Berlins Wirtschaftssenatorin Ramona Pop hat im Gespräch mit dem Tagesspiegel kritisiert, dass die Bundesregierung die Förderung von Elektromobilität in den vergangenen Jahren vernachlässigt hat. Das habe dazu geführt, dass heute China bei der alternativen Antriebsart führend ist.
„Ich war kürzlich mit einer Delegation in China. Die Intensität, mit der man sich dort dem Thema klimafreundliche Mobilität widmet, erkenne ich bei der deutschen Industrie nicht“, sagte Pop. „Da hat die Bundespolitik die falschen Rahmenbedingungen gesetzt in den letzten Jahren. Insbesondere die Bundespolitik ist hier verantwortlich.“
Zwar gebe es Möglichkeiten, E-Mobilität auf Landesebene voranzubringen – etwa durch eine Elektroauto-Prämie für Gewerbetreibende -, CO2-Grenzwerte für Autos könnten aber nur landesweit festgelegt werden. Es sei „ein Drama“, dass die Berliner Verkehrsbetriebe auf dem deutschen und europäischen Markt derzeit keine tauglichen Elektrobusse bestellen könnten, obwohl das Geld dafür da sei. „In China haben wir hunderte Elektrobusse gesehen“, unterstrich Pop.
Die Senatorin würde gerne mit gutem Beispiel vorangehen, suche aber bereits „seit über einem Jahr nach einem emissionsfreien Auto“. Dieselfahrzeuge würden ihr „zu Dumpingpreisen angeboten, und aufgrund des Wirtschaftlichkeitsgebotes müssen wir diese dann auch nehmen, das ist doch irre“.
Dass hochrangige Politiker bis auf weiteres auf Verbrenner setzen wollen, verteidigte Pop. „Der Regierende Bürgermeister ist eine andere Kategorie, der Innensenator auch. Die Autos sind gepanzert; das ist der Standard, den der Regierende Bürgermeister auch braucht. Ich finde es schwierig, daran eine Diskussion zu entfachen.“
i_Peter meint
„Dieselfahrzeuge würden ihr zu Dumpingpreisen angeboten, und aufgrund des Wirtschaftlichkeitsgebotes müssen wir diese dann auch nehmen, das ist doch irre”.
Wenn in emissionsfreie Fahrzeuge ausgeschrieben werden, dann kommen doch Diesel überhaupt nicht in Betracht !
Ich finde die Aussage der Senatorin komplett unglaubwürdig.
In Wahrheit kann es doch nur sein, dass sie gar kein emissionsfreies Fahrzeug sucht.
Biker0815 meint
ich kann mir nicht vorstellen, dass es nach Vergaberecht unmöglich sein soll, ein Auto mit Elektroantrieb auszuschreiben. Als Bedingung. Wie Farbe oder Leder oder spezifische Karosserieform Limo oder Kombi.
sonst würde es ja heißen: viersitziges Auto. Rest egal. haupsache billig
icke meint
Die Politik hat hier in den letzten Jahren sehr viel vor die Wand gefahren.
Alle Technik der Energie sind futsch.
PV, Stromspeicher, Windräder werden zur Zeit in den Abgrund gefahren, siehe die Bayern mit der Abstandsregelung. Elektromobilität ist hier ne Katastrophe.
Alles lebt hier nur für den Erhalt der fossilen Energiewirtschaft.
Strom, Autos, Kraftwerke, Wohnraumheizung, Industrie.
Wir sind auf bestem Wege zum
“ Dritte Welt “ Land zu verkommen.
Energie wird im Sonnengürtel der Erde zu 2 Cent pro kwh erzeugt werden.
Dort ist es dann Scheissegal mit der Effizienz. Es gibt genug günstigen Strom. Die PV-ANLAGEN mit dem Drumherum wie Stromspeicher, Elektroauto, usw werden die Welt verändern.
Eben weil es so billig ist.
Überall im Sonnengürtel.
atamani meint
@icke
„PV, Stromspeicher, Windräder werden zur Zeit in den Abgrund gefahren, siehe die Bayern mit der Abstandsregelung“
Was genau wird in den Abgrund gefahren? PV und Wind wurde so viel und stark gefördert wie fast nirgends auf der Welt…
Und PV wird im Sonnengürtel günstiger als in Dtld. erzeugt…das wusste man aber hoffentlich auch schon vor 20 Jahren…
Ernesto 2 meint
Wenn es ein gepanzertes Fahrzeug sein soll, gibt es bestimmt eine Spezialwerkstatt die das auch auf Elektro umrüstet. Bei einer gepanzerten Version wird so viel umgebaut und ausgetauscht daß es auf das bischen Motor und die Batterien die ja eh nur ein paar km aushalten müssen auch nicht mehr ankommt. Also Werkstattspezialisten, baut um und nehmt gleich den Motor dazu.
nightmare meint
Aber wieso, von der deutschen Autoindustrie gibt es doch eine große Palette von Absichtserklärungen. Auf den kann man doch eine Weile rumreiten. Zumindest so lange bis die Chinesen in ein bis zwei Jahren den europäischen Markt überfluten.
kritGeist meint
„Berliner Verkehrsbetriebe auf dem deutschen und europäischen Markt derzeit keine tauglichen Elektrobusse bestellen könnten“ – Doch können sie & haben auch schon gemacht, s. z.B. Solaris! Oder mal die Straßen & U-Bahn besser ausbauen & statt einem brennenden (Pyramiden-) Flughafen, Ausbau & Renovierung vom Zugverkehr in DE & nach EU.
