr Leistung vor.
Deutscher Hersteller bauen für ihre neuen Elektroautos gemeinsam mit Ford in Europa das Elektroauto-Schnellladenetz IONITY auf. Das erste Modell, das an den 350 kW starken IONITY-Säulen deutlich schneller als bisherige Stromer laden können wird, ist der Ende des Jahres startende Audi e-tron. Der Ingolstädter Anbieter verspricht eine Vollladung in weniger als einer halben Stunde.
Modelle wie der im nächsten Jahr zu den Händlern rollende Porsche Mission E sollen die IONITY-Technik weiter ausreizen und an kompatiblen Schnelllade-Stationen Strom für 400 Kilometer in nur noch 15 Minuten in die Akkus pressen können.
berndamsee meint
Das Elektroauto kann nicht mit 150 Jahren Verbrennerwissen verstanden werden!
Und dies ist das grösste Problem der Elektroautos in DE und sonst gar nichts.
Es ist also ein Verstandesproblem und kein Reichweitenproblem oder ein Ladeproblem.
Denn ich brauche mit einem Elektrofahrzeug keine ‚Tankstelle‘ im herkömmlichen Sinn anfahren, denn ich lade immer und überall, wo es sinnvoll ist: zu Hause, in der Arbeit, beim Einkaufen, beim Mittagessen, über Nacht im Hotel …
Die magische Reichweitengrenze sind 1000 km/Tag mit einer Batterieladung.
Und wir stehen heute an dieser Grenze – allerdings nicht bei deutschen eFahrzeugen – und dann relativiert sich alles.
Denn mehr, wie 1000 km/Tag schafft heute kaum jemand … und geladen wird über Nacht (Destination Charger).
Also, UMDENKEN ist angesagt und keine höhere Ladeleistung.
Und dass es funktioniert zeigen uns so Länder, wie Norwegen und Holland, wo Ladestrom für eFahrzeuge bereits zu bestimmten (Nacht)Zeiten zum Null-Tarif angeboten werden.
Es bleibt spannend!
LG Bernd
alupo meint
Ich finde eine höhere maximale Ladeleistung erst einmal nur gut.
Klar, ob der eigene Autoakku das kann/darf ist eine ganz andere Frage.
Sicherlich kommen auch in Zukunft nur die grösseren Akkus in Frage. Das kennen auch Teslafahrer: die 85, 90 oder gar 100-er Akkus laden eben schneller als die 60, 70 oder 75-er Akkus.
Ich habe mit meinem 90-er Akku auch nach gut 40 Mm/1,5 Jahre dieses Jahr schon eine Ladeleisung von 110 kW gesehen und gehe davon aus, dass das wie im Sommer üblich noch leicht steigt.
Was mir am CCS Stecker nicht gefällt ist seine Unhandlichkeit. Ich finde es auch unpraktisch, dass durch die getrennten AC/DC Kabel immer entweder AC oder DC nicht genutzt werden für den Stromtransport. Und somit für die gleiche Leistung bei gleichem Verlust doppelt so dick sein müssen und auch doppelt soviel Kupfer benötigt wird.
Mein Wissensstand zu CCS2:
Beim 350kW-CCS2 Stecker gibt es die gleichen Probleme wie beim CCS1. Hinzu kommt eine aktive Kabel- und Steckerkühlung in der Ladesäule (das kostet Energie, macht auch das Kabel dicker wegen der Kühlschläuche, ist teurer als ohne und komplexer und damit insgesamt störanfälliger).
Da hätte mir ein dickeres, effizienter (AC+DC gleichzeitig) genutztes Kabel deutlich besser gefallen.
Dennoch, 350 kW hört sich für mich erst mal gut an.
ThomasJ meint
Verringert eine zunehmende Erhöhung der Batterie-Ladespannung nicht auch die Lebensdauer der Batterie? Demnach etwas länger warten bei der Aufladung, dafür länger im Besitz einer leistungsfähigen Batterie sein.
