IONITY, ein von BMW, Ford, Mercedes und dem Volkswagen-Konzern gegründetes Gemeinschaftsunternehmen, baut entlang europäischer Autobahnen flächendeckend Elektroauto-Schnelllader der nächsten Generation auf. In einem Interview hat sich Firmenchef Michael Hajesch zum aktuellen Stand und den Herausforderungen des Projekts geäußert.
Das Lade-Joint-Venture sei „sehr fokussiert“ auf das Ziel, innerhalb von zwei Jahren europaweit 400 Ladestationen zu betreiben, sagte Hajesch. Die ersten beiden Standorte wurden kürzlich an der Raststätte Brohltal an der A61 offiziell eröffnet. Zum Start kann dort kostenlos an sechs Ladepunkten mit bis zu 350 kW Leistung Strom gezapft werden. Um das Vorhaben voranzutreiben, werden in den nächsten Monaten in Zusammenarbeit mit lokalen Stromnetzbetreibern „jede Menge Leitungen und Netzanschlüsse“ verlegt. „Wir folgen dabei den Hauptverkehrsrouten von Norden nach Süden“, erklärte Hajesch.
Der IONITY-Manager bekräftigte, Schnelllader „idealerweise direkt an der Autobahn“ im Abstand von etwa 120 Kilometern installieren zu wollen. Es werde „überall die gleichen Standards“ geben, auf die in Japan entwickelte Ladeschnittstelle CHAdeMO verzichtet IONITY dabei – unterstützt wird exklusiv der internationale CCS-Standard. „Wir haben uns dem europäischen Standard verschrieben, den wir vorantreiben wollen, weil es volkswirtschaftlich Sinn ergibt“, so Hajesch.
Wegen der unterschiedlichen Gesetzgebungen und Standortbedingungen sei „jeder Standort eine Herausforderung“, merkte der IONITY-Chef an. Hinzu komme „die Komplexität einer grenzüberschreitenden Netzwerkplanung“. Trotz der Vielschichtigkeit komme das Schnelllade-Projekt gut voran – Hajesch betonte: „Wir sind zu 100 Prozent zuversichtlich, dass wir bis 2020 unser Ziel von 400 Stationen erreichen werden.“
Zu den Preisen für das Laden an seinen Säulen hüllt sich IONITY noch in Schweigen. Anders als US-Elektroautobauer Tesla mit seinem weltweiten Supercharger-Netzwerk will das deutsche Ladeinfrastruktur-Unternehmen Geld mit seinem Angebot verdienen. Elektromobilität sei „nicht zum Nulltarif darstellbar“, sagte Hajesch. „Wir werden unser Preismodell präsentieren, wenn die Zeit dafür reif ist.“
kritGeist meint
„Das Lade-Joint-Venture sei “sehr fokussiert” auf das Ziel…“
„Wegen der unterschiedlichen Gesetzgebungen und Standortbedingungen sei “jeder Standort eine Herausforderung“, „Wir sind zu 100 Prozent zuversichtlich“
= klingt für mich alles sehr hochtrabend & eher nach Ausreden (ja gibts auch bei Musk), dass sie in solchem großen Verbund, das nicht schnell aufbauen können/wollen!
Erinnert mich mal wieder an die ganzen (kleineren) Prestige – Projekte ala Maut oder Gesundheitskarte – wird viel (Steuer-) Geld ausgeben, am Ende läuft es nicht richtig oder verursacht mehr Probleme, als positive Ergebnisse, s. bisherige dt. Ladestationen. Tesla hat es doch auch geschafft, trotz der rechtliche Vorgaben & Bürokratie in DE.
“Wir werden unser Preismodell präsentieren, wenn die Zeit dafür reif ist.”
= alleine das spricht schon Bänder, statt es erstmal auf größe Basis auzubauen, wird jetzt schon Preiskalkulation betreiben, ohne was zu habe. Schaut euch Tesla an, Basis, Service & Qualität ist entscheidend & dann kann man auch wieder Geld damit machen & die Kosten wieder langfristig einsammeln.
