Der Daimler-Konzern ist Mitte 2016 nach dem Beispiel von Elektroautobauer Tesla mit seiner Kernmarke Mercedes-Benz in das Geschäft mit Energiespeichern für zuhause eingestiegen. Während der US-amerikanische E-Mobilitäts-Pionier bereits seine zweite Heimspeicher-Generation verkauft, verabschiedet sich Daimler nach nur knapp zwei Jahren wieder aus dem Markt.
Der süddeutsche Autohersteller habe das Segment evaluiert und entschieden, in Zukunft keine Hausbatterien mehr herzustellen, erklärte eine Daimler-Sprecherin im Gespräch mit manager-magazin.de. Der Grund: Der Vertrieb von eigentlich für Elektroautos konzipierten Akkus lohne sich für das Unternehmen nicht.
„Sie sind technisch überfrachtet“, sagte die Sprecherin. „Es ist nicht nötig, eine Elektroauto-Batterie im Keller zu haben. Sie wird dort nicht bewegt, und es friert dort nicht.“ Die Daimler-Strategen gehen davon aus, dass auch mittel- und langfristig „die Wirtschaftlichkeit von Heimenergiespeichern auf Basis automobiler Batteriesysteme nicht gegeben sein“ wird.
Daimler hatte ursprünglich vor, in seiner sächsischen Batteriemodulfabrik in Abhängigkeit von der Nachfrage Elektroauto-Batterien und Heimspeicher herzustellen. Der Preiskampf in dem Segment ist den Schwaben nun aber offenbar zu stark geworden. Bei stationären Speichern will sich Daimler künftig auf die Entwicklung und Installation von Lösungen fokussieren, die zur Unterstützung von Stromnetzen auf ausgediente Elektroauto-Akkus setzen. Kunden sollen Heimspeicher von Kooperationspartnern angeboten werden.
alupo meint
Ich würde ein Produkt ab einem gewissen Geldbetrag auch nur von einem Hersteller kaufen, bei dem ich eine Kompetenz dafür unterstellen kann und von dem ich annehme, dass er sein Produkt auch in Zukunft unterstützt bzw. noch weiterentwickelt wird. Mit dem Zickzackkurs in Kammenz wurde spätestens klar, dass man auf Daimler diesbezüglich nicht setzen kann.
Ich vermute, hierbei ging es nur ums Unternehmensimage. Ggfs. aufgrund von Subventionen auch noch ziemlich kostenneutral?
Bei Daimler sehe ich nur Verbrenner (Einstellung der B-Klasse, insbesondere die fehlende Abkehr vom DieselPKW, aber auch die Infragestellung des 800 km Semi von Tesla und damit das Festklammern an Verbrennern und „Abgasreinigung“), sonst nichts.
Da würde ich niemals eine Wallbox von Daimler kaufen. Möglicherweise tue ich ihnen Unrecht, aber Tesla kommt da einfach nur gradlinig und glaubwürdiger rüber („Wir, d.h. Daimler, sind die einzigen die mit eAutos jemals Geld verdient haben.“ Eine bescheuerte und arrogante Aussage vom CEO im Hinblick auf Teslas Verluste). Noch verdienen sie Geld und damit ich als Aktionär auch. Aber ich beobachte die Situation sehr genau, denn das ist für mich keine strategisch langfristige Anlage sondern sie dient nur zum Abzocken.
Für mein Model S Geld konnte Tesla die Model 3 Linie mit aufbauen, das war und ist es mir wert.
Nik meint
Ich stelle Daimlers Wissen für Elektromobilität oder Energiespeicherlösungen, sehr stark in Frage. Bis jetzt gab es Ankündigungen die sich nur als heisse Luft herausstellten. Ich bin der Meinung, sollen sie doch weiterhin ihre Verbrennerstrategie weiterverfolgen, weil das mit den Elektroautos von Daimler eh nichts bringt.
Fortschritt sieht anders aus, wir sehen es ja beteits bei anderen Elektroautoherstellern. Soll Daimler von mir aus den Bach runter gehen.
150kW meint
„Bis jetzt gab es Ankündigungen die sich nur als heisse Luft herausstellten.“
Z.B.?
volsor meint
Gut heiße Luft ist vielleicht ein bisschen hart.! Aber seid den 70er Jahren kündigen sie immer mal wieder den duchbruch bei Batterie oder Wasserstoff an. Und geliefert.? B-Klasse , Motor und Batterie von Tesla , Smart 1 Tesla und jetzt Motor und Batterie von Renault.