Da mehr Tesla,s auf den Markt kommen, benötigt es auch mehr Supercharger, damit die Wartezeiten nicht zunehmen. Hier eine Grafik, wie die Supercharger-Ladepunkte in den letzten 15 Monate, bis zum Stand April 2018 mit 9500, kontinuierlich zugenommen (beinahe verdoppelt) haben. Und es gibt keine Anzeichen, dass dieser Trend abnimmt:
https://twitter.com/ObadiaMatt/status/988607443914645504/photo/1
frax meint
Die Batterie Ladespannung auf Zellebene ist immer im selben Bereich – entscheidend ist der Ladestrom in der einzelnen Zelle. Wenn der Strom zu groß wird, erwärmt sich die Zelle stärker und das würde die Zelle schneller altern lassen. Durch sehr gute Kühlung – so wie die Kreisel Brüder sie entwickelt haben – können die selben Zellen mit höheren Strömen geladen werden. Aber auch das hat seine Grenzen, da die heutigen Zellen einen nicht zu vernachlässigenden Innenwiderstand haben. Die Kreisel Brüder sind da top und der eine oder andere deutsche OEM hat sich da bestimmt bedient…
Kreisel umspült zylindrische Zellen mit einer Flüssigkeit – bei Tesla scheint es eine Mischung aus Lüftung und Konduktion zu sein. Wer da die Nase in einer Großserie vorne hat, werden wir wohl noch sehen…
Marco meint
Und wie willst Du den Strom in der Zelle erhöhen, ohne eine höhere Spannung?
Peter W meint
Hallo Marco
Lithiumzellen haben eine maximal zulässige Spannung von 4,2 Volt. Würde man den Ladestrom so erhöhen, dass die Spannung auf 4,3 Volt steigt, ist sie nach wenigen Minuten kaputt, oder fackelt sogar ab.
Lädt man eine leere Akkuzelle die dann noch etwa 3 Volt hat, steigt selbstverständlich auch die angelegte Spannung. Diese liegt aber nur wenige Zehntel Volt über der aktuellen Leerlaufspannung. Würde man die Spannung, und damit auch den Ladestrom beim Laden so dramatisch erhöhen, dass sie sofort auf die maximalen 4,2 Volt steigt, würde der Akku innerhalb weniger Sekunden überhitzen und ebenfalls wieder abfackel, oder explodieren.
frax meint
Jetzt wird ja wieder gerne überlesen, dass Tesla die SCs verbessern will – die Rede ist von 200 bis 250 kW. Übrigens ist das Model 3 für 200 kW ausgelegt – die EPA hat das jedenfalls in einem Bericht letztes Jahr so geschrieben. Damit könnten bis zu 50 kWh in 15 min nachgeladen werden – also etwa 333 km.
Dann schauen wir mal was Audi und Porsche real hinbekommen.
Die 350 kW sind ja schon OK – das ist dann schon für die Zukunft – denn mit den heutigen Batterien wird man die nicht nutzen können. Und mehr hat JB Straubel und Elon Musk auch nicht gemeint, aber das dreht man natürlich gerne anders hin.
Jaguar mit den „Tütensuppen“ Batterien hat es bis 100 kW max. Ladeleistung gebracht – dass und mehr kann Tesla schon seit 6 Jahren. Und mit dem Model S kann man nicht nur über 400.000 km Laufleistung mit einem Akkupaket erwarten, sondern es gibt schon längst genügend Beispiele dafür.
Und wann werden die Mitbewerber solche Erfolge vorweisen können?
150kW meint
„Übrigens ist das Model 3 für 200 kW ausgelegt “
Das bedeutet bei dem 75kWh Akku aber 2,7C. Gerade solch hohe C-raten hat Musk ja ausgeschlossen.
„Und mit dem Model S kann man nicht nur über 400.000 km Laufleistung mit einem Akkupaket erwarten, sondern es gibt schon längst genügend Beispiele dafür.“
Das bezieht sich nur dummerweise auf die alte Chemie. Mit den neueren Zellen wird das wohl nicht mehr klappen.
frax meint
Ja klar, die neue Chemie ist schlechter als die alte – ist ja logisch.
Genau im Himmel ist Jahrmarkt.
150kW meint
Die neue Chemie bietet mehr Kapazität, aber dadurch weniger Ladeleistung (besser, aber nur für Tesla ;) ). Die Ladeleistung wird nach ein paar hundert Ladezyklen runter gesetzt um den Akku zu schonen. Berichte dazu findest du im Netz. Ist auch eine offizielle Aussage von Tesla und kein Gerücht.