Ich befürchte, dass wird wieder so eine geschlossenes dt. System für VIPs, Wohlhabende & Politiker sein & weniger für die Massen, trotz der vielen Steuergeldern & die Merkel -Regierung kann sich mal wieder auf die Schulter klopfen. Sie hätten lieber in BER & S21 investieren sollen, um es fertig zu machen, das Geld dort ist sowieso schon verbrannt.
atamani meint
Hoch interessant wird vor Allem, wie auch der Staat mit dem Thema Steuern umgehen wird.
Ein Benzin Auto Besitzer zahlt in 10 Jahren derzeit ca 20500 Euro Steuern ! (Sprit und Kfz Steuer)
Alleine für den Betrieb, ohne Steuern auf: Anschaffung, Wartungskosten, Versicherungen, Maut
Beim E Auto sind es in 10 Jahren ca 2800 Euro !
Macht fast 1800 Euro Minus/Jahr/Auto
Dazu kommen Mrd. Euro für die E Infrastruktur, die ja der Staat ebenso bereitstellen will…
Momentan generiert ein höherer Anschaffungspreis von E Fahrzeugen auch eine höhere Mwst. Wobei der Anteil der E Autos an Firmenzulassungen ja weit über dem Durschnitt aller PKW liegt.
Ich bin gespannt wie sich vor Allem der Staat sein Geld holen wird. Darauf verzichten kann er nicht…
FabianMarco meint
Dürfte ich fragen wie du auf diese Beträge gekommen bist?
Habe es nur Mal schnell überschlagen und die Kosten für den Benziner kommen mir viel zu hoch und die für das Elektroauto viel zu niedrig vor.
Welche Fahrleistung? 15.000km/a?
Was für ein Verbrauch? 6-7l auf 100km?
Wie hoch hast du die Steuer angesetzt?
atamani meint
Es geht auch nicht um die Kosten, sondern die Steuern !
Ich hab es einfach gerechnet, Benziner, 10L / 100 km, 1,5 Euro Benzinpreis, 20000km / Jahr Kfz Steuer 250Euro / Jahr.
E Auto 20kwh/ 100km, Strompreis 30 Cent. Kfz Steuer frei
Ein Diesel kommt ca. auf 16000 Euro für 10 Jahre…
Steueranteil Benzin ca 60%, Diesel 52% und Strom 23 %
FabianMarco meint
Das es um die Steuern geht war mit durchaus bewusst…
Die durchschnittliche Laufleistung in Deutschland liegt bei ca. 13.500 km/a, der durchschnittliche Verbrauch bei 7,9 /100 km (wahrscheinlich Werksangabe). Nehmen wir also tatsächlich 10l zum besseren rechnen. Die Durchschnittliche Kfz Steuer in Deutschland liegt bei knapp 200€ inklusive Diesel also wahrscheinlich eher 150€ für Benziner.
Auf einen Liter Benzin kommen bei einem Preis von 1,50 ziemlich genau 90 Cent Steuern.
(Quelle: Statista)
Nach meiner Rechnung komme ich auf eine durchschnittliche steuerliche Belastung von 13.650 Euro.
FabianMarco meint
Beim Elektroauto bist du tatsächlich sehr nahe dran, hier komme ich aufgrund der geringeren Laufleistung auf etwa 1670€.
Bei der Berechnung darf man aber auch nicht vergessen, dass die knapp 12.000€ die der Bürger mehr im Geldbeutel hat, für andere Ausgaben zur Verfügung stehen die dann ebenfalls wieder besteuert werden. Natürlich dann wahrscheinlich geringer als bei Benzin.
atamani meint
@FabianMarco
Nun gut, ich habe die Fahrleistung mit 20000km beispielhaft angesetzt.
Bei geringerer Fahrleistung, auch geringere Steuer.
Durch den Wltp in zwei Monaten steigen die Kfz Steuern massiv…
Tatsache ist, dass dem Staat Mrd Einnahmen entgehen, die er sich wieder holen muss. Und über Strom wird es ausserdem ziemlich schwierig, da ja viele auch zu Hause laden können.