H2O3 meint
Ich kann Daimler verstehen. Batteriespeicher für Heimanwender rentieren sich zumindest in Europa mit seinen stabilen Netzen für keine Seite.
Tesla baut seine Speicher fast ausschließlich für den amerikanischen Markt – mit eben der katastrophalen Infrastruktur um bspw. Stromausfälle abzusichern.
Ich habe mich intensiv mit diesem Thema beschäftigt und kann berichten, dass die Tesla-Stromspeicher sehr einfach und nicht intelligent gebaut sind. Es gibt keine vernünftige Ansteuerung von Wechselrichtern auf Basis eines normierten Protokolls, mit dem bspw. das Zusammenspiel mit PV-Strom, Haushaltsstrom und Wallbox geregelt wird.
Für mich hat sich der Heimspeicher auch betriebswirtschaftlich erledigt. Der Akku speichert Überschussstrom, d.h. Strom den ich ansonsten ins Netz einspeisen würde. Ergo, ich spare nur die Differenz aus Netzstrom und Einspeisevergütung. In meinem Fall wären dass knapp 13 Cent. Kann sich jeder ausrechnen, wann sich ein Speicher für 8.000 bis 12.000 EUR rechnet.
Außerdem steht in den nächsten Jahren V2G bzw. V2B vor der Türe :)
glider meint
Stimmt ! Tesla hat eine Strategie und ein Gesamtkonzept zum Energie-/Mobilitätswandel.
Daimler (u.a. ) probiert überall rum kassiert Fördergelder und stampft es wieder ein. Strategie/Konzept für mich leider nicht erkennbar ?
Es sei denn die Strategie besteht im Vernichten von (unseren!) Steueregeldern
150kW meint
Was ist aus den Akku-Tauschstationen geworden, für die Tesla haufenweise ZEV Credits bekommen hat?
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Die Strategielosigkeit von Daimler dokumentiert sich im An- und Abschalten des Werkes in Kamenz in den zurückliegenden Jahren.
Peter W. meint
Für mich war es logisch, dass Daimler in dem Markt keine Zukunft hat. Im Gegensatz zu Tesla bieten sie keine E-Autos an (A-Klasse eingestellt) und auch keine Solaranlagen mit denen man das E-Auto laden könnnte. Was soll dann ein Kunde mit einem Mercedes Heim-Speicher? Tesla hat ein Gesamt-Konzept, Daimler dachte eine nicht vorhandene Marktlücke gefunden zu haben.
Heimspeicher werden in der Regel von PV-Anlagen- oder BHKW-Anbietern angeboten, und da macht das auch Sinn.
Porsche 911 meint
Daimler hat die B-Klasse eingestellt und bietet mit dem Smart/ForFour electric drive sowie einigen Hybrid Modellen von Mercedes-Benz sehr wohl Fahrzeuge an, die an einer Wallbox geladen werden könnten.
Peter W meint
Den Stromfresser Smart lass ich ja noch gelten, aber ein Plug-in mit 30 km Reichweite und 300 PS Verbrenner ist vom Elektroauto so weit weg wie eine Kuh von einem Adler. Für die paar Kilowattstunden Strom lohnt es sich ja kaum ne Steckdose zu montieren, geschweige denn ne Wallbox und PV.
150kW meint
Warum soll der Hausspeicher nur das Auto versorgen?
Und die Mehrheit fährt täglich weniger als 30km.
Porsche 911 meint
Es ist mir relativ egal welche Maßstäbe du ansetzt, die sind mehr oder weniger irrelevant, denn ein Hybrid hat eine Batterie, die geladen werden kann, unabhängig von der Quelle.
150kW meint
Daimler baut die Akkus für den Smart und die Hybrid Fahrtzeuge. Demnächst auch für die größeren EQ Modelle.
Wozu man Solarzellen anbieten muss, erschließt sich mir nicht. Die kann man von irgendwem sonst beziehen.
151kW meint
Man kann auch Autos von irgendwem sonst beziehen. Außerdem baut Daimler keine Akku-Zellen, sie tackern zugekaufte Zellen in ihrem Werk zusammen zu Batterien.
Leotronic meint
Warum sollte sich jemand den Heimspeicher gerade von Daimler kaufen ist mir ein Raetsel. Daimler hat Null Kompetenz auf dem Gebiet.
Andilectric meint
Manche Leute brauchen einfach einen Stern vorne drauf, egal wo drauf :)
Teslatom meint
das haben sie dann auch gemerkt, nett den Ball dem Akkupack zugeschoben:????
„Sie sind technisch überfrachtet“, sagte die Sprecherin….