Tesla hat als einer der ersten Autobauer auf ein Interieur mit wenig Knöpfen und einem großen, zentralen Display im Armaturenbrett gesetzt. Bei seinem Mittelklassewagen Model 3 ging der Elektroauto-Pionier noch einen Schritt weiter und verzichtete bis auf das Lenkrad sowie einen großen Monitor auf jegliche sichtbaren Bedienelemente. Das Design sollen demnächst auch die Edel-Stromer Model S und Model X erhalten.
Anders als etablierte Hersteller folgt Tesla keinen festgelegten Modellzyklen mit Facelifts in der Mitte der Laufzeit. Stattdessen aktualisieren und optimieren die Kalifornier ihre Elektroautos wann immer es Bedarf gibt und Innovationen serienreif sind. Für das Model S und Model X steht 2019 ein umfangreiches Update im Innenraum an, berichtet der US-Blog Electrek.
Laut Insidern will Tesla die aktuelle Generation seiner großen Elektroautos noch bis 2021 bauen. Um das Angebot frisch zu halten, wurde das Model X 2015 mit einem neuen Frontdesign auf den Markt gebracht. Das Model S zog 2016 mit einem ersten Facelift nach. Im nächsten Jahr soll bei beiden Fahrzeugen das Armaturenbrett neu aufgelegt werden.
Das neue Cockpit von Model S und X wird sich an dem Design des Model 3 orientieren, jedoch einen stärkeren Fokus auf hochwertigere Materialien und Funktionalitäten legen. Die Harmonisierung der Innenausstattung über alle Baureihen soll neben zufriedenen Kunden auch geringere Kosten und eine höhere Marge bringen.
Tesla wollte auf Anfrage keine Details zu den Plänen für seine großen Elektroautos verraten, Electrek konnte sich aber offenbar erste Entwürfe des aufgefrischten Interieur sichern. Ob es sich dabei um das finale Design handelt, sei noch unklar. Die Bilder zeigen – ähnlich wie beim Model 3 – ein großes, horizontal ausgerichtetes freistehendes Touchscreen-Display in der Mitte des Armaturenbretts. Aktuell rollen das Model S und X noch mit einem vertikalen, direkt in das Dashboard eingelassenen Display vom Band. Im Gegensatz zum Model 3 werden Teslas Flaggschiffe zusätzliche Kombi-Instrumente bieten.
Dass Tesla zukünftig modellübergreifend exklusiv auf ein zentrales Display setzen will, dürfte nicht jedem gefallen. Viele Fans des Model 3 haben sich bis heute nicht damit angefreundet, sämtliche Fahrinformationen – etwa die Geschwindigkeit – nur mittig angezeigt zu bekommen. Da sich Tesla mit dem Minimalismus im Innenraum seiner Fahrzeuge auf die zunehmende Bedeutung von Selbstfahr-Technik vorbereitet, gilt die Strategie jedoch als gesetzt.
Neben einem neuen Armaturenbrett soll Tesla auch eine Überarbeitung der Mittelkonsole des Model S und Model X sowie diverse Updates und Upgrades weiterer Interieur-Elemente vorsehen. Insidern zufolge sind unter anderem hochwertigere Materialien, optimierte Rücksitze und eine allgemein komfortablere Bestuhlung, kabellose Lademöglichkeiten für Smartphones sowie mehr Stauraum vorn und hinten geplant.
kritGeist meint
Auch meine Begeisterung hält sich in Grenzen. Ich will keinen modernen Wagen bei dem man auf dem Tablet bei der Logos nicht mehr erkennen kann, wofür sie sind & somit noch schwieriger zu bedienen sind, egal ob das Auto selber autonom ist oder nicht. Ich finde schon bei dem Handy diese farblose Einheitlichkeit mehr als unpraktisch & langweilig – echtes (kreatives) Design sieht anders aus.
Man handelt aktuell eher nach dem Motto „Verkaufs-Masse, statt Klasse“, siehe heutige „moderne“ Autos, die aktuellen E-Autos waren bisher eine positive Ausnahme. Wieso ist eigentlich sofwaremäßig, v.a. bei ein Adroid-System, nicht möglich das Design, durch vorgegebene Designs, anzupassen.
Henry meint
Ich bin voll gespannt wie das Ganze dann am Ende aussehen wird. Tesla hat den Markt revolutioniert und ich bin mir sicher, dass es auch so weiter gehen wird. Mal sehen ob Model 3 die 40.000€ kosten wird ;)
nicko_e meint
Bin sicher, dass es wieder top wird. Das zukunftsauto Tesla
wird ein fahrendes smartphone, und wird wieder meilenweit
vorraus sein, ganz sicher.
War beim Model 3 genauso, was wurde alles geunkt über
das zentrale display. Jetzt ist jeder Fahrer begeistert und hat
nach 10 min. jedes „normale“ cockpit vergessen.