Über kurz oder lang muss es wohl eine Streckenbasierte Maut geben, auf Alle Fälle steigen dadurch die Kosten der Steuererfassung…
Jörg meint
@atamani
Ich würde sagen, in den 30 Cent für den Strom ist auch schon so einiges an Abgaben drin (?).
FabianMarco meint
@Jörg
Abgaben ja, aber eben nur ein kleinerer Teil wirkliche Steuern (etwa 7 Cent). Da nimmt es atamani (zu recht oder unrecht) sehr genau.
Jörg meint
Wenn ich es richtig gelesen haben sind beim Strom:
21,5% die reinen Stromkosten inkl. Vertrieb (macht bei o.g. 30Cent also ca. 6,5Cent)
Der Rest, also 78,5%, sind Abgaben, Umlagen, Stromsteuer, Mehrwertsteuer …
Ich habe jetzt nicht nachgesehen, aber das fühlt sich für mich noch abgabenlastiger an, als bei Diesel und Benzin (?)
atamani meint
@Jörg
Der Steueranteil (nur das bekommt der Staat) auf Strom liegt bei 23% !
Da können sie soviel rumeiern wie sie wollen !
Z.B.: Der größte Anteil sind Netzentgelte und EEG Umlage…was hat das mit Steuern zu tun? Wer bekommt das?
Wenn Sie den Unterschied nicht erkennen, Wikipedia hilft !
Steffen H. meint
@Jörg
Steueranteil beim Strom liegt bei ca 6,7 Cent pro kWh (~23%), die anderen Abgaben (EEG, Offshore, KWK) gehen nicht an den Staat.
Bei 17kWh/100km macht das gerade mal 1,14€ Steuern pro 100km, beim Benziner (8l/100km) sinds ca. 7,15€, Diesel (7l/100km, 66ct Steuern) ca 4,62€/100km.
Das Elektroautos auf Dauer nicht steuerbefreit bleiben werden ist klar, aber trotzdem ergibt sich eine größere Einnahmedifferenz für den Staat…
Jörg meint
@atamani
Erst lesen und verstehen, dann erst mit den Flügeln schlagen ;-)
Ich habe von Abgaben geschrieben, die ich als Endverbraucher zusätzlich zu den eigentlichen Produktentstehungskosten zahlen muss. Hierbei ist es meiner Geldbörse egal, ob dies als Steuer erhoben wird und damit im großen Steuergeldsee eingeht oder ob es eine zweckgebundene Abgabe oder Umlage ist.
Die EEG-Umlage stellt sicher (und hier hat der Gesetzgeber aus meiner Sicht Richtiges festgelegt), dass diese Gelder tatsächlich als Fördermittel für den Ausbau erneuerbarer Energien verwendet werden und nicht den Umweg über den Steuergeldsee machen (und Begehrlichkeiten für andere „wichtige“ Politikerpläne wecken). Über die Erfolgbilanz lässt sich sicherlich streiten.
Ersatzweise hätte der Staat hier eine Steuer erheben müssen/können um dann Sorge zu tragen, dass diese Steuermittel dann auch (nach langen Haushaltsdebatten) so eingesetzt werden, wie nun die EEG-Umlage eingesetzt wird.
Ähnliche Systematik (gewolltes Aushebeln der Steuergeldsee-Problematik und dem nicht zweckgebundenen Verschludern der projektbezogenen Einnahmen/Abgaben/Umlagen) findet sich bei den anderen „Nebenkosten“ des Endkundenstrompreises.
Aber das können Sie ja alles bei Wikipedia nachlesen …
@SteffenH
Ich hoffe, bis wirklich große Fortschritte in der E-Mobilität erreicht sind, dass es keine Steuererhebungen in diesem Bereich gibt (Kfz.-Steuer, „Kraftstoff“-Stromsteuer …). Diese Steuergeld würde, wie oben schon beschrieben, in den Steuergeldsee zur Verfügung der Politik fließen.
Lieber wären mir hier Abgaben/Gebühren/Umlagen, welche zielgerichtet innerhalb der Thematik „Aufbau der E-Mobilität“ verbleiben und hier steuernd eingesetzt werden.
atamani meint
@Jörg
Selbes Problem wie immer: Entweder verstehen Sie den Text nicht, oder lesen Ihn nicht genau !
