Deutschland hat ein Mahnschreiben der EU-Kommission erhalten, in dem die Umsetzung der europäischen Richtlinie zum Aufbau von Elektro-, Gas- und Wasserstofftankstellen bemängelt wird. Die Rüge ist der erste Schritt eines förmlichen EU-Vertragsverletzungsverfahren gegen die Bundesrepublik. Bei einer Niederlage drohen hohe Zwangsgelder.
„Die Mitgliedstaaten hätten diese Richtlinie bis spätestens 18. November 2016 umsetzen müssen“, erklärte die Brüsseler Behörde am Donnerstag. Neben Deutschland haben das bisher auch Luxemburg und Belgien versäumt. Für eine Nachbesserung bleiben den Ländern gerade einmal zwei Monate Zeit.
Die Vorschriften über alternative Kraftstoffinfrastrukturen sehen vor, dass Autos mit alternativem Antrieb in der EU flächendeckend aufgeladen oder aufgetankt werden können. Die Bestimmungen für die E-Mobilität spielen „eine wichtige Rolle für das Funktionieren des Binnenmarkts der Union“, betonte die Kommission.
„Es wird langsam peinlich, dass die Europäische Kommission die Bundesregierung wiederholt daran erinnern muss, die eigenen politischen Hausaufgaben zu machen“, kommentierte der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Anton Hofreiter, die Post aus Brüssel.
Ampsucker meint
Das kommt halt auch dabei raus, wenn man Tesla mit so einem billigen Schildchen Trick davon kommen lässt und sie nicht verpflichtet, die Säulen für alle nutzbar zu machen!
Dete meint
In kann aus Hannover berichten das hier so gut wie nichts ist, fahre täglich durch die Stadt und was sehe ich, nichts keine Ladesäulen wer hier E Auto fahren möchte muss zu Hause laden.
Thomas Wagner meint
Wie wäre es, wenn die EU auch mal die Autohersteller abmahnen würden,
weil sie zuwenige/keine Elektroautos anbieten !
Was sollen denn die ganze Stromtankstellen, wenn da niemand läd !?
Ich habe noch nicht oft an einer Stromtankstelle auch ein Elektroauto laden sehen,
an der Autobahn noch nie :-(
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Das stimmt, die Auslastungen an den Autobahnen ist gering, liegt aber auch an den eher auf den Nahbereich ausgelegten Fahrzeugen.
Mit meiner Zoe fahre ich aber auch immer wieder Langstrecke aber mit maximal einmal Zwischenladen. Wurde bisher nur einmal blockiert von einem Mercedes-Hybrid aus der Entwicklung. Das ältere Ehepaar anwortete auf die Frage, wie lange sie noch laden werden, ziemlich ruppig: „Wir laden noch länger, aber da sind ja noch zwei andere Kabel frei.“ In Anbetracht dieses Basiswissens bin ich ohne weitere Diskussion zur nächsten Ladestation weitergefahren.
NurMalSo meint
In einer freien Marktwirtschaft, kann der Staat oder ein Staatenverbund nicht abmahnen oder verklagen, weil er ein bestimmtes Produkt nicht oder zu wenig verkauft.
Privatwirtschaftliche Unternehmen sind nicht weisungsgebunden an die staatlichen Organe. Diese könnten nur einschreiten, wenn das Unternehmen sich nicht an Absprachen oder verabschiedete Gesetze hält. Da es aber kein Gesetz in Form einer E-Auto-Qoute oder ähnliches gibt – hat sowohl die Politik als auch die Verwaltung eines (freien) Landes keinen Einfluss auf die Produktion und Portfolio der ansässigen Unternehmen.
nilsbär meint
Warum sollte auch Deutschland Ladesäulen aufstellen? Ein Metzger bietet ja auch keine Äpfel für Vegetarier an und ein Verbrennerauto-Hersteller (und die von diesen getriebene Politik) eben keine Ladesäulen für die E-Konkurrenz. Aber zum Glück ist die kommende E-Mobilität damit nicht auzuhalten.
Hugo Iblitz meint
„Warum sollte auch Deutschland Ladesäulen aufstellen?“
Steht doch in dem Arikel – weil es sonst zu sehr hohen Geldstrafen kommen wird. Die übrigens der Staat und nicht die Unternehmen zu zahlen haben.