Im Grunde genau die gleichen Probleme wie beim neuen Leaf, ZOE oder e-Golf. Alle haben das mehr an Kapazität auch durch Einschränkung der Ladeleistung erkauft. Nur das die die Einschränkung gleichbleibend von beginn haben und Tesla erst mal munter mit hoher Leistung laden lässt und erst später begrenzt.
Der Akku leidet aber trotzdem:
https://teslamotorsclub.com/tmc/threads/90d-time-for-fixes-or-lawsuits.112840/
Steff meint
@150kW, auch wenn es nicht in dein Weltbild passt:
Mein Akku (85kWh) ist fast fünf Jahre alt. Erreicht immer noch dieselbe RW wie letztes Jahr. Und das Jahr davor… und wird immer noch mit 120kW am SuC geladen.
Daniel meint
Ach der Elon und seine Fans, immer wird alles so hingedreht bis es passt. Erst war man bei Tesla ja so toll, weil man schneller als die Konkurrenz geladen hat, jetzt ist es plötzlich nicht mehr nötig schnell zu laden. Tesla hat einfach ein Problem mit seinem Stecker. Höhere Ladeleistung heißt auch höhere Wärmeentwicklung und diese Wärme muss man abführen. Am CCS Stecker ist durch die separate Anordnung der Gleichstromzufuhr genug Platz für Wärmeabfuhr. Tesla hat den Gleichstromanschluss in den Typ 2 Stecker integriert, sieht zwar elegant aus, führt aber offensichtlich jetzt bei höheren Ladeleistungen zu Problemen.
Lösung: Man erklärt Dinge, die man selbst nicht kann, als unnötig.
Landmark M3 meint
Leider ist das was Elon zu den 350kw Ladern gesagt hat unvollständig.
Elon spricht in diesem Zusammenhang von der Kapazität der Akku Packs. Wenn man Akkus zu schnell läd, dann leiden sie und sind schneller kaputt.
Ich bin mir sicher das Tesla absolut in der Lage ist 350 kw Lader zu bauen. Sie haben derzeit aber keine Akku Packs in der Größe die diese Leistung auch schadlos verkraften. Ich möchte Dich sehen, wenn dein Akku schon nach 100.000km den Geist aufgibt.
Wenn die Akkupacks 200kWh und mehr erreichen sollten die 350kW Lader auch ihre Leistung voll abgeben können.
Bedenke, Tesla ist seit 2013 der einzige Hersteller mit einer Ladeleistung von über 100kW im PKW Sektor.
Swissli meint
Der Tesla Roadster wird ja bereits einen 200 kwh verbaut haben (2020). Da würde 350 kw laden schon Sinn machen. Zudem ist absehbar, dass 100-150 kwh Akkus schon bald Standard sein wird. Akkukapazität und Ladeleistung wird sich mehr oder weniger parallel entwickeln müssen. Mit 350 kw ist man momentan der Zeit etwas voraus, bzw. Tesla mit 100-120 kw heute gerade so uptodate.
Lewellyn meint
Da hat er auch recht. 350kW-Lader resultieren aus der deutschen Verbrennerdenke.
Man muss nicht in 5 Minuten 300km Reichweite „tanken“ können. Da steckt das Bild hinter, man steht an einem zugigen Ort mit der Hand an der Pistole im Benzoldunst.
Ein Ladevorgang darf ruhig länger dauern, weil man nicht daneben steht, den Wagen nicht wegfahren muss, weil der nächste wartet. Man steckt den Stecker rein, geht erstmal Pinkeln. Kauft sich einen Kaffee und/oder vertritt sich etwas die Beine vom langen sitzen. Das darf ruhig 20 Minuten dauern, denn man ist ja nicht zur Untätigkeit neben der Zapfpistole verdammt und muss Pinkeln und Kaffee im Anschluss erledigen.
Michael S. meint
Sehe ich genauso.
Man redet immer von „der Verbraucher/Kunde will das nicht“, dabei sind es doch die Hersteller, die zu einem nicht unerheblichen Teil das Kaufverhalten der Kunden beeinflussen.
