Mitsubishi hat mit dem Outlander PHEV eines der beliebtesten teilelektrischen SUV im Angebot. Demnächst wurde eigentlich der Schritt zu einem eigenständigen, rein batteriebetriebenen SUV-Modell erwartet – die Japaner haben aber offenbar andere Pläne.
„Batterie-Elektroautos sind derzeit im Bereich der Reichweite limitiert, in einigen Ländern könnte das nicht die richtige Antwort sein“, so Strategiechef Vincent Cobe im Gespräch mit Autocar mit Blick auf kommende CO2-Gesetze in der EU. Er erklärte, dass Mitsubishi vorerst keine von Grund auf als Elektroauto entwickelten Fahrzeuge auf den Markt bringen wird. Stattdessen sollen Batterie-, Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Ausführungen der regulären Modellplatte angeboten werden.
Die Aussage von Cobe dürfte für viele überraschend kommen, da Mitsubishi mit dem e-EVOLUTION und dem eX in den vergangenen Jahren gleich zwei als reine Elektroautos ausgelegte SUV/Crossover vorgestellt hat. Der eX soll ab 2020 in Serie gehen, hieß es ursprünglich, dieses Modell sowie der eEVOLUTION haben Cobe zufolge nun aber offenbar keine Priorität mehr.
Der Mitsubishi-Manager teilte weiter mit, dass der Outlander demnächst deutlich weiter im Elektro-Modus fahren können wird. „Der Outlander hat im Moment eine rein elektrische Reichweite von 50 Kilometern, wir werden das bei der nächsten Generation ausweiten: Das Ziel sind 80 bis 100 Kilometer“, sagte er. Dies werde den meisten Leuten reichen, um den Großteil ihrer Fahrten elektrisch zurückzulegen, bei Bedarf aber auch längere Reisen zu absolvieren.
Bei Nutzfahrzeugen wird Mitsubishi laut Cobe vorerst auf elektrifizierte Antriebe verzichten. Die Plug-in-Hybrid-Technik sei noch zu kostspielig und biete keinen großen Nutzen für das Segment, argumentierte er. Cobe erwarte jedoch, dass sich dies in den kommenden Jahren ändern wird.
Aktuell bietet Mitsubishi neben dem elektrifizierten Outlander das Elektroauto i-MiEV an, technisch ist der 2009 gestartete Kleinstwagen aber bereits deutlich in die Jahre gekommen.
Strauss meint
Das sind überhaupt keine halbherzigen Lösungen! Mitsubishi ist ein ElektroSpezialist, aber beim Autobau pfeifft ihnen der begrenzte E Automarkt auch noch ins Gesicht. Alle Fernöstler sogar Südkores haben mehr Drive drauf als die Europäer . Mit Ausnahme Renault Nissan. In der Schweiz startet Toyota jetzt riesige
Verkaufs Reklamen für ihre Hybrids verschiedener Grösse. Dies ist besser als jeder Dieselmotor. Es stellt sich die Frage ob Euro 6 d , welcher höherer Verbrauch darstellt als zuvor die alten Diesel, nicht zur Mogelpackung wird. Dies wäre ein weiterer Dieselskandal.
berndamsee meint
Japan und seine Autoindustrie hat sich zu einer anderen Vorgehensweise entschieden. Man/frau sollte dies auch geopolitisch sehen. Japan ist eine Insel mit hohem Strombedarf auf Grund seiner Industrie und hat vor Jahrzehnten auf Atomstrom gesetzt.
Heute sieht das Japan anders und will aus verschiedenen Gründen aus dem Atomstrom aussteigen. Der Umstieg auf alternative Stromquellen geht aber nicht von heute auf morgen. Und ein Vorantreiben der eAutos in Japan würde diesen ‚Ausstieg‘ nur weiter erschweren.
Die Japaner wissen aber, dass eAutos eine gute Möglichkeit sind, dem Umweltschutz nachzukommen, aber eben über den Umweg des Wasserstoffs und Brennstoffzellen. Der Wasserstoff soll aber nicht im Land hergestellt werden – um nicht die Strombilanz weiter zu belasten -, sondern importiert werden von Ländern, die nach neuem Vertriebsmöglichkeiten suchen, wie zB Ölländer.
Ich persönlich finde es schade, dass die Japaner sich nicht an der Entwicklung für reine eAutos beteiligen, da sie immer gut waren für excellente Lösungen.
Aber vielleicht bringen sie die Brennstoffzelle auf den nächsten Level?
Es bleibt spannend!
LG Bernd
nilsbär meint
Dabei war Mitsubishi mit dem i-MiEV ein Pionier der E-Mobilität. Traurige Entwicklung.
Remo meint
Ach, keine Ahnung wer am Ende recht. Viele glauben ja immer, dass Thema Energiespeicherung im E-Auto sei durch und es wird nur BEV geben.
Ich für meinen Teil hab schon zu viel im Leben erlebt um mir anzumaßen mich heute hinzustellen und sagen, was es in 5-10 Jahren geben wird. Dafür braucht man schon eine sehr gute Kristallkugel. Also, hinten ist die Ente fett nicht vorne, die Skatspieler unter euch wissen was ich meine…
Bernhard Zink meint
Ich fahre seit drei Jahren den PHEV der ersten Generation. Seither bin ich vom elektrischen Fahren überzeugt und warte nur auf ein bezahlbares, elektrisches Familienauto. Bei meinem Fahrprofil hat ein PHEV mit mehr Reichweite nur Nachteile. Schade für Mitsubishi. Dann kommt das nächste Auto von einem anderen Hersteller.
Landmark meint
Genau das, andere Mütter haben auch schöne Töchter, wenn ich das Mal so ausdrücken darf. ;-)
Stocki meint
Da scheint es eine übergeordnete Strategie zu geben, bei den Japandern allgemein, die da lautet: „Brennstoffzelle“. Die Situation ist nämlich bei Toyota ziemlich gleich. Die setzen weiter auf PHEV und nix mit BEV. In meinem Fall heißt das dann: „Tschüß Toyota“.
alupo meint
Ich habe Toyota schon Tschüß gesagt und den früheren Toyota-Deutschlandchef (ich lernte ihn mal auf einer Veranstaltung in Köln persönlich kennen) darüber informiert. Der Prius 3 wurde im weiteren Familienumfeld „entsorgt“.
Jetzt fahre ich rein elektrisch und will nie mehr zurück zum Auspuff.
Mit bisher knapp 200 verschiedenen Mitfahrern habe ich deren Interesse an eAutos geweckt, und sei es auch nur für einen Twizzy. Denn der ist ökologisch sicherlich auch noch besser als mein MS.
Ich denke, die eMobilität wird durch solche Mitfahrten angestossen und ist dann ziemlich unumkehrbar. Der Virus greift an, jetzt müssen aber auch elektrische Angebote folgen und nicht nur solche halbherzigen Lösungen wie die PHEVs.
Peter W meint
Dann halt nicht! Es zwingt sie Keiner.