Volkswagen hat angekündigt, im Rahmen seiner Elektroauto-Offensive auch einen neuen, exklusiv mit reinen Stromern betriebenen Carsharing-Dienst ins Leben zu rufen. Nun steht fest, wann das Angebot startet.
„Der Startschuss für ‚WeShare‘ fällt im April 2019“, sagte Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann der Automobilwoche. Zunächst sollen 1500 Stück der Elektroauto-Ausführung des Golf in Berlin angeboten werden. Später sind weitere 500 vollelektrische Kleinwagen vom Typ e-up! vorgesehen.
Stackmann erklärte, dass Volkswagen mit „WeShare“ mit reinen Elektroautos die Vorteile der Elektromobilität aufzeigen wolle. Ab 2020 soll der Dienst auf die reichweitenstarken E-Pkw der neuen I.D.-Familie umgestellt werden. Im Fokus stehen Großstädte ab einer Million Einwohnern in Europa sowie später auch in Nordamerika.
“WeShare” startet mit dem sogenannten Free Floating Carsharing, bei dem so viele E-Fahrzeuge verfügbar sind, dass die Nutzer jederzeit eines in ihrer Nähe finden. Mittelfristig soll der Elektro-Fuhrpark durch kleinere Fahrzeuge aus dem Bereich der Mikromobilität ergänzt werden, etwa E-Roller.
Redlin, Stefan meint
@niklas:“als Nutzer wurde ich schon öfter von Passanten angesprochen, was das denn ist und wie es geht.“ Ok, akzeptier ich so. Dennoch bin ich immer wieder ziemlich enttäuscht von meinen Mitmenschen die alle offensichtlich noch soooo weit weg sind vom Thema E-Auto. Vielleicht bin ich mit meinen 5,5 Jahren E-Auto fahren (nur E, kein KFZ mit Auspuff mehr) schon viel weiter und denke meine Mitmenschen wären es auch. Kaufe mir bald schon das nächste E-Auto als Nachfolger des Ersten, und der Rest der BRD scheint nicht mal auf dem Schirm zu haben, „ach ja elektrisch gibts ja auch“. Kaufen scheinbar alle den selben Dreck wieder den sie vorher hatten. Schade, dass nicht nur die deutschen Hersteller nicht mitmachen, sondern die deutschen Verbraucher ebenfalls. Dabei ist E-Auto fahren so genial. Und nebenbei noch sauberer als das Althergebrachte.
Chris meint
Viele Menschen beschäftigen sich offenbar mit anderen Dingen als mit Autos.
Niklas meint
Ich kann verstehen dass Sie gern eine schnellere Entwicklung sehen würden. Ich denke aber, dass für den durchschnittlichen Autokäufer viele andere Kriterien wichtig(er) sind.. das macht sie jedoch genauso wenig zu schlechten Menschen, wie E-Auto-Fahren einen nicht automatisch zu nem guten Menschen macht.. und sich darüber scheckig zu ärgern würde das Problem auch nicht lösen.
Der Grund, warum das Smartphone so brachial den Handymarkt umgekrempelt hatte lag daran, dass Smartphones ne erhebliche Besserstellung waren, also nen wesentlich höheren Nutzen und Benutzerfreundlichkeit hatten als Handys. So einen krassen Umbruch sehen wir bei E-Autos nicht, so lange sie (noch) keine Besserstellung bedeuten.. da sind im Moment noch die Probleme Reichweite, Ladenetz und Ladedauer solange das Tanken schneller und bequemer ist als das Laden. Man könnte zwar sagen, dass das, was E-Autos bisher leisten ausreicht, aber Käufer sind schlecht darin auf etwas zu verzichten woran sie gewöhnt sind :-)
Und da denke ich, wird der EV-Markt erst in Schwung kommen wenn E-Autos mindestens genauso komfortabel in der Handhabung sind wie Verbrenner.
Und ich bin inzwischen richtig zuversichtlich, dass das nur noch wenige Jahre dauert. Im Moment deuten so viele Signale wie nie darauf hin dass auch die Hersteller sich jetzt „trauen“, allein wenn man die massive Investitionstätigkeit überall sieht oder sowas wie das Joint-Venture Ionity — das ist alles viel zu verbindlich und zu teuer als dass es nur Effekthascherei wäre. Ich denke, sobald es ne konsistente Ladeinfrastruktur gibt (dicht ausgebaut, Schnellladen, wiedererkennbare Marken), Entscheidungen im Verbraucherschutz (transparente Preise, Abrechnungsverfahren), die Reichweiten steigen (Feststoffbatterie?) und es eine deutlich größere Auswahl an Autos von vielen Herstellern gibt, nimmt der Markt die E-Mobilität im großen Stil auf.
torben meint
Interessant wird werden, wo diese Car-Sharing-Fahrzeuge geladen und abgestellt werden. Es wird ja hoffentlich nicht dazu führen, dass die komplette öffentliche Ladeinfrastruktur durch diese dann lahmgelegt werden.