NurMalSo meint
Aber unschön wird das schon, wenn man zur Rush Hour oder in den Ferienzeiten erst Nummer 3 oder mehr in der Schlange ist und sich die Anderen dann extra Zeit lassen. Wenn der Wagen zwar schon voll ist, das Picknick aber noch nicht beendet – da wird nicht jeder kommen um den Wagen wegzufahren. Will mal sehen, wer von den anstehnden Autos da so ruhig und gelassen hinnimmt, noch mal 10 oder 20 Minuten extra zu warten – und in dieser Zeit zum Nichtstun verdammt ist.
Das ist deutlich länger als bei einem Benzintankvorgang, der regelmäßig schon zu wilden huperein und wüsten beschimpfungen führt wenn der Kollege noch ein etwas in den Zeitschriften blättert der es wagt noch mal auf Toilette zu gehen während sein Wagen die Zapfsäule blockiert.
Tim meint
Gibts doch schon,
wenn man einen Tesla Supercharger blockiert und die hälfte der Ladesäulen belegt sind gibts ne Strafgebühr fürs blockieren.
Swissli meint
Seh ich auch so: an Autobahnen brauchts viele Schnelllader (150-350 kw) oder um Faktoren mehr „Langsamlader“ (um 100 kw) wenn die E-Autos so langsam Massenware werden.
Langfristig müsste jedes Auto in max. 15 min. geladen sein an der Raststätte. Dann bräuchte es dort mind. 3x mehr Ladesäulen als Zapfsäulen (Tankvorgang Annahme 5 min), damit es keinen Engpass gibt.
NurMalSo meint
Und was kann ich mir dafür kaufen? Nichts!
Geht es mir deswegen besser? Nein!
Nicht ich bekomme das Geld für die verspätete Freigabe der Ladesäule, sondern der Betreiber. Ich stehe trotzdem an zweiter und dritter Position und muss gefühlt unendlich lang warten weil ich keine Ahnung habe ob und wann derjenige wiederkommt.
Und je nachdem welcher Schnarchlader vor mit dran ist, kann sich das auch schnell mal um Stunden handeln.
ich kann schon verstehen, dass vielen Leuten solche Gedankenspiele noch Angst machen oder zumindest sehr unangenhem sind. Beim tanken eines Autos, kann ich aus Erfahrung relativ gut abschätzen, wie lange ein regulärer Tankzyklus dauert. Die Abgabe der Treibstoffmenge ist meist die selbe und ob einer jetzt 20, 60 oder 90 Liter tankt, fällt bei einer Zapfgeschwindigkeit von knapp 35liter pro Minute kaum ins Gewicht. Innerhalb weniger Minuten ist der Zapfhahn wieder vom Auto entfernt, der Fahrer geht in die Tankstelle, bezahlt (vielleicht steht er auch an), kommt wieder raus und fährt vom Hof. Ich sehe den anderen, seine Aktionen und kann für mich ableiten wie lange es noch dauern wird.
Wenn jemand als eAutofahrer an eine Ladesäule kommt wo schon alle Ladepunkte belegt sind, dann weiß er nicht wo die Fahrer sind. Wie lange Sie schon tanken (mit welcher Geschwindigkeit) und wann sie zurücksein werden. Auch kann ich meist niemand Fragen, das die Ladesäule es mir auch nicht erzählt. Ich bin aufgrund meiner Unwissenheit dazu verdammt einfach abzuwarten. Wie lange – das ist Einzelfallabhängig wird in der Regel aber immer länger dauern als wenn vor mir ein Verbrenner betankt wird!
Teslatom meint
@nurmalso
Das Szenario beim Laden ist ein ganz ANderes.
Nur wenige werden auf der Autobahn laden, da zuhause oder am Arbeitsplatz viel einfacher. Und die Vielfahrer (Erinnere: Durchschnitt ist max 50km/ Tag), das sind ca 5min am Supercharger, es ist einfach anders, vielfältiger????
Stan Dard meint
Es wird an einer Tankstelle sicherlich keine 50 Ladeplätze geben. Und 400 Ladestellen verteilt auf 18 Ländern ist auch nicht unbedingt sehr dicht. Wenn die Zahl der E-Autos tatsächlich steigt und die Menschen aus einem Umkreis von 30-40 km auf zum Schnellladenetz machen, dann macht es einen Unterschied, ob jeder der vor mir ist erst 20 Minuten braucht.
