Porsche hat bekanntgegeben, zehn Prozent der Technologie- und Sportwagenfirma Rimac Automobili übernommen zu haben. Das kroatische Unternehmen entwickelt und produziert Komponenten für elektrische Autos und stellt batteriebetriebene Supersportwagen her.
Die Schwerpunkte von Rimac liegen auf der Batterietechnologie im Hochspannungsbereich, dem Elektroantrieb sowie der Entwicklung von digitalen Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine. Rimac ist zudem in der Entwicklung und Produktion von E-Bikes aktiv. Das Zweirad-Geschäft wurde 2013 in der Tochterfirma Greyp Bikes ausgegründet. Insgesamt beschäftigt das schnell wachsende Startup mit Sitz in Zagreb knapp 400 Mitarbeiter.
„Mit der Entwicklung der rein elektrischen zweisitzigen Supersportwagen wie dem ‚Concept One‘ und ‚C Two‘ sowie innovativer Fahrzeugkomponenten hat Rimac seine Kompetenz im Bereich Elektromobilität eindrucksvoll bewiesen“, so Lutz Meschke, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Vorstand Finanzen und IT von Porsche. „Wir halten die Ideen und Ansätze des jungen Unternehmens für sehr vielversprechend und streben deshalb eine enge Zusammenarbeit mit Rimac in Form einer Entwicklungspartnerschaft an.“
Der Gründer Mate Rimac begann 2009 in einer Garage an einem schnellen, elektrisch angetriebenen Sportwagen zu arbeiten. Zuletzt hat der 30-Jährige auf dem Genfer Autosalon im März 2018 sein Elektroauto „C Two“ präsentiert. Der knapp 2000 PS starke Zweisitzer kommt auf eine Spitzengeschwindigkeit von 412 Kilometer pro Stunde. Mit einer Batterieladung sollen 650 NEFZ-Kilometer möglich sein. Geladen wird via 250-kW-Schnellladesystem innerhalb einer halben Stunde auf 80 Prozent.
„Die Partnerschaft mit Porsche ist ein sehr wichtiger Schritt für Rimac. Unser Ziel ist es, Modul- und Systemlieferant für Automobilhersteller in den Bereichen Elektrifizierung, Konnektivität und Fahrerassistenzsysteme zu sein“, erklärte Mate Rimac.
Porsche investiert bis 2022 mehr als sechs Milliarden Euro in Elektrotechnik und damit fahrende Modelle – doppelt so viel wie ursprünglich geplant. Von den zusätzlichen drei Milliarden Euro werden etwa 500 Millionen Euro in die Entwicklung von Varianten und Derivaten des Batterie-Sportlers Taycan sowie gut eine Milliarde Euro in die Elektrifizierung und Hybridisierung der bestehenden Produktpalette gesteckt. Mehrere hundert Millionen Euro lassen die Schwaben in den Ausbau der Standorte sowie rund 700 Millionen Euro in neue Technologien, Ladeinfrastruktur und Smart Mobility fließen.
alupo meint
10% Anteil sagt doch erstmal gar nichts.
Kuwait hat doch auch fast soviele Anteile an Daimler und ich gehe nicht davon aus dass diese wesentlich mehr technologischen Einfluß haben als es ihren Aktienanteil entspricht ;-).
Ob es daher bei nur 10% an Rimac zu einem Wissenstransfer oder gar zu einem gegenseitigen Wissensaustausch kommt (vielleicht hat Rimac im Gegenzug dafür Porscheanteile gekauft ;-)) bezweifele ich.
Aber wenn eine kleine und relativ neue Firma wie Rimac einem so großen Unternehmen wie Porsche Wissen transferiert, kann es mit deren Wissensbasis nicht weit her sein.