Denn ich habe geschrieben, dass dem Saat einnahmen entgehen und er bekommt eben NUR die STEUERN !!! Daher ist es völlig unerheblich, was SIE empfinden…Und falls Sie immer noch nicht den unterschied zwischen Steuer und Abgabe begriffen haben, ist es eh sinnlos…
KOMISCHERWEISE HABEN ES DIE ANDEREN FORISTEN BEGRIFFEN !!!
Stefan meint
Sowohl die Schadstoffbelastung als auch die anderen vom Individualverkehr verusachten Probleme und Kosten werden nicht durch Powerlader entlang der Autobahn gelöst. Wir brauchen eine finanzierbare Lösung für Flotten in Industrie, Gewerbe und Dienstleistung und im Quartier der Stadtbewohner. Das Geld für die 350kW-Lader fehlt in der Breite für die vielen 3,7kW-Lader in Parkhäusern, P+R Parkplätzen, Firmenparkplätzen und WEGs. Die Uraubsstaus werden mit E-Autos nicht weniger, wie auch die Pendlerstaus. Es braucht eine Bevorzugung von weniger Verkehr, kleineren Fahrzeugen (in der Stadt) und einer sinnvollen Vernetzung und Aufteilung von Verkehr. Und das wird erstmal Geld kosten, bevor sich die Folgekosten aus dem Verbrennerverkehr verringern.
EdgarW meint
Was ihr bei der Preisdiskussion vergesst, ist das, was Tankstellen heute auch schon machen: Geld hauptsächlich mit dem zugehörigen Ladengeschäft verdienen. Da sind die Aufschläge zum Disocunter und auch noch städtischem Kiosk weit höher als 20%. Und wie Fastned ja heute schon sagt, werden die Läden dazugebaut, sobald genügend potenzielle Kunden laden, um dort genügend Gewinn zu generieren. Dem wird sich sicherlich auch Ionity nicht verschließen, dito die anderen Säulenbetreiber. Die klassischen Tankstellenbetreiber machen sich ja bereits daran, diese aufzukaufen (BP und ChargeMaster), bzw. die Ladekarten-Firmen (Shell und NewMotion) – und Ladesäulen an den Tankstellen aufzustellen oder aufstellen zu lassen.
Ernesto meint
Ich hoffe das sie langsam mal loslegen. Bis 2020 sind es „nur“ noch 1,5 Jahre und die 1. Station, wie oben genannt ist einsatzbereit. Das ist ein verdammt hartes Ziel was sie sich da setzten. In einem anderen Interview wurde gesagt, dass laden an den Ionity Ladesäulen wird so teuer sein wie das heutige tanken eines Verbrenners. Also gehe ich davon aus, dass die kWh bei Ionity 1€ kosten wird. Es bleibt spannend.
FabianMarco meint
Interessant wäre es mal zu berechnen wie lukrativ eine solche Schnellladesäule in Zukunft sein könnte. Hier mal ein konservatives Beispiel:
Szenario: Säule mit 150kW max. Ladegeschwindigkeit, Standort Autobahn
Gehen wir von durchschnittlich 75kW und einer Belegung von 40% aus.
Dadurch würde die Säule 720 kWh pro Tag und Ladepunkt liefern.
Bei den angekündigten mindestens 6 Ladepunkten wären das 4320 kw pro Tag.
Bei einem Preis von sagen wir 0,35 Euro/kWh kämen wir auf 1512 Euro Umsatz pro Tag bzw. 551.880 Euro pro Jahr.
In 10 Jahren würden diese eine Ladestation also einen Umsatz von circa 5,5 Millionen erwirtschaften. Tedenz mit zunehmender Verbreitung/Auslastung, sowie steigenden Ladeleistungen und höheren kWh Kosten steigend.
Wieviel Gewinn schlussendlich übrig bleibt, ist vor allem davon abhängig zu welchen Konditionen der Strom bezogen werden kann und wie hoch die Wartungskosten für die Säulen sein werden. Wenn jemand hierzu, sowie zu den Kosten für den Bau der Ladestation verlässliche Zahlen hätte, könnte man zumindest eine grobe Schätzung des Gewinns abgeben.