Christian meint
Nix verstanden oder?
Man lädt während der Reise – man fährt nirgends extra hin um zu laden.
Das ist Un Nötig!!
Stan Dard meint
Nix verstanden oder?
Viele machen zusätzliche Touren zum Schnellladenetz.
Das Netz ist nicht so dicht, dass in der Realität Umwege „Un Nötig“ sind.
Teslatom meint
@ Stan dard
Warum soll ich extra zum Schnelladenetz fahren? Das is nu wirklich Un Sinn
lukasz meint
Momentan geht es nur darum, die Initializündung für ein Schnellladenetz zu geben. Dieses Schnellladenetz benötigt man, um die E-Autos überhaupt für die Langstrecke attraktiv zu machen und einen Kaufanreiz zu setzen.
Wenn es genügend E-Autos gibt, erledigt sich das Problem zu weniger Ladepunkte von selbst, weil es dann genügend Unternehmen gibt, die sich einen Teil vom Kuchen (Verkauf von Ladestrom) abschneiden möchten. Eines ist sicher: In den nächsten 10 Jahren werden die Ladestationen förmlich aus dem Boden sprießen! ;-)
Was viele Leute noch nicht verstanden haben, ist, dass es sich bei Ionity um ein Joint Venture handelt. Viele Konzerne werden sich in Zukunft noch anschließen, um von den Vorteilen zu profitieren. Dazu gehören beispielsweise auch die Zahlungsabwicklung sowie der vereinheitlichte Ladestecker. In 10 bis 15 Jahren wird Ionity dann vorraussichtlich eher dazu da sein, die Standards für die Fahrzeugauthentifizierung, Ladeleistung etc. voranzutreiben und in die einzelnen Konzerne zu bringen (quasi ein Wissensaustausch zwischen den beteiligten Konzernen).
Fritz! meint
An einer Tankstelle wird und sollte es eben doch genau die 50 Ladeplätze (oder mehr) geben. Nur eben nicht mit 150 oder 350 kW, sondern mit 22 kW. Unheimlich preiswert und in einer Stunde Mittagessen/pinkeln/kurzer Spaziergang/… sind es auch wieder ca. 150 km Reichweite, die dazu gekommen sind.
Es ist Umdenken angesagt und as geht so gut wie ohne Komfort-Verlust.
Railfriend meint
Welchen Durchschnitt fahren Sie denn, wenn Sie alle 150 km eine Stunde lang pinkeln, essen usw. wollen ?
Ihr Vorschlag erinnert an eine 600 km-Demofahrt von Berlin nach Bonn zum Weltklimagipfel, mit einem Zoe: Nach 11 h oder so ähnlich war man am Ziel. Rasen ist out, aber AB-Durchschnitt 50 km/h leider auch daneben.
JoSa meint
Hi Railfriend,
warum fährst du nicht mit der Bahn ? ;-)
Railfriend meint
Hi JoSa,
anstelle einer Antwort zu so vielen langen Pinkelpausen eine etwas hilflose Frage…
Porsche 911 meint
In einer Stunde kommen 150km dazu? Bei einer flotten Autobahnfahrt fahr ich damit nichtmal eine Stunde und bin dann schon wieder zum Mittagessen/Beine vertreten verdammt. Das mag ein relativ gesunder Lebensstil sein, alltagstauglich aber leider nicht.
JoSa meint
Und ich dachte Railfriend, ist ein Freund der Bahn, weil er beim Fahren pinkeln kann ^^
Gunarr meint
Kann schon sein, dass man das nicht braucht. Trotzdem wird man es haben wollen. Wenn ich die Wahl habe zwischen einem 300 km/h und einem 400 km/h Ladegerät, nehme ich lieber letzteres.
Außerdem werden die Akkus immer größer. Da macht es Sinn, die Ladesäulen schon mal etwas stärker zu machen. Für einen 350 kwh Akku braucht man dann auch wieder eine Stunde.
