Das Forschungsinstitut der Bundesagentur für Arbeit hat eine umfassende Studie veröffentlicht, nach der durch den Umstieg von Verbrennern auf Elektroautos Zehntausende Arbeitsplätze wegfallen werden. Dies gelte für einfache Helfertätigkeiten wie hochqualifizierte Spezialisten.
„Im Jahr 2035 werden knapp 114.000 Plätze aufgrund der Umstellung auf den Elektroantrieb bei Pkws verloren gegangen sein“, so das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Bis dahin dürften der Wirtschaft rund 20 Milliarden Euro verloren gehen, was etwa 0,6 Prozent des realen Bruttoinlandsproduktes entspreche, heißt es weiter.
Im Fahrzeugbau werden laut der Untersuchung 83.000 Arbeitsplätze wegfallen. „Andere Branchen geraten ebenfalls in Mitleidenschaft und müssen über 30.000 Stellen abbauen“, erwarten die Forscher. Von der Elektrifizierung des Antriebsstrangs würden vor allem Fachkräfte negativ betroffen. „Zeitverzögert sinkt auch der Bedarf nach Spezialisten- und Expertentätigkeiten. In der längeren Frist ergeben sich negative Effekte für alle Anforderungsniveaus“, prognostiziert die Arbeitsagentur.
In den kommenden Jahren wird die Umstellung auf E-Mobilität den Angaben des Instituts zufolge zunächst mehr Arbeitsplätze schaffen und die Wirtschaft ankurbeln. Dafür seien unter anderem die erforderlichen zusätzlichen Investitionen der Automobilbranche, die Bauausgaben in die Ladeinfrastruktur und die Neuausrüstung des Stromnetzes verantwortlich. Langfristig dominiere aber der steigende Importbedarf an Elektroautos und Batterien. Abgemildert werde dieser negative Effekt dadurch, dass sich der Kraftstoffbedarf weg von ausländischem Mineralöl hin zu heimischem Strom ändere.
Laut den Studienautoren könnte der Verlust an Jobs und Wirtschaftsleistung noch deutlich höher als dargelegt ausfallen – und zwar dann, wenn der Anteil von Elektroautos wesentlich stärker steigt als angenommen. In dem aktuellen Szenario der Forscher nimmt der Anteil lediglich auf 23 Prozent zu, die Gesamtzahl aller verkauften Pkw bleibt in etwa gleich. Die Experten gehen zudem davon aus, dass die deutschen Autobauer ihren Rückstand bei der E-Mobilität aufholen und ähnliche Erfolge wie mit der Verbrenner-Technik erzielen können.
Der Analyse nach ist es auch möglich, dass langfristig unter dem Strich mehr neue Arbeitsplätze entstehen und die Wirtschaft stärker wächst. Die Batteriefertigung müsse dafür jedoch anders als bisher in Deutschland erfolgen und die hiesigen Autohersteller ihren Marktanteil steigern.
Peter Wulf meint
Bis 2035 ist es lange hin.
Nach Sarrazin und der AFD schaffen sich die Deutschen ab.
Wer will 2035 noch am Fließband der großen Autokonzerne VW Porsche BMW Audi usw. stehen und als Leiharbeiter die von den Zulieferern angelieferten Teil bei den Premiumherstellern montieren.
Die Zulieferer können sich aus dem Joch der Konzerne befreien die sie bisher ausgepresst haben.
Unsere jetzige Konsumgesellschaft die alles nur online und zu Niedrigstpreisen bestellt schafft die „Arbeitsplätze “ ab . Sie wollen auch keine Kinder für die sie und deren Leben, Ausbildung Verantwortung übernehmen müssen.
Wir brauchen in Zukunft hochqualifizierte Facharbeiter, Techniker die unsere Technik im Alltag warten und Reparieren können, da helfen uns keine Roboter.
stefan meint
Seltsam, dass nur bei der Technologie der Elektrofahrzeuge zunehmend mit dem Gespenst der Arbeitslosigkeit massiv Angst geschürt wird. Die Medien übernehmen das Thema fast völiig kritiklos.
Bei der Digitalisierung ist schon jetzt das Gegenteil der Fall, wer nicht mitmacht, ist raus. Bei den selbstfahrenden Autos, werden Millionen von LKW-, Bus- und Taxifahrer diskussionslos abgeschafft. Fast die gesamte deutsche Solarbranche wurde den kurzfristigen Renditen der internationalen Konzerne geopfert, obwohl Deutschland hier einen Technologievorsprung hatte.
Die Diskussion über die Sicherung der Arbeitsplätze in der Verbrenner-Autoindustrie hört sich für mich an, als wolle man die Technologie der mechanischen Schreibmaschine, des Telex, der Rohrpost, der Röhrenfernseher und der Filme und Fotopapiere festhalten, damit dort keine Arbeitskräfte wegfallen.