Gleiches gilt doch auch für die Fahrverbote (in Hamburg). Auch da wurden die Strecken gesperrt um den Strafzahlungen für dauerhafte Überschreitung der Luftschadstoffe an den Messstationen zu umgehen! Nicht weil die Anwohner oder die Natur geschützt werden sollen. Es sollen einfach nur großräumig die Messstationen umfahren werden, damit diese nicht mehr so oft überschreitungen messen können.
caber meint
Die Ladestationen an unseren Autobahnraststätten sind leider meist nur mit einer CCS Ladesäule ausgestattet aber bereits an vielen Raststätte vorhanden.
Im Vergleich mit Italien sind wir da weit voran.
Peter W. meint
Unsere Regierung ist beim aushandeln und unterschreiben von Verträgen immer vorne mit dabei. Die Umsetzung wird aber grundsätzlich verschlafen, verzögert und behindert. So ist ja auch das CO2 Ziel für 2020 nicht mehr zu halten.
Papier ist bekanntlich geduldig.
Runlvl meint
Dann wirf doch bitte mal einen Blick auf die goingelectric Karte in Österreich ????
Alleine in Wien werden zusätzliche 1000 Ladepunkte auf öffentlichem Grund bis 2020 gebaut, viele davon stehen bereits und sind bis September sogar gratis zu nutzen.
Oder die Asfinag, unsere Autobahngesellschaft baut an allen Rastplätzen Schnelladesäulen, auch hier ist 2020 das Ziel. Von den Ultra–E und Ionity Säulen rede ich noch gar nicht.
Leonardo meint
Österreich hat hier auf alle Fälle Vorbildcharakter. Mit einer Smatrics Ladekarte und Plugsurfing kommt man problemlos durchs ganze Land. Ganz vorne mit dabei ist auch das kleine Slowenien.
Ein Desaster sind z.B. die Tschechei, Ungarn und Italien (wie in allen Dingen in Italien, je südlicher desto schlimmer).
Paul meint
Wir werden auch bald in Österreich erleben wie heute das kostenlose WLAN angeboten wird auch bei den Ferien-Destinationen kostenloses Stromtanken angeboten wird, weil es in beidseitigem Interesse liegt. Die Ferienorte sind an Kunden mit E-Autos wegen der Umweltbelastungen interessiert und der ankommende Kunde will auch sein E-Car möglichst am Domizil z.B. über Nacht wieder aufladen. Denn in den Ferien möchte man sein Fahrzeug am Domizil verfügbar haben, da man ja bei jeder Gelengheit auf sein Laderaum zugreifen will.
Christian meint
Würde mich wundern wenn überhaupt ein Land die Anforderungen an die Ladestationen für Elektroautos erfüllt hätte.
Rainer Zufall meint
Sehe ich auch so. Mich würde es wundern wenn in Italien, Spanien und Frankreich mehr voran gehen würde. Wenn jemand Informationen darüber hat, lasse ich mich aber gerne des Besseren belehren.
Christian meint
Genau. Entlang der Autobahnen kann man schön fahren in Frankreich und Italien, aber genau wie in Deutschland wird es eng sobald man aufs Land fährt. Schwäbische Alb und Schwarzwald kein einziger Schnelllader.
Jürgen S. meint
In Frankreich hat es praktisch an jeder Autobahn Tankstelle einen Schnelllader und unglaublich viele Säulen in 1000-2000 Einwohner Orten. Zusätzlich kostenlose an sehr vielen Supermärkten. Ich weiss das von eigenen Recherchen für die Winterzeit, weil es bei Schnee zwischen Trier und Mülhausen Mal mal knapp werden könnte ohne Stop in Strassburg und von einer Zoe Fahrerin, die regelmäßig durch F düst und fast ein Ladeparadies vorfindet. Stranden geht in Frankreich fast nicht.
Schäfer meint
ChDeMo gibt’s schon sehr lange in Spanien, kann halt nicht jeder chargen
E-Tom meint
Die Niederlande sind auch ein Vorbild, siehe Ladelandkarten. Die Fastnet-Schnellladestationen an den Autobahnen bieten Wetterschutz und WLAN kostenlos. Und ein Vertrag mit einem Anbieter (z.B. auch Plugsurfing) reicht, um an allen Normal-Säulen zu laden, die auch in kleineren Orten mehrfach aufgestellt sind.