Und schließlich müssen wir damit rechnen, dass immer mehr Autos aufgeladen werden wollen. Für den Ladesäulenbetreiber ist es wahrscheinlich wirtschaftlicher, 10x 350 kw zu installieren, als 70 x 50 kw.
lol meint
Kein Auto wird in den nächsten 10 Jahren einen 350kWh Akku haben…
lukasz meint
Die jetzt errichteten Ladesäulen werden aber in 10 Jahren noch stehen ;-)
Es ist immer gut, wenn man schon einmal ein wenig vorsorgt!
150kW meint
An der Ionity Station hat schon ein Bus geladen. Der müsste bestimmt über 200kWh gehabt haben.
Leonardo meint
Bei einem Verbrauch von 25 kwh/100km kommen sie damit 1400km weit.
Ist ihnen da eine Stunde Pause zu lang?
M3 meint
Das ist dann der „Durchbruch“ für den letzten Verbrenner-Denker der unbedingt einmal im Jahr über 1000km am Strück total gestresst ohne Pause schnellstmöglich in den Urlaub fahren will… :-) Der kann sich dann auch endlich ein E-Auto kaufen.
Matthias meint
350kWh kannst du mit 350kW nicht in 1h laden. die 350kW bleiben dir nicht bis 100% aufrecht konstant.
Vanellus meint
Das sehe ich auch so wie Lewellyn. Destination-Charging mit einem starken AC-Lader geschieht, während man aus irgendeinem anderen Grund irgendwo steht. Man wartet jedenfalls nicht darauf, dass der Akku voll wird. CCS-Lader sehen das vielfach anders. Das einzige Destination-Charging findet Zuhause statt. Unterwegs ist es immer ein Extra-Ladevorgang an einem CCS-Lader, wo man dann eben warten muss. CCS-Lader sind zu teuer, als dass man an jeder Ecke einen aufstellen kann.
Daniel meint
Mit zunehmender Anzahl an Elektroautos muss man auch zunehmend damit rechnen, dass einer vor einem an der Ladesäule steht und da ist es sehr wohl ein Unterschied, ob ich 15 Minuten warten muss bis der Vordermann weiter kommt oder doch 45 bis 60 Minuten.
Horst E. meint
Das hat nichts mit deutscher Verbrennerdenke zu tun.
1. Beruflich fahre ich viel auf Autobahn, bei 120-160km/h, da erreicht man einen idealen Schnitt bei erträglichem Fahrstress. Da kommen auch gut 300-400km am Stück, bevor ich eine Pause einlege. Wenn ich zwischendurch pinkeln muss, dann tanke ich nicht. Bei einem Stromer könnte ich mir durchaus vorstellen, dies zum Aufladen zu nutzen, dann aber bitte 300-400km je Viertelstunde.
2. Je schneller geladen wird, desto schneller wird die Säule wieder frei, dadurch Kosteneinsparung für die Ladenetzbetreiber, da sie sich einige Säulen einsparen können. Wenn in 30 Minuten ein Auto voll geladen ist, schaffe ich 2 Autos in 1 Stunde. Aktuell ist es maximal 1 Fahrzeug je Stunde.
EdgarW meint
„Aktuell ist es maximal 1 Fahrzeug je Stunde.“
Aha? Mit’m Ioniq sind’s 23 Minuten an 70+kW – für die üblichen 80% natürlich. Das sind dann nur 150 km, aber mir geht’s um die angebliche Stunde. Die bruahct ein Ampera-E oder ein Leaf II bei wiederholtem Schnelladen. Der olle e-Golf braucht ne Stunde, ja. Aber wer kauft den schon für mehr als Kurzstrecke? ;-)
lukasz meint
Nein das sehe ich anders! ;-)
Bei Tesla gibt es das Problem, dass sich immer zwei Ladesäulen (A und B) einen 120 kW-Lader (Stall) teilen. Wenn also zwei Fahrzeuge zur gleichen Zeit am gleichen Stall laden, werden die 120 kW Ladeleistung zwischen den beiden Fahrzeugen aufgeteilt. Tesla stuft in diesem Fall dasjenige Auto mit einer höheren Priorität ein, welches zuerst den Ladevorgang gestartet hat. Dies führt dann zu asynchronen Ladeleistungen von beispielsweise 80 kW (Auto 1) und 40 kW (Auto 2). Mit steigender Anzahl von E-Autos (in diesem Fall Teslas) auf den Straßen, senkt sich die durchschnittliche reale Ladeleistung pro Ladepunkt also erheblich.
