Firmenchef Elon Musk hat eingeräumt, dass Tesla-Kunden in Norwegen derzeit zu Recht frustriert mit dem Elektroautobauer sind. Der große Erfolg der Kalifornier in dem skandinavischen Land hat dazu geführt, dass der Service überlastet ist.
„Wir haben Probleme damit, unsere Servicestellen auszubauen“, so Musk auf Twitter. Vor allem in der Hauptstadt Oslo komme es zu Engpässen bei der Wartung von Fahrzeugen und Bearbeitung von Kundenanliegen. Musk will die Probleme mit mehr mobilen Service-Stationen lösen, Tesla warte aber noch auf die Genehmigung der zuständigen Behörde.
Norwegen gilt als Elektroauto-Mekka und gehört mit 8500 verkauften Stromern im letzten Jahr zu den größten Märkten von Tesla in Europa. In einem aktuellen Bericht der Verbraucherorganisation Norwegian Consumer Council, der im letzten halben Jahr eingegangene Beschwerden über Unternehmen sammelt, wird der US-Hersteller auf Platz vier geführt – im Vorjahreszeitraum lag Tesla auf der Beschwerdeliste noch auf Platz 24.
Tesla-Fahrer beschweren sich vor allem darüber, nur schwer mit dem Service in Kontakt treten zu können. Auch späte Auslieferungen werden bemängelt, berichtet die norwegische Nachrichtenagentur NTB. Ein regionaler Tesla-Manager sagte Journalisten vor wenigen Tagen, dass die Kapazität des Servicenetzes bis zum Ende des Jahres verdoppelt wird. Die mobile Service-Flotte soll nach der behördlichen Genehmigung vervierfacht werden.
Spätestens im nächsten Jahr dürfte Tesla seine Kapazitäten in Norwegen erneut ausbauen müssen – dann starten die Auslieferungen des neuen Model 3. Um die europäischen Käufer des über 400.000 Mal vorbestellten Mittelklassewagen zufriedenzustellen, optimiert der Elektroauto-Pionier derzeit seinen Vertrieb – im Fokus: die schnelle Übergabe von Neufahrzeugen. Neben weniger „Papierkram“ und „Bürokratie“ sowie speziellen Auslieferungszentren setzt Tesla dabei darauf, den Kunden ihr neues E-Auto möglichst effizient zu erklären.
Peter Wulf meint
Der Unterschied bei Tesla ist das es keine Autohändler und Vertragswerkstätten gibt. Die Autos werden online bestellt und es gibt „Flagstore und Werkstatt “ in Städten wie Berlin Hamburg München Düsseldorf Leipzig etc.
Die Anderen deutschen Automobilhersteller haben seit 2. Weltkrieg ein Händler und Verkaufsnetz incl. Werkstätten aufgebaut.
Diese können sie nach „Belieben erpressen und auspressen“ siehe Dieselskandal ,Rückrufe Garantie. Für alle diese Leistungen sind die Händler und Verkäufer verantwortlich nicht der Hersteller. gegen den man z.B. bei Dieselskandal nicht klagen kann.
Tesla hat den Weltmarkt ohne Werbung in Medien oder TV nur durch Mundpropaganda , Veranstaltungen zur Energieeinsparung etc. erobert.
Garantie auf Fahrzeug 4 Jahre oder 80TKM Batterie 8 Jahre oder 200TKM wo gibt es das bei unsern Herstellern? Bei Model S und X bis Anfang 2018 kostenloses Laden an dem eigenen Netz von Superchargern auf Autohöfen der Autobahnen oder Shoppingcentern , Outletcentern sowie in Hotels an Destinationchargern .
Das Netz deckt zur Zeit ganz Westeuropa von West nach Ost und Nord nach Süd ab. ehemalige Ostblock ist noch nicht versorgt.
Kein anderer Hersteller auf der Welt bietet ein Netz von Ladesäulen an.
Ich fahre als Rentner seit 2 Jahren ein Tesla Model S 70D und habe nur mit Reisen inzwischen 25TKM fast kostenlos gefahren. Demnächst ist Rundreise von Berlin über Amsterdam Nordfrankreich Kanalküste Atlantikküste bis Bordeaux und zurück geplant. Auf vergleichbare Deutsche Autos für Langstrecke wird man noch bis 2020 warten müssen.
Christian meint
Dann sollte es beim Model 3 besser erst garnicht zu Rückrufen oder ähnlichem kommen, damit Tesla die Chance hat sein Servicenetz nochmal zu verdreifachen, wenn sich die Zulassungszahlen pi mal Daumen verdreifachen ab 2019/2020. Da blieben noch zwei bis drei Jahre Zeit. Bei Rückrufen – das worstcase Szenario mag man sich vorstellen – dann brennt die Hütte!
EsGeht meint
Tesla hat bei Null angefangen und legt ein rasantes Wachstum hin, so dass mich solche Engpässe nicht wundern – auch wenn sie für den Kunden extrem ärgerlich sind und dem Ruf schädigend.
Was mich aber immer wieder positiv überrascht, ist was Tesla daraus macht. Sie zeigen Einsicht und Verständnis und leiten Veränderungen ein. Sie sind lernfähig.
Bis es weltweit rund läuft, wird seine Zeit in Anspruch nehmen. Denn Routine gewinnt man ausschliesslich aus Erfahrung.
Sie sind auf einem guten Weg schnell unterwegs – und das reicht mir :).
Fritz! meint
Sie haben das Problem richtig erkannt (war aber auch nicht schwer) und arbeiten an einer Lösung. Erstmal OK, besser wäre es gewesen, es schon vorher zu verbessern. Sollte es aber an den norwegischen Behörden liegen, dann sollten die mal ein wenig in die Hufe kommen.
Anonym meint
Ich kann mir nicht vorstellen, welchen Grund eine norwegische Behörde haben sollte ein Projekt Pro-Elektromobilität bewusst auszubremsen. Der gesamte Staatsapperat und die Politik stehen hinter diesem Thema!
Behörden haben natürlich Bearbeitungsfristen die je nach Umfang des Projektes (und Prüfungsaufwand) auch mal mehrere Wochen in Anspruch nehmen können.
Und sich auch stark Verlängern, wenn der Antragssteller nicht alle Unterlagen einreicht, sonder erst Nachreichen muss usw.
Ich kenne mich zwar nicht gut im norwegischen (Verwaltungs-)System aus aber wenn es ähnlich dem deutschen ist (Eu-Konform) dann liegt der Grund meist nicht bei der Behörde.
Bernd Rubel meint
Die Norwegian Public Roads Administration (NPRA) hat bereits dementiert, dass sie für die Verzögerungen verantwortlich ist. https://www.reuters.com/article/us-tesla-norway/norway-denies-holding-up-tesla-move-to-improve-service-idUSKBN1JZ1L5