Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat beim Neujahrsempfang des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) die hiesige Branche kritisiert. Er warf den Herstellern vor, insbesondere bei den Themen Elektromobilität und Digitalisierung zu langsam vorzugehen.
Scheuer bemängelte, dass heute noch viel zu wenig deutsche Elektroautos auf den Straßen zu sehen seien. „Das muss mehr werden, Elektromobilität ist bei uns einfach noch zu wenig erlebbar“, so der CSU-Politiker. Er forderte die Branche dazu auf, sich bei E-Autos nicht nur auf die Ober- und Mittelklasse zu konzentrieren. Auch die Käufer von Kleinwagen müssten bedient werden.
Volkswagen-Konzernchef Herbert Diess und der Aufsichtsratsvorsitzende der Wolfsburger Hans Dieter Pötsch hatten zuletzt gewarnt, dass moderne Elektroautos teurer als Modelle mit Verbrenner-Technik würden. Günstige Kleinwagen könnten daher zukünftig auf dem Abstellgleis stehen. Ähnlich hatte sich im letzten Jahr der US-Hersteller Ford geäußert.
Scheuer hält nichts von dem Trend zu teureren Kleinwagen. „Das ist nicht die richtige Herangehensweise, um Käufer zu begeistern“, kritisierte der Minister. Vielmehr brauche Deutschland jetzt einen „Elektro-Käfer-Effekt“. Das Erfolgsmodell war ein Symbol des Wirtschaftswunders, das nach Meinung Scheuers nun mit Strom neu aufgelegt werden sollte.
Der VDA verweist im Namen von VW, Daimler, BMW & Co immer wieder auf die Führungsrolle der deutschen Autobauer bei der E-Mobilität, vor allem im Bereich der Patente. „Wir müssen die Patente auf die Straße bringen, dann ist mir nicht bange um den Standort“, unterstrich Scheuer. Mit Blick auf Tempolimits und mögliche Steuererhöhungen sagte der Verkehrsminister: „Das ist mir zu einfallslos, das ist mir zu retro.“ Es seien keine neuen Verbote nötig, sondern Angebote aus der Fahrzeugbranche.
Uwe meint
VW gibt die MEB-Plattform frei – auch für Wettbewerber, zuerst für den Kooperationspartner Ford.
Damit wird es eine Fülle an Anbietern im unteren Mittelklasse-Segment geben und harten Preiswettbewerb.
Die Golf und A3-Klasse wird für unter 25.000 Euro vor Abzug der Förderung zu haben sein. Mit Reichweiten von über 400 km.
Sonst sind der Zoe und der Leaf nicht mehr einzuholen. Die bringen dann schon das 4. Update.
Und der Sion mit einem völlig neuen Konzept wird der Primus sein.
Vom Tesla will ich gar nicht reden. (Fällt schon eher unter Mittelklasse und wird dort Platzhirsch)
Es wird Zeit für eine neue Plattform im Kleinwagen-Segment. „MEA“ vielleicht. Mit vier Sitzen.
Rüdiger Gailus meint
+ Ladefläche : Pickup
Jörg2 meint
@Uwe
Was in Deinem Beitrag ist gesicherter Fakt und was Spekulation.
Ist die Grenzziehung bereits nach dem ersten Satz?
Uwe meint
Opel will einen elektrischen Adam bringen! Für unter 15.000 Euro – vor Abzug der Förderung.
Mit vier Sitzen!
Uwe meint
Das E-Status-Symbol für Leute, die kein Status-Symbol brauchen wird kommen:
Für unter 13.000 Euro!
Vor Abzug der Förderung!
Spätestens wenn Mehmet Scholl wieder im Fernsehen auftaucht.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
„Er warf den Herstellern vor, insbesondere bei den Themen Elektromobilität und Digitalisierung zu langsam vorzugehen.“
Hey, Scheuer, du De.., aäh Dobrindt….. Wer ist denn der Bundesminister für diese Themen? Und wer tut nichts? Wie weit ist denn die Gesetzgebung geändert, dass Ladestationen in Miet-Immobilien einfacher installiert werden können?
