In Mickhausen im südlichen Landkreis Augsburg steht seit wenigen Tagen Deutschlands erste Elektroauto-Tankstelle, an der CO2-neutraler Strom aus Holzpellets „getankt“ werden kann. Die Energie wird von einer für den Einsatz in Hotels, Gewerbebetrieben und öffentlichen Gebäuden konzipierten Pelletheizung erzeugt.
Mit 50 kW thermischer und rund 3,5 – 5 kW elektrischer Leistung stellt die Pelletheizung etwa 21.000 kWh Strom pro Jahr zur Verfügung. „Mit dieser Menge lässt sich ein Elektroauto, wie beispielsweise dieser Tesla, insgesamt 250 Mal ‚volltanken‘“, so der Anbieter ÖkoFEN. „Die Kosten für den selbsterzeugten Strom liegen, betrachtet man nur den Brennstoff Pellets, bei 5 Cent je kWh. Demnach kostet eine Tankfüllung für den Tesla 4,25 Euro. Für die gesamten Stromentstehungskosten sind natürlich die Investitionskosten auf den Strompreis umzulegen.“
Die Kosten für 100.000 Kilometer betragen laut ÖkoFEN 1050 Euro, während bei einem konventionellen Pkw für die gleiche Reichweite 5-6 Liter fossiler Kraftstoff und gut 7000 Euro anfallen würden. Die stromerzeugenden Pelletheizungen des Unternehmens sollen einen Wirkungsgrad von bis zu 107 Prozent erreichen und dank eingebautem Stirlingmotor nachhaltigen und CO2-neutralen Strom erzeugen.
Ferdinand meint
Den Strom mit nachwachsenden Rohstoffen auch bei Elektrotankstellen zu erzeugen, ist eine tolle Idee. Ist dies auch für Privathaushalte eine Überlegung wert? Ich heize bereits mit Holzpellets, die ich ganz einfach online kaufe und könnte mir vorstellen, auch meinen Strom selbst zu produzieren.
Uwe meint
Warum erhält dann nicht jedes Elektro-Auto einen Holzvergaser sowie einen Anhänger mit Holz? Das ganze Netz-Getöse wäre verstummt.
Die Holz-Scheite-Share-Community könnte sich an jedem Autobahnparkplatz die Holzscheite ergänzen und die Reichweite optimieren. Autobahnraststätten werden mit Birken- und Pappelplantagen umforstet und kostenlose Axt- und Spaltzwerkzeuge zur Currywurst gereicht.
Hugo Iblitz meint
Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt…
A C H T U N G: Dieser Bericht verwendet Fakten, die an Auslegung von FAKE NEWS erinnern.
Ganz ehrlich, ich bin ja auch für Nachhaltigkeit, Erneuerbare Energien und e-Autos… Aber bei solch einer Berichterstattung wird mir doch etwas übel!
Keine Ahnung warum, aber hier werden ganz klar Äpfel mit Birnen verglichen. Und dann auch noch kommentarlos von der Redaktion übernommen.
Bei den Preisen für die Pellets steht ganz klar: „Die Kosten für den selbsterzeugten Strom liegen, betrachtet man nur den Brennstoff Pellets, bei 5 Cent je kWh“. Also mit anderen Worten der reine Brennstoffpreis. Nicht eingepreist sind Kosten für Anlage (Erstellung und Wartung), Personalkosten, Steuern und Abgaben, Rücklagen, Abschreibungen und Gewinne.
Hingegen wird beim Verbrenner für die 100.000km und einem Verbrauch von 6 Litern ein Kraftstoffpreis FÜR DEN ENDKUNDEN von knapp 1,36€ angenommen. In diesen 1,36€ sind allerdings schon fette Gewinne, Steuern usw… mit eingepreist!
Das persönlich finde ich nicht fair und neutral recharchiert und berichtet! Da könnte man auch Argumentieren, dass es aktuell in Venezuale 150 Liter Benzin für 1€ bekomme. Das sind sagenhafte 0,006€ pro Liter!
Oder anders gesagt, für die 100.000km mit einem 7 Liter Verbenner hätte ich nur 46,66€ Treibstoffkosten. Im Vergleich zu den 1050€ für den Pelltstrom wären dies gerade mal 4,5% oder ein zwanzigstel der Kosten! Super oder?!
Priusfahrer meint
Da fallen mir die Bilder von alten VW Käfern, aus der Nachkriegszeit ein.