Alle Zahlen sind bloße Schätzwerte und können deutlich von der Realität abweichen ;)
Agnitio meint
Es steht und fällt alles mit der Auslastung. Und letztendlich kann man die möglichen Gewinne eher als Kilowattstundenbetrachtung sehen. Bei 30Cent+x ist Marge drin, die auch für Wartung, Versicherung usw. ausreichen sollte. Mit Modellen unter 25Cent ist mMn kein Gewinn für den Betreiber möglich. Durch die hohen bezogenen Leistungen lässt sich der Strom auch nicht zum Schnäppchenpreis beziehen.
Swissli meint
Ja, wäre sicher mal interessant in Preis-Szenarien von Ionity&Co einen Blick zu werfen :)
Momentan geht der Trend eher zu Schnellladern (>150 kw) mit „Pufferbatterien“. Somit kann auf neue teure Zuleitungen verzichten, die Investitionskosten sind tiefer und der Ausbau schneller/flexibler.
Das beste für attraktive Kundenpreise ist immer noch Wettbewerb. Einerseits unter Schnellladenetzbetreibern/Stromanbietern, andererseits ist der grösste Wettbewerber die Steckdose zuhause. Langfristig (in 10 Jahren) müsste sich der Strompreis beim Schnelllader an der Autobahn etwas (+max. 20%) über dem Heimtarif bewegen. So ähnlich wie heute der Treibstoff Preisunterschied zwischen Discounter Tankstelle irgendwo und der Premiumtanke an der Autobahn.
Entscheidend für die Rentabilität von Schnellladern ist aber sicher die Ladeleistung der E-Autos. Ob man pro Stunde 3-4 Autos laden kann oder nur eines ist ein grosser Unterschied.
Fotolaborbär meint
Die Zahlen sind soweit ganz in Ordnung. Nur die 40% Auslastung sind nicht zu erreichen. Da steht ein Fahrzeug schon mal eine halbe Stunde länger als optimal (80%Ladung) oder in der toten Zeit von 20Uhr bis 8Uhr keiner. Wenn eine Auslastung von 40% da ist gibt es lange Wartezeiten in der Hauptverkehrszeit. Das wiederum wird andere Player auf die Bildfläche bringen. Und der geneigte Verbraucher fährt von der BAB in die Umgebung laden, das möglicherweise mit geschenktem Strom. IKEA hat nur Standorte mit Autobahnanschluss. Um mit Ladestationen Geld zu verdienen müßte also der Leistungspreis angehoben werden. Das wird aber wieder zu Abwanderung zu anderen Anbietern führen. Das einzige was bleibt ist die Möglichkeit mit 150 bis 350kw zu laden. Mein Stromer kann das nicht. Und bislang Laden bei Tank und Rast nur weil ich für marktübliche Strompreise nicht von der Autobahn abfahren mußte. Sollte sich das ändern werde ich die Angebote im Umland erforschen. Einige schöne Stopps habe ich schon gefunden.
H2O3 meint
In Punkto Wettbewerb und Preissenkungen verweise ich nur auf unsere lieben fossilen Tankstellen!
Da klappt das mit den Preisabsprachen seit Jahrzehnten wunderbar!
Landmark M3 meint
Sehr gut das der Ausbau voran geht, ich lese gern solch schöne Nachrichten.
Eine Bitte zu den Preisen, ich möchte nach kWh abrechnen und nicht nach Zeit, oder Wasserstand von Elbe und Donau.
Der Markt wird die Preise regeln, ist der Preis zu hoch, wird bei der Konkurrenz geladen, oder direkt an der Windmühle (direkt aus der Quelle, Starkstrom für mehr Leistung, Bleifrei und Octan-frei )
Manfred Stummer meint
Jawohl, Landmark M3!!
Wir E-Auto-FahrerInnen wollen die gelieferte STROMMENGE bezahlen.
Alles andere ist ungerecht und Unfug (oder eben Wasserstand)!
