Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) untersucht Medienberichten zufolge, ob VW, Audi und Porsche bei ihren Elektroautos und Plug-in-Hybriden in den vergangenen sechs Jahren mit giftigem Cadmium belastete Teile verbaut haben. Mehr als 100.000 Fahrzeuge sollen betroffen sein.
„Die Thematik ist bekannt und ihr wird nachgegangen“, bestätigte ein Sprecher des dem KBA überstellten Bundesverkehrsministeriums der WirtschaftsWoche. Die Behörde reagierte damit auf die Frage, ob es eine Untersuchung bezüglich des Schwermetalls Cadmium in der Automobilindustrie gebe. Der Einsatz von Cadmium ist aufgrund der gesundheitlichen Gefahren für Menschen in Autoteilen überwiegend verboten.
Nach Angaben von Volkswagen hat der Hersteller das KBA im Juli schriftlich darüber informiert, dass in Hochvolt-Ladegeräten eines Großteils der von VW, Audi und Porsche produzierten Stromer 0,008 Gramm Cadmium pro Gerät enthalten sei. Der Zulieferer habe in den zur Verfügung gestellten Materialdaten keine Angaben über die Verwendung des Schwermetalls gemacht.
„Volkswagen hat die Serienfertigung und die Auslieferung der entsprechenden Fahrzeuge sofort gestoppt, das betroffene Bauteil durch das eines anderen Zulieferers ersetzt und die Fertigung wieder aufgenommen“, so der Autokonzern. Von den belasteten Ladegeräten gehe keine akute Gefahr aus, da das betreffende Bauteil „in einem festen Gehäuse innerhalb des Ladegeräts verbaut ist, das selbst wiederum von einem festen Gehäuse umschlossen ist“.
Das Kraftfahrtbundesamt soll Volkswagen bereits zu einem Rückruf der betroffenen Autos aufgefordert haben, etwa 124.000 Fahrzeuge könnten betroffen sein. Um welche Modelle es sich handelt, ist noch nicht bekannt.
Leotronik meint
Es handelt sich wohl um ein Schaltschütz mit Schaltkontakten die Cadmium beinhalten sollen. Es könnte sich um Silber-Cadmium handeln.
Mir scheint es da wird etwas ganz auf die Spitze getrieben.
Julian Wüthrich meint
Ein Rückruf ist angesichts der kleinen Menge an Cadmium wohl etwas übertrieben.
Sonnenblumenkerne emthalten beispielsweise 0.39 Mg/Kg Cadmium(0.00039 Gramm). Siehe: https://mobil.bfr.bund.de/cm/350/cadmium_in_lebensmitteln.pdf S.33
Die Neun grössten Kohlemeiler emmitieren 134 Kg Cadmium in einem Jahr. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Kohlekraftwerk#Luftschadstoffe_und_Gesundheitsbelastungen.
Dennoch ist es verständlich, dass die Ladegeräte ausgetauscht werden. Eine kleine Investition für die Aussenwirkung.
Utx meint
In Deutschland werden pro Jahr 12,9 t Cadmium freigesetzt. Angenommen Verbrennungsmotoren in PKWs wären daran nur zu 10 % beteiligt, dann stößt jedes Fahrzeug jedes Jahr 3 x so viel Cadmium aus dem Auspuff aus, wie in dem beanstandeten E-Golf in einem gekapselten Bauteil innerhalb eines gekapselten Bauteils vorhanden ist.
Sebastian meint
Bei Tesla hätte man schon wieder von 8 mg gesprochen. Das hört sich nach deutlich mehr an als 0,008 g.
Remo meint
Ich finde nicht das 8mg sich nach mehr oder weniger anhört als 0, 008 g.
McGybrush meint
Ich bin mir Sicher das kleine Kinder diese Ni-Cd AAA Batterien schon reihenweise mal im Mund hatten und dran gelutscht hatten wenn das Batteriefach von Spielzeug abgefallen war.
Und heute wird das wie Radioaktiver Müll behandelt?
Bis ich an das Bauteil mit den Finger rankomme hab ich schon ganz andere Flüssigkeiten und Materialen durchgewühlt. Ich halte diese Story für überbewertet selbst wenn diese zu 100% zutrift.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Also wenn Cadmium in chinesischen Spielzeug entdeckt wird, dann ist hier der Teufel los. Bitte nicht wieder das selbe laissez faire wie bei den Abgasgiften: Deutsches Gift ist doch sicherlich genauso schädlich wie chinesisches, oder?