Die hatten hinten auf der Stoßstange einen Holzvergaser. 1 m³ Holz
auf 100 km.
Wo ist da der Fortschritt?
Priusfahrer meint
Ich vergaß den obligaten Link, für die, die sowas zum 1. Mal sehen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Holzgas
Hans wurst meint
Schön, dass Elektroautos nun auch die Energie der Verbrennung nutzen. Das ist dann ein Schritt zurück.
frax meint
Eine durchweg positive und löbliche Sache das!
Aber welcher V8 Biturbo läßt sich denn mit 5 bis 6 Litern fahren?
Komisch das ein Model S immer nur mit sparsamsten Dieselautos verglichen wird – aber die Fahrleistungen, selbst vom 75D (mit Komfortpaket ;-)), läßt sich nur mit den V8 Boliden vergleichen. Wie dem auch sei – tolle Sache!
Frank meint
Ich finde den Gedanken gut: Rumfahren, damit es zuhause schön warm wird. Allerdings ist das Verhältnis von Wärmeenergie zu elektrischer Energie beim Sterling-BHKW recht hoch. Da ist viel Wärmeabnahme erforderlich. Wir haben deshalb ein Erdgas-BHKW als Ergänzung der PV-Anlage mit einem Verhältnis 4:1 im Einsatz. Damit gelingt uns seit 4 Jahren 100 % Eigenversorgung incl. Ladevorgänge für 40000 km.
Swissli meint
Als Ergänzung zu PV (im Winter) sinnvoll. So ganz CO2 neutral sind Pellets natürlich auch nicht. Und bzgl. Feinstaub auch nicht unproblematisch. Ob sich das ganze zumindwdt finanziell rechnet, bleibt offen. Bei den hohen dt. Strompreisen aber denkbar. Übrigens sind Pelletspreise durchaus etwas an die allgemeinen Energiekosten gekoppelt.
baldniemehrverbrennerfahrer meint
Besser als fossil weil co2 neutral, aber Holz abzufackeln, um damit Strom zu erzeugen, ist weder ökologisch, noch auf längere Sicht ökonomisch richtig.
Schadstoffe entstehen bei jeder Verbrennung. Bei Holz ist der Anteil an Stickoxiden nicht unerheblich. Diese Stromgewinnung wird durch billigen und immer billiger werdenden PV Strom + Speicher unwirtschaftlich.
Thomas Wagner meint
Natürlich ist das Ganze eine PR Aktion der Firma Öko-Fen,
die schon seit Jahren stromerzeugende Pelletsheizungen entwickeln
und inzwischen wohl auch liefern können.
Natürlich hat auch eine stromerzeugende Pelletsheizung ihre Anwendungsgebiete und passt nicht für jedes Haus oder jeden Verbraucher.
Grundsätzlich ist eine Pelletsheizung jedoch als regenerativer Energieerzeuger
immer eine gute Sache und Heizungen die Kohle, Öl oder Gas verbrennen meilenweit überlegen.
Und wenn dann noch zusätzlich der Fahrstrom damit erzeugt werden kann,
ist das wiederum meilenweit besser als Strom aus Kohle, Atom, Öl oder Gaskraftwerken.
Also kann ich abschließend diese stromerzeugende Pelletsheizung nur gut heißen und hoffe, dass Öko-Fen damit erfolgreich ist :-)
Wilf meint
…..und die Feinstaubbelastung durch die Holzpellets?
Leotronic meint
Grosswaeschereien z.B. brauchen das ganze Jahr Warmwasser. Und Strom auch. Die koennten sowas brauchen.
Der 107% Wirkungsgrad kommt wohl aus dem kondensierten Wasserdampf im Abgas. Gibt es bei Brennwertheizungen schon lange.