Aktuell ist man u. U. 1-phasig am 22 kW-Lader gleich ein kleines Vermögen los.
Die Windmühle wäre tatsächlich eine Überlegung wert, keine Ahnung ob techn. durchführbar.
Theo meint
Für ein paar Euro mehr hätte man ruhig auch CHAdeMO integrieren können. Ist technisch sicher nicht schwierig. So schließt es wieder zehntausende Fahrzeuge aus und am Ende schadet das Lade-Chaos wieder der Verbreitung der E Mobilität. So wird Ionity bei mir eher nicht als Unternehmen welches mit Ladestationen Geld verdienen muss wahrgenommen, sondern als verlängerter Arm der deutschen Autoindustrie die versucht ihren Standard durchzusetzen.
FabianMarco meint
Ich glaub der Elektromobilität hätte es enorm geholfen wenn die Hersteller sich, zumindest auf den einzelnen Kontinenten, gleich von Anfang an auf einen Standard geeinigt hätten.
Jetzt wird man immer einen Teil der Fahrer benachteiligen, aber immer noch besser jetzt, solange die Verkaufszahlen niedrig sind, als später wenn erstmal hundertausende von Elektroautos unterwegs sind.
xordinary meint
Dass ein paar wenige Hersteller sich so hartnäckig an Chademo klammern, wo doch ziemlich klar ist, wo die Reise weltweit hingeht, ist in meinen Augen zwar verständlich, wenn man bedenkt, wie viel die da investiert haben. Aber es ist dabei wie beim BER: Das einzig Sinnvolle ist, da sofort die Reißleine zu ziehen und sich von Betamax zu verabschieden und VHS zu adaptieren. Sozusagen … :-)
Der Statistiker meint
Ist die Reise schon so klar? Was hat China? Welchen Standard hat die USA? Und auch in Europa setzen nur die Deutschen auf CCS….
Leonardo meint
Mit Chademo kann ich um die ganze Welt fahren, mit CCS ist man schnell am Ende. Nicht mal der CCS Stecker der USA paßt in ein deutsches CCS Auto.
CCS = DLS = Deutscher Lobby Stecker
150kW meint
China und Japan sind erst mal ein Sonderfall. Wobei in Japan gerade das erste Büro der CharIN (CCS Initiative) aufgemacht hat.
Das derzeit in Europa von den großen Herstellern nur die deutschen CCS haben, kann aber nicht darüber hinweg täuschen das die nächste Version der ZOE ebenso CCS erhalten wird. Alle neuen Fahrzeuge die in nächsten Jahren von europäischen Herstellern kommen werden CCS haben.
Die importierten US Fahrzeuge werden CCS haben bzw. haben es schon, die importierten koreanischen werden CCS haben bzw. haben es schon. Auch einige japanische werden CCS haben (z.B. Honda).
Was kommt hingegen mit CHAdeMO? Ein 60kWh Leaf. Welche Ladenetze werden CHAdeMO mit über 100kW bauen? Vielleicht ein paar von e.on/Clever?
Fazit: Die Reise ist tatsächlich schon klar.
Theo meint
Aber das ändert doch alles nichts an der Tatsache, das man mit wenigen Euro beide Standards (die es zur Zeit halt gibt) hätte anbieten können. Das wäre im Interesse der E Mobilität. So spart man man pro Ladesäule ein paar Euro und schadet aber der ganzen Sache. Wenn CCS so geil ist, dann setzt es sich eh durch und dann kann man Gönnerhaft auch den CHAdeMO integrieren. Schade
150kW meint
Dazu müsste der Ladesäulenhersteller CHAdeMO an den 350kW Säulen allerdings auch erst mal anbieten.
Zur Planungsphase von Ionity ging CHAdeMO auch nur bis 50kW.
Aber selbst wenn, bei Ionity geht es halt auch darum das das ganze möglichst einfach gehalten wird. Und nur ein Stecker ist halt einfacher ;)
Gunarr meint
Ionity will Geld verdienen UND den CCS Standard durchsetzen. Etwas anderes ist von einem Gemeinschaftsunternehmen der deutschen Autobauer auch nicht zu erwarten.
