Tesla hat seine Geschäftszahlen für das zweite Quartal 2018 veröffentlicht. Die Kalifornier meldeten erneut einen hohen Verlust, gaben aber weniger Geld aus als von einigen erwartet. Der Elektroautobauer stellte in Aussicht, schon bald die Gewinnzone zu erreichen. Helfen soll dabei der Anlauf der Massenproduktion des Mittelklassewagen Model 3.
Tesla verfügte am Ende des zweiten Quartals über Barmittel in Höhe von 2,2 Milliarden Dollar, der negative Cashflow lag bei 742 Millionen Dollar – Analysten hatten ein noch schlechteres Ergebnis erwartet. Der Verlust erhöhte sich auf 717,5 Millionen Dollar – im Vorjahreszeitraum war ein Fehlbetrag von 336,4 Millionen Dollar aufgelaufen. Der Umsatz stieg in Q2 2018 von 2,79 auf 4 Milliarden Dollar.
Firmenchef Elon Musk versicherte Analysten und Investoren in einer Telefonkonferenz, dass Tesla auf einem guten Weg sei. Er erklärte: „Unser Ziel ist, in jedem kommenden Quartal profitabel zu sein und einen positiven Cashflow aufzuweisen.“ Die Börse reagierte positiv auf das Versprechen: Der Aktienkurs stieg nach Bekanntgabe der aktuellen Zahlen nachbörslich um neun Prozent.
Das vergangene Quartal war eines der wichtigsten und turbulentesten für Tesla. Der Elektroauto-Pionier steht wegen seinen anhaltend hohen Verlusten und dem verzögerten Markthochlauf des Model 3 zunehmend unter Druck. Um die für die Profitabilität nötigen Produktionsziele zu erreichen, vergrößerte Tesla seine Kapazitäten kurzfristig mit einem „Zelt“ und leitete eine Umstrukturierung mit umfangreichem Stellenabbau ein. Im Juni realisierte der US-Hersteller dann den zentralen Meilenstein von 5000 pro Woche produzierten Model 3.
In den letzten drei Monaten stellte Tesla insgesamt 53.339 Elektroautos her. Ausgeliefert wurden 40.768 Fahrzeuge, davon 22.319 Einheiten der Premium-Stromer Model S und Model X sowie 18.449 Model 3. In diesem Quartal will Tesla eine Wochenfertigung von 7000 Fahrzeugen etablieren, was einer Jahresproduktion von 350.000 Stück entspräche. Diese Zahl „sollte es Tesla ermöglichen, erstmals in unserer Firmenhistorie nachhaltig profitabel zu werden“, so das Unternehmen in einer Mitteilung.
Um die ursprünglich bereits für dieses Jahr angepeilte Fertigung von 500.000 E-Autos pro Jahr zu erreichen, will Tesla „so schnell wie möglich“ wöchentlich 10.000 Model 3 vom Band laufen lassen. „Wir glauben, dass der Großteil der Tesla-Fertigungslinien Ende des Jahres zu dieser Rate produzieren kann, wir und auch unsere Zulieferer müssen aber in einigen Bereichen noch die Kapazität steigern. Wir erwarten daher, diese Rate irgendwann im nächsten Jahr zu erreichen.“
Michael meint
Bitte erinnern: Amazon hat auch jahrelang Verluste ausgewiesen. Die Presse hat ähnlich wie heute die Firma nur negativ bewertet. Heute hat Amazon mehr als 40 Mio Kunden und ist sehr profitabel.
greenLemon meint
Amazon hatte 5 Jahre Verluste davon lediglich ein Jahr mit mehr als 1B USD Verlust. Tesla hat allein im letzten Quartal über 2 B USD Verlust gefahren und hatte noch kein einziges mit Gewinn – es wird eher schlimmer.
https://ycharts.com/companies/TSLA/net_income_ttm
Peter Wulf meint
Kein anderer Hersteller auf der Welt hat bisher in ein weltweites Ladenetz für seine Produkte aufgebaut und viele hunderte Millionen dafür investiert.
Diese Schnellader sind aus wirtschaftlichen Gründen nicht auf den Rasthöfen der Autobahn sondern auf den Autohöfen im Abstand von ca. 100km .
In Deutschland behauptet die Verbrenner-Industrie weiterhin es gibt zu wenig Ladestationen für E- Autos.
Für Tesla ist das nicht der Fall !
Ich bin Privat als Rentner in 2 Jahren fast 30TKM gefahren ohne zu Hause aufzuladen. Davon habe ich ca. 50% an Tesla Schnellladern in Deutschland, Italien, Österreich geladen! Die restlichen 50% an kostenlosen Ladestationen in Parkhäusern von Einkaufscentern Hotels, IKEA etc. ca. 100€ habe ich bisher für gekauften Strom bezahlt.
Im Gegensatz hat Tesla auch keine E-Autoprämien in Deutschland erhalten weil die deutsche Automobillobby die Konkurrenz verhindern wollte.
Ich hoffe das Model 3 wird bald in Deutschland erhältlich sein.
150kW meint
Selbstverständlich hat Tesla (bzw. deren Käufer ) E-Autoprämie erhalten und erhält sie auch jetzt noch.
Das andere Hersteller zurückhaltend bei der Ladeinfrastruktur sind, liegt daran das andere Hersteller genormte Ladesysteme nutzen für die ganz natürlich Ladestationen weltweit aufgebaut wurden.