Aber wie gesagt, ich glaube oder hoffe inständig, dass Porsche aus dieser Richtung kein Wissen bekommen soll oder gar einen Wissenstransfer benötigt. Ich denke dass das eher Marketinggründe sind…
Wenn es sich bei Rimac um Zell- oder Akkutechnologie handeln würde könnte ich mir das eher vorstellen. Ich bin überzeugt, dass in diesem extrem wichtigen Bereich sehr viele sehr viel besser sind als die deutschen Newcomer. Ob deren Aufholjagd gelingt wird sich erst in Zukunft zeigen.
Matthias meint
hopp Tesla, Zeit bei Kreisel Electric einzusteigen. ;-)
Thomas R. meint
Ein interessanter Schritt. Gut für beide.
Bin gespannt wann wir den 918 mit c2 Technik sehen.
TwizyundZoefahrer meint
Ich verstehe sowieso nicht warum die meisten OEMs immer so auf Eigenentwicklungen pochen, es wären doch viel mehr Partnerschaften sinnvoll um die Sache im Gesamten nach vorne zu bringen. Z.B. auch Daimler und Tesla, statt Partnerschaft Konkurrenz, wo doch in vielen FZ japanische und französische Technik drinsteckt. Porsche hätte es doch viel leichter und billiger auch mit z.B. Tesla haben können. Immer diese Ehrenkäsigkeit. Man muss einfach mal anerkennen dass Andere auch was drauf haben. Lebenslanges dazulernen scheint bei den meisten keine Option zu sein. Nichts ist beständiger als der Wandel.
Porsche 911 meint
Ich weiß nicht welche Interna du von Tesla kennst aber die Zusammenarbeit mit dieser Firma ist nicht so einfach. Das muss von beiden Seiten her passen und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Tesla da relativ schnell ‚Nö‘ sagt.
TwizyundZoefahrer meint
Ich kenne keine Interna von Porsche, ist mir auch egal was die machen. Jedenfalls für Musik vorher Audi und hat auch davon geschwärmt in seiner ersten S Präsentation. Ich denke er weiß sehr wohl zu schätzen was andere können und lernt eben ständig dazu. Er würde ja sonst keine Firmen in D kaufen.
Es geht um kooperiere, kopiere und verbessere.
In D gehts nur ums schnelle Geld, nicht ums Produkt. Man macht gerne Dinge die man immer schon so gemacht hat.
Man betrügt sogar und zahlt gerne Strafe um gleich weiter machen zu können, bzw. sitzt man aus, wie in der Regierung.
Einige schreiben sogar hier und anderswo, dass sie gerne in Firmen arbeiten die betrügen, Hauptsache das Geld stimmt.
Für mich unverständlich, meine Meinung.
DamnSon meint
Ich glaub da wird gerade die USA mit Deutschland verwechselt. In Deutschland wird sehr wohl auf das Produkt geschaut deswegen sind deutsche Produkte in egal welcher Sparte weltberühmt. In den USA wird einfach irgendwas herausgehauen solang es genug Gewinn macht.
Porsche 911 meint
Es ging mir nicht um Porsche sondern um Tesla. Und kaufen ist ungleich kooperieren.
„In D gehts nur ums schnelle Geld, nicht ums Produkt. Man macht gerne Dinge die man immer schon so gemacht hat.“
Das ist eine rein subjektive Wahrnehmung getrieben von der aktuellen Berichterstattung…darauf auf die Produktpolitik eines ganzen Landes zu schließen hat schon ein Geschmäckle.
EsGeht meint
Fehlt Porsche das Knowhow für Elektroautos? Ich schätze, die realisieren wo sie technisch stehen und kaufen sich nun Technik und Wissen dazu. Ein schlauer Zug und ich hoffe, dass dieser Schritt positiv für die BEV-Entwicklung sein wird.
Rainer Zufall meint
Glaubst du das wirklich selbst was du da schreibst?!
Gunarr meint
Neeeeiiiin! Rimac war so eine tolle Firma. Aber bald tanzen Sie nach der Pfeife von VW.