Flavio Goncalves meint
Dito!
McGybrush meint
Chademo wird in Europa Aussterben.
Das ist kein so teurer Aufwand die Autos für den Europäischen Markt mit CCS statt Chademo zu bauen. Allerdings nur wenn sie mehr als Ihre Mindestanzahl an Compliance Autos verkaufen. In den Stückzahlen wie es derzeit läuft will man sich die Kohle wohl sparen. Aber die Asiaten schaffen es ja auch einen Europäischen Stecker an einem Haushaltsgerät dran zu pappen anstatt einen Adapter an zu bieten.
Lewellyn meint
Die Deutschen haben CCS einseitig zum Sieger erklärt.
Nissan bleibt vorerst bei CHAdeMO, ob Renault wechselt, ist auch noch nicht in Stein gemeißelt.
Aktuell und zumindest noch die nächsten Jahre gibt es Europa jedenfalls deutlich mehr Elektroautos mit CHAdeMO als mit CCS.
Wenn man die nächste Zeit wenig Umsatz machen will, bietet man eben nur CCS an.
Die 350kW werden eh teuer genug. Bin gespannt, ob es dann genügend Leute gibt, die es überhaupt so eilig haben, dass sie Mondpreise fürs Expressladen zahlen, wenn es gegen etwas mehr Zeit den Strom erheblich billiger oder gar kostenlos gibt.
150kW meint
„Wenn man die nächste Zeit wenig Umsatz machen will, bietet man eben nur CCS an.“
FastNed: „In just a year the lead of CHAdeMO in our network was taken over by CCS and currently CCS accounts for more than 2/3 of the kWh charged at Fastned.“
https://fastned.nl/de/blog/beitrag/everything-you-ve-always-wanted-to-know-about-fast-charging
FasNed macht also schon jetzt 2/3 seinen Umsatzes mit CCS Ladungen. Und die große Schwemme an CCS Fahrzeugen kommt erst noch.
„Bin gespannt, ob es dann genügend Leute gibt, die es überhaupt so eilig haben, dass sie Mondpreise fürs Expressladen zahlen, wenn es gegen etwas mehr Zeit den Strom erheblich billiger oder gar kostenlos gibt.“
Wie es schon immer an Autobahnen war: Dort tankt nicht weil es billig ist, sondern weil man muss bzw. weil man schnell weiter kommen will.
Theo meint
Aber es bedeutet auch dass ich mir ohne CHAdeMO 1/3 des Geschäfts von vornherein entgehen lassen und dabei pro Ladesäule nur wenige Euro sparen. Wenn es ein normales Unternehmen wäre würde ich diese Strategie als dumm oder arrogant bezeichnen.
150kW meint
Bis Ionity wirklich läuft (in 1-2 Jahren) sieht die Welt noch mal anders aus.
Wenige Euro sind das in der Leistungsklasse (350kW) im übrigen auch nicht. Da müssen die Kabel gekühlt werden. Gibt es die gekühlten CHAdeMO Stecker überhaupt schon?
McGybrush meint
IONITY sehe ich als das derzeit beste was die Deutschen so auf die Beine stellen.
Ich habe kein Problem damit das Strom bezahlt werden muss solange die Preise Fair bleiben und ohne Tarifbindung sind.
Jeru meint
Freut mich sehr, dass die Schnelllader in Fahrt kommen und das Ladesäulennetz sinnvoll ergänzen.
Völlig klar ist dabei auch, dass die hohen Kosten für den Netzanschluss oder die bei Porsche eingesetzten Pufferbatterien irgendwie wieder erwirtschaftet werden wollen. Auch bei Tesla kostet das alles Geld, wird aber zugunsten einer schnelleren Verbreitung von Tesla Modellen nicht an den Kunden weitergegeben. Warten wir es ab, wenn Tesla eine richtige Firma ist und der Markt sich gesetzt hat..
Das die Mobilität mit BEV besonders frei oder unabhängig ist, ist aus meiner Sicht eine romantische Vorstellung. Auch mit BEV‘s wird sehr gut Geld verdient werden!