Nach der Aufhebung des Verbotes von Doppelförderungen treibt das Land Berlin die Elektromobilität ab Juli mit einer eigenen Kauf- und Abwrackprämie für Firmen voran. Das bis Ende 2019 laufende Programm hat ein Volumen von sechs Millionen Euro und richtet sich an Gewerbetreibende, Selbstständige und gemeinnützige Betriebe.
Die Förderinitiative „Wirtschaftsnahe Elektromobilität“ unterstützt den Umstieg auf Elektroautos mit 4000 Euro, für Pkw mit Plug-in-Hybridantrieb gibt es 3000 Euro zusätzlich zum deutschlandweit verfügbaren Umweltbonus. Leichte Nutzfahrzeuge bis 4,25 Tonnen werden mit bis zu 8000 Euro unterstützt.
Auch der Aufbau von Ladestationen wird von Berlin gefördert – Normalladesäulen mit 2500 Euro, Schnellladesäulen mit bis zu 30.000 Euro. Mit der erweiterten Unterstützung beim Erwerb und Betrieb von elektrischen Autos und Nutzfahrzeugen sollen Berliner Taxiunternehmen, Handwerker und Gebäude-, Liefer- oder Pflegedienste dazu animiert werden, auf emissionsarme Antriebe umzusteigen.
„Eine wachsende Stadt bedeutet auch wachsende Mobilitätsanforderungen. Damit wächst auch unsere Verantwortung und die Herausforderungen, die Mobilitätsbedürfnisse mit Klimaschutz und Gesundheitsschutz überein zu bringen. Die Elektrifizierung des Wirtschaftsverkehrs ist dabei ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Mobilitätswende“, erklärte Wirtschaftssenatorin Ramona Pop. Sie versprach: „Wir lassen die Berliner Unternehmen nicht allein mit der Herausforderung.“
H2O3 meint
6 mio. EUR Förderung? 3.000 bis 8.000 EUR Prämie?
Damit können gerade mal 1.000 Fahrzeuge gefördert werden. Hier wird wieder einmal geposed und auf Stimmenfang gegangen.
Mit echter Realpolitik mit Sinn und Verstand hat das wenig zu tun!
Peter W. meint
Da Stuttgart gerade das Fahrverbot beschlossen hat, wäre hier eine Umstiegshilfe für Handwerker und sonstige Dienstleiser auch hilfreich.
Oder mal ein paar E-Busse anschaffen, auch wenn Daimler das nicht liefern kann!
Anonym meint
Bisher sind bei den Fahrvrboten doch die Gewerbetreibenden sowie die Anwohner usw ausgeschlossen.
Da bleibt oft die Frage, wer soll da von überhaupt noch betroffen sein (gerade bei einem Flächenverbot wie in Stuttgart). Der Urlaubs- und Besuchsverkehr, welcher die Innenstadt kreuzt? Wie hoch ist wohl der Anteil?
Daniel S meint
Das wichtigste Wort ist „bisher“. Fahrverbote für Diesel und später alle Verbrennungsmotoren werden sicher kommen. Da nützt eine Anfangshilfe den Gewerbetreibenden sicher. Die ersten sind ja waghalsige Vorreiter, die sich auf etwas völlig unbekanntes einlassen. Und sie müssen sich erst an die neue E-Mobilität gewöhnen: Bequemes Laden über Nacht, kein Service mehr, keine lokalen Emissionen, guter Fahrkomfort…
Wilf meint
Unglaublich! Warum eine Prämie für Güter bei denen die Nachfrage um ein Vielfaches größer ist als das Angebot.
M3 meint
Da werden aber fleißig Steuergelder verstreut. Berlin hat es ja…
Jeder Politiker der so blind Subventionen verteilt, zeigt wie unfähig er doch eigentlich ist.
Mit langfristig geplanter guter Gesetzgebung können so manche Subventionsgeschenke vermieden werden. Aber ist ja nicht das eigene Geld. Daher egal.
NurMalSo meint
1. ist es nicht das eigene Geld – stimmt
2. geht es auch nicht um die Umwelt – sondern um Wählerstimmen
Fritz! meint
So ein Programm will ich auch für Niedersachsen haben.
Mit 8.000,– Euro bei einem E-Auto fällt die Entscheidung gegen ein Abgas-Auto viel leichter.
Swissli meint
„Berlin hat Ende 2017 59 Milliarden Euro Schulden. Dieser Schuldenberg wird nur langsam abgebaut. Pro Jahr hat die Hauptstadt seit 2011 gerade mal 500 Millionen Euro Schulden abgebaut. Mit dieser Rate ist der Schuldenberg in 118 Jahren, also im Jahr 2135, abgebaut. Diese schwindelerregend großen Zahlen sollten die Berliner Regierung eigentlich zu Sparmaßnahmen zwingen.“
Im Kleinen wie im Grossen Geldverschwenden scheint Berlin führend zu sein.
H2O3 meint
@Swissli
100% Prozent Zustimmung.
Woher kommen wohl die 59 Mrd. Schulden? Da gibt es auch noch andere Beispiele. Während andere Bundesländer kräftig Gebühren erheben (Studium, Kitas etc.) gibt sich Berlin generös!
Aber solange kräftig aus dem Länderfinanzausgleich abgesaugt werden kann, gibt es ja auch keinen Grund sparsamer zu wirtschaften!