Stocki meint
Supersportwagen werden gebaut um zu demonstrieren, was man drauf hat. In kleinen Serien werden diese Fahrzuege unter die zahlungskräftige Kundschaft gebracht. Teile der neuen Technik sickern dann so nach und nach auch in „bezahlbare“ Serienfahrzeuge durch. Das treibt die Entwicklung voran. Und nebenbei bekommen Fahrzeugbegeisterte glänzende Augen. Was wollte ich eigentlich sagen? Ach ja: Ein 2000PS Bolide ist eine echte Ansage! Und es ist ein BEV. Schön ist er auch noch. Jetzt noch in Verbrennertechnologie zu investieren halte ich für pure Geldverschwendung. Die Zukunft der Mobilität ist elektrisch.
Rainer Zufall meint
Den Prüfstand will ich sehen wo das Auto 2000PS liefert. Und dann will ich noch sehen wie oft und wie lange.
Dämliche Kartenspielerei auf Kindergartenniveau….mein Gott, jeder weiß dass und wie schnell ein E-Fahrzeug beschleunigen kann. Das ist jetzt auch bestimmt nicht die Herausforderung bei dem Thema nachhaltiger Mobilität.
Thomas R meint
Putzig wie die alten petrolheads versuchen die Verbrenner zu entschuldigen.hab letztens mit nem. Kumpel gesprochen der ebenfalls Sportwagen Besitzer ist und meinte seiner wäre in 4 Sekunden auf 100. Aber er hatte ja jetzt auch schon von diesen Teslas gehört und findet man sollte die Leistung begrenzen – das wäre einfach zu viel… Ist klar. Aber 300 über die Bahn ist völlig ok!
Anderer Blickwinkel meint
Ohne „die Petrolheads“ oder deinen Kollegen in schutz nehmen zu wollen. Aber ich kann seine Aussage nachvollziehen. Sportwagen (oder generell Wagen mit einer überduschschnittlich hohen Motorleistung) können eine Vielzahl an unerfahrenen Autolenkern schlichtweg überfordern. Nur weil man 300PS unter der Haube hat (egal ob Verbrenner oder elektrisch) heißt das ja nicht, dass sich der Wagen fahren lässt wie ein 60PS Corsa nur das man an der Ampel und auf der Autobahn schneller ist. Den Corsa fahrerisch zu überfordern ist schon eher schwer. Bei einem 300PS Boliden braucht man in der Kurve nur zu früh oder etwas zu ambitioniert aufs zu treten und zack schert das Heck aus und man kommt quer zur Fahrbahn. Was bei Top Gear und Co vielleicht noch cool anzusehen ist – ist für den ungeübten Insassen Stress pur! Und kann sehr sehr leicht zu einem Unfall führen.
Von daher bin ich auch für eine Begrenzung der Leistung. Ob es Sinn macht diese auch zukünftig nach in PS anzugeben oder in Durchzugswerten kann und soll an einer anderen Stelle diskutiert werden. Nur weil es technisch möglich ist – muss man es nicht massenhaft auf die Straße bringen!
Gerade wenn er von dem Roadster 2 gehört hat.
alupo meint
Ich habe meinen Tesla auf 200 kW gedrosselt. Diese Option gab es Anfang 2018 mit einem neuen OTA Softwareupdate.
Gelegentlich schalte ich aber, wenn einer neben mir viel brummbrumm macht, diesen Vernunftmodus kurzfristig ab um ihm zu zeigen, dass Lärm absolut gar nichts mit Beschleunigung zu tun hat ;-), sondern nur zeigt, was für ein befauernswerter Mensch er doch ist wenn er auf diese Art um Aufmerksamkeit bettelt.
Zugegeben, mit einem fahrenden Tesla erzielt man nach meiner Erfahrung keinerlei Aufmerksamkeit, ok, ein- oder zweimal winkten Grundschüler. Aber das ist gerade das Gute am eAuto.
Und in der Stadt oder auf Parkplätzen ist mir in knapp 10 Jahren noch nie ein Fussgänger ins eAuto oder in den Hybriden hineingelaufen. Daher halte ich diese vermeintliche Vorsichtsmaßnahme eines Warntones für eine haltlose Behauptung von Leuten, die keinerlei Praxiserfahrung haben.