Uwe meint
Richtig: Tesla investiert permanent in neue Produkte (Modelle und Sekundärtechnik, wie PV, Wallbox, Solarziegel u.v.m.), sowie strategische Beteiligungen.
Deshalb entsteht auch keinerlei Nervosität bei den Großinvestoren.
Lediglich die Meinungsmanipulatoren mit Eigeninteresse, wie Reuters, Handelsblatt, Manager-Magazin, ADAC und Co. zitieren immer wieder neue Meldungen auf der Basis alter Fakten und bestätigen sich gegenseitig durch Querzitate.
Aber das hat inzwischen selbst der letzte E-Mobil-Interessierte verstanden.
Leotronik meint
Brauche gute Tipps. Suche ein Investitionsprodukt mit attraktivem Hebel auf Teslaaktien. Bin überzeugt vom Tesla Erfolg also suche ich das Gegenteil zu Short. Shortseller werden sich eine blutige Nase holen. Gibt es da was mit Hebel 40? Dann könnte ich TM3 sozusagen für 1000 EUR bekommen. Natürlich nur mit etwas Glück. Ansonsten wären die 1000 Eur futsch. Ist mir klar.
Bitte nur zielführende Antworten.
Anonym meint
Du bist echt der Knaller Leo
Erwartest du dir echt, auf einer Internetplattform für eMobilität, seriöse Tipps im Aktienhandel? Ein halbwegs sichere Anlage mit einer Quote von 1:40?
Etwas wonach sich jeder die Finger lecken würde? Sowas erhoffst du dir hier zu finden?!
Mein bester Tipp an dich wäre, wenn du auf diese Art von Glücksspiel stehst, Wette mit dem Mitglied Henry86. Er hat eine Wette ausgerufen, dass bereits in 7 Jahren nicht ein einiziger Verbrenner mehr auf der Welt verkauft wird – nirgends. Er wette angeblich auch um „jeden beliebigen Betrag“. Nutzer NurMalSo wettet schon mit ihm um drei Monatsgehälter.
Vielleicht kannst du ja auch noch eine Wette mit ihm abschließen. Allerdings weiß ich nicht, welche Quoten er rausgibt. Interessieren würde es mich aber auch.
Leotronik meint
Reingefallen. Aber es wäre doch nett sich einen Tesla von Teslahassern finanzieren zu lassen. Die Shortseller bieten sich doch förmlich an.
Thomas R. meint
Nachbörslich stieg der TSLA Kurs um knapp 10%.
(Ich bin kein Aktienfan, aber das hätte man doch in die News packen können oder? Irgendwie ist Ecomento auch nicht mehr in der sachlichen Mitte was Tesla angeht habe ich das Gefühl oder lieg ich da falsch?)
Jeru meint
ecomento war leider noch nie „in der sachlichen Mitte was Tesla angeht“ ..
ecomento.de meint
Wir haben auf den Anstieg des Aktienkurses verwiesen. Die „sachlichen Mitte“ drückt schön aus, was wir uns zum Ziel gesetzt haben – und weiter verfolgen.
VG
TL | ecomento.de
Thomas R. meint
War dann mein Fehler. Habe es wohl überlesen. Sorry!
Fabian meint
Liebes ecomento-Team,
die Wortwahl „…verbrannten aber weniger Geld als befürchtet.“ hätte ich von Ihnen nicht erwartet. Die Metapher impliziert einen Verlust ohne Mehrwert. Jedoch entsteht durch die Ausgaben ein deutlicher Mehrwert, der sich an den steigenden Aktienkursen wiederspiegelt.
Und selbst wenn Tesla jahrelang Verluste schreibt, profitieren hier dennoch tausende Angestellte von einem Einkommen.
Dieses grundlegende ökonomische Wissen sollte von einem Nachrichtenmedium erwartet werden können.
ecomento.de meint
Wir haben die Formulierung angepasst.
VG
TL | ecomento.de
MiguelS NL meint
+1
Naraus meint
Jetzt Tesla kaufen !!!! noch legt Tesla bei jedem Auto ca. 10.000 € dazu
Das ändert sich bald.
frax meint
Short the Shorts – die tun mir ja so leid. Ironie off
Tesla verbrennt kein Geld, sie investieren – wann werden die Menschen das verstehen? Tesla hat mittlerweile so hohe Gegenwerte geschaffen, dass sie damit Geld verdienen können. Aber das wird einfach ignoriert.
Noch mal was für Ignoranten: Im Juli lief die Produktion das erste Mal ganz gut, mit dem Effekt das der Marktanteil des Model 3 in seiner Klasse in den USA wohl schon über 50% liegt. Ironie on: Aber das sind bestimmt nur Fake News. Ironie off
alupo meint
Wir haben nicht die Uni-Kapazitäten und die Steuergelder um jedem ein BWL-Studium zu finanzieren. Und auch nicht jeder würde es schaffen (die Durchfallrate in meinem Jahrgang lag vor 3 Jahrzehnten schon bei m.E. ziemlich ;-) hohen 2/3).
Insofern gibt es immer wieder Leute, die Investitionen mit Kosten verwechseln, oder Kosten mit Ausgaben u.s.w..
Damit muss man sich abfinden, auch wenn man davon „Augenkrebs“ bekommt.
Aber irgendwie mutig sind die Leute schon…
bübchen meint
Das wird schon werden, allen Negativschlagzeilen zum Trotz. Der Krieg gegen Tesla wird leider weiter gehen. Der Aktienkurs ist nicht umsonst in die Höhe geschnellt. Wer schlau ist, ist hier langfristig investiert.