Gar nicht; das aber ist Dein Job!!!j Tu das, was deine Aufgabe ist.
Jensen meint
Was der Minister wirklich will, posaunt er ja jeden Tag raus, „gegen jeglichen Verstand“ quasi:
Er will, dass alles so bleibt, wie es ist, nicht mehr und nicht weniger!
Wännä meint
Früher fuhren Bremser auf Dampfloks mit, heute findet man sie nur noch in der Politik.
Sebastian meint
Er will nur ein volles Bankkonto und eine lukrative Stelle nach seiner Zeit als Politiker. Nein, so was gibt es doch nicht… *wissmann* Gesundheit.
Die Autobosse wollen das und Herr Scheuer zeigt sich als willige Marionette. Für ihn läuft der Laden.
Leonardo meint
Käfer…..War das nicht das Auto das teurer, schlechter, kälter und langsamer als die Konkurrenz war……und unerklärlicherweise trotzdem gekauft wurde?
Komischer Wunsch eines Ministers, logischer Wunsch von VW.
Effendie meint
Das war auch in der PC Industrie der Fall oder bei den Videokasetten. Das schlechtere System gewinnt weil es in der Regel billiger ist oder besser zu den Kundenwünschen passt.
Sebastian meint
Es war mit Sicherheit „premium“.
Hans, ZOE-Fahrer meint
Es sind ja genau die falschen und fehlenden Beschlüsse des Verkehrsministeriums, die der Verbreitung des Elektroautos im Wege stehen: Steuerbegünstigung des Diesels, stillschweigende Tolerierung der falschen Verbrauchsangaben, Ablehnung von blauen Plaketten, fehlende gesetzliche Regelung für Ladeinfrastruktur bei Mehrfamilienhäusern und Aussenparkplätzen – aber auch die fehlenden Tempolimiten. Das E-Auto fährt vor allem bei tieferen Geschwindigkeiten (noch) ökonomischer, ganz im Gegensatz zu Verbrennern. Es ist ja genau Aufgabe der Politik, die Rahmenbedingungen so zu setzen, dass sich die Wirtschaft und die Verbraucher in die gewünschte Richtung bewegen.
Die meisten E-Autos sind abgeriegelt, und damit sich dies nicht zum Nachteil beim Entscheid beim Wechsel auf E-Automobilität auswirkt, sollten alle Autos höchstens 120 oder 130 km/h fahren dürfen. Österreich macht’s vor: hier gelten wegen zu hohen Luftschadstoffwerten auf 20% der Autobahnen für Verbrenner 100 km/h, die E-Autos dürfen weiterhin 130 km/h fahren. Diese Massnahme dürfte auch den grössten Gegner von E-Autos überzeugen…
Robert Grampp meint
Ja, ein ziemlich ahnungsloser Verkehrsminister. Sagt einfach „macht mal“. Ohne zu bedenken, dass Akkus teuer sind wenn man sie aus Asien zukaufen muss. Ohne mit dem Wirtschaftsminister zu reden, dass Stromtrassen durch D voran kommen, damit mehr Ökostrom fließen kann. Was ist mit Vehicle to Grid zur Stabilisierung der Stromnetze? Das entstht auch nicht ohne Koordination und politische Rahmenbedinungen.
Und die Behandlung im Bundestag über das Recht auf persönliche Lademöglichkeit in Gemeinschaftsimmobilien wurde auf gegen Ende des Jahres vertagt. Wenn 1 Mitglied der Eigentümergemeinschaft verweigert, dass man – AUF EIGENE KOSTEN – eine Wallbox/Ladesteckdose installiert, geht Nichts. :-((
Satcadir meint
Vehicle to grid ist in der japanischen (Chademo) Version der Tod der Stromnetzbetreiber und der zentralen Stromproduzenten….nicht mehr, nicht weniger.
Netzstrom ist mit Abgaben überladen.
