Die Designfirma Pininfarina treibt den Start ihres ersten eigenen Automobils voran. Nun haben die Italiener mitgeteilt, dass die Entwicklung des geplanten Elektroauto-Sportwagen PF0 maßgeblich in München stattfinden wird. Hier gebe es hochqualifizierte IT-Experten, die Autobahn A9 als Teststrecke für autonomes Fahren, die Talente von der Technischen Universität und Premium-Wettbewerber. Auch die Nähe zu Turin, wo ein Großteil der Designer arbeitet, spiele eine Rolle.
Die neu gegründete Firma Automobili Pininfarina hat an ihrem Stammsitz in der bayerischen Metropole kürzlich eine Verstärkung des Managementteams und den Zugriff auf „weltweit führende“ elektrische Antriebstechnologie verkündet „Wir haben ein ausgefeiltes Konzept erstellt, auf dessen Basis ein bahnbrechendes, vollständig elektrisch angetriebenes GT-Auto ab 2020 auf den Markt gebracht werden soll, und nun wählen wir die Partner und Lieferanten, um diesen Traum wahr werden zu lassen“, so Automobili-Pininfarina-Chef Michael Perschke.
Kroatische Technik & deutsche Entwickler
Bei den wichtigsten Komponenten des PF0, der Batterie- und dem Antriebsstrang, arbeitet Automobili Pininfarina mit dem kroatischen E-Mobilitäts-Startup Rimac zusammen, das auch Porsche und Aston Martin bei der Elektrifizierung unterstützt. Bei der Software und Hardware setzen die Italiener ebenfalls auf Rimac-Know-how.
Mit dem ehemaligen BMW- und Porsche-Manager Christian Jung ist bei Automobili Pininfarina künftig ein erfahrener deutscher Autoentwickler mit E-Mobilitäts-Expertise mit an Bord. Jung war zuletzt in Kalifornien bei Faraday Future als leitender Direktor für Elektrotechnik- und Plattformstrategie tätig. Davor arbeitete er bei Porsche an Elektroautos.
Ein weiterer deutscher Neuzugang von Automobili Pininfarina bringt reichlich Erfahrung aus dem Motorsport mit: Der promovierte Maschinenbauer Peter Tutzer startete seine Karriere bei Porsche, wo er zuletzt den Posten als Chefingenieur für das Rennwagenprogramm des Unternehmens innehatte. Tutzer wechselte dann zu Pagani, wo er Fahrwerk, Fahrzeuglayout und Packaging des Pagani Zonda verantwortete. Anschließend trieb er die Entwicklung des Bugatti Veyron voran und war technischer Direktor bei Lotus Cars sowie zuletzt technischer Vorstand bei Thunder Power E.
Von 0-100 km/h in unter 2 Sekunden
Wie der PF0 aussehen wird, deuten bislang nur einige wenige Teaser-Bilder an. Mit Blick auf die Technik hat Pininfarina bereits Richtwerte genannt: Von 0 auf 100 km/h soll es in dem italienischen „Hypercar“ in weniger als zwei Sekunden und weiter bis über 400 Stundenkilometer gehen. Für den Vortrieb sorgen vier jeweils an den Rädern montierte Elektromotoren mit zusammen 1471 kW (2000 PS). Die Reichweite mit einer Akkuladung soll trotz der imposanten Leistung über 500 Kilometer betragen.
Das nötige Kapital für das ehrgeizige Projekt stellt der indische Mahindra-Konzern zur Verfügung, der Pininfarina 2015 übernommen hat. Auf dem Genfer Automobilsalon im März 2019 soll ein erster Prototyp des PF0 gezeigt werden, die auf 150 Exemplare limitierte Serienfertigung 2020 starten. „70 Prozent der für die USA vorgesehenen 50 Exemplare sind schon vorbestellt“, sagte Perschke der Süddeutschen Zeitung. Der Preis für den PF0 liegt bei zwei Millionen Euro.
Peter W meint
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