Porsche hat in Stuttgart-Zuffenhausen mit der Vorserienproduktion des Taycan begonnen – das erste Elektroauto des Sportwagenbauers. Der vollelektrische Stromer läutet eine neue Epoche bei dem Traditionskonzern ein, die in einem (nahezu) kompletten Umstieg auf Elektroautos münden könnte. In seine E-Mobilitäts-Offensive investiert Porsche in den kommenden Jahren sechs Milliarden Euro.
„Wir gehen davon aus, dass 2025 mehr als 50 Prozent der ausgelieferten Porsche-Modelle elektrifiziert sein werden“, sagt Finanzchef Lutz Meschke. Dies bedeute erhebliche Investitionen unter anderem in Entwicklung und Infrastruktur, aber auch in die Qualifizierung der Belegschaft. Trotzdem bleibe das strategische Ziel einer operativen Umsatzrendite von mindestens 15 Prozent bestehen. „Neben effizienten Prozessen sollen zunehmend auch Erträge aus digitalen Produkten und Services auf unseren wirtschaftlichen Erfolg einzahlen“, so Meschke.
Als Beispiel für hohe Effizienz nennt der Porsche-Manager die neue Taycan-Produktion und -Montage, die als „Fabrik in der Fabrik“ am Stammsitz in Zuffenhausen entsteht. Mit ihr verabschiedet sich der Hersteller vom traditionellen Fließbandprinzip. „Mit der sogenannten Flexi-Linie setzt Porsche als erster Fahrzeughersteller fahrerlose Transportsysteme in der Serienproduktion im kontinuierlichen Fluss ein“, erklärt Albrecht Reimold, Vorstand Produktion und Logistik.

Die neue Fertigung verbindet laut Porsche die Vorteile des klassischen Fließprinzips mit der Flexibilität einer wandlungsfähigen Montage. Dadurch würden unter anderem mehr Arbeitstakte auf gleicher Fläche und eine ressourcenschonende Fertigung möglich. Der Taycan entstehe CO2-neutral und das Ziel in der Produktion sei „generell eine sogenannte Zero-Impact-Factory, das heißt eine Fabrik ohne Umweltauswirkungen“.
Vorerst werden in der Pilothalle einige Hundert Vorserienfahrzeuge gebaut. Porsche nutzt diese in erster Linie für das interne Testen und Verbesserungsmaßnahmen. Der Serienstart des Taycan ist für Mitte/Ende 2019 vorgesehen, 20.000 Stück will Porsche im ersten vollen Jahr produzieren. In Abhängigkeit der Nachfrage könnten es später auch bis zu 30.000 Taycan sein.
1200 neue Jobs
Durch die Einführung des Taycan entstehen in Zuffenhausen 1200 neue Arbeitsplätze. „Der Taycan ist einer der größten Jobmotoren in der Geschichte von Porsche“, unterstreicht Personalvorstand Andreas Haffner. Nicht alle neuen Mitarbeiter werden in der Taycan-Produktion eingesetzt, sondern auch bei den zweitürigen Sportwagen. Für den Taycan soll eine Mannschaft „mit einem gesunden Mix aus bereits Sportwagen-erfahrenen und neuen Mitarbeitern“ bereit stehen.
Flankierend zum Ausbau der Belegschaft plant Porsche eine große Qualifizierungsoffensive in einer auf dem Gelände des Ausbildungszentrums in Zuffenhausen neu entstehenden Halle. „Eine digitale Lernplattform, die mehr als 1.400 Lernangebote rund um Themen der digitalen Transformation bereithält und individuelles sowie bedarfsgerechtes Lernen ermöglicht, nimmt zudem die gesamte Belegschaft mit auf dem Weg in das elektrische und digitalisierte Porsche-Zeitalter“, heißt es in einer Mitteilung.
Toni Maier meint
Offenbar macht sich noch Niemand Gedanken wie die ausdienten
Altbatterien entsorgt werden? Werden die etwa entsorgt wie der
Atommüll? Ich behaupte dass das E-Auto der falsche Weg ist fuer
eine saubere Umwelt,die Experten müssten das auch wissen
unsere Kinder haben später den Rotz an der Backe
Uwe meint
@Wännä:
Nix andere Quelle. Die zitieren sich nur gegenseitig. Die Schweden haben Quellen des ADAC verwendet für Ihre sogenannte „Metastudie“ und der ADAC hat die Schweden als Quelle für seine Mengenangaben in der CO2-Belastungen der Batterieherstellung.