Im gegenteil, hab jetzt schon dutzende ownerclips gesehen,
alle begeistert, display superschnell, top menüführung usw.also
viel besser wie erwartet. Und darunter waren auch etliche
Model S besitzer, die nun das Model 3 schon ihrem S vorziehen,
schon wegen kleiner,wendiger, aber auch besseres display.
Also, musk will keine oldschool-kunden zufriedenstellen, sondern zukunft gestalten, und wer da nicht mitkommt,soll
beim VDO tacho mit spiralfeder bleiben, ganz einfach.
Volker Adamietz meint
Ich weiß, dass viele Designer (ob 3D- oder Grafik) auf den Minimalismus stehen, da sie davon überzeugt sind, dass es das Ziel ist, wo man hin muss.
Wenn ich mir jedoch die Fernseher von früher und auch die Handys von früher anschaue, wird man sehen, dass es dort noch etwas zu designen gab.
Aber was gibt es heutzutage bei einem Flatscreen-TV oder einem Mobiltelefon zu designen? Beide Devices bestehen aus einem Display bis zum Rand und das war es auch schon.
Die designerische Herausforderung ist ungefähr so groß, wie wenn jemand zu mir sagt: „Bitte entwerfe mir ein leeres Blatt Papier.“
Deswegen schauen auch alle weißen Din A4-Papiere von jedem Hersteller gleich aus – so wie eben auch fast alle Smartphones gleich aus schauen.
Mehr Gewicht bekommt jedoch die Optik des OS am Handy. Doch auch die Icons werden zunehmend minimalistischer, am Mac wird das Betriebsystem immer mehr farblos und irgendwann schauen auch die Icons der Apps alle gleich aus oder man verzichtet gänzlich darauf…
Was bleibt dann letztlich über an Design? Aber – „weniger ist ja mehr“. Meiner Meinung nach nicht immer und, da ich selbst über 2 Jahrzehnte Grafik-Designer bin, kann ich es auch ein wenig beurteilen.
Die 3. Generation von Model S und X werden dann überhaupt kein Lenkrad mehr haben, denn sie fahren ja autonom. Aber spätestens dann wird es Tesla-Fans geben, die dann eben keinen Tesla mehr nehmen, da sie auch in einem autonom fahrenden Auto auch ab und zu Lust haben werden, selbst zu fahren und nicht 100 % der Kontrolle dem Computer abzugeben.
Und dann – lieber Elon – frage ich mich, wo ist das Gefühl in einem Cockpit zu sitzen, welches wie ein Raumschiff ausschaut. Dies hat er ja vor der Serienversion vom Model 3 versprochen. Schade. ;-(
PS: Ich habe eine Reservierung fürs Model 3 und ich werde sie vermutlich zurück geben:
1) wegen dem Cockpit im Bürodesign (Tischkante mit Lenkrad und iMac)
2) wegen der unpraktischen Heckklappe, wo ich weder meinen Hund mitnehmen kann noch vernünftig große Sportgeräte hineinbekomme
Schade – wäre sonst das perfekte E-Auto gewesen. Aber mein ZOE leistet ja zum Glück auch noch hervorragende Dienste. ;-)
Peter W meint
Vielen Dank für diesen Beitrag, Volker.
Vor allem der der Begriff „Schreibtisch mit Lenkrad“ traf genau mein Gefühl, das dieses Auto bei mir erweckt.
Einen Punkt möchte ich noch hinzufügen. Mir ist es noch nie gelungen, einen Touchscreen zu bedienen ohne hinzuschauen. Vor allem bei unebenen Straßen trifft man da auch mal das falsche Icon. Bei meinem jetzigen Fahrzeug sind die wichtigsten Knöpfe (Tempomat, Radiobedienung) am Lenkrad, und blind zu bedienen ohne den Blick von der Straße nehmen zu müssen. Meine Heizung oder das Gebläse regle ich mit einem Knopf den ich festhalten und drehen kann. Einen virtuellen Schieberegler während der Fahrt exakt zu bedienen erscheint mir schwierig.
Aber ich bin ja auch schon alt und ungeschickt, und sollte mit meinen 60 Jahren wohl besser maximal einen Oldtimer fahren, oder die Straßenbahn nehmen.
Fritz! meint
Genau diese wichtigen Funktionen (Heizung/Lautsärke/Sender) sind auch bei einem Tesla auf dem Lenkrad mit Drehreglern/Knöpfen. Dort werden sie blind von so gut wie jedem bedient. Die unwichtigen Funktionen (Spiegel einstellen) liegen auf dem Touchscreen, das mache ich eh nur im Stand.
Es ist merklich anders, nicht alle werden es besser finden, aber es wird ja auch keiner gezwungen, einen Tesla zu kaufen.