Jörg2 meint
„Komplett“ glaube ich nicht. Aber ja, diese Autos werden wohl an den öffentlich Ladesäulen laden und „parken“ (so, wie jetzt auch schon).
Es sei denn, die Kommunen regeln hier etwas anderes. Ich fände es gut, wenn sich die Carsharing-Flotten eigene Ladesäulen zulegen (müssen). Oder halt von den Kommunen kräftig zur Finanzierung des Ladesäulennetztes herangezogen werden. (Für Taxi-Unternehmen sehe ich das ähnlich. Die steuergeldfinanzierten Ladesäulen sollten eher für unkommerzielle Kraftfahrzeuge zur Verfügung stehen.)
Niklas meint
Idealerweise würde das ja, wenn der Markt funktioniert, den Ausbau der Ladeinfrastruktur vorantreiben!
Biker0815 meint
In Paris haben die Sharing Autos eigene Ladesäulen. Sowohl Autos wie Säulen sehen dort schon eher nach ÖPNV aus. Etwas angeschlagen, aber liebenswert.
Redlin, Stefan meint
Carsharing, eigentlich eine feine Erfindung. Habe jedoch den Verdacht, dass dieses Geschäftsmodell von den Herstellern hauptsächlich dazu genutzt wird um möglichst viele E-Autos zuzulassen, damit sich deren Verbrenner im Ausstoß hübsch rechnen.
Futureman meint
… Und das man keine an seine Kunden verkaufen muss.
Damit die weiter die alten Verbrennen kaufen weil für die neuen die Lieferzeiten so lang sind, da der Carsharing Dienst bevorzugt wird…
Niklas meint
Man kann natürlich alles möglichst negativ auslegen und immer wieder der Autoindustrie – besonders der deutschen – den schwarzen Peter zuschieben.
Dass EVs im Carsharing eine hervorragende Möglichkeit sind, Kunden an Elektromobilität zu gewöhnen und reichlich Praxiserfahrung mit dem Antrieb zu sammeln, wird natürlich nicht gesehen.
Ich finde es sehr gut, dass VW das macht. Ist einer von vielen Schritten.
Tim Leiser meint
Und letztlich der Schritt, der das Überleben sichern wird. Spätestens mit Roboter Autos verliert der individuelle Auto Besitz in den Großstädten. Wer dann die Infrastruktur aufgebaut hat und „Mobilität als Service“ anbieten kann gewinnt. Und wenn er die Autos dafür zufällig selber herstellt ist das auch nicht schlecht… Alle anderen (Über) kaufen sich dann eben Autos nach Wunsch. Dann werden Autohersteller, die „nur“ Autos herstellen eben Zulieferer…
Tim Leiser meint
Über soll Uber heißen
Redlin, Stefan meint
Zitat:“Carsharing eine hervorragende Möglichkeit ist, Kunden an Elektromobilität zu gewöhnen“. Dafür gibt es Probefahrten bei den Händlern. Und da jeder weiß, dass E-Autofahren sofort süchtig macht, reichen Probefahrten auch. Dafür braucht man kein Car-Sharing.
Michael S. meint
Dennoch braucht nicht jeder ein eigenes Auto. Gerade in Großstädten gibt es durch Carsharing und Mietwagen so eine große Auswahl, dass man immer das passende Fahrzeug für den jeweiligen Mobilitätswunsch findet.
Niklas meint
Eine Probefahrt setzt bereits Kaufinteresse voraus und die Kontaktaufnahme mit Verkaufspersonal. Das ist ein deutlich größeres Hemmnis, als einfach mit den EV im Carsharing in Kontakt zu kommen, wenn man sie unkompliziert in den eigenen „Verkehrsmittelmix“ einbaut.
Außerdem geht es nicht nur um das selber fahren. Diese Autos erwecken Aufmerksamkeit, Interesse und Auseinandersetzung wenn sie in großer Zahl unterwegs sind. In Berlin zB gehört DriveNow regelrecht zum Stadtbild und als Nutzer wurde ich schon öfter von Passanten angesprochen, was das denn ist und wie es geht.
Ralf meint
1++ – und einige wenige, die sich partout nicht vermeiden lassen, mit ewigen Lieferzeiten an Endkunden.
So kann man sich auch die „Nachfrage“ und resultierende Wartezeiten schönreden…….