Leider werden Pellets oft aus Holz aus tropischen Waeldern gemacht und das ist weniger gut. Bei Holzabfall aus heimischen Quellen ist aber OK.
energierebell meint
gerade diese Wärme Kraft Kopplungen wie sie ökofan vorbildlich zeigt sind DIE Schlüsseltechnologie im Solarzeitalter, Heizen alleine war gestern, Jeder Heizkessel sollte Wärme UND Strom erzeugen, um das fluktierende Aufkommen von PV und Wind auszugleichen. gerade an den kältesten Wintertagen hätten wir sogar Strom Überfluss. dies ist eine der höchst effizientesten DEZENTRALEN Energieversorgung für Plusenergiehäuserm energieautarken Gebäuden, Bauernhöfen und energieautarken Gemeinden, es ist neben dem E-Auto die Saisonale Regel- und Ausgleichenergie, diese Demonstration von ökofen zeigt ja, das trotz der geringen Stromerzeugung enorme Energiemengen für die E-Mobilität zur Verfügung stehen. Anstatt den Sprit im Auto =fahrbarer Heizkessel, zu verbrennen wäre es aus Energetischer Sicht weit besser , den Kraftstoff in einem BHKW zu verbrennen, mit dem daraus erzeugten Strom kann mit dem e-Auto dieselbe Strecke gefahren werden als mit dem Verbrenner, die anfallende Wärme aus dem BHKW wird zur Wohnraumwärme und WWbereitstellung genutz, diese fällt ja völlig gratis an. folglich ist so ein BHKW wirtschaftlich unschlagbar,…ein Gebäude mit PV, Strom und Wärmespeicher und einen BHKW ist nichteinmal ein Stromanschluss ans öffentliche netz notwendig und bietet höchste Blackout resistente Versorgungssicherheit. natürlich benötigt man keinen fossilen Sprit, es gibt genügend feste, flüssige und gasörmige Biomassen aus Abfall und Reststoffen, die im Überfluss zur Verfügung stehen, sie müssen eben genutzt werden,. die Pellets sind eine von unzähligen Möglichkeiten dazu. wir nutzen seit 16 jhren bereits so ein BHKW , das uns völlig unabhängig macht und wirtschaftlich unschlagbar ist, wie lange sollen noch 2/3 der Energie aus den Verbennungsmotor ungenutz verschwendet werden???
Rainer Zufall meint
Wachsen Bäume schneller wie die Pellets verbrannt und hergestellt (was zusätzlich Energie benötigt) werden?
Remo meint
Wie verstehe ich denn einen Wirkungsgrad von 107% ? Beutet dies, dass ich 100 kW an chemischer Energie, in Form von Holzpellets, in die Maschine einspeise und 107kW an Thermischer Energie bekomme? Das wäre physikalisch ja schon ein Ding und mit dem Energieerhaltungssatz etwas schwer vereinbar ;-).
Jürgen S. meint
Zwischen den Zeilen scheint ein Nullpunkt Energiegenerator zu stehen. :-)
Die 107% verstehe ich auch nicht, aber ich finde dieses Projekt gut. Eigentlich ein normaler Heizungsbetrieb aber mit ein bisschen überschüssiger Wärme wird zum Eigenbedarf Strom erzeugt.
Utx meint
107 % beziehen sich auf den Heizwert. Der wird berechnet aus dem Brennwert abzüglich der Energie, die über das Abgas bei 80 °C Abgastemperatur verloren geht. Bei einer Brennwertheizung wird ein Teil der Energie aus dem Abgas durch Kondensation dem Wäremekreis zugeführt, daher ist hier der Wirkungsgrad über 100 %.
107 % ist ein anständiger Wert, aber kein Rekordwert.
Leonardo meint
Da wurde halt in den 70er oder 80er Jahren ein Wert mit 100% definiert den eine Heizung maximal erreichen konnte. Seitdem hat sich einiges verbessert und somit haben manche Heizungen Wirkungsgrade von weit über 100%.
100% sind also nicht das maximal physikalisch Machbare.
Peter W. meint
Wenn die Wärme genutzt wird ok, aber eigentlich ist das Schwachsinn. Der Strom kann genau so sinnvoll ins Netzt gespeißt werden.
Das ist doch nur eine Werbegag.
Bus meint
Unter der Annahme, dass der Strom nur aus dem genannten Gerät kommt, würde dieser wohl auch nur im Winter zur Verfügung stehen. Schließlich muss im Sommer viel weniger geheizt werden (eigentlich nur für warmes Wasser) und somit ist auch dieses BHKW nur laufen. Man kann davon ausgehen, dass im Normalfall einfach Strom aus dem Verbundnetz genutzt wird.
Die Firma ÖkoFEN möchte wohl einfach nur für ihre BHKW werben und da Elektromobilität gerade „in“ ist, wird nun mit dem Strom ein E-Auto getankt. Für die E-Mobilität selbst ist das jedoch nicht wirklich etwas nennenswertes.