Da einige der deutschen Elektroautos, die ab 2019 auf den Markt kommen, über eine maximale Ladeleistung von bis zu 150 kW verfügen werden, können an einem 350 kW-Lader zwei E-Autos zur gleichen Zeit mit voller Ladeleistung geladen werden (insgesamt 300 kW Spitzenladeleistung).
Ich bin auch davon überzeugt, dass beispielsweise Mercedes seine Sprinter-Modelle mittelfristig mit 200 kWh Akkukapazität anbieten wird (bedingt durch die riesige Fläche im Rumpf des Fahrzeugs) und dass diese Modelle dann Ladeleistungen von 200 kW erreichen werden.
Aus diesen Gründen sehe ich die 350 kW-Lader als angemessen an.
Peter W. meint
Tesla macht das mit der Aufteilung der Leistung richtig. Das spart Resourcen und dient auch ein bischen dem Umweltschutz wegen des geringeren Auwands an Technik.
Ein deutscher 350 kW-Lader wird aber keine 2 Stecker haben, um die Ladeleistung aufzuteilen. Wenn der Porsche-Fahrer kommt will er die vom Hersteller versprochene Leistung haben, und kein Anderer hat das einzuschränken. Es wird also nicht möglich sein, die Leistung aufzuteilen, da geh ich jede Wette ein.
Günter Schepers meint
Ich würde wetten, das keiner der hochgepriesenden neuen Lader überhaupt in der Lage sein wird 350 Kw zu liefern wenn denn ein entsprechend aufnahmebereiter LKW/ PKW Akku angeschlossen würde.
Bei den Klingelddraehten an den “Zapfsäulchen” …. ????
lukasz meint
Sind wir mal ehrlich: Tesla macht das mit der Aufteilung sicher nicht wegen dem Umweltschutz! Vielmehr geht es darum, Geld einzusparen! ;-)
Ich bin fest davon überzeugt, dass auch die von Ionity installierten 350 kW-Lader zwei Anschlüsse haben werden, da dies die einzige wirtschaftliche Praxis wäre. Es wird sicherlich auch in Zukunft viele Autos geben, die mit weniger als 100 kW laden können.
Teslatom meint
@Lukasz
Das ist kein Problem, nur im Geiste
a) es sind 150kW
b) der Erste erhält ca. 115kW sind 550km/h, der zweite ca. 35kW
c) nach 35min. reduziert sich die Leistung von a und der zweite erhält 150-a, dadurch ist es ziemlich lässig ????
lukasz meint
Ja, das weis ich! ;-)
Ich verstehe nur nicht, wieso jetzt so getan wird, als ob die 350 kW Ladeleistung schlecht wären. Hätte Tesla bekannt gegeben, dass sie auf 350 kW aufrüsten, würde es wieder heißen: „Tesla führt die Automobilindustrie vor. Die deutschen Hersteller kriegen das nicht hin!“.
Es ist schon ein bisschen lachhaft, dass man sich als unabhängiger Fan der Elektromobilität immer wieder auf solche Diskussionen einlassen muss. Umso mehr Leistung ein Lader hat, desto besser…Punkt!
Wer weis denn bitteschön welche Batteriegrößen wir in 10 Jahren in den Autos sehen werden? Ich denke dass sich 80-100 kWh als Standard herausstellen werden, weil einfach nicht mehr nötig ist (auch nicht auf der Langstrecke). Auch kleine Benziner kommen mit einer Tankfüllung nur auf 400 km; das ist mit einer solchen Akkukapazität machbar.
Es wird aber sicherlich auch PKWs geben, die mit 200 kWh Akkus herumfahren weswegen eine höhere Ladeleistung Sinn ergibt. LKWs werden grundsätzlich an separaten Ladestationen „tanken“, weil sonst der Platz nicht effizient genutzt werden kann.
Ich als unabhängiger Freund und Unterstützer der Elektromobilität freue mich zumindest auf die 350 kW-Lader!