Sebastian meint
Ich war anfangs wirklich sehr skeptisch wegen des Einzelnen großen Displays ohne sonstige Bedienknöpfe im Mdel 3.
Aber nachdem ich etliche Videos dazu gesehen habe, denke ich, mir würde rein gar nichts abgehen.
die einzige Verbesserung die mir ständig auffällt, wäre, dass man den Knopf fürs Handschuhfach entweder ununterbrochen rechts unten einblended, oder ganz einfach einen mechanischen Hebel verwendet. sich jedesmal durch 5 Menüs klicken zu müssen empfinde ich nicht als Fortschritt.
Anonym meint
Ich hab mich zwar persönlich noch nicht mit der Thematik des Handschuhfachs im M3 näher beschäftigt (kenne aber die Diskussioen um den fehlenden Hard-Knopf) ABER stelle mir auch die Frage ob das wirklich wichtig ist…
Hand aufs Herz, was haben wir aktuell in unseren Handschuhfächern? Betriebsanleitung, Straßenatlas, Warnweste, (angestaubte) CDs, vielleicht noch ein paar Belege und Quittungen „für wichtig“…
Ich aus meiner persönlichen Sicht, wüsste nicht wann ich aktiv das letzte mal etwas in mein Handschuhfach gelegt habe oder gezielt dort rausgeholt habe…
In Zeiten wachsender Mittelkonsolen, Brillenfächern im Dachhimmel und immer mehr Getränekhaltern in Türen und Mittelkonsolen habe ich so viel Stauraum mit direktem Zugriff, dass ich nicht mal weiß, was ich überhaupt noch ins Handschuhfach packen sollte…
Zumal die größe der Handschuhfächer gefühlt in den letzten Jahren und Jahrzehnten auch immer minimalistischer wurde.
Fritz! meint
Es ist, wenn ich die Videos vom Model 3 richtig im Kopf habe, EIN Menü, welches Sie aufrufen müssen, um an den Knopf für das Handschuhfach heranzukommen.
Aber, da gebe ich Ihnen recht, ein mechanischer Knopf wäre mir lieber, aber eigentlich finde ich es ziemlich unwichtig, ich öffne mein Handschuhfach 2 x im Jahr. Und einmal davon ist, um das Service-Heft rauszuholen, damit es bei der Inspektion abgestempelt werden kann. Das fällt bei einem E-Auto auch fast weg.
Redlin, Stefan meint
Wer erinnert sich noch an die Stereoanlangen von B&O ? Je weniger Knöpfe desto besser war das Motto, auch viele Alltagsgegenstände im berühmt schlicht-dänischen Design faszinieren durchaus. Darum kann ich dem Plan von Tesla auch echt was abgewinnen. Natürlich kommt es auf die Umsetzung an, dabei spielt auch die Materialanmutung eine wesentliche Rolle. Leider werde ich auf Grund meiner finanziellen Möglichkeiten eher bei der Hartplastikfraktion verbleiben müssen, das elektrische Fahren ist jedoch gleichermaßen faszinierend.
El Commandante meint
Oha… jetzt wird also das Kasperkisteninnendesign des Model 3 in die höherwertigeren Modelle übernommen… na ob das mal gut geht und gefällt?!
Wenigstens geben die zu, es nur wegen der Marge zu machen… anders ist es beim M3 auch nicht erklärbar….
Tesla-Fan meint
Wieso „nur Marge“?
Es ist nur logisch unnötige Hardware-Knöpfe in einen Softkey im Menu umzuwandeln.
Der Blackberry mit Hardkeys hat sich gegenüber anderen Smartphones auch nicht durchgesetzt.
Einfach mal ins Model 3 setzen, eine Runde fahren und ausprobieren. Ist genial, genial einfach.
Anonym meint
Ich hätte dieses Wochenende Zeit.
Wo ist die Liste in die ich mich eintragen kann?!
:D
alupo meint
Dann nimm doch einfach den e-Tron.
Chris meint
Der Unterschied ist, dass ich mit meinem Smartphone nicht fahre. Und es ist kaum von der Hand zu weisen, dass Fußgänger die heute ein Smartphone bedienen eben nicht sehr aufmerksam sind.
Die sinnlos um sich greifende (und da ist Tesla ja nicht allein) Touchisierung im Auto ist eine Gefahr. Ich kann nicht einmal mehr blind die Klimaanlage bedienen.
BMW versucht sich derweil mit Gestensteuerung, nur frage ich mich wie sinnvoll das ist. Und warum ist es logisch die Knöpfe wegzulassen? Billiger wird das Auto für den Verbraucher dadurch definitiv nicht.
Paul meint
Was ist aber wenn diese Zentral-Display mal während der Fahrt abstürzt, fährt man dann im Blindflug weiter ohne Daten. Können nicht auch Ablenkungsfehler entstehen?