„Dieselfahrzeuge würden ihr “zu Dumpingpreisen angeboten“ – Ja, das ist der Dienstwagenregelungen & den Dieselbonis zu verdanken, bei uns bekommt man die Poolwagen, mit Vollausstattung bis 50% Bonus, ohne Übertreibung. Kleinere Dienstfahrzeuge oder Hybride bekommt aber nicht, natürlich nicht mal von den Dieselherstellern!
„Der Regierende Bürgermeister ist eine andere Kategorie, der Innensenator auch. Die Autos sind gepanzert;“ – ja sicher, aber auch das könnte man wenigstens mit Hybriden umsetzen. Und wieso brauchen Bürgermeister überhaupt gepanzerte Autos, haben sie etwas Angst vor dem Wahl-Volk? Sie könnten ja auch Bus & Zug fahren.
Viel Polemik, wenig Inhalt, also alles beim Alten (CDSU, SPD). Wo bleibt die Umsetzung? Dann soll sie 100 Busse in China bestellen, das wäre mal eine Innovation & billiger.
Dieselfahrer meint
Was für ein Schwachsinnsgebabbel:
„Zwar gebe es Möglichkeiten, E-Mobilität auf Landesebene voranzubringen – etwa durch eine Elektroauto-Prämie für Gewerbetreibende -, CO2-Grenzwerte für Autos könnten aber nur landesweit festgelegt werden“
Nein, die werden Europaweit festgelegt.
Und warum kauft Sie nicht einfach mal ein Elektroauto? Es gibt doch genügend auf dem Markt. Wenn man seine Anforderungen allerdings extrem hochschraubt, dann braucht man ein absolutes Nischenfahrzeug und das sollte nun das letzte sein, was auf den Markt kommt. Wenn wir etwas für den Umweltschutz machen wollen, dann brauchen wir e-Allerweltsautos
Tim Leiser meint
Das sagt sie doch? Wegen dem wirtschaftlichkeitsgebot muss sie die zu Dumpingpreisen angebotenen Diesel nehmen
Fritz! meint
Na, das wäre mit einer angepaßten Ausschreibung (zwingend lokal emmisionsfrei) schon noch sauber zu umgehen.
Tim Leiser meint
Das meinte sie wohl mit: „ …aufgrund des Wirtschaftlichkeitsgebotes müssen wir diese dann auch nehmen, das ist doch irre”.
Dieselfahrer meint
Dann sind es doch die Ausschreibungsregeln, die sie daran hindern, ein Elektroauto zu kaufen und nicht das Angebot Und ein Elektrosmart wäre auch bei dem schmalen Budget einer Senatorin drin. Und wenn nicht: Einfach das Fahrzeug aus der eigenen Tasche bezahlt, machen Millionen anderer Deutsche auch. Aber Rumjammern ist natürlich einfacher.
Meiner Einer meint
„…kritisiert, dass die Bundesregierung die Förderung von Elektromobilität in den vergangenen Jahren vernachlässigt hat.“
Umbruch tut immer jemanden weh. Mit Föderungen allein wird „die Regierung“ hier nichts erreichen. Siehe die Bremse beim Ausbau von Wind- und Solarstrom. Das kann in diesem Fall nur zu Lasten der Kohle gehen. Elektromobilität geht immer zu Lasten der klassisen Verbrenner. Das wird Arbeitsplätze kosten. Aber nichts tun wird künfitg noch mehr Arbeitsplätze kosten.
Am wirkungsvollsten wäre eine ehrliche und wirksame CO² Abgabe, die ist aber seit ende der 90er (damals unter Umweltminister Töpfer) politisch nicht gewollt, weil dann die Marktkräfte eher zum Tragen kämen und jede Technolaogie auch ihren Umweltrisiken tragen müßte…
Da bleibt der Politik eben nur das Jammern und Klagen.
Meiner Einer meint
Wer Tippfehler findet darf sie behalten.
Thrawn meint
“Der Regierende Bürgermeister ist eine andere Kategorie, der Innensenator auch. Die Autos sind gepanzert; das ist der Standard, den der Regierende Bürgermeister auch braucht. Ich finde es schwierig, daran eine Diskussion zu entfachen.”
Warum sollte Panzerung mit E-Antrieb nicht gehen? Gibt es einen besseren Antrieb für schwere Fahrzeuge als Elektro? Wohl kaum. Wahrscheinlich meint die Dame dass es keine passende Fahrzeugplattform gibt. Damit hat sie zumindest bei den deutschen Anbietern recht.
Jörg meint
TESLA S gibt es schon lange gepanzert. Selbst AUTO-Bild konnte Anfang diesen Jahres darüber berichten.
volsor meint
Ist aber kein VW ,Audi ,BMW oder Mercedes…
Leonardo meint
Ich mal gehört daß beim Model S der Blinkerhebel und der Schalter für den Warnblinker von Mercedes kommen. Reicht das nicht?