Der Umstieg auf Elektromobilität bringt umfassende Änderungen für die Automobilbranche mit sich. In der Produktion sorgt der Technologie-Wechsel für die Einführung neuer Prozesse, Komponenten und Materialien – und Fachleuten zufolge auch für weniger Stellen. Bayern will den erwarteten Verlust von 25.000 Jobs bis 2030 möglichst sozialverträglich gestalten.
Die bayerische Autoindustrie, die Gewerkschaft IG Metall und die Staatsregierung haben vereinbart, auch in Zeiten der Elektrifizierung möglichst viel Wertschöpfung und Beschäftigung zu erhalten und die Weiterbildung der Beschäftigten zu verstärken. Der Pakt soll helfen, den Wandel sozial zu gestalten, erklärte Bayerns IG-Metall-Chef Jürgen Wechsler.
„Die größten Herausforderungen sehen wir bei Zulieferern, insbesondere bei kleinen und mittelständischen, die sich auf nur ein Produkt für Verbrennungsmotoren spezialisiert haben“, sagte Wechsler. „Besonders in Nordbayern gibt es sehr viele solche Zulieferer, dort brauchen wir Lösungen.“ Der Gewerkschafter warnte, dass eine weitere Verschärfung der Klimaziele die bayerische Autoindustrie mit 400.000 Arbeitsplätzen in ihrer Existenz gefährden könnte.
Wechsler begrüßte Initiativen zur Batteriezellen-Forschung. „Aber wir sollten die neuen Technologien nicht nur erforschen, sondern dann auch hier in Bayern produzieren.“ Ministerpräsident Markus Söder (CSU) rief dazu auf, neue Jobs zu schaffen, indem sich Bayern als „Leitregion für das automatisierte, autonome und vernetzte Fahren“ positioniert.
Der „Autopakt“ wurde von den Fahrzeugherstellern Audi, BMW, MAN sowie den Zulieferern Continental, Schaeffler, ZF und, Robert Bosch sowie der Staatsregierung, der IG Metall und dem Verband der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie unterzeichnet.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Hat doch unsere Nationalelf gestern bewiesen: Wer Angst hat und nicht die Chancen sieht und umsetzt, fliegt einfach raus.
Thomas meint
„Der Gewerkschafter warnte, dass eine weitere Verschärfung der Klimaziele die bayerische Autoindustrie mit 400.000 Arbeitsplätzen in ihrer Existenz gefährden könnte.“ Wenn ich die Kurven für Li-Ion-Batteriepreise und die Kosten für die Abgasreinigung extrapoliere, sagt mir das, dass irgendwann Elektroautos allein aus ökonomischen Gründen gekauft und Verbrenner nur noch in Sonderanwendungen benötigt werden. Ab dann intressiert sich die große Masse nicht mehr nach Benzinern und Dieseln, damit ist dann kein Geld mehr zu verdienen. Dass das keiner versteht, ist mir ein Rätsel. Das hat nichts mit irgendwelchen Klimazielen zu tun.
Leotronik meint
Die Gewerkschaften sollten zusehen dass in DE Elektromobile schnellstmöglich gebaut werden. Wenn die Nachfrage kommt gibt es nichts hier und wir bekommen die VW, BMW und andere aus China geliefert. Die DE Industrie klotzt in China und das sollte uns hellhörig machen. Klar ist China erstmal hungrig nach EVs. Aber es werden auch andere dort neue Werke bauen und dann ist es kein Problem etwas nach Europa abzuzweigen. Jetzt werden Grundsteine für die Verlagerung der Arbeitsplätze aus DE gelegt.
Obraxis meint
>>>>> Der Gewerkschafter warnte, dass eine weitere Verschärfung der Klimaziele die bayerische Autoindustrie mit 400.000 Arbeitsplätzen in ihrer Existenz gefährden könnte. <<<<<<<<<
Wo wir bei dem Thema sind, dass es der Industrie, Politik und den Gewerkschaften die Gesundheit der Bevölkerung vollkommen egal sind. Steigender Meerspiegel? Egal Hauptsache die Arbeitsplätze sind gesichert.
Marco meint
Arbeitsplätze sind wichtiger, als Menschen. Wusstest Du das noch nicht?
Daniel S meint
„Der Gewerkschafter warnte, dass eine weitere Verschärfung der Klimaziele die bayerische Autoindustrie mit 400.000 Arbeitsplätzen in ihrer Existenz gefährden könnte.“ Dieser Gewerkschafter denkt nicht weiter als zu seiner Nasenspitze. Er meint wohl. das Klima sei verhandelbar.
Neben seinen 400’000 Arbeitsplätzen – die dann das geringste Problem sein werden – würde ich eher an die 80Mio Bundesbürger oder an die 8 Mrd. Erdenbürger denken, die aufgrund mangelhafter Klimaziele auch „gefährdet sein könnten“. Zuerst schlechtes Wetter, dann zu wenig oder zu viel Wasser, dann die Klimaflüchtlinge, dann die Konflikte.
Jürgen W. meint
Seit Jahren beschäftigt sich die Politik mit dem demografischen Wandel und erklärt uns, dass wir nicht genug Nachwuchs haben und an allen Ecken und Enden Fachkräfte fehlen werden. Da kommt doch die Elektromobilität wie gerufen. Dadurch werden deutlich weniger qualifizierte Arbeitsplätze benötigt, so dass sich das Problem mit dem demografischen Wandel von alleine löst. Also durch aus positiv zu betrachten. Aber Argumente für die Elektromobilität will ja in Deutschland keiner hören. Die Verbrenner Lobby lässt grüßen.
Thrawn meint
Eben!
Man kann es auch so sehen: Es werden bis zu 400 Tsd Arbeitskräfte für wichtigeres frei als für veraltete Verbrennungsmotoren!
Plus bessere Luft! Weniger Lungen- und Asthmakranke. Das entschärft den Mangel an Plegepersonal!
Win-Win würde ich sagen.
Thomas R. meint
„25.000 Jobs bis 2030“ von 400.000 insgesamt in Bayern.
Diese dürften bis 2030 allein auf das Konto der fortschreitenden generellen automatisierung gehen…
Sehr optimistisch geschätzt.
Wir werden sehen.