Ich glaube die Diskussion wird nur geführt, weil die Abschreibungsfristen in die Produktionsanlagen für Verbrennungsmotoren mit über 30 Jahren angesetzt und noch nicht abgelaufen sind. Sonderabschreibungen wegen Technologiewechsel schmälert die Rendite. Die Mitarbeiter und die Arbeitsplätze sind variabel (inhaltlich und räumlich). Wer sich nicht mit verändern will oder kann, ist raus.
Peter Wulf meint
Bis 2035 ist es noch viel Zeit.
Alle Industriezweige klagen über Facharbeitermangel!
Bis 2035 werden viele der Facharbeiter der Automobil Industrie in Rente gehen.
Die Mechatroniker etc können auch in anderen technischen Berufen arbeiten.
Die Wartung des Verbrenners wird noch Jahrzehnte dauern. Gegenüber den 60er Jahren als die Autos noch nach 500km 1.Inspektion dann alle 1000km usw. bis heute alle 15000km sind viele Arbeitsplätze schleichend entfallen. Der einfache Schrauber kann bei heutiger Technik nicht mehr viel ausrichten.
Auf der anderen Seite fehlen bei der Gebäudetechnik / Ausrüstung/ Wartung
hoch spezialisierte, Luftfahrt, Flugzeugwartung, öffentliche Transportsysteme , etc. Facharbeiter / Techniker/ Ingenieure .
Für diese Arbeiten können keine Roboter eingesetzt werden.
Alternative Energien bieten neue Arbeitsplätze .
Bandarbeiter die nur Schrauben und Teile am Band montieren werden generell durch Roboter ersetzt.
Da Deutschland sich nach Aussage von Herrn Sarrazin „selbst abschafft“ durch fehlenden Nachwuchs werden voraussichtlich noch ausländische Kräfte angeworben werden müssen.
Fotolaborbär meint
2035 23% Anteil Stromer? Marktanteil und nicht Bestand? 2035 werden nur noch für Nischen kleiner 1% Verbrenner gebraucht. Es mag vielleicht noch 23% Verbrenner geben. Nicht jeder wollte sein liebstes Familienmitglied verkaufen und jetzt steht es halt gut konserviert in der beheizten Garage, wer weiß da könnte im nächsten Sommer ja noch mal eine Lieferung Super kommen. Und wo ich schon beim Thema bin, für das Geld was wir für Erdöl im Jahr 2015 ausgegeben haben, können wir uns in 2035 alle Transportmittel importieren. Aber warum sollten wir? Was den Arbeitsmarkt stärker verändern wird ist autonomes Fahren.
Redlin, Stefan meint
Ok, dann lassen wir alles so. Dann entfallen erst 800000 Arbeitsplätze und danach dann alle, weil uns das Klima umbringt. Das könnte es zwar auch trotz all unser Umstellungbemühungen, aber wer nicht kämpft, hat bereits jetzt verloren.
Effendie meint
Das gleiche wurde mit dem Aufkommen der Automatition mit den Robotern gesagt.. Die Berufsfelder haben sich verschoben und die Arbeitsplätze sind mehr geworden.
Thrawn meint
Immer die selbe Leier!
Jaja, alles ganz schlimm blablabla.
„…Im Jahr 2035 werden knapp 114.000 Plätze aufgrund der Umstellung auf den Elektroantrieb bei Pkws verloren gegangen sein …“
Ach Gott, Ach Gott, Ach Gott, Ach Gott, Ach Gott!!
114000 in 17 Jahren?
Zugegeben, hart wen’s trifft, aber, und das mag unsere Wichtigtuer „Schlüsselbranche“ wohl nicht gerne hören: ein volkswirtschaftlicher Fliegenschiss. Da sind ja die monatlichen Schwankungen am Arbeitsmarkt manchmal höher. Wahrscheinlich gehen in der Branche in den nächsten 17 Jahren doppelt so viel Arbeitnehmer in Rente. Der Rest muss sich angesichts des vorhandenen und prognostizierten Facharbeitermangels in anderen Branchen nicht allzu viel Sorgen machen.
Also, wo ist das Problem?
Und dazu noch bessere Luft für ALLE! Juhu.
Effendie meint
So wird’s ablaufen . Stellen die frei werden, werden nicht mehr besetzt.
nightmare meint
Wer hat denen diese Studie denn nur bezahlt und warum durfte der Azubi diese schreiben?
Was will uns der Schreiber sagen? Fortschritt = schlecht, früher = besser!
Ja super lasst uns die Roboter stürzen die Blechpressen zerschlagen und die Sromleitungen zu den Autofabriken kappen. Dann können zigtausende Schmiede bei Kerzenschein die Karosserien per Hand aus dem Blech treiben und Kerzenzieher Kerzen produzieren.
Wenn die dt. Autoindusrie nicht schleunigst den deutlichen Rückstand aufholt und den Technologiewechsel anpackt wird es nicht nur 114000 Arbeitspläte kosten sonder alle in der Autoindustrie.