Chris meint
Die Gefahr sehe ich ehrlich gesagt nicht. Ich kann mich nicht dran erinnern das mein Smartphone in den letzten Jahren mal abgestürzt ist.
Das gleiche könnte dagegen auch bei einem normalen Kombiinstrument passieren und ist ja auch schon vorgekommen.
Lewellyn meint
Mit gefällt das. Das große Display da, wo es hingehört.
Teslas Innendesign wird wie immer auf viele Kritiker stossen, aber sie werden es durchziehen. Und das ist gut so.
Die nächste Stufe wird durchsichtig und einziehbar sein. Mit einer drehbaren ersten Sitzreihe.
Und AMB wird im stillen vor sich hinfluchen, weil das Cockpit von Tesla einen Bruchteil ihrer Knöpfchen- und Displayorgie in Herstellung und Wartung kostet.
BeatThePete meint
Oha .. da sieht ma wie weit Byton ( Ex-BMW ) der Zeit voraus ist.
Sebastian meint
Byton gehört Tencent, das Unternehmen das maßgeblich an der Umsetzung des chinesischen sozialen Punktesystems beteiligt ist. (Denen gehört auch WeChat, was ganz offen zugibt alle Chats mit der chinesischen Regierung zu teilen)
Byton, mit seinen 100 Kameras die jeden Gesichtszug der Insassen und Fußgänger auswerten, wird einfach nur dazu eingesetzt um zu checken, dass ja alle brav sind und lächeln.
Mir kommt kein Auto von denen in die Garage
BeatThePete meint
Es ging rein um Design und Zukunftsausrichtung, nicht um Datenerfassung und Weitergabe.
(Die Diskussion darüber wäre sehr Offtopic)
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Das stimmt, Byton hat hier das konsequenteste Konzept.
Tesla sieht die Chancen eines Baukastensystems und eines CI-gerechten baureihenübergreifenden Auftritts, darf aber seine bisherige Führungsrolle bei seinen real existierenden Fahrzeugen nicht einem zu starken Kostenziel unterordnen; nicht ganz einfach.
Anonym meint
Also das zentral verbaute Display fand ich wirklich bisher mit am besten (was die Optik angeht) was Tesla zu bieten hatten. Am Anfang hatte ich es für ein fake gehalten. Aber im Nachgang fand ich es genial und sehr gut. Gerade bei einem so vernetzten Auto wie dem Tesla.
Die hier vorgestellte Lösung finde ich (egal wie viel besser eventuell die Auflösung dieses Displays werden wird) bei weitem nicht so hochwertig und ansprechend wie die aktuelle Lösung.
Und ich glaube auch nicht, dass optimierte Rücksitze das wieder rausreißen können…
Düsentrieb meint
Mittige Armaturen können an sich ja kein Problem sein, das haben andere Fahrzeuge auch…
Peter W meint
Entschuldigung, das sieht einfach bescheiden aus.
Billig und lieblos drangeklebt.
Stefan meint
Naja, Geduld, Geduld, das ist ja ein gepinseltes Bild und kein Echtzeit-Foto
Düsentrieb meint
Ja, wie bei vielen anderen Herstellern, bei denen wirkt das Display auch nur nachträglich an das Dashboard ‚angeschraubt‘.
Thomas R. meint
Ich vermute weiterhin, dass das neue Model S und X auch keinen Grill mehr haben wird. Ähnlich wie das Model 3. Bin sehr gespannt auf das Design. Noch spannender ist allerdings, ob diese dann die 2170er Zellen bekommen.. Aber ich schweife ab! :)
MiguelS NL meint
Das Model X hat seit Anfang an kein Grill, Model S seit Ende 2016.
Thomas R. meint
Ich meinte optisch. Nicht tatsächlich. Optisch traut sich Tesla beim Model 3 das erste mal eine komplett cleane Front zu machen.
Sebastian meint
Auch optisch gibt es bei x und s kennen Grill mehr
MiguelS NL meint
Der ursprüngliche Grill vom Model S wahr auch nur optisch.
Thomas R. meint
Schaut euch mal das Model 3 von vorne an und das model s/x. Dann wisst ihr was ich meine. Dieser schwarze querstrich mit Tesla Logo…
Thomas R. meint
Der roadster 2 ist übrigens auch wie das Model 3 ohne Andeutungen eines Grills.
Peter meint
Ich muss ja sagen das mir das aktuelle Design immer noch am besten gefällt, dieses neue Display wirkt auf mich ein wenig deplaziert und störend.
Hans Jürgen Benda meint
Ich fahre einen 85er S. Ich kann mich mit der neuen Armatur so gar nicht anfreunden. Bei einem Tausch kommt aber wiederum nur Tesla in Frage.