McGybrush meint
Ja schon. Aber Gift von heute schein viel giftiger zu sein als das gleiche Gift von vor 30 Jahren als ich noch jung war.
Ist ja auch schön das man dagegen was tut. Aber hier halte ich es glaube ich für übertrieben.
alupo meint
Du bist ganz sicher kein Chemiker.
Das merkt man durch diese Verharmlosungen sofort.
Thrawn meint
„… aufgrund der gesundheitlichen Gefahren für Menschen…“ und weiter “…Volkswagen hat die Serienfertigung und die Auslieferung der entsprechenden Fahrzeuge sofort gestoppt, …“
hätte man gern auch bei den Dieseln gelesen.
Miro meint
+1
Ich glaube, dass man nicht ungern die Bänder gestoppt hat.
Remo meint
Ja, wir können jetzt bis zum jüngsten Tag auf dem Dieselskandal rumreiten und in bester deutscher Art jedesmal rummeckern sobald der Name VW fällt, oder VW zugesehen, dass sie es dieses Mal besser gemacht haben.
1. Hat VW das Kraftfahrzeugbundesamt präventiv informiert.
2. Hat VW umgehend gehandelt.
Es ist doch genau das, worauf es ankommt, dass man in Wolfsburg aus Fehlern lernt. Und es ist völliger Käse sich dann noch hinzustellen und wieder zu meckern.
Thrawn meint
Mit dem Dieselskandal ist noch lange nichts abgehakt. Das zeigten u.a. die neuerlichen Vorwürfe bei Audi. Wie blöd kann man 2 Jahre nach dem Skandal auch sein und immer noch Dreckschleudern ins Rennen schicken?
Klar, VW hätte gerne eine Schlussstrich darunter! Sollen die mal was WIRKSAMES machen. Ignorieren und auf das schlechte Gedächtnis der Verbraucher hoffen, löst die Probleme nicht.
Solange sich seit dem Dieselskandal ausser ein paar nutzlosen Softwareupdates NICHTS getan hat, werde ich mir die Freiheit nehmen, weiter auf VW herum zu hacken.
Fritz! meint
Und VW tut ja auch alles, damit man immer wieder einen Grund hat, nochmal drauf rum zu hacken. Sie lernen wirklich nicht dazu…
alupo meint
Ich verstehe nicht dass es immer wieder Menschen gibt die denken, dass der Dieselskandal vorbei sein könnte.
Es ist doch seither nichts wirkliches passiert als etwas Software zu installieren und einen Plastikluftverwirbler als Placebo einzubauen.
Stinken tuts immer noch wie vor 2015. Zum Glück habe ich in meinem Tesla den großen Luftfilter. Bis jetzt kommt davon nichts durch. Ich konnte diesbezüglich kürzlich mit einem Ingenieur des deutschen Zulieferers über die Specs sprechen, tolle Sache.
Solange die DeNOx Anlage bei einem 200 PS Auto nicht zumindest halb so groß ist wie bei einem LKW kann sie gar nicht immer funktionieren.
Und wenn sie die richtige Größe hätte würde sie im Stadtverkehr nie heiß genug um dort zu funktionieren.
Egal wie man es dreht und wendet, es funktioniert zufriedenstellend nur auf dem Prüfstand.
Ein ganz guter Indikator: wenn der AdBlue Verbrauch bei weniger als 5% vom Dieselverbrauch liegt, wird die DeNOx Anlage abgeschaltet ider verarbeitet nur einen Bruchteil des Abgases. Ob das der gemeine Dieselfahrer wissen will…. Ich vermute nicht. Oder wer kann mir seine % Zahl nennen?
melv meint
Gift gehört nicht in Verbraucherprodukte, keinen Frage. Mir fehlt aber der Vergleich. Wieviel Cadmium enthält beispielsweise ein Ni-Cd Akku? Derartige Akkus liegen schließlich noch millionenfach in Haushalten herum und können sogar noch gekauft werden.
Bin gespannt was da raus kommt.
Hans meint
Entfernt, da themenfern. Die Redaktion.
Wännä meint
Der Kommentar, auf den Sie sich beziehen, wurde entfernt. Die Redaktion.
Peter W. meint
VW hat das Problem erkannt und reagiert. Soweit also absolut ok. Für den Zulieferer kann das aber sehr teuer werden. Wäre interessant, wer die Ladegeräte gebaut hat.
Ob man aber wegen 0,008 Gramm Cadmium in einem fest verbauten Gerät einen Austausch vornehmen sollte? Irgendwann landet das Ladegerät ohnehin im Recycling.
Paul W. meint
Die Ladegeräte stammen von Kostal.