Der unangreifbare Marktführer bei Handys „Nokia“ glaubte auch nicht an einen Technologiewechsel. Zwei Jahre nach dem iPhon waren fast alle Arbeitsplätze bei Nokia weg und die Firma nur noch Schrottwert.
Es gibt in Deutschland einen Fachkräftemangel. Also ist die Freisetzung von 114000 meist qualifizierter Arbeitskräfte für die dt. Wirtschaft ein wahrer Segen.
Die Arbeitsagentur sollte sich um ihre Aufgaben kümmern und nicht so einen Blödsinn verbreiten.
Peter W meint
+1
Satcadir meint
Wenn der Verbrennungsmotor in den Heizungskeller verlagert wird, und dort als BHKW den Strom für das Elektroauto während der Heizperiode produziert, können die Spezialisten noch ein paar Jahre überleben.
Arne meint
Blablabla … ich kann es nicht mehr lesen.
[2007] Wirtschaftsweise Wolfgang Franz: „Mindestlohn kostet Arbeitsplätze“
[2015] Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung: „Mindestlohn kostet kaum Jobs“
El Commandante meint
Jetzt wird der Arbeitsmarkt einfach an den herrschenden Fachkräftemangel angepasst, anders herum bei dem Bildungswesen ja eh kaum noch möglich…
Ok, Ernst beiseite, ich halte von solchen Studien ebenso wenig… gab es mal wieder ein Stelldichein von den Glaskugelbesitzern und Kaffeesatzlesern… allein das Wort „Studie“ verbinde ich mittlerweile mit „unseriös“ und nicht lesens- geschweige denn beachtenswert….
Peter W. meint
Sehr gute Kommentare hier. Das Nivau steigt, wenn es mal nicht um einen Hersteller geht – sorry.
Der letzte Absatz sagt aber eigentlich alles. Genaues weiß man nicht, und die Zahlen sind reine Spekulation.
Jörg2 meint
Ich bin immer wieder erstaunt, welche Qualität anderer Leute Glaskugeln so haben! Die wissen, dass bis 2035 knapp 114.000 Arbeitsplätze verschwunden sein werden. Alle Achtung!
Vielleicht sind es aber 119.000? Oder 89.000? Oder bis 2036?
Vielleicht wären es viel mehr OHNE eine Umstellung?
(Ich halte von solchen Prognosen nichts.)
Stocki meint
Ich auch nicht. Und ganz ohne jegliche Zahlenangabe: „Ich fürchte wenn unsere Autoindustrie weiter an Verbrennern festhält, fallen noch viel mehr Arbeitsplätze weg“.
Peter W meint
Jörg, die Glaskugelhersteller haben anscheinend Hochkonjuktur. Das schafft Arbeitsplätze :-))
Jörg2 meint
;-))
Leser meint
Es ist richtig, dass durch die Umstellung Jobs verloren gehen. ABER gleichzeitig werden neue Jobs enstehen, von denen wir bisher noch keine Mengen benötigen.
Da lt einer Studie vorwiegend Fachkräftejobs wegfallen könnte das auch gleich ein Segen für den immer größer werdenden Fachkräftemangel werden.
Ältere AN gehen bis dahin in Rente und sind eh nicht mehr für den Arbeitsmarklt relevent, jüngere AN werden auch gut in den neuen Jobs ihren Weg gehen.
randomhuman meint
Ich halte das irgendwie für unrealistisch. Es sollen 114000 Jobs wegfallen bei nur 23% Elektroautoqoute? Es werden ja an anderer stelle auch wieder neue Jobs entstehen. Beispielsweise Softwareentwicklung für autonomes fahren wird einiges an wegfallenden Jobs auffangen. Laut deutschen Herstellern sollen ja Solid State Batterien später auch hier produziert werden. Also werden wieder neue Arbeiter gebraucht. Das dauert sicher noch seine 10 Jahre aber ich würde da jetzt nicht so eine Hysterie machen. Ich glaube auch nicht an nur 23% E-Auto Neuzulassungen. Wenn VW schon 2026 die letzte verbrenner Generation vom Band laufen lässt, dann ist 2035 fast Schluss mit Verbrennern. Schließlich lassen sich die Klimaziele sonst nicht erreichen. Das Ziel Deutschlands ist es bis 2050 Carbon neutral zu werden.
Steffen H. meint
Schon wieder jemand, der „Produktstart“ mit „Produktionsstart“ verwechselt…
2026 Beginn letzte Entwicklung VKM (=Produktstart), ~2033 Beginn Verkauf (=Produktionsstart, bzw. kurz vorher), 2040 Einstellung Verkauf von Verbrennern.
Nichts desto trotz sehen 23% Elektroautoanteil in 2035 für mich auch viel zu gering aus. 23% Anteil VKM hielte ich für realistischer… (Anteil an Neuwagenverkäufen versteht sich)