Hornbach, einer der größten Betreiber von Bau- und Gartenmärkten in Europa, hat den Aufbau einer deutschlandweiten Ladeinfrastruktur für Elektroautos angekündigt. Das Projekt wird zusammen mit dem Energieversorger Pfalzwerke vorangetrieben.
Das erklärte Ziel der Partner sei, möglichst viele Hornbach Bau- und Gartenmärkte mit Ladesäulen auszustatten, um das Strom-Tankstellennetz zu verdichten – „und das bundesweit“. Hornbach und Pfalzwerke wollen dazu gemeinsam rund 100 Baumärkte mit Ladepunkten ausstatten. Hornbach stellt dabei Parkflächen zur Verfügung, die künftig für das Laden von Elektroautos während des Einkaufs reserviert sein werden.
Zum Auftakt der Kooperation wurden an einem Hornbach-Markt in Bornheim in der Pfalz am Stammsitz des Familienunternehmens eine Schnell- sowie eine Normalladesäule errichtet. Anfang 2019 sollen weitere Ladesäulen für Mitarbeiter auf einem Parkplatz an der Hornbach-Zentralverwaltung folgen.
Die Ladesäulen an Hornbach-Baumärkten liefern exklusiv Ökostrom. Installiert werden Schnellladesäulen mit einer Leistung von 50 Kilowatt, je nach Fabrikat sollen sich damit bis zu 100 Kilometer Reichweite in 20 Minuten laden lassen. Die Nutzer können sich entweder über eine Ladekarte, eine Lade-App, PayPal oder ein bei Schnellladesäulen integriertes Bezahlterminal für Girocard und Kreditkarten anmelden. In diesem Jahr ist das Angebot kostenlos, die ab 2019 geltenden Preise sind noch nicht bekannt.
Jensen meint
Jede neue Ladesäule ist Klasse, keine Frage. Und ebenso wunderbar, dass auch Hornbach sich beteiligen will. Irgendwie wirkt die Sache aber doch etwas „kraftlos“, auch weil es ja eigentlich eine Maßnahme des Energieversorgers ist und der Baumarkt lediglich einige, wenige Parkplätze einbringt. In München bspw. hat ein Mitbewerber einen nagelneuen Markt gebaut und 8x Typ 2 mit 22 kW für die Kundschaft bereit gestellt. Kostenlos obendrein. Und diese niedrige Einstiegshürde ist wichtig, um Kunden auf den Markt aufmerksam zu machen und dauerhaft, immer wieder, dorthin zu locken. Das Geld für den Strom ist sicher gut angelegt, denn die E-Auto-Kunden werden ganz vielen von ihren positiven Erlebnissen erzählen … Für den finanziellen Aufwand des großen (vermutlich?) Triple-Laders könnten auch bei Hornbach eine sehr große Zahl Typ 2-Lader hingestellt werden, die ganz vielen E-Autos g l e i c h z e i t i g eine angemessene Menge Strom während des Einkaufs bieten.
Wenn man als Markt die Nutzung auf „echte“ Kunden beschränken will, könnte man eine einfache Freischaltung per Kassenbon oder nach dem Einkauf erhaltener Wertmarke oder oder . Der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Alle Baumarktketten stecken hohe 2-stellige Millionenbeträge jährlich alleine in TV- und Radiowerbung, so dass eine Dauerwerbemaßnahme, wie Stromtankstellen nicht in’s Gewicht fällt.
Blackampdriver meint
Überall dort, wo sich viele Fahrzeuge täglich die „Klinke“ in die Tür geben, werden 1 oder 2 Ladesäulen eher „Alibifunktion“ haben. Für mich sieht das alles nach Marketingaktion aus. Bei 500 Parkplätzen 2 Plätze für E-Mobile…da kann man nur hoffen, dass die verlegten Zuleitungen groß genug sind, um zeitnah aufrüsten zu können. Alles andere ist mit Verlaub: Augenwischerei..
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Die Symbiose zwischen Pfalzwerke und Hornbach wird nach Bedarf entspr. erweitert, ist doch klar.
Michael S. meint
Naja, es ist allerdings auch nicht sinnvoll, haufenweise Geld in Infrastruktur zu investieren, die dann zunächst nicht genutzt wird…
Jörg2 meint
Ich vermute, auch diese Handelskette wird über kurz oder lang ihren eigenen Werks- und Auslieferverkehr per eLKW abwickeln wollen/müssen.
Schon einmal langsam mit dem Ausbau von Ladetechnik an den Standorten zu beginnen (und eventuell die Kunden ein wenig mitbezahlen zu lassen), ist da nur sinnvoll.
EdgarW meint
Sehr schön!
Zum Artikel selbst: „Installiert werden Schnellladesäulen mit einer Leistung von 50 Kilowatt, je nach Fabrikat sollen sich damit bis zu 100 Kilometer Reichweite in 20 Minuten laden lassen.“
Ja schön … viele hier werden besser wissen, wie weit man mit 16 kWh kommt, mit’m Ioniq im Sommer jedenfalls deutlich weiter als bloß 100 km. „Bis zu“ gefällig? 160 km, mehr geht immer ;-) Nach Spritmonitor-Ganzjahres-Schnitt immerhin über 115 km.
Landmark meint
Leider ist der Ioniq nicht das Mass der Dinge, was den Verbrauch angeht. Ich frage mich wie die Koreaner das gemacht haben. Wenn ich an meine Zoe denke, da sind bei 100 km/h + gerne 20 kWh weg.
Redlin, Stefan meint
Also meine ZOE (Q210) ist nach dem Heimwerkermarktbesuch mit AC43 sicherlich voll. Die braucht ja nur 25 Minuten wenn sie fast leer wäre. Würde mir Reichen.
Ab nächstes Jahr mit dem Kona hab ich dann die Arschkarte. Aber egal, ist halt so. Dafür hat er ordentlich Reichweite.
Peter W meint
Ja, der Ioniq macht es vor. Nicht nur elektrisch, sondern auch sparsam Spaß haben. Ich lag bei einer 3 tägigen Probefahrt bei 12,5 kWh/100km und das ohne zu sparen.
Das „Maß der Dinge“ ist es in gewisser Weise also schon.
Und bei Hornbach kaufe ich oft ein. Passt also prima.