Allein mit finanzieller Förderung lassen sich in Deutschland nicht deutlich mehr Elektroautos auf die Straßen bringen, das zeigt der Mitte 2016 eingeführte Umweltbonus in Höhe von 4000 Euro. Die Hamburger CDU will Autofahrer nun mit Privilegien im Straßenverkehr zum Umstieg auf Stromer bewegen.
Die CDU-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft kritisierte, dass der rot-grüne Senat bei der Förderung von Elektromobilität zu wenig Einsatz zeige. „Alternative Antriebsformen sind für die Gestaltung moderner Mobilität in einer Millionenmetropole wie Hamburg von überragender Bedeutung“, sagte der Verkehrsexperte der Bürgerschaftsfraktion, Dennis Thering, dem Hamburger Abendblatt. „Leider nimmt die Elektromobilität in Hamburg weiterhin nicht die erhoffte Fahrt auf.“
Antworten des Senats auf eine aktuelle Anfrage zeigten laut Thering, dass dieser das Thema E-Mobilität schleifen lasse. So sei die Errichtung neuer Ladepunkte in Hamburg in diesem Jahr im Vergleich zu 2017 eingebrochen. Die steigenden Neuzulassungen von reinen Elektroautos in der Hansestadt seien zwar erfreulich, der Anteil unter allen zugelassenen Fahrzeugen liege aktuell aber nur bei rund 0,3 Prozent.
Der Senat müsse „endlich aufs Tempo drücken und die Anreize zur Nutzung von Elektrofahrzeugen weiter erhöhen“, forderte Thering. Er schlug vor, Elektroautos zukünftig Busspuren nutzen zu lassen. „So würde sich ein wirklicher Mehrwert für die Halter von Elektrofahrzeugen in der Staustadt Hamburg ergeben.“
Sven Juerisch meint
Vlt. sollte man im Kleinen anfangen und mit bestehenden Mitteln dafür sorgen, dass zumindest die aktuell bestehenden ladesäulen ungehindert für E-Autos zugänglich sind. In Hamburg jedenfalls parken regelmäßig Verbrenner die Säulen zu und die Polizei verteilt weder Strafzettel noch schleppt sie die Fahrzeuge ab. So wird das nix mit der E-Mobilität.
sensai meint
Wurde hier in Österreich von der Politik vorgeschlagen.
Die Länder haben das aber, genau aus den genannten Gründen gleich wieder abgelehnt.
Eine generelle Fahrerlaubnis kann es aufgrund der unterschiedlichen örtlichen Gegebenheiten nicht geben.
Peter W meint
Das ist wieder so ein hilfloser Vorschlag von Politikern die keinen Überblick haben. Es gibt derzeit nur 3 Elektro-Kleinwägen und die großen Teslas, die man innerhalb weniger Monate nach Bestellung bekommt. Die wenigen anderen BEVs haben Lieferzeiten von rund einem Jahr, und einige PHEVs sind derzeit gar nicht lieferbar. Außerdem sind die Fahrzeuge auch noch erheblich teurer als die Verbrennerkonkurenten.
Woran könnte es also liegen, dass so wenige E-Autos gekauft werden? Bestimmt nicht daran, dass sie nicht auf die Busspur dürfen.
Die CDU in Hamburg könnte sich ja mal ne Studie für 10 Millionen estellen lassen, damit sie das versteht.
Michael S. meint
Naja, das ist eine Sache, wo man dann ohne finanziellen Aufwand sagen kann „sehr her, wir haben etwas für die E-Mobilität gemacht und trotzdem kauft niemand E-Autos“. Damit ist kein einziges Problem gelöst, eher werden mehr verursacht.
Ich behaupte, wenn man die E-Autofahrer in Hamburg fragen würde, was deren größtes Problem ist, wäre die Antwort vermutlich „zu wenige Ladesäulen“. Aber da müsste man ja tatsächlich mal Geld in die Hand nehmen…
volsor meint
Mit E-Autos den Öffentlichen Nahverkehr ausbremsen , ist keine gute Idee. Die Erfahrung haben andere schon gemacht und das sollten wir nicht wiederholen.
Eine sachliche richtige Aufklärung der E-Mobilität wäre wichtig.
EdgarW meint
+1
Zumal das auch noch für all die PHEV-SUVs und fetten Limos gelten würde. Aber auch nur für reine E-Autos wäre es idiotisch, ÖPNV muss maximale Priorität behalten, zusammen mit Radverkehr bitteschön.
Sagt ein EV-Fahrer, der in ein Großstadt-Zentrum pendelt.
Jin meint
Sinnvoll wäre eine Freigabe, wie in den USA, nur für Fahrzeuge mit voller Besetzung (4 Personen oder so). Ich weiß, schwer zu kontrollieren und wer auf der Busspur fahren will, machts eh schon jetzt, egal mit welchem Auto (seh ich immer wieder).
Landmark meint
Ich stimme zu, die Busspur ist für Busse und nicht für PKW, egal ob Verbrenner oder E Auto.