Oder bin ich etwa ein außergewöhnlich guter und rücksichtsvoller Autofahrer? Wohl eher nur Durchschnitt. Dann aber zählen die 10 Jahre.
Was kommt als nächstes? Alle Fahrräder bekommen ebenfalls eine Lärmquelle? Sie sind zwar meist langsamer, haben dafür aber eine Formgebung die deutlich mehr Verletzungspotential für Fussgänger beinhaltet.
Stocki meint
Hallo @Rainer Zufall, da hast du völlig Recht, braucht niemand wirklich und trotzdem wird es gekauft werden, wenn es denn mal lieferbar sein sollte. Warum sollte man 2000PS nicht messen können?
Aber nochmal mit anderen Worten:
Man protzt mit solchen Fahrzeugen um die Machbarkeit zu demonstrieren, erheischt sich dadurch Aufmerksamkeit und bringt dadurch die „normalen“ Autos unter die Leute. Das ist bei Verbrennern so und braucht bei BEVs nicht anders zu sein. Und wenn du dir so ein Auto leisten könntest, würde dein Urteil sicher milder ausfallen. Ausserdem ist die Diskrepanz zwischen Leistung und Verbrauch bei BEVs lange nicht so groß wie bei Verbrennern. Selbst mit diesem 2000PS Fahrzeug kann man sparsamer fahren als ein Verbrenner-Kompaktwagen, wenn man denn will. Versuch das mal mit nem 2000PS Verbrenner. Nichts für ungut :)
Rainer Zufall meint
gut, auf Thomas gehe ich gar nicht ein, weil er meinen Beitrag nicht verstanden hat.
@ Stocki: Geht mir nicht um den Sinn dieser Autos oder den Verbrauch, der ist nahezu unberührt vom Potential des ANtriebs wenn man mal vom nötigen zusatzgewicht für die Strukturen / Bremsen / etc absieht.
Es geht mir darum dass diese 2000PS mehr theoretisch wie realistisch sind aufgrund der Leistungsfähigkeiten (Kurz vs. Dauer) der Batterie, thermische Themen sämtlicher Komponenten, Schlupfgrenze der Räder etc. Für mich sind das Blender Zahlen mit denen Leute wie der Thomas hausieren gehen können.
Unabhängig davon dass dies nicht gebraucht wird kann man jegliche Nennleistung bei einer VKM ableisten bis der Tank leer ist, bei einem Elektroauto nicht, daher ärgern mich die Halbwahrheiten bei den Herstellerangaben bezüglich der Leistung. electron-heads (gibt es das Wort) stört diese fehlleitende Angabe nicht, aber wehe ein VKM Hersteller gibt was falsch an.
Wenn das Auto derart ausgelegt ist dass es mindestens eine, am besten mehrere Runden Nürburgring kann, dann ist das ein gut gemachtes Auto bezüglich Leistungsfähigkeit. Darüber habe ich aber keine Info gelesen, also bleibts für mich erst mal ein Boulevard-Racer, bis vernünftige Angaben da stehen.
Frank meint
Gibt es denn überhaupt auch nur einen sinnvollen Einsatzzweck für „Nennleistung ableisten, bis der Tank leer ist“? Ich halte genau das für eine arg spätpubertäre Wertvorstellung im Zusammenhang mit Pkw-Entwicklung. Nicht einmal im Notarztwagen ist so etwas notwendig.
Rainer Zufall meint
Deswegen habe ich geschrieben dass man dieses Kriterium nicht wirklich braucht. Es muss herhalten bis ein besseres da ist wenn über die Leistungsfähigkeit und die thermische Absicherung eines Autos gesprochen wird. Wenn über die Leistungsfähigkeit der E-fahrzeuge gesprochen wird, werden Leistungsangaben rausgehauen welche quasi beliebig kurz sein könnten. Da muss eine vernünftige Beschreibung her, sonst wird jeder Hersteller eine Nebelkerze nach der anderen raushauen.