Chademo V2G erlaubt tagelangen Inselbetrieb.
phev-fahrer von mitsubishi meint
Das Problem ist nur, dass das alles nur theoretisch stimmt. Am Anfang haben die Chademo-Anbieter grossartig Werbung mit der V2H bzw. V2G Technik gemacht. Inzwischen alles auf den Homepages von Nissan und Mitsubishi verschwunden oder in einer Nische versteckt. Immerhin hat mir mein Mitsubishi-Händler gesagt, daß ab März endlich eine V2H-Ladesäule zu haben sein soll. Für 5500,- €. Plus Montage. Da muss aber viel Strom über den Autoakku geladen werden, bis diese Investition wieder drin ist. Eigentlich völlig sinnlos. Da geht ja der Akku des Autos in die ewigen Jagdgründe bzgl. der Ladezyklen bevor sich die Ladesäule lohnt.
Für das Geld bekommt man schon einen Hausakku mit 8-10 kWh.
BeatthePete meint
Also ein Model 3 .. nur made in Germany ,)
P.S.: Antwort des Vermieters eines grossen Bürokomplex nach Lademöglichkeiten :
„..es gibt keine Möglichkeit und es wird auch keine geschaffen werden.“
An dieser Stelle sollte man politisch ansetzen ..
Laden@work…
Laden@home…
Satcadir meint
Klappfahrrad in den Kofferraum und von der nächsten Ladestelle ins Büro radeln…
Remo meint
Warum nicht von zuhause zur Arbeit radeln? Das Herz freut sich..
BR meint
Und ich vermisse einen kompetenten Verkehrsminister.
Peter W meint
… Er forderte die Branche dazu auf, sich bei E-Autos nicht nur auf die Ober- und Mittelklasse zu konzentrieren. …
Hat der Mann überhaupt von irgendetwas eine Ahnung? Welches elektrische Oberklasse-Fahrzeug gibt es denn aus deutscher Produktion? Derzeit gar keines. Fahrzeuge die angekündigt sind zähle ich nicht. Welches Mittelklassefahrzeug gibt es aus deutscher Produktion? Den Golf. Und bei den Kleinwagen gibt es immerhin seit einigen Jaren den Up und den i3.
Das frage ich mich, was der Minister damit meint, dass sich die Hersteller auf die Mittel- und Oberklasse konzentrieren. Wahrscheinlich sprach er von den Hybriden, die aber mit E-Mobilität nichts zu tun haben.
Von ausländischen Anbietern gibt es dagegen fast Alles, nur in viel zu kleinen Mengen.
stan meint
Momentan sieht es eher nach dem „Käfer-Vorgänger-Effekt“ aus.
https://de.wikipedia.org/wiki/VW_K%C3%A4fer#Namensgebung
LM.ausB. meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Thomas R. meint
“Das ist mir zu einfallslos, das ist mir zu retro.”
In meinem nächsten Leben werde ich auch Politiker.
Fotolaborbär meint
Was möchte unser Verkehrsminister? Einen Stromer mit Seilzugbremse und ohne Heizung? Oder habe ich da was falsch verstanden?
Redlin, Stefan meint
Heißt der nicht Twizzy?
TwizyundZoefahrer meint
Hab ich und funktioniert tadellos auf 100% meiner Kurzstrecken.
hu.ms meint
Aus USA kann man gebrauchte e-smarts re-importieren.
Die laufen so 80 km, laden mit 2,2 kw an jeder terassen-steckdose und kosten nur ein paar tausend €.
Bin ich schon gefahren – für kurzstrecken und sogar den lebensmitteleinkauf ausreichend.
Der Berner meint
Es gibt den Smart ab 2019 als Neuwagen nur noch als E-Smart. Ich bin vor einigen Jahren schon mal einen Probe gefahren. Dieser war bei 120km/h abgedrosselt.
Leider ist die Reichweite von max. 130km nur was für den sehr eng gehaltenen Regionalverkehr. Hier in der Schweiz ist zwar 120 max auf der Autobahn aber man will ja auch wieder nach Hause kommen. Oder man hangelt sich von Ladestation zu Ladestation. Tja wer Zeit hat, warum nicht?
Remo meint
Ich denke, ein bisschen anders stellt er sich das schon vor…