Und das wird dann durch Focus, Spiegel, Handelsblatt, Manager-Magazin etc. gezogen, damit die Verbrenner-Marketing-Abteilungen fleißig weiter Anzeigen schalten können.
Uwe meint
Die Historie ist einige Jahrzehnte länger als das Einführungsjahr von WLTP.
Das war erst der Anlass für Elon Musk endlich was zu tun.
Das heißt: Es gab genauso viel Zeit für VW (u.a.) eine Mitarbeiter- und Volkswirtschafts- verträgliche Lösung zu erarbeiten, bzw. eine eigene Modellpalette zu kreieren. Jetzt gehts ja auch.
Dann gäbe es heute die Hälfte der Verbrenner gar nicht mehr im Angebot.
Und es würden keine in den Wüsten von Kalifornien und Nevada rum stehen.
Dieser Meinung ist übrigens auch der Betriebsratsvorsitzende von VW – ohne den es immer noch keine MEB-Plattform gäbe.
(Elon Musk soll angeboten haben, diese mit ins All zu nehmen.)
Peter W meint
Porsche scheint verstanden zu haben wie man Zukunftsprojekte anpackt. Ausgerechnet die Sportwagenschmiede, die eigentlich auf Leistung und excelente Verbrenner ausgelegt ist, schafft den Weg zur E-Mobilität vorbildlich. So konsequent würde ich gerne Daimler und BMW sehen, aber dort hält man am Verbrenner fest bis nichts mehr geht. Die neue Technik muss der alten untergeordnet und mit den selben Produktionsprozessen hergestellt werden, auch wenn das nicht zusammenpasst. Ich gewinne immer mehr den Eindruck, dass der VW-Konzern eine gute Chance hat den Wandel ohne Arbeitsplatz- und Absatzverluste zu schaffen.
Derzeit machen nur die zugekauften Akkus etwas Sorgen.
Maximilian meint
Peter, ich finde, Porsche kommt bei Ihnen zu gut weg, von wegen „Wechsel vorbildlich“ und so. Was ich sehe ist, die haben einfach nur gekuckt und abgewartet ob es Tesla auf dem Weg zerreisst. Wer sagt uns denn ob Porsche wirklich was gemacht hätte, wenn es Tesla zerrissen hätte. Die hätten ja schon vorher was machen können, man wusste doch wie exzellent E-Autos beschleunigen und wie gut das zu Porsche passt. Man hatte doch Geld – und Kundschaft mit Geld, wo war denn eigentlich das Problem bei Porsche nicht 2012 tätig zu werden, wie Tesla mit dem Model S. Warum erst später, als die den Porsches auf der Strasse bei der Beschleunigung um die Ohren fuhren ??? Stallorder aus Wolfsburg ? Das Ganze hat a „Gschmäckle“ wie der Schwabe sagt, unverkennbar.
Porsche hat verstanden, so 2014 oder 2015 dann, zwar nicht wie man Zukunftsprojekte anpackt, sondern wie man auf Zukunftsprojekte anderer reagiert. Nämlich besser etwas zu tun bevor man ganz abgehängt wird. Ich möchte die Firma jetzt nicht runtermachen, hab von denen selber mal ein Teil 4 Jahre lang gefahren (gut), aber für mich ist da nichts konsequent oder vorbildlich, wie für Sie. Noch sehe ich irgendwas revolutionär besseres – ausser ein wirklich sehr hübsch anzuschauendes Fahrzeug !
Porsche baut nur 250.000 Autos im Jahr, ist nur ein Schiffchen. Sowas kann man noch recht zügig wenden. Was für Sie „konsequent“ im Vergleich mit anderen aussieht, beruht auf diesem Umstand. BMW (2.5mio) oder Daimler (3.3mio) sind mittelschwere Tanker. Die sind schon träge, das kann man nicht vergleichen. Von VW erst gar nicht zu reden.
SausB meint
Der i3 von BMW ist mittlerweile auch schon seit 2012 auf der Strasse die I-Gruppe von BMW aht sich gar bereits 2010 formiert. Ganz so ist es ja nicht, dass BMW nicht bereit ist, in Zukunft auf E-Modelle zu setzen, bzw. es unterlassen haben in der Vergangenheit sich zu sperren. Ich fahre einen 5er BMW Hybrid, was fahren Sie?
LG SausB
Peter Heinrich meint
1200 neue Jobs
„Wir gehen davon aus, dass 2025 mehr als 50 Prozent der ausgelieferten Porsche-Modelle elektrifiziert sein werden”
Und, bei den Verbrennern fallen die Hälte Job’s weg ?
Landmark M3 vs. Sion meint
sehr gut, viel Erfolg wünsche ich….
PS. Bitte macht Tempo, die Zeit drängt, ich habe gehört das die Verbrenner aussterben und erst gestern sind wieder ganze Parkplätze leer gewesen, ;-)
Peter W meint
Auf dem neuen Berliner Flughafengelände stehen tausende der alten Dinos, habe ich gehört. :-)
Rainer Zufall meint
Das sind topmoderne Autos für deren Zulassung nicht genug Kapazitäten frei sind…lose formuliert.
Und diese Autos werden der Umwelt durch carbon footprint keinen deut mehr schaden wie Elektroautos. Über die lokalen Emissionen kann man reden, die sind schlechter wie beim E-Auto…aber weit besser wie bei allem anderen was in und aus Europa mit VKM in der Gegend rum fährt.
Daher ruhig blut, ihr werdet auch morgen noch leben. Und übermorgen. Und nächste Woche. Tief durchatmen, die Welt dreht sich noch.
Jörg meint
@RZ
Wenn man „modern“ im technischen Umfeld mit „auf dem neuesten Stand der Technik“ übersetzen möchte, dann trifft das auf die, auf dem BER-Gelände abgestellten Fahrzeuge nur dann zu, wenn man den Betrachtungswinkel ganz ganz klein zieht ….
Wännä meint
@Rainer Zufall
„Und diese Autos werden der Umwelt durch carbon footprint keinen deut mehr schaden wie Elektroautos.“
Unsinn! Lesen Sie nur ADAC oder Auto-Blöd-Seiten? Hätte da mal eine andere Quelle:
http://www.elektro-auto.net/index.php/nachrichten/157-co2-bilanz-eines-elektroautos-ist-ein-desaster
Peter W meint
Tief durchatmen, die Welt dreht sich noch.
Ersteres tu ich nur auf dem Land, da lebe ich zum Glück, und die Welt dreht sich auch noch wenn wir sie in Schutt und Asche gelegt haben.
Rainer Zufall meint
bei euch ist wirklich Hopfen und Malz verloren :-)
VW hätte also diese Autos jetzt nicht bauen sollen, stattdessen alle Leute heim schicken, nur weil der Staat denkt er muss seine locker gesprochenen Zusagen nicht einhalten und den WLTP mal geschwind ein Jahr vorher bringen (glaubt ihr jetzt wieder nicht, war aber so).
Gehen wir noch weiter: Sie hätten ihr Produktportfolio einstellen sollen weil es Elektroautos gibt?
Gab es wirklich eine Alternative dazu diese Autos zu bauen?! Ich bitte um eure Lösungen!
Könnt ihr nicht einfach mal minimal vernünftig bleiben?! Ist das so schwer?!
Jörg meint
@RZ
Du bringst das was durcheinander:
Natürlich kann VW seine Autos BAUEN, wie sie wollen. Natürlich auch mit einer Herstellungskette, die ein monatlanges Zwischenparken auf dem BER beinhalten.
Ob sie die Autos IN DEN VERKEHR BRINGEN BRINGEN DÜRFEN, regeln die rechtlichen Rahmenbedingungen (an den ja wohl die Autolobby in der Regel mitfeilt).
Ob sie dann tatsächlich IN DEN VERKEHR KOMMEN, regelt der Markt (sprich: die Kauflust des Kunden).
Ob es eine Alternative gab? Keine Ahnung.
Wenn VW die Halde nicht mehr loswird, könnte man rückblickend dann sagen: ja, die gute Alternative wäre gewesen, zu den Lohnkosten nicht noch den Arbeitsaufwand/Material/Energieverbrauch … aus